Brain Blah // Vom Freischwingenlassen & tiefen Einblicken – #freeyourboobs

26.05.2016 Feminismus

free the boobiesIch hatte mal einen Freund, irgendwann in wilden Jahren, der sagte, ihm sei es ja im Grunde genommen recht egal, welche Größe oder Kleine der Busen seiner Angetrauten habe, aber im Bikini, da sähe so ein bisschen mehr Vorbau schon sehr viel besser aus, man denke ja nur mal an die üppig bestückten Covergirls der Sports Illustrated oder an Victoria Secrets Laufstege, in heißen Gewässern wie diesen würden sich schließlich auch keine Waschbrett-flachen Model-Fische tummeln. Ich hatte auch eine Freundin, die interessierte sich eigentlich überhaupt nicht dafür, wer wo wann wieviel Oberweite mit sich herum zu schleppen hatte, bloß wirkten mondgroße Möpse ihrer Meinung nach leider zweifelsohne primitiv, da nutze weder ein adretter Ausschnitt, noch eine bedeckende Mönchs-Kutte irgendwas. Ich hatte mal einen Gedanken dazu, der da lautete: Warum müssen wir überhaupt noch drüber reden. Über, pardon, Titten.

Wir haben ja schließlich alle welche, sogar Männer. Allerdings sprechen wir im Vergleich nur äußerst selten über die beiden Extreme der Wonne weicher Man Boobs oder steinharter Vierecke mit Adonis-Nippeln dran. Ohnehin scheint es, als sei das Busen-Bewusstsein der meisten männlichen Wesen unantastbar, sogar der dicke Ulrich fährt im Sommer oben ohne durch sein Dorf. Fahre ich hingegen zwar nicht ganz ohne, aber immerhin ohne Büstenhalter mit der U8 gen Berlin Mitte, traut die Menschheit zuweilen ihren eigenen Augen kaum. Aus selbigen lassen sich dann Gedanken wie „Ach du Scheiße, das wippt ja voll, und da, schau, eine Brustwarze, nein sogar zwei, aber wo eigentlich, das hängt ja schon, Pfuiteufel.“ heraus lesen.

Oder neulich, ich schwang gerade selbstverloren das Tanzbein, während ich eine nachtblaue Bluse mit gewagtem Ausschnitt trug (man sah überhaupt nichts, weil da ja nunmal fast überhaupt nichts ist), als eine weibliche Stimme neben mir immer lauter wurde, ich konnte sie irgendwann ganz deutlich reden hören. Oder eher schimpfen und zwar über mich und meinen obszönen Ausgeh-Look. Der Kumpel, der das Getratsche abbekam, zwinkerte mir beim Beäugen des Auslösers für den Ärger lange lüstern zu. Ich glaube, er antworte seiner Whiskey-Gefährtin ausschließlich mit Zunge-Schnalzen und dachte ansonsten nicht viel, außer vielleicht, dass es durchaus als Kompliment durchgehen könne, eine Fremde samt ihrer zwei tiefer gelegten Busenaugen mit einem beharrlichem Starren zu beglücken. Man hat ja schließlich sonst keine Freuden als Frau mit laszifen Ausschnitt, und nur eine einzige Absicht: Geil sein. Willig. Und diebisch, wenn es um anderer Frauens Männer geht.

Zur Erinnerung: Wir schreiben das Jahr 2016. Demnach übernahm der BH vor mehr als 90 Jahren die Rolle des Befreiers, weg mit dem Korsett, hurra. Später dann wurde er als Symbol der Unterdrückung öffentlich verbrannt, überall wippte und baumelte es, in allen erdenklichen Formen. Heute machen wir uns Gedanken darüber, ob ein kleiner Busen edler ist als ein großer oder ein großer betörender als ein kleiner. Wir betreiben Slut-Shaming wann immer eine Frau tief blicken lässt, wenn sie den üppigen Vorbau bis unters Kinn schnallt und sich genüsslich-gut dabei fühlt. Die freie Sicht bis runter zum Bauchnabel missfällt uns auch dann, wenn gar kein Busen vorhanden ist. Ist kein BH da, wird das Unbehagen des Betrachters besonders groß. Selbst bei 30 Grad im Schatten. Finde den Fehler, der die Freiheit auffrisst.

