BEAUTY // Der Klassiker:
Das Seifenstück

07.09.2016 Beauty

seifen

Es gab eine Zeit, da waren mir Seifenstücke unpraktisch, weil wirklich alles verschmierte und selbst das schönste Klötzchen irgendwann usselig aussah. Ja, ich fand es fast schon ekelig, dasselbe Stück ständig mit zig anderen Menschen zu teilen. Ein Glück, dass die Flüssigseife auf deutschen Waschbecken irgendwann eine Revolution einläuteten und die unansehnlichen Überbleibsel aus dem Bad verbannten. Tatsächlich flogen auch bei mir alle Seifenschalen im hohen Bogen aus dem Fenster. Ein Besuch im Pariser Centre Commercial im vergangenen Jahr erinnerte mich allerdings wieder an diese besondere Anziehungskraft dieser duftenden Stückchen, die ihre Erfolgsgeschichte irgendwann im 7. oder 8. Jahrhundert aus dem Mittleren Osten gen Europa antraten. Kaum ein anderes Beauty-Produkt kann also auf solch eine lange Geschichte zurückblicken wie ebendieses Seifenstück – und genau das erlebt so allmählich wieder sein Comeback.

Vielleicht liegt’s am Alter, vielleicht an all guten Erinnerungen, vielleicht aber auch daran, dass Seifen nie schöner waren, nach Lavendelessenz oder süßen Mandeln duften und Natürlichkeit, Handwerk und Tradition zelebrieren – jedenfalls sind sie zurück. Und so haben sich diese Stückchen nicht bloß wieder zum schönsten Accessoire in unserem Bad gemausert (man muss sie bloß gut behandeln, dann bleiben sie auch schön), sondern auch zu unserem liebsten Mitbringsel. Und ein paar der Schönsten haben wir genau aus diesem Grund für euch herausgepickt.

Seifenfakten <3

  • Die Seife lässt sich nicht in eine Schublade werfen: Für jedes Bedürfnis und Wehwechen gibt’s eine Seife – für trockene Haut, für’s Gesicht, für die Haare…
  • Seifenstücke sind viel sparsamer (und somit günstiger) als Flüssigseife aus dem Spender.
  • In Naturseifen finden wir ausschließlich Pflanzenöle, die als besonders hautfreundlich gelten.
  • Der Sonnenkönig Ludwig XIV. erließ im 17. Jahrhundert das Seifenreinheitsgebot. Und das besagt, das nur drei Zutaten benötigt werden: Meersalz, Soda und Öl aus Oliven, Palmen und Kokosnüssen. Als besonders hochwertig galt sie, wenn sie mindestens 72 Prozent reines Öl enthalten war.
  • Die Aleppo-Seife ist die ursprüngliche Seife der Mesopotamier. Sie wird noch heute genauso hergestellt und mit einem Öl aus Lorbeerfrüchten angereichert. Sehr empfehlenswert dazu: Die Dokumentation Orientalische Seife. In Aleppo, Tripoli und Beirut.
  • Die Seife ist für Mikroorganismen kein muckeliger Lebensraum. Stattdessen fühlen sich Keime in der Seifenablage wohl. Die sollte also regelmäßig gesäubert werden.
  • Flüssige Seifen enthalten oft mehr bedenkliche Stoffe als die festen Freunde, da sie Konservierungsmittel benötigen, weil sie ständig feucht sind.
  • Außerdem: Seifenstücke sind häufig in Papier oder Pappe verpackt und somit fällt weniger Plastikmüll an.
  • Handgefertigte Lorbeerseife aus Aleppo via Manufactum.
  • Der Klassiker „Klar„.
  • Seife von „Grown Alchemist“ mit Bergamotte und Patchouli.
  • Pink Clay“ für Ihr Gesicht und Körpern. Mit Tonerde und Zitrusfrüchten.
  • Binchotan Facial Soap ist eine tiefenreinigende Gesichtsseife – mit Kohle.
  • Savon de Ganagobi – Olivenöl x Zitrone
  • Carthusia Seife – ist eine Hommage an die Zitrone.
  • Ich liebe Dipthyque – da darf diese Seife nicht fehlen. Mit dem Duft 34 Boulevard Saint Germain
  • Lavendelblütenseife aus Frankreich – kann es schöner klingen?
  • Die Schwarze Seife empfiehlt sich besonders für die empfindliche Haut. Hergestellt in Nigeria. Auch das Palmöl stammt von nigerianischen Kleinbauern, die die Ölpalmen traditionell anbauen. Zertifizierte Naturkosmetik.
  • JOIK – mit Pfefferminze und Thymian.
  • Seife von Dior – duftet nach J’adore.
  • Jo Malone – mit Brombeersaft, weißem Jasmin und frisch gepflückten Lorbeeren
  • Reinigungsseife von Clinique
  • Roger & Gallet – Nach Tradition hergestellt. Mit Orangenholz-Aroma.
  • Weleda Rosmarin Pflanzenseife.
  • Dr. Bronner’s Magic Soap (Lavendel & Mandel) – Alle Seifen sind biologisch abbaubar, vegan produziert, verpackt in recyceltem Papier, mit Wasserfarbe bedruckt
  • Alle Naturseifen von L’Occitane
  • Binu Gesichtsseife mit Ringelblume – besonders bei trockener Haut.
  • Ich liebe den Duft von Mandeln: Klar.
  • Droyt’s Original Glycerine Seife – Enthält über 10% natürliches Glyzerin. Dezent beduftet oder unparfümiert.
  • Biershampooseife -enthält Oliven-, Palmkern- und Rizinusöl und zusätzlich helles Bier und kann sogar als Shampoo benutzt werden.

