Eine alte Freundin von mir ist vor etwa einem Jahr nach London gezogen. Und um es auf den Punkt zu bringen: Sie hat den guten Stil mit Löffeln gefressen. Viele ihrer Outfits entspringen aber nicht nicht etwa den derzeit gehypten teuren Brands, nein, sie wurschtelt sich viel lieber durch Flohmärkte, und: Dann und wann wird auch Primark angesteuert.
Die Billig-Modekette aus Irland konnte ich zwar noch nie selbst betreten, von vielen Seiten hört man allerdings, dass sich das Wühlen in den Kleiderbergen durchaus lohnen kann. Trends werden in gewohnter Manier äußerst rasant kopiert, Accessoires und Kleider zu Dumping-Preisen werden tütenweise aus den Shops getragen. In Deutschland finden sich bereits Ableger in Hannover, Dortmund, Essen, Bremen, Frankfurt und Gelsenkirchen, im Juli 2012 sollen nun gleich zwei Geschäfte in Berlin eröffnet werden. Direkt am Alexanderplatz, im ehemaligen Saturn-Gebäude entsteht bald eine 6.500 Quadtratmeter große Verkausfläche, zunächst einmal wird aber das Schloss-Straßen-Center in Steglitz als neue Primark-Location eingeweiht. Horror oder Segen?
Wem die ganze Sache mit den Billigketten übel aufstößt, der sollte sich über das Primark Ethical Trading Credo des Unternehmens informieren und sich eine eigene Meinung bilden. Ich bleibe weiterhin skeptisch und werde Primark weiterhin meiden.