Ulkig genug, dass wir Frauen es uns tatsächlich noch immer (gegenseitig) schwer machen, ganz so, als würden all die kleinen Einschränkungen durch zufälligen Sexismus nicht längst genügen. Aber vielleicht können wir ja gar nicht anders. Weil sich so vieles um unsere Möpse dreht, irgendwie immer, irgendwo. Weil sie nicht Körperteil sind, sondern Sex. Das macht verletzlich und garstig und auch konkurrierend.

Ich mache da nicht mehr mit. Es gibt in der Welt des zierenden Bindegewebes nunmal kein besser, schöner, heißer. Nur ein anders. Und ich hätte bitte gerne die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, was ich mit diesen zwei Brüsten anfange, die viel zu lange nicht ganz richtig waren, zu klein eben, dann zu Milcheinschuss-monströs und später zu leer und platt und schlaff. Ich möchte sie hochschnallen und in ein enges Kleid quetschen können, ohne dass der Rest meines Seins damit für mein Gegenüber unsichtbar wird. Ich möchte im Sommer Freischwingerin unterm Spaghetti-Top sein, wenn die Sonne scheint, ohne verstörte, lüsterne oder angewiderte Blicke. Ich möchte endlich wieder Stolz empfinden dürfen für meinen Körper und tragen, was womöglich nur mich allein anspricht. Nicht, weil ich andere aufreizen oder verärgern, sondern weil ich mir selbst gefallen möchte. Weil es mir dabei scheiße nochmal nicht um meinen Busen geht, sondern um das, was mich da kleidet. Weil Brüste nicht Accessoire sind, sondern Natur. Sie sind einfach da. Und schön in jedem Zwirn, jeder Form, Größe und Farbe. #freeyourboobs. Mehr sage ich dazu jetzt auch wirklich nicht mehr, versprochen.

50 Kommentare

  1. Susanna

    Danke für den Text Nike! Ich bin auch ganz stark der Meinung, dass wir Brüste einfach Brust sein lassen sollten. Ohne tuscheln inklusiver Sätze, wie „Die hat aber Flachland“ oder „Guck mal ihre riesen Dinger“. Brüste sind schön. Kein Grund negativ darüber zu reden. Und nebenbei bemerkt, es ist auch nicht schlimm, wenn die Nippel durchs Shirt scheinen. Schlimm ist was anderes. Passiert mir sicherlich auch das ein oder andere Mal. So ist das halt..
    Die Menschen sollten sich mal mit ernsteren Themen beschäftigen, statt über das Aussehen anderer Menschen zu lamentieren.

    Grüße, Susanna
    ________________________________
    http://www.susannavonundzustil.de

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  2. Marlen

    Wie wahr!!! Danke liebe Nike. Finde es bisweilen auch nur noch ätzend welche Reaktionen BH-freies Auftreten auslöst. Ich bin beinah aus allen Wolken gefallen, als ich vor ein paar Wochen feiern war und mir beim Tanzen eine Frau auf die Schulter tippte und neugierig fragte, ob ich einen BH trage, nur um sich, nach meinem verneinen, triumphierend mit einem “ hab ich doch gesagt Blick“ zu ihrem Begleiter umzudrehen . Da muss ich mich ernsthaft als Anfang 20 Jährige in einem Club in einer Großstadt zu der Verpackung meiner Brüste ausquetschen lassen, nur weil ich es schöner finde unter einem rückenfreien Shirt nur eine hauchdünnen Body zu tragen. Pfui!!!

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  3. Sara Redolfi

    Wow, toll geschrieben! Und Hut ab vor der Haltung. Ich fürchte ich könnte es leider nicht. Ich hasse es, lüstern von Männern angeglupscht zu werden. Und es gibt ja schon genug Charakterschwache, die das trotz BH machen..
    LG
    Sara von „Was ich noch erzählen wollte…“

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  4. Corinne

    Danke! Genauso ein Skandal sind die gefütterten BHs, denn eine Fütterung ist ab einer bestimmten Größe nicht nur total Banane (bei größeren Exemplaren ist ohne BH nämlich manchmal tatsächlich schwierig), sondern – so mein Verdacht – auch nur dazu da, um die Brustwarzen bloß nicht zu zeigen. Und alle Brüste in eine Einheitsform zu pressen. Deshalb gucken die Leute dann so ungläubig, wenn mal was hängt oder trichterförmig ist oder was auch immer.

