Backstage unterwegs bei Michalsky mit Wella Professionals

07.07.2012 Allgemein, Beauty, Event, Berlin

Mir war durchaus bewusst, dass das Herrichten sämtlicher Modelköpfe ganz und gar keine kleine Sache ist. Dass das Alles durchaus mehr Kunst als bloßes Handwerk ist, dass wenig Aufwand eher in einer semi-ansehnlichen Haarpracht wie ich sie auf dem Haupt herum trage mündet, statt in einem wahrhaftigen Kunstwerk. Aber dass es manchmal tatsächlich einem gesamten Arbeitstag und noch länger bedarf, um Editorial-taugliche Kreationen zu zaubern, das weiß ich wirklich erst seit gestern.

Ich bin beeindruckt, im Ernst. Und das nicht nur aufgrund der technischen Fertigkeiten des gesamten Styling Teams hinter Wella Professionals, das für die Michalsky StyleNite am Abend hunderte Kilos von Haaren durch winzige Haarnadeln zog um tausende Löckchen zu formen. Sondern auch von deren Energie. Selbst ich, die chronische „Im-Weg-Steherin“, die ständig auf den Auslöser drückte und Löcher in Bäuche fragte, vergaß Backstage sämtliches Schlafdefitizit und fühlte mich plötzlich als Teil des bunten Treibens. Teamwork ist eben besser als Einzelgängertum. Und Zusammenhalt Gold wert.

 

28 Mädchen und 28 Male Models (darunter eine Hochschwangere) galt es zum Thema der Michalsky StyleNite zu stylen: „Personal Sunshine„. Wonach das aussieht? Nach ein bisschen Urlaub, einem Hauch Ibiza und diesem charmanten 80er-Jahre Vibe, der optisch gern mal über die Strenge schlägt. Eine Mega-Show verlangt eben nach einem Mega-Auftritt. 17 Hair Stylisten und Trend Coaches wirbelten also von morgens bis abends wie der Wind von Kopf zu Kopf, um Haarsträhnen in kleine Nadeln aufzuziehen, Alufolien-Streifen über fertige Flecht-Werke zu legen, zu sprühen, zupfen und gekonnt-pingelig jeden kleinsten Ausreißer wieder in Form zu bringen. Anfangs dachte ich noch, dass es schier unmöglich sei, das alles zu schaffen. Falsch. „Über sich hinaus wachsen“ ist wohl das Credo des Teams.

In Anbetracht der futuristischen Alufolien-Sterne auf den Köpfen der Damen, vergaß ich beinahe, dass es sich hierbei keinesfalls um die Endkreationen handelt. Hätte nämlich durchaus auch interessant ausschauen können. Man könnte fast sagen: Das tat ein bisschen weh in der Seele. Dass all die Arbeit am Ende doch wieder „gelöst“ werden musste. Die Folie steckte nämlich keinesfalls grundlos im Haar – solche Wellen wie diese kommen wahrhaftig nicht von Ungefähr. Mein Geduldsfaden wäre längst gerissen. Wie machen die das bloß, das mit der guten Laune?

Aber zurück zum Anfang: 29 Grad, aber statt Sonnenschein treiben uns Blitzlichtgewitter und grelle Scheinwerfer Backstage Schweißperlen auf die Stirn. Draußen verkocht die Berliner Sonne die Köpfe sämtlicher Hauptstadtbesucher, hier drinnen ist es eine Mischung aus Euphorie, Spannung und Dauer-Workout, die nach regelmäßigen Abkühlungen und Hand-Ventilatoren verlangt. Und gesunden Snacks. Und lieben Worten untereinander.

Bevor der Haar-Styling-Marathon beginnt, kommt aber noch ein bisschen Klassenfahrt-Feeling auf, schließlich muss jeder genauestens wissen, was zu tun ist, jeder Handgriff muss sitzen. Weil das Haar das wichtigste Accessoire des Menschen ist, legt Michalsky nämlich sehr viel Wert auf die Meinungen und Ideen der Welle Professionals Trend Coaches. Ohne die passende Frisur kein großer Auftritt. Das sieht übrigens auch Trend Coach Daniele Pulia so: „Wirklich, das Haar ist das Wichtigste – schließlich ist es am Kopf festgewachsen – einfach mal beiseite legen geht da nicht.“

Nach einem kurzen, aber stärkenden Frühstück geht es an die Bürsten, Glätteisen und Styling-Produkte. Man sieht Mädchen Zeitung lesen oder SMS tippen, manche dösen noch ein wenig, während sie auf den gepolsterten Friseur-Stühlen sitzen und die Experten konzentriert ihrem Handwerk nachgehen. Zwischendurch hagelt es High Fives, manch einer singt leise vor sich hin, alle haben Spaß. Und das sage ich nicht nur so. Merke: Wer positiv ist und den Job nicht nur als Job sieht und Kollegen nicht nur als Kollegen, sondern als Familie, die an einer gemeinsamen Aufgabe arbeitet, der kann es ganz schön weit bringen.

Was genau hier passierte, ist gar nicht so leicht zu erklären. Stück für Stück werden schmale Haarsträhnen in Flecht-Optik durch die Spangen gezogen und am Ende mit Alufolie fixiert – auch, damit das Haar beim späteren Einsatz des Glätteisens keinen Schaden nimmt. Dabei hilft außerdem das Enrich Hair Elixir, kaputte Spitzen will schließlich niemand davon tragen. Der mittig auf dem Kopf platzierte Zopf wird mit Draht gebunden und stabilisiert, während ein breites Band zusätzlich Halt gibt und dafür sorgt, dass das Ganze aufrecht steht. Wichtig: Während der Zopf nachher im voluminösen Wellen-Look samt gecrimpter Längen strahlt und mit ein wenig Ocean Spritz Spray in Form gebracht wird, muss der Ansatz straff und glänzend streng an den Kopf gebunden werden. Stay Styled Haarspray gibt der Frisur am Ende das nötige Durchhaltevermögen.

Kurz vor der Show:

Werden diese Frisuren als bald der Mega-Trend? Vielleicht. Daniele ist sich nämlich sicher, dass es in Zukunft nicht mehr darauf ankommen wird, den einen extrem angesagten Haarschnitt durch die Stadt zu tragen. Es geht vielmehr darum, auf sich selbst zu achten. Der eigene Charakter soll durch das Haar nicht verzerrt, sondern unterstrichen werden, Persönlichkeiten Ausdruck finden. „Obwohl die Mode das Styling der Haare immer sehr beeinflusst“, ergänzt Trend Coach Daniele. „Die 90er sind gerade wieder zurück – der Look wird dementsprechend sportiver.“ Im Prinzip ist aber alles erlaubt. Egal ob leise oder laut, extrem oder schlicht – wir dürfen schließlich selbst entscheiden, was wir auf unseren Köpfen zaubern, und zwar jeden Tag auf’s Neue. Eine kleine Ausnahme macht Daniele allerdings: „Auf Vokuhilas darf man trotzdem gerne verzichten.“

Fotos: Nike van Dinther.

Merci, Wella Professionals! Es war uns eine Ehre.
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