Doku-Tipp: „Andy Warhol – Godfather of Pop“ bei Arte

28.02.2012 Kunst, Allgemein, Film

Wahrscheinlich glauben wir alle zu wissen, wer dieser Andy Warhol war, was seine Kunst ausmachte und heute immer noch ausmacht. Aber begreifen wir  heute, 25 Jahre nach seinem Tod, wirklich den gesamten Umfang, all die Auswirkungen seiner Existenz als Künstler? Jeder kennt sein Abbild von Marylin Monroe und all die Suppendosen, seine Bilder ohne Schatten und ohne Raum, die uns ganz auf die Oberfläche zurückwerfen. Jeder sieht in ihm den großen Mitbegründer der  Pop Art, den Seiltänzer zwischen Kunst und Kommerz, aber nur wenige wissen um seinen enormen Einfluss auf die gesamte amerikanische Kultur. Manch einer geht sogar so weit zu behaupten, dass die wirkliche Nachkriegszeit erst mit Warhol, eigentlich Andrew Warhola, begann, nämlich Ende der 50er Jahre – und das, obwohl die Kunstszene von damals ihn mit Kritik überhäufte, seine Werke sogar als Teufelszeug, als Anti-Kunst bezeichnete.

Und ich, ich gehöre zu jenen, die bisher viel zu wenig über diesen Sonderling wussten. Dass seine Familie aus der heutigen Slowakei stammt, haben wir irgendwann einmal in der Schule gelernt, die Uni erklärte uns, dass Warhol nicht nur ein ernsthafter Künstler war, sondern zunächst als Grafikdesigner startete, um später auch als Filmemacher, Musikproduzent und Autor erfolgreich zu werden. Aber da ist noch so viel mehr zu entdecken. Andy war Pop und Pop war Andy.

Als ich vor kurzem noch einmal in Patti Smiths „Just Kids“ blätterte, wurde mir ein weiteres Mal bewusst, welche enorme Faszination von diesem Menschen ausgegangen sein muss. Da redet sie von der legendären Bar Max’s Kansas City in der 213 Park Avenue South, in New York City, in dessen hinterem Zimmer sich zu später Stunde oft „der große Andy Warhol und seine Tafelrunde“ versammelte. Arte zeigt derzeit die zweiteilige Dokumentation „Andy Warhol – Godfather of Pop“ – vielleicht sollten wir heute Abend einmal ganz tief eintauchen in die Welt des vieleicht einflussreichsten Künstlers der 60er Jahre.

5 Kommentare

  1. franni

    die doku war toll. aber irgendwie finde ich warhol als mensch, so wie er dort dargestellt wurde, fast unheimlich… kalt, emotionslos, empathielos…

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    1. Nike Wayne Artikelautorin

      Liebe Christine,
      genau-oft vorgenommen, aber nie wirklich dazu gekommen, so geht’s mir auch.
      Aber ich glaub‘, wir sollten uns endlich aufraffen, hm?
      Bald ist ja schon wieder Wochenende. (:

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