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    1. Jo

      Achtung: Genauso ist es aber völlig in Ordnung, wenn jemand gefütterte oder Push up BHs tragen möchte. Auch hier bitte keine negativen Konnotationen und bösen Blicke der Freischwingerinnen. Hauchdünner Spitzen-Bra, gar keiner, Body, Push up BH – eben Boobs, wie jeder es möchte, ohne irgendjemanden auszuschließen oder zu bashen, damn it.

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  5. Julia-Maria

    Hihi, Titten. Das Thema beschäftigt dich aber schon ganz schön. Mich auch. Vielleicht weil mein Flachbau post Stillen deiner Beschreibung ziemlich entspricht, vorher da aber ein adrettes C-Körbchen stand und mir gefiel. Ich verstehe deine Forderung nach jedeR wie sie/er mag. Und doch mal ein ganz ehrliches, gedankliches Szenario: Ab einer gewissen Brustgröße, weißem Shirt und ohne BH würde beim ersten Anblick ganz, ganz sicher in meinem Kopf „obszön“ aufploppen. Genauso ginge es mir aber bei Männern – ein Adonis, bei dem sich das Sixpack abzeichnen würde erhielte ein mentales „miau“ und der übergewichtige Karl die heimliche Bemerkung „Manboob!“
    Ich kann mich davon nicht freisprechen.

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  6. Sophie

    Oh man ich kann das mit dem „wir armen Kleinbusigen Frauen“ langsam nicht mehr hören.. Es IST nun mal grade 2016 und das heißt mit kleinem, hübschen festen Busen ist man klar im Vorteil – die „free the nipple“ Bewegung geht doch jetzt schon seit Jahren durch die Mode und wo man hinguckt wird genau für deine Körbchengröße & Statur Mode gemacht – Slip dresses, American Apparel und Urban Outfitters bustiers, halbdurchsichtige und flatternde tops – die alle sind doch grade darauf ausgelegt, dass man darunter nichts anhat und ganz sexy vielleicht mal der Nippel durchschimmert. Die Leute, die da meckern sind entweder neidisch oder prüde, aber von denen auf die es ankommt beschwert sich ja niemand sondern die meisten feierns, sehr sogar. Ich finds ja schön, dass hier der Versuch der Inklusion gemacht wird und es wäre toll, wenn die „mir egal Frauen Nippel sind das gleiche wir Männer Nippel ihr könnt mich mal“ für alle gelten würde – aber wenn es dann doch was über C oder um Gottes willen D ist was im schlimmsten Fall noch ein bisschen hängt dann findet das auf einmal niemand mehr so ästhetisch – so was hab ich nämlich auf Eurer Seite auch noch nie gesehen. Kurz – mit kleinem Busen kann man es sich leisten, feministisch und ein bisschen rock’n’roll ohne BH rumzurennen und dabei ganz nonchalant sexy auszusehen – mit großem Busen hat man dieses Privileg leider nicht.

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    1. Marie

      auch wenn ich selbst trotz winzbrüsten schon negative erfahrungen gemacht habe, als ich keinen bh trug, gebe ich dir voll recht. das erinnert mich an einen kommentar eines früheren bekannten: „warum lassen sich jetzt eigentlich so viele schöne frauen achselhaare wachsen?“ – dort könnte ja auch „warum tragen so viele schöne frauen jetzt eigentlich keinen bh mehr?“ stehen oder viele andere dinge, die irgendwie frei sein sollen, aber bei all dem werden die frauen*, die eh schon kaum beachtet werden, erst recht nicht mitgedacht; trans*frauen, women* of colour, dicke frauen*, frauen* mit (sehr) starkem haarwuchs oder überhaupt frauen*, die besonders wenig dem europäischen schönheitsideal entsprechen.

