Outfit //
Teilzeitspießer & Sonntagspaziergänger

01.06.2015 Outfit, Wir, Janes

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Ihr wisst es längst: In uns schlummert [zumindest optisch] immer wieder ein waschechter Spießer. Nicht nur, dass wir uns Herz längst an Wachsjacken und Poloshirts verloren haben, nein, auch der gute, alte Bootsschuh von Timberland fühlt sich im heimischen Kleiderschrank mindestens genauso pudelwohl. Mein Onkel wäre sicher stolz auf mich, dass ich dazu gleich noch eine Chino kombiniere und ein Breton-Shirt. Oder? Nunja, nicht ganz: Beim Anblick würde er aber ebenso wie manch einer von euch heftigst mit dem Kopf schütteln: Schnitt der Hose gleicht einem Fehltritt, ebenso wie der knallgelbe Fjällräven-Rucksack und die Jeansjacke aus der Männerabteilung. Alles falsch gemacht – und somit alles richtig: Macht’s uns doch am meisten Spaß mit vermeintlichen Codes zu spielen und für ein Schubladen-Chaos zu sorgen.

Nehmen wir es doch ein bisschen wie mit der gestreiften Adiletten: Machen wir uns frei von Klischees und manchen Bildern, sehen die Kleidungsstücke so wie sie sind und tragen sie ganz genauso, wie es uns in den Kram passt. Hier zum Beispiel als kleine, wandelnde Tonne. Ihr seht’s: Ein bisschen Übung brauch‘ ich noch für meinen perfekten Schwangerhaftslook – ich fürchte nämlich, meine Bollerhosen vertragen sich zukünftig gar nicht mehr so furchtbar gut mit der größer werdenden Kugel. Für den sonntäglichen Spaziergang war’s jedenfalls das gemütlichste, greifbare Outfit – und das ist gerade Sonntags ja auch die Hauptsache, non?

Rucksack: Fjällräven, Jacke: Levi’s, Shirt: Wood Wood, Hose: COS, Schuhe: Thanks to Timberland.

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13 Kommentare

  1. Anna philippa

    Für mich war ehrlich gesagt Gemütlichkeit nicht das wichtigste. Gerade mit wachsender Kugel wsr es mir viel wichtiger, dass ich mich wohl fühle & nicht wie eine Tonne. Und das ging ab und an (nicht immer) einfach zu Lasten des Komforts. Aber dafür dachte ich beim Anblick meines spiegelbilds: „hach toll, eine schöne Babykugel auf zwei immer noch langen schlanken Beinen.“

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    1. Sarah Jane Artikelautorin

      Liebe Anna Philippa,

      hätte ich mich jetzt vorher auch schon immer super figurbetont gekleidet, wäre ich vielleicht ganz bei dir, aber da ich schon immer gern silhouettenfern gekleidet bin, stört mich das Ganze bislang nicht so sehr. Ich bin aber gespannt, ob sich das noch ändert. Meine Kugel ist ja auch noch ganz klein 🙂

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  2. Judith

    Liebe James, fangt doch bitte endlich an zu gendernd! Fällt mir leider immer wieder Bei euch auf. (Spiesserin, Spaziergängerin …)
    Lieben Gruß

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    1. kitti

      …verstehe dein problem leider nicht. in ich-erzählungen halte ich gendern für unangebracht.
      liebe janes, ich werde euren blog auch dann lesen, wenn ihr nicht gendert. stört mich nicht. 🙂 herzliche grüße!

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    2. Nori

      Liebe Judith,

      das ist aber sehr schade, dass dir – bei all der Großartigkeit der Texte und den nicht weniger großartigen Outfits – scheinbar nur eine fehlende Silbe auffällt. Ich denke, die Janes befassen sich mehr als die meisten anderen Blogger mit dem Thema Feminismus und ich traue ihnen auch so viel Eigenreflexion zu, dass sie ganz genau wissen, ob und wann sie genderspezifisch schreiben wollen oder nicht.
      Ich für meinen Teil habe mich noch nie an einem fehlenden _in gestört, was aber nicht heißt, dass ich keine Verfechterin des Feminismus bin. Ich bin allerdings der Meinung, dass es bei weitem wichtigere feministische Themen in Deutschland gibt, die Vorrang haben (gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, Bekämpfung des Sexismus etc.) Wenn all diese Dinge irgendwann für Frauen zufriedenstellend geklärt sind, kann meinetwegen über die Anpassung gebräuchlicher Sprachgewohnheiten diskutiert werden. Ganz falsch finde ich die Bezeichnung des Spaziergängers sowieso nicht, denn ich betrachte mich in erster Linie als Mensch (der, maskulinum) und in zweiter Linie als Frau. Ich bin also ein spazierengehender Mensch.
      Mir fallen dafür zum Beispiel Rechtschreibfehler immer negativ auf. Leider. 😉

      Alles Liebe
      Nori

      PS: Bevor das hier noch untergeht – ich finde dein Outfit ganz wunderbar, liebe Sarah! Ein Hoch auf Schubladen-Chaos und Gemütlichkeit!

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      1. Anna

        Da kann ich Nori nur zustimmen. Was für ein überflüssiger Kommentar. Bitte nicht gendern!!!! Ist das wirklich das Maß aller Dinge?

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      2. rike

        Daumen hoch, Nori! Zwanghaft zu gendern ist auch nicht die Lösung und fällt vielleicht eher unangenehm auf. Und dennoch würde ich mich als Feministin bezeichnen! Schönes Outfit, schöne Kugel, liebe Sarah!

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    3. Johanna

      Frage mich sowieso, warum sie das nicht längst tun – gerade, wo hier immer mehr Raum für Feminismus geboten wird. Das finde ich übrigens sehr toll, Daumen hoch! Und weil hier schon wieder einige von „zwanghaft“ und weiß nicht was sprechen: Es würde es ja schon reichen, wenn sie die weibliche Ansprache verwenden, wenn es um die weibliche Ansprache geht 😉 Da muss auch nicht gleich von Zwang und weiß nicht was die Rede sein. Aber die Janes werden da schon einen Weg für sich finden, wie immer… 

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      1. Linda

        Ich bin für performatives gendern! Mal so mal so. Aber da in den gängigen Medien häufiger die männliche Form verwendet wird und da ihr Frauen seid und hauptsächlich für Frauen schreibt, wäre die weibliche Form wichtig.
        Das hat nichts mit Feminismus zu tun, sondern mit geschlechtergerechter Sprache. Und damit welche Wörter welche Menschen marginalisieren oder welchem Wort welche Bedeutung zugeschrieben wird. Wenn ich schreibe „fünf Politiker haben eine Besprechung“ stellen sich viele fünf Männer vor. Und wenn sich schreibe, fünf Politikerinnen trinken Kaffee und einer trinkt ihn schwarz, dann wundern sich viele.
        wake up!
        #bowdownbitches
        Linda

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        1. rike

          danke für die anregung, das werde ich mir mal zu gemüte ziehen. <3 einfach und mit richtig/falsch zu beantworten ist das thema nie.

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  3. Anja

    Ich will deinem Onkel ja nicht auf die Zehen treten, aber da hat er sich verfranzt, wenn er dieses Outfit nicht als totale Punktlandung erkennt – von den Schuhen bis zum blitzgelben Rucksack totale (spießige) Großartigkeit!

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