Bilder: Style.com, Gina Tricot, Trine’s Wardrobe.
Heute bin ich ganz ehrlich ein wenig sprachlos. Das Thema der altbekannten „Copycats„, die sich wohlig auf dem Modemarkt lümmeln, hatten wir bereits etliche Male durchgekaut – diesmal stoße aber selbst ich an meine moralischen Grenzen. Dabei halte ich es für Gewöhnlich eher so: Das Rad hat in der Stoffwelt schon lange niemand mehr neu erfunden. Designer inspirieren sich seit jeher gegenseitig und wenn Modeketten wie Zara und Co. der breiten Masse die Laufsteg-Looks dieser Erde zugänglich machen, dann ist das vollkommen in Ordnung. So bekommt jeder etwas vom großen Fashion-Kuchen ab, ganz unabhängig vom Einkommen. Eigentlich erfreulich. Schade ist nur, dass die meisten Käufer natürlich überhaupt nicht wissen, welche „Neuinterpretation“ sie da überhaupt am Körper tragen. Aber wie gesagt: Das ist schade, aber keineswegs schlimm.
Dreistigkeit ist aber sehr wohl schlimm – die Modekette Gina Tricot treibt’s neuerdings auf die Spitze. Wenn man Isabel Marants Nummern-Shirts kopiert, dann ist das eine Sache. Oder wenn man einen Rock zerfetzt. Hat man so oder so schon tausend Mal gesehen. Aber Givenchys Puma aus der atemberaubenden Herbstkollektion aus dem vergangenen Jahr, diese Soffträume, die von Roxy Music inspiriert wurden? Bitte nicht. Beim Sterchnchen-Shirt von Acne bin ich nicht ganz so in Rage, denn an Trine sieht’s zugegebener Weise sehr hübsch aus und Sternchen sind eben Sternchen und Stoff ist noch lange kein Leder. Trotzdem frage ich mich: Wie weit darf man gehen? Und wo liegen überhaupt unsere eigenen Grenzen, hm?