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    2. Anna

      Seh ich ganz genau so!

      Würde mich unabhängig davon eh freuen, wenn die Janes mal ein bisschen mehr Plus Size (doofes Wort, ihr wisst, was ich meine) machen. Gibt bestimmt einige Leser, die oft mit den vorgestellten Klamotten nichts anfangen können, weil sie andere Proportionen haben.

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      1. Karima

        Hmm, dann hätte ich gerne mehr Raum für Small-Size. Unter 1,60. Oder Körbchengröße 70A. Woher kommt eigentlich dieser Hype, dass man Plussize so dermaßen abfeiert?

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        1. Jo

          Das ist das, was ich auch denke. Ich kenne genug Mädels, die kleine Brüste haben und sich eben nur mit (auch gefüttertem) BH wohl fühlen. Wenn das von ihnen kommt und nicht von der Gesellschaft diktiert wird – so what? Mehr Toleranz, in alle Richtungen, bitte!

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        2. Anna

          Dein Ernst? Deine Forderungen sehe ich persönlich bei den Janes gut abgedeckt, oder was genau ist deine Kritik? Der Hype (haha wo?) wär vielleicht sinnvoll, um Frauen mit anderen Körpermaßen auch eine Plattform für Mode zu geben. Verstehe nicht was man dagegen haben könnte.

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          1. Karima

            Was dagegen haben? Dicksein ist ungesund. Leute in meiner Familie sind/waren übergewichtitig, und was hat man davon? Diabetes was am Ende zu einem Mulitorganversagen führt, kaputte Gelenke, Herzprobleme mit Wassereinlagerungen…
            Es tut mir alles sehr leid, dass ich geliebte Personen verlieren musste, oder sie sich kaputt gemacht haben, dadurch das sie zu dick waren.
            Daher finde ich es null gut, dass Plus Size plötzlich als normal und gut dargestellt wird. Es geht nicht nur um Optik, denkt doch auch mal an den Rest der da so folgt.

    3. el

      genau! ich finde es total lächerlich hier so eine rechtfertigung abzumühen. eine rechtfertigung für die immer gleichen körperideale, die ihre permanent und mmn recht unreflektiert auf eure seite seit jahren von der modeindustrie bezahlt propagiert und verbreitet.
      du selber nike scheinst dich doch diesem ideal selber die ganze zeit zu unterwerfen – jedenfalls feierst du deine „zu kleinen“ brüste (seit jahren gibt es in der mode keinen zu kleinen brüste – und das wisst ihr ganz genau) mir persönlich ein bisschen zu sehr.
      wenn ich mir alle kleidungsstücke, die ihr in euren outfitposts und in euren inspirationscollagen und in euren gesponsorten links bewerbt, angucke dann verlangen diese kleidungsstücke nur nach einem einzigen vorbau-ideal. und glücklicherweise entsprichst du inzwischen genau diesem ideal. gratuliere dir! diese kontrollierte körpermonotonie habt ihr doch selber schon total in euren köpfen drin.
      ich denke, dass es viele eurer leserinnen realer betreffen würde, wenn ihr wirklich mal versuchen würdet eine vielfalt an körperformen zu zeigen, sichtbarmacht und auch kleidungstrend dafür zeigt. wer große brüste hat, der kann mit spaghettitops und off-shoulder-gedöns sicherlich nicht viel anfangen. weil ein bh bei großen brüsten tasächlich eben auch hilfreich ist und vor den tagen oder in der schwangerschaft beim tragen hilft und somit schmerzen vermeidet. auch bei bewegung sind bhs eine mithilfe.
      dein post hätte bedeutung, wenn er nicht nur dein eigenes ideales körperchen so beschämt feiern würde, sondern wirklich mal ein zeichen in der modelandschaft für kleine UND große Brüste setzen würde. einfach so ein dahingesäuselter satz „macht euch doch alle mal oben frei, ist total #internetfeministisch“ bringt niemandem etwas.

