Film-Tipp: Submarine | Berlinale 2011

08.02.2011 Film

Am Donnerstag starten in Berlin die 61. Internationalen Filmfestspiele und es erweist sich als äußerst kompliziert, den Überblick über die vielen filmischen Werke zu behalten. Deshalb stellen wir euch ab heute täglich Filme und Shorts vor, die uns besonders am Herzen liegen. Den Anfang macht „Submarine“.

Oliver Tate, der Held aus Submarine, spielt seine Rolle als überaus durchgeknallter Teenager perfekt. Er ist Traumtänzer und Hans-Guck-In-die-Luft, ein wahrhaftiger Spinner. Die Tatsache, dass er gemeinsam mit seinen Eltern in der beige-braunen walisischen Provinz lebt, trägt natürlich keineswegs zu seiner Besserung bei. Und so spinnt und spinnt er und zwar am liebsten mit der schönen Jordana als Protagonistin seiner Gedanken. Im Klassenzimmer sitzt sie schräg hinter ihm, seine Liebe zu ihr scheint unglaublich und todessüchtig.

Als Kind seiner Zeit ist sich Oliver andererseits halb bewusst, dass seine Gefühle vielleicht nur ein Wiederaufguss der Liebesbeziehung seiner Eltern sind. Oder der ersten Liebe seiner Mutter zu dem Esoteriker-Freak und Immer-noch-Nachbarn Graham? Oder ist seine Liebe zu Jordana doch dieses unkopierbar-ozeanische Gefühl, das ihn zuweilen eins werden lässt mit den Sonnenuntergängen am Strand – während all die berufstätigen Erwachsenen um ihn herum die echten Spinner sind?

Submarine ist die Geschichte eines unbeliebten Schülers, der irgendwie versucht, sein Umfeld zu analysieren. Submarine ist aber auch eine ganz persönliche Geschichte.

Regisseur Johannes Hammel arbeitet in seinem ersten Langfilm die targisch-komische Geschichte seiner Kindheit im Basel der 70er Jahre auf. Alltagsszenen treffen auf Traumsequenzen, Originalbilder aus Super-8-Filmen der Familie nähren die schrecklich schönen Erinnerungsfetzen. Die Stimmung ist beklemmend und wird ertsickt von der psychisch kranken Mutter, die immer tiefer in ihre Probleme einzutauchen scheint. Viel geredet wird hier nicht. Bloß der Religionslehrer ist Freund großer Ansprachen und verwandelt den Unterricht mit einem Lehrbuch namens „Folge mir“ in ein Schreckensszenarium.

Zwischen all dem persönlichen Schicksal rückt aber eine Frage immer mehr ins Licht: Was, wenn alles nur Verdrängung ist?

Nach all den guten Kritiken, die ich nun über „Submarine“ gelesen habe, kann auch ich es nicht mehr abwarten.

Di, 15.02. 19:05 CineStar 8
Mi, 16.02. 12:30 Kino Arsenal 1
Fr, 18.02. 20:00 Cubix 9
Sa, 19.02. 11 CineStar 8
So, 20.02. 11:00 Haus der Kulturen der Welt Kino 2

P.S: Für die passende Musik soll natürlich auch gesorgt sein und so steuert Arctic Monkeys Frontmann Alex Turner sechs exklusive Songs bei, die anschließend auch als EP erscheinen werden.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=4v6Ii8nUWB0&feature=player_embedded[/youtube]

via. und danke an cinematze!

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