Kampagne // Benetton & UN Women:
END VIOLENCE AGAINST WOMEN NOW!

25.11.2014 Gesellschaft

benetton

END VIOLENCE AGAINST WOMAN NOW! Eine Aufforderung in Großbuchstaben, so klar und deutlich, so wichtig und nötig. Heute, am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, dem Orange Day, launcht United Colors of Benetton seine Kampagne in Kooperation mit der UN Woman und ermahnt uns, den Kampf gegen Gewalt an Frauen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und die Taten nicht zu verschleiern: Denn Steinigungen und Säureanschläge sind noch immer weit verbreitete Gewalttaten, die zu Hinrichtungen, Folter und Machtdemonstrationen eingesetzt werden.

Bekannt für seine kontroversen Kampagnen, erhebt heute also auch Benetton zum Orange Day seine Stimme und präsentiert die END VIOLENCE AGAINST WOMEN NOW! Kampagne, die auf mehr Solidarisierung und Sensibilisierung setzt und auf Mündigkeit baut.

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United Colors of Benetton und UN Women möchten mit der Kampagne verdeutlichen, dass Frauen auf der ganzen Welt nicht mit Unbill, Leid oder Tod dafür bezahlen sollen, dass die sie selbst sein wollen und nicht das, was sie nach dem Willen ihrer Partner, der Männer, der Religion oder der Gesellschaft sein sollten. Dafür wird dem ernsten Thema ein positives Symbol entgegengesetzt: Es wird nicht mit Steinen, sondern mit Blumen geworfen, mit Säure nicht verletzt, sondern gemalt. 

Beim Gedanken an jegliche Art von Gewalt, Rache oder Selbstjustiz kann uns eigentlich nur schlecht werden: Diese Gewalttaten verstoßen seit Jahren gegen „die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, deren Verbot der Folter und grausamer erniedrigender Strafen in den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte aufgenommen und durch die Anti-Folter-Konvention der UNO konkretisiert wurde.“ Und trotz alledem wurde die Steinigung beispielsweise in Brunei 2014 wieder eingeführt. END VIOLENCE AGAINST WOMAN NOW!

Passend zu den Orange Days folgen in den kommenden 16 Tage weltweite Veranstaltungen, die sich dem Kampf für die Rechte der Frauen widmen. Mehr über die Aktionen zum Orange Day erfahrt ihr hier

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Die geschäftsführende Direktorin der UN WOMAN Phumzile Mlambo-Ngcuka in einem Video, warum das Thema weltweit mehr Aufmerksamkeit erfahren muss:
„Die Gewalt gegen Frauen zu beenden ist nichts, was irgendjemand tun kann. Dies ist eine Aufgabe für uns alle: Männer und Frauen, Jungs und Mädchen. Wenn weltweit eine von drei Frauen in ihrem Leben schon einmal körperlicher oder sexueller Gewalt ausgesetzt war, können Sie sicher sein, dass Sie eine Betroffene kennen.“

Spread the Word: #BENETTON #UNWOMEN #ORANGEURHOOD #ENDVIOLENCEAGAINSTWOMEN

5 Kommentare

  1. Rebecca

    Ich bin natürlich ein großer Fan vom Orange Day und jeglichem Bemühen der Gewalt gegen Frauen ein Ende zu setzen. Aber dafür ausgerechnet Benetton als Werbepartner zu wählen (oder es ihnen zu gestatten die Aktion für sich zu nutzen) finde ich mehr als zynisch. Gerade Benetton ist in der Vergangenheit immer wieder mit menschenverachtenden Spots der reinen Provokation willen aufgefallen.
    Allein die Kampagne mit der blutverschmierten Kleidung des bosnischen Soldaten…

    Ich hab gar nichts gegen Provokation, um auf politische Inhalte aufmerksam zu machen. Gerne mehr davon! Aber wenn ein profit-orientiertes Unternehmen das Leid von Menschen ausnutzt, um sich eine Marke aufzubauen, um somit noch mehr Geld zu verdienen… Nein danke. Auch wenn die Intentionen auf den ersten Blick gut aussehen mögen. Die wollen in erster Linie immer noch ihre Klamotten verkaufen.