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      1. Nike Jane Artikelautorin

        Liebe El. Ich habe nunmal kleine Brüste. Die feiere ich jetzt genau so wie damals meine Vor-Schwangerschafts-C-Möpse. Dein Kommentar streut übrigens in genau jene Wunde Salz, die ich im Text anspreche: „wer große brüste hat, der kann mit spaghettitops und off-shoulder-gedöns sicherlich nicht viel anfangen,“ sagst du da. Ich vermute also mal ganz vorsichtig: in deinem Kopf hat sich ein Ideal festgesetzt, nicht in meinem. Das ist es doch gerade: Wieso sollten solche Kleidungsstücke an großen Busen denn nicht gut aussehen? Können sie. Ich würde es ja zeigen, aber wie du ja selbst so charmant festgestellt hast, fehlt mir dazu der Vorbau. Was mich an deinem Kommentar nachdenklich macht, ist dein trauriger Unterton. Es scheint, als seist du ganz und gar nicht zufrieden mit dir, weil du das Gefühl hast, nicht in diese flunderflache Schublade zu passen. Jetzt kann man natürlich sagen, die Branche ist Schuld. Ist sie auch und darüber muss geredet werden. Weil ich aber nunmal nicht als Fotografin und Model-Scout für die Industrie einspringen kann, um etwas zu verändern, schreibe ich solche Texte, immer wieder. Body Positive nennt man das. Ich glaube übrigens nicht, dass dieser Artikel hier tatsächlich meine kleine Brüste feiert, jedenfalls nicht auf die Art, wie du sie ansprichst. Und wenn doch: Ja tatsächlich, Gratulation an mich selbst. Wir sollten nämlich alle unsere Brüste feiern. Was wir hingegen nicht tun sollen: Anderen diese Feierei missgönnen.

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  7. Sanja

    Ich kann mich deinem Leiden anschließen. Endlose Momente in denen Leute meine Brüste anstarren, weil ich keinen Push-up BHs trage, wie ich es noch tat als ich 16 war und noch nicht wusste was da gerade alles mit meinem Körper passiert und dachte die dürften nur so aussehen.
    Meiner Mama wurde vor 10 Jahren eine Brust amputiert, um dem Krebs zu entkommen. Am Anfang hat sie sich geschämt und immer eine Prothese getragen. Sie wollte keine OP mehr, weil die Schmerzen unerträglich waren. Jetzt trägt sie auch keinen BH mehr und läuft mittlerweile stolz mit einer freischwingenden Brust neben einer tief liegenden Narbe umher. Auch wenn ich manchmal noch irritierte Blicke sehe, denke ich mir nur: das ist ein echter Körper.
    Es ist für mich auch immer wieder ein Balanceakt sich wohl zu fühlen. Auf der einen Seite kann man den Blicken vorbeugen, indem man sich „bedeckt“ und somit entspannt durch den Alltag läuft. Auf der anderen Seite trägt man etwas am Körper was einschnürt, verrutscht oder klebt und einen immer wieder fragen lässt „warum mach ich das eigentlich?“.

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  8. Leonie

    Ach Nike, du bist die Beste, wirklich! Hast mir wiedermal meinen Arbeitsalltag versüßt. Was mich wirklich ankotzt ist diese sexualisierung meiner Brüste. Brüste = Sex, so ein bullshit. Mit den Brüsten füttere ich irgendwann mal mein Kind, die sind sicherlich nicht das lustige Spielzeug der lieben Männerwelt. Wenn wir nue halb so frei wie die lieben Männer während dem Sommer rumhüpfen, ja dann ist das gemecker wieder groß. nervt mich jetzt schon, danke für deine ehrlichen Worte.

