Doku-Tipp: „TWIGGY, DAS GESICHT DER 60ER“ von Philip Priestley im Stream

„Sie war zu klein, zu dünn und zu lustig“ und wurde doch zu einer Ikone der rebellischen 6oer Jahre und sprengte die Konventionen: Twiggy. Kaum aus dem Urlaub zurück ärgert man sich auch schon wieder, das ein oder andere verpasst zu haben, denn die Doku „Twiggy, das Gesicht der 60er“ flimmerte gestern Abend im Rahmen der neuesten Arte-Serie  „Summer of Rebels“ über die Mattscheibe. Wer die rund 50minütige Zeitreise von Philip Priestley allerdings ebenso verpasst hat wie ich, der muss gar nicht traurig sein, denn wie immer zeigt der liebste Kultursender noch etwa 7 Tage im Stream und weitere zwei Mal speziell für Nachteulen, das Portrait einer Frau, die gleich eine ganze Ära abbildet.

Lesly Hornby aka Twiggy ist und bleibt Kult: Der berühmte Pixie-Haarschnitt, Kulleraugen, dramatische Wimpern, ein ultrakurzer Mini und ihre wahnsinnig zierliche Figur, die ihr ihren niedlich klingenden Spitznamen verpasst hat („Twig“ bezieht sich auf dünner Zweig), avancierte nicht nur zur Stilvorlage einer ganzen Generation, sondern ebenso zu einem rebellischen Gegenentwurf der sonst so üblichen Mannequin-Maße und verkörpert Freiheit in einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs.

Das 16-jährige Mädchen aus dem Londoner Arbeiterbezirk war anders, ließ sich nicht in eine gängige Sparte einordnen, sondern zog ihr ganz eigenes Ding durch. Über Nacht wurde Lesly Lawson, wie sie heute heißt, zum internationalen Star, zur Muse und zum Gesicht einer ganzen Generation. Eine Doppelseite im Daily Express, die Twiggy zum „Face of 66“ erklärte, reichte aus, um sie über Nacht berühmt zu machen: sie prägte das Frauenbild und den Stil ihrer Zeit.

Bereits sechs Jahre später war Schluss war mit ihrer Model-Karriere – aus eigenen Stücke und sicherlich um ihre rebellische Art und Weise weiter zu untermauern – und doch bleibt ihr Haarschnitt und ihre zuckersüß bestimmende Ausdrucksweise uns noch heute im Gedächtnis. Eine lebende Ikone, die wir in der Dokumentation von Philip Priestley einmal genauer kennen lernen dürfen, die mit rund 62 Jahren ihr Leben ein Stück weit Revue passieren lässt und uns mit auf eine kleine Reise nimmt. „Archivbilder, Fotos und ein Soundtrack mit Hits der 60er-Jahre belegen die bahnbrechenden Umwälzungen der Zeit in Puncto Mode, Konsum und Kreativität, deren Wirkungen zum Teil noch heute spürbar sind.“ Diese Doku klingt nicht nur lehrreich und vielversprechend, sondern vor allem unterhaltend und anschaulich.

„Summer of Rebels“ zeigt noch bis zum 2. September großartige Persönlichkeiten, die eine ganze Ära prägten und uns noch heute ganz wunderbare Stilvorlagen bescheren.
Folgende Daten müssen unbedingt im TV-Kalender aufgenommen werden:

Mittwoch, 8. August: Pete Doherty
Mittwoch, 15. August: Marilyn Manson
Mittwoch, 22. August: Jimi Hendrix
Mittwoch, 29. August: William S. Burroughs

Wer sich auch heute noch für die Schöne Lesley interessiert, der findet sie tatsächlich in der Jury von „America’s Next Top Model“.

4 Kommentare

  1. Jill

    Ich habe sie gesehen und ich war begeistert. Man ich liebe diese Zeit und ich sehe mir auch gern jede weitere Dokumentation aus der Zeit an ^^

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  2. miriam

    ich versteh das irgendwie nicht, ich find im fernsehprogramm und auch auf der arte-homepage nur die sendungen an den sonntagen. kommen die von euch aufgeführten denn nur online?
    ich will unbedingt die über doherty und burroughs sehen!

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