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    1. Mereija

      Danke dafür. Das Gleiche habe ich mir heute auch gedacht, als mir in der SZ (!) die seitenfüllende Kampagne in die Hände fiel. Mir fiel sofort die Chanel-Feministinnen-Aktion ein. Ich meine, what the fuck? Geht bei lauter mehr als zweifelhaften Kooperationen nicht die Idee verloren? Nicht, dass ich gegen große Medienaufmerksamkeit wäre – gar nicht, Popfeminismus find ich super – aber wenn es dabei um Geldmachen, ums Mode Business geht, dann juckt es mir doch mehr als nur ein wenig in den Fingern.
      Wie du schon meintest, gerade weil Benetton schon in der Vergangenheit für aufwühlende Plakate bekannt wurde (Ziel erreicht?), wird doch diese Aktion in diese Liste eingereiht. Und die Bildpolitik des Fotos? Puh. Was soll das nun aussagen: Eine wunderschöne, hervorragend ausgeleuchtete Frau sitzt inmitten orangener Blütenblätter, die durch die Luft wirbeln und augenscheinlich von teils vermummten, männlichen Gestalten aus dem Schatten gewurfen werden. „END VIOLENCE AGAINST WOMEN NOW!“ wird einer entgegengeschrieen und am liebsten möchte ich zurückschreien, dass sie das nicht mir (der potenziellen Kundin) sagen müssen. An keine Andere geht diese Nachricht nämlich.

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      1. Sarah Jane Artikelautorin

        Ich bin an dieser Stelle komplett bei euch. Und trotzdem mag ich die Intention dieser Kampagne nicht mit dem Image von Benetton totschlagen. Ähnlich wie bei Chanel wird eine Masse erreicht, ein Thema auf den Tisch gelegt und eine wichtige Botschaft unterstrichen, die kleinere Brands mit ihrer Power oft gar nicht erst erreichen. Mit dieser Kampagne und dem Partner der UN Woman wird eine Gruppe mobilisiert und sensibilisiert, die vielleicht, auch wenn sie Kundinnen (oder auch nicht) sind, erreicht. Aufmerksamkeit schaffen und nachdenken – das ist für mich der erste Impuls. Was wir daraus machen, ist das eine. Was wir daraus machen können, das andere. Was ich darüber hinaus also am mit am wichtigsten finde, ist die Auseinandersetzung mit dem Thema: Der Diskurs. Und dafür seid ihr einfach mal wieder der beste Beweis, intelligent und kritisch daran zu gehen <3

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  2. Rebecca

    Danke, das Kompliment gebe ich sehr gerne zurück 😉

    Klar hilft viel Aufmerksamkeit. Das stimme ich dir voll und ganz zu. Da kann es nicht genug von geben. Bloß: Warum stellt Benetton dann nicht der UN Geldmittel zur Verfügung, damit die selbst ein solches Video drehen? Warum nutzt die UN nicht das eigene Werbebudget (was sie schließlich haben) , um solch einen Social Spot zu produzieren?

    Vielleicht mal ein wenig allgemeiner gefragt: Helfen solche Werbekampagnen überhaupt? Wohin führt die Aufmerksamkeit? Ich meine mal ganz allgemein solche Kampagnen. Chanel, usw eingeschlossen. Politische Brisanz und wichtige Themen, für die es sich eigentlich zu engagieren gehört, werden in Werbeform gepresst und genauso (auch von mir) konsumiert. Für ein paar Minuten ist man schockiert, bewegt. Aber unternimmt man irgendwas, außer vielleicht bei Facebook oder in anderen sozialen Medien sein Like zu setzen? Selten oder?
    Ich bin da selber etwas ratlos. Aber wenn alles immer nur in schöner Ästhetik daherkommt, tut es auch nicht weh. Außer das es Firmen wie Benetton und Chanel hilft. Am Leid selbst ändert sich nichts.

    Aber das sind vielleicht Überlegungen, die die Diskussion hier ein wenig sprengen 😉

    Auf jeden Fall: Danke für den Artikel Sarah und das man sich hier bei euch Waynes genau diese Fragen stellt!

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