    Liebst,
    Leonie

    http://www.allispretty.net

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  9. Lena

    Hallo Nike, danke für den Artikel! Ich habe bis zu meinem 35. Lebensjahr und nach der 2. Schwangerschaft nie einen BH getragen (war irgendwie dank kleiner Oberweite nicht nötig) und entdecke nun diese Welt für mich. Ich muss sagen, ich bin großer BH-Fan! Gott sei dank gibt es die Dinger! Und ich bin auch sehr froh über die große Auswahl, denn auch bei kleinen Brüsten ist es schwer, etwas gut sitzendes zu finden. Natürlich bin ich absolut dagegen, dass jemand sich in kneifende, beengende und irgendwie unglücklich machende BHs quetscht und sicher ist es ein übersexualisiertes Thema.
    Aber, ganz ehrlich, auch wenn ich höchstens meine gute Freundin oder meine Mama (von denen ich es andersherum auch erwarten würde) darauf hinweisen würde, ich finde es bei den meisten Körpern/Brüsten/Pos als Betrachter einfach schöner, wenn alles proper verstaut ist. Genauso wie ich auch heraushängende Pobacken bei Jeansshorts oder Poritzen- Dekolletés bei Männern ebenso wie hautenge Männerjeans mit zur Schau getragenem Gemächt einfach nicht besonders hübsch finde und ich finde, es gibt auch eine Grenze, die anderen um einen Herum mit dem eigenen Körper zu bedrängen, deren Überschreitung ich unangenehm finde. Und ich gebe ehrlich zu, mich über männliche Poritzen-Dekolletés bereits ebenso lustig gemacht zu haben wie über riesige Hängebrüste ohne BH. Auch wenn jetzt hier welche schimpfen werden 😉

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    1. anonym

      freu dich dass du nicht so eklige hängetitten hast wie die leute über die du dich lustig gemacht hast…. ist ehrlich nicht sehr nett

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    2. H.

      hast du schon mal darüber nachgedacht, dass du dich vor allem durch und aufgrund von internalisierten körpernormen bedrängt fühlst, und nicht vom vermeintlich objektiven anblick verschiedener körper selbst? das, was du beschreibst, und als dein recht auf schutz vor dem anblick deiner ansicht nach „grenzwertiger“ körper beanspruchst, ist nichts anderes, als dass du alles, was nicht deinem attraktivitätsideal entspricht, als unnormal und grenzwertig und aufdringlich bewertest. zumindest liest es sich in deinem kommentar so. das finde ich sehr traurig.

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  10. Lena

    Danke für den Artikel! Ich habe große Brüste (nochmal mehr, da ich gerade schwanger bin) und erwische mich fast täglich, wie ich versuche eben diese beschämt zu kaschieren. Schade eigentlich, dass das im Jahr 2016 noch nötig ist. Nichtsdestotrotz kam mir letztens sogar beim Joggen eine Frau entgegen, die sich über meinen wippenden Vorbau laut beschwerte, obwohl ich einen Sport-BH und ein weites T-Shirt trug. Leider war ich so sprachlos, dass ich nicht schnell genug reagieren konnte…
    Also spread the word and free the titties!

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  11. ann-sophie

    Super Beitrag! Weil es halt gerade darum geht, dass wir als junge Frauen uns unabhängiger vom Blick und den bestehenden Normen der Gesellschaft machen – denn es ist nunmal dieser männliche Blick, der schon ewig lang entscheidet, welche Körperteile von wem frei wabbeln dürfen. Aber wieso eigentlich? Ich hoffe echt, dass ein Umdenken stattfinden wird. Und das zB. die andere Partymaus, die sich über deinen Ausschnitt empört hat, sich irgendwann in der Zukunft mal fragt, ob es für sie nicht auch angenehmer wäre, mal ohne nervigen BH rauszugehen. Und diese „Verbote“ hinterfragt.
    Ich finde es jedenfalls toll, dass du auch solche Themen ansprichst und deine Sicht auf die Dinge ist auf jeden Fall bereichernd. Jetzt kommt die Beichte: Ich persönlich hätte/habe glaube ich nicht den Mut, ohne BH-Schutzschicht meine Sommerkleidung spazieren zu führen, aber es macht mir Mut, dass es Frauen meiner Generation gibt, die da einen entspannteren Umgang für sich mit gefunden haben… oder zumindest nicht direkt die Flinte ins Korn werfen, wenn besagte Blicke kommen. Wenn man das so aus der Ferne rationalisiert, diese BH-Losigkeit oder zB. Oberkörperfrei-Picknicks von politischen Frauen, dann leuchtet das total ein, aber ich denke, dass -wie bei mir- bei vielen die Hemmschwelle groß ist, dann tatsächlich blank zu ziehen. Wenn man mit diesem Mantra aufgewachsen ist, dass Brüste so eine Art geiles Heiligtum sind, was man nicht zeigen darf, womit man aber möglichst immer sexuelle Reize in Richtung der Männer schießt oder schießen soll (siehe Push-Ups oder den Hype um Busenwunder), dann ist es echt schwierig, die eigene Theke im Sinne des Feminismus umzudefinieren. Zumindest gefühlt.