7 Kommentare

  1. Tati

    Jaa!! Ich schwöre schon seit Jahren auf Stückseife für mein Gesicht. Seit einigen Monaten benutzte ich sie auch zum Duschen für den ganzen Körper. Großartig, besonders für Allergiker und bei zu Neurodermitis neigender Haut (entgegen der Annahme vieler, Stückseife würde austrocknen. Wie du schon sagst, Seife ist nicht gleich Seife).
    Aber eine Frage: wie pflege ich denn Seife, dass sie immer hübsch aussieht?

    LG
    Tati

    Antworten
    1. Sarah Jane Artikelautorin

      Liebe Tati,
      pflegen ist vll das falsche Wort: Eher gut behandeln. In der Dusche wird’s natürlich schwierig. Du könntest deine Seife beispielsweise immer mit aus der Nasszelle nehmen, aber dann wirds unpraktisch.
      Ich spüle das Seifenstück immer ab und achte drauf, dass sie nicht im eigenen Wasser liegt und komplett aufweicht. Es gibt auch Profis, die schälen die Seife nach einer Zeit ab und benutzen die Reste dann eben auch zum Duschen. Ich halte es so: Kleine Seifen sind mir die Liebsten (;

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  2. Marie

    Wichtiger Punkt auch: Zero Waste.
    Seife gibts in Pappe verpackt und macht weiter keinen Müll. Die Plastikspender wiederum haben immer einen Plastikkopf und machen soo viel Müll. 🙁

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  3. Sassi

    Liebe Sarah, du hast leider die wundervollen Seifen von Claus Porto vergessen <3 Die sind so unglaublich hübsch verpackt und duften ganz fabelhaft. Zum Verschenken ganz perfekt und obwohl ich jahrelang Seifen verschmäht habe, werde ich mir davon auch baldigst eine zulegen 🙂

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  4. Susann

    Schöner Post, vielen lieben Dank dafür! Ich habe auch vor längerem das Seifenstück wieder für mich entdeckt – besonders gerne mag ich die Manna Seifen: 100 % natürlich, tierversuchsfrei, palmölfrei, größtenteils vegan:
    https://mannaseife.de

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  5. Sascha

    Liebe Sarah, ein sehr schöner Bericht!
    Naturseifen für Trockene Haut, Neurodermitis oder Pickel und Akne findet man bei Skineco.
    9 Verschiedene Varianten mit Honig, Calendula, grüner Mineralerde, Lavendel, Molke, Bierhefe, Zeolith und nicht zuletzt die schwarze Seife mit Aktivkohle.
    http://www.skineco.de

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