Moschino & Prada Spring Summer 12: Gardening meets Car Wash – Mode macht endlich wieder Spaß.

26.09.2011 Allgemein, Mode

Hin und wieder kommt es vor, dass Kollektionen großer Designer „süß“ sind. Meist reiht sich diese Puderzuckerhaftigkeit allerdings in eine ganze Laufsteg-Karriere ein. Kein Überraschungsmoment also, die Köpfe hinter den Megalabels bleiben sich für gewöhnlich treu. Ebenso verhält es sich mit den düsteren, geradlinigen, adretten Modehäusern – auch sie tummeln sich gern in gewohnten Stoffsphären, ihr Innovationsgedanken lag bisweilen vielmehr im Detail.

So kam es auch, dass vergangenen Woche ein lautes „Uuuuuh“ durch die Reihen der Frontrow zischte, denn mit dem, was Madame Muccia Prada dem Fashion Week Publikum präsentierte, hätten wohl nur die wenigsten gerechnet. Verspielt ist das, was wir sehen, Milchshake-farbend und bedruckt. „Sweetness.“ – so und nicht anders fasste die Designerin selbst ihre Kollektion für das kommende Frühjahr zusammen. Angefangen hat die Sache mit der Niedlichkeit allerdings schon pünktlich zur Resort Kollektion 2012. Mädchenhaft verspielt mit einem Schuss damenhaftem Scham war das, was wir damals sahen und derzeit wieder sehen. Bei Prada. Beim Lieblings-Luxushaus der oberen 10.000. Die 50er Jahre werden erneut reanimiert, Marylin Monroes Stil aus The Seven Year Itch agiert als Stilstütze, Pencil-Skirts aus Leder rufen nach Pin Up Girls, Szenen, die an David Lynchs Heroines erinnern und Cowgirl-Assoziationen gepaart Muffin-Töne ergeben zusammengenommen das niedliche Potpourri der Luxus-Mademoiselle. Cadillacs-Prints ziehen sich halb neckisch, halb kindlich durch die gesamte Kolletkion, erinnern uns gleichermaßen an Spieldecken und Grease, das Schuhwerk könnte mit all den Flammen-Details kaum kaum verspielter sein – Meint Prada das wirklich ernst? Und wie.

Vorbei ist die Zeit des Credos „Vornehm geht die Welt zugrunde„, vorbei die steifen Kaffeekränzchen im viel zu engem Kostüm. Mut darf man wieder haben und Farbe bekennen und die eigene zuckersüße Weiblickkeit zelebrieren. Feministinnen werden nun laut aufschreien, schließlich erfüllt sich mit dieser Kollektion ein Männertraum: Frauen und Autos, was gibt es besseres. Aber auch Moschino Cheap und Chic beweist, dass es Zeit ist, Mode nicht mehr allzu häufig auf die Goldwage zu legen. Habt Spaß, seid frei und tut, was ihr wollt. Verkleidet euch und lebt aus, wonach euch gerade ist. Man kann schließlich auch im rosa Kleidchen für seine Rechte kämpfen und ganz Rasseweib sein. Jawohl.

 

Moschino Cheap & Chic:

 

 

Prada:

 

 

Alle Bilder: Style.com

2 Kommentare

  1. Maria

    Prada schlägt Moschino!
    Obwohl die Moschina-Sachen auch ganz hübsch sind, ist mir das ein bisschen zuviel Bubblegum…

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