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  12. Schmis

    Du bist mein Held. Du bist meine Hoffnung. Lass uns mehr tun und vor allem mehr Schönes sehen! Nicht verbessern und stätig nach Fehlern suchen. Sie milde. Ich habe riesige Brüste und werde die Chance nutzen, dein Bh-freies Spaghetti-Träger-Top-Vorhaben mit aller Kraft zu untersützen. Brüste dahin wo sie hingehören! Zu meinem Körper, so wie sie sind.

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  13. Imke

    Manchmal bin ich doch sehr froh, dass ich so ignorant und egozentrisch bin, dass es mir – achtung , Wortspiel – von ganzem Herzen mopsegal ist, was andere Leute mit ihren Brüsten machen. Oder auch nicht machen. Ich glaube nicht, dass irgendjemand jemals von kleinen, festen Brüsten erstochen oder von großen, freischwingenden erschlagen wurde – also bitte, einfach mal um das Holz vor der eigenen Hütte kümmern! Und mehr Zeit in schlechte Wortspiele investieren…

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  14. Yaya

    Ich verstehe die Kommentare hier teilweise wirklich nicht. Also ist es quasi nur erlaubt (das auch nur gerade so) ohne BH rumzulaufen, wenn man superkleine straffe Brüste hat?! Ich kann das nicht mehr hören. Ich finde, Nikes Text hat es doch genau erklärt. Soll doch jeder machen, wie er will. Gucken und denken darf doch auch jeder, wie er will. Nur bitte dieses Rumgetuschel, das sollte man endgültig abschaffen! Ich kann an jeder Frau ganz tolle, hübsche Eigenschaften finden (ja, an allen!!!), ganz gleich ob, vollbusig, flach, dick, dünn, groß, klein, mit oder ohne BH. Ich finde die Mischung total spannend!

    Antworten
    1. Yaya

      Ich habe jetzt alle Kommentare durchgelesen und muss wirklich sagen, dass ich sehr traurig darüber bin, wie wir Frauen miteinander umgehen. Wir könnten viel stärker, glücklicher, erfolgreicher sein, wenn wir uns nicht gegenseitig so runterbuttern würden. Schaut Euch doch mal die Männer an! Die halten zusammen und würden nie so dämlich übereinander herziehen! Zumindest nicht in diesem Ausmaß wie es Frauen tun! Dabei bin ich wirklich gerne eine Frau, aber schäme mich gleichzeitig für den Umgang von uns Frauen untereinander.

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  15. Svenja

    Brüste sind etwas Tolles, egal welcher Coleur und wie verpackt. Ich finde, dass wir Frauen da den Männern ggü einen Vorteil haben. Mich freut es jedenfalls immer, wenn eine Frau alles gekonnt in Szene setzt, solange es zu ihrem persönlichen Stil und zur Situation passt (bspw muss ich nicht auf einer Hochzeit einen Ausschnitt bis zum Bauchnabel tragen). Ich weiß aber auch, das bestimmte Leute oder Generationen ein anderes Empfinden haben und passe mich dementsprechend an. Wenn man das nicht tut und/oder man allgemein aufreizend gekleidet ist, muss man sich halt auch nicht über Blicke wundern und darf sich eigentlich nicht ärgern, wenn es anderen aufstößt. Das ist ihr gutes Recht. Und falls doch mal was nicht passt, ist es mir ehrlich gesagt lieber, wenn es wer direkt ausspricht als zu tuscheln.

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  16. Michelle

    Ich stimme hier vielem zu. Ich selbst habe sehr kleine Brüste und trage ift keinen BH. Angesprochen wurde ich darauf allerdings noch nie (na gut, vielleicht von meinem Mann und dann in der Tat sexuell :-).
    Ich find es aber auch nicht schlimm, mit seinem Dekolleté „aufzureizen“. Sich selbst „sexy“ zu finden, kann doch auch wunderschön sein. Ich trage keine Push-Ups, aber das kann doch auch wirklich wundervoll aussehen und guttun. Muss meines Erachtens auch nicht immer etwas mit dem männlichen Geschlecht zu tun haben, vor allem, weil viele Frauen außerdem auch mehr auf Frauen stehen, als auf Männer. Ich find es wichtig, richtig und schön, dass es Frauen gibt, die keine BHs tragen. Genauso finde ich es aber auch schön, dass welche BHs tragen. Es gibt hier mal wieder – wie immer – nicht nur eine Wahrheit. Und auch für mich ist es so, dass ich mal Bock habe auf BH und mal nicht.

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  17. Sabine

    Ganz ganz viel Liebe für diesen text und v.a. für den letzten Abschnitt. Ich wünschte, wir Frauen könnten einfach mal alle entspannter mit unseren Körpern und unseren Garderoben umgehen (und denn unserer Schwestern). Und wenn ich das mal so sagen darf Nike, euer Blog hat mir ein ganzes Stück dabei weiter geholfen, mir so viel weniger Gedanken über meinen Körper (auf einer oberflächlichen Ebene) zu machen. Der Sommer kann kommen. Mein Muffintop ist bereit. Und der bleibt auch da 😉 #yesallwampen

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  18. Nisi

    Ich zitiere einen Kommentar, den ich unter meinem letzten Outfit-Post erhalten habe:“ Aber ohne BH…egal wie flach man ist, diese Nippelsache, ich weiß nicht. Irgendwie fühle ich mich persönlich immer so „bedrängt“, wenn eine Fraue mit ihren blanken Nippeln unterm Shirt vor mir steht. Ich muss da automatisch hinsehen und ansprechend finde ich es nicht (okay, das sehen Männer sicherlich anders). Aber okay, das kann im Prinzip jeder halten, wie er will. Aber einen Kommentar gebe ich dazu trotzdem ab. Ich mag es nicht. Ich finde es anstößig.“
    Finde ich schade. Wenn sie das so empfindet, kann ich da auch nichts machen oder dagegen sagen, aber finde es einfach schade, weil daran eigentlich nichts anstößiges sein sollte.

    Ich werde trotzdem versuchen, mich mehr ohne BH in rückenfreien Tops oder Kleidern, wo ein BH rausgucken würde, raus zu trauen #freeyourboobs

    Zu dem Wunsch nach anderen Körpermaßen in den oberen Kommentaren, da mir das dazu so eingefallen ist: Ich bin eine sonst sehr schlanke Frau mit einem ausgeprägterem Becken und Po und erhalte in letzter Zeit gehäuft Kommentare wie „die Hose trägt aber auf“ oder „wenn ich eher ein „alles-unten-Mädchen“ bin, dann trage ich doch nicht noch solche auftragenden Hosen“ etc. Ich mein okay, muss ja echt nicht jeder toll finden und darf auch jeder seine Meinung äußern. Aber bei dieser Sache frage ich manchmal echt, ob am Ende nicht doch „alle“ lieber superschlanke kurvenlose Frauen sehen möchten…

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    1. Hannah

      Hahaha, Nisi! 🙂 🙂 Hier lässt Du also Deinen Frust ab! 🙂 Nimm Dir das doch nicht so zu Herzen! Das ist doch immer eine Frage des Geschmacks, und der ist eben so unterschiedlich wie die Brustgröße der Frauen. Und eine Frau, die mit sich selbst im Reinen ist, wird andere nie verurteilen, weil sie anders aussehen. Jeder ist schön, solange er sich selbst schön findet. Lauf ohne BH und mit spitzen Nippeln rum und trage auftragende Hosen und sei glücklich. Du wirst nie jedem gefallen und nie den Geschmack von jedem treffen. Aber ist das nicht sogar vollkommen okay?! Ich finde schon. Nur die Art, wie manche Menschen ihre Meinung verpacken, an der kann noch gefeilt werden 😉

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