Unsere Woche in Bildern & ein paar ernste Worte zu Stalkern und Marihuana-Konsum.

15.03.2013 Allgemein, Wir

Ihr Lieben, das war schon wieder eine ziemlich verrückte Woche. Die ersten Tage wurden von einer persönlichen Geschichte getrübt, von der ich euch hier bereits erzählte. Stalking. Das ist so eine Sache, die man aus Filmen kennt und von der man immer glaubt, dass sie sicher nie etwas mit dem eigenen Leben zu tun haben wird – bis am Ende alles anders kommt. Wie schwer es ist damit umzugehen, wenn der Protagonist noch dazu jemand ist, den man einst einen „richtig dicken Freund“ nannte, das darf ich gerade selbst erleben. Ich habe lange überlegt, ob das alles nicht viel zu privat ist, um es auf dem eigenen Blog zu veröffentlichen. Aber ich sage es wie es ist: Künstler malen Bilder um das Erlebte zu verdauen, Musiker machen Musik und ich schreibe nunmal gern. Das hat ein bisschen was heilendes.

Was ich aber außerdem hoffe: Dass dieses Deutschland irgendwann verstehen wird, dass es so nicht geht. Ich frage mich, ob dieser Irre mich erst aufschlitzen muss, bis irgend jemand auf den Trichter kommt, dass man so jemanden nicht auf offener Straße herum laufen lassen kann. Und damit stehe ich überhaupt nicht alleine da. Beamte scheinen überfordert, ebenso wie Berufsbetreuer, die Polizei trinkt gern Kaffee und verlässt sich auf ihre enorme Menschenkenntnis und Gesetze weisen Lücken auf. Hervorragend. Ich könnte mir durchaus schöneres vorstellen, als jeden Abend alle drei Türen in meiner Wohnung abzuschließen, bevor ich schlafen gehen kann.Ich fühle mich jetzt ein bisschen wie nervige Eltern während der Pubertät ihrer Kinder, aber: Diese Geo-Tags bei Instagram & Co sind der Teufel. Benutzt sie nur, wenn’s unbedingt sein muss, aber keinesfalls für eure eigenen vier Wände. Aus Fehlern lernen und so.

Ein anderes Thema: Kiffen. Ich sagte kürzlich, dass mir Kifferei lieber sei als Sauferei. Und das stimmt auch. Ich trinke nur selten Alkohol, weil ich die Scheiße nicht vetrage und dazu neige, auf Tischen zu tanzen oder mit den falschen Männern zu knutschen, sobald mir jemand Moscow Mule andreht. Einen gepflegten Joint am Abend, den lehnte ich hingegen selten ab. Ich stehe auch weiterhin zu meiner Meinung, dass das prädikat „illegal“ in diesem Fall nichts damit zu tun hat, dass Marihuana schlimmer wäre als Alkohol. Und mir geht es noch immer nicht in den Kopf, dass 16-Jährige überall trinken dürfen und sich volllaufen lassen bis zum Koma, während ich in den Urlaub fahren muss, um auf einer grünen Wiese Gras rauchen zu dürfen, so ganz legal, mit Visionen von Blumenkränzen und einer friedlichen Welt im Kopf. Konsequent wäre es, beides zu verbieten – damit könnte ich gut leben (bloß 98% meiner Freunde nicht). Und die Alkoholsteuer ist nunmal auch wichtig für das Land.

Während ich bis vor Kurzem noch Plakate mit „legalize it“ bekritzelt hätte um mich damit vor den Bundestag zu stellen, musste ich inzwischen begreifen, dass nicht jeder mit den Möglichkeiten und Ressourcen dieser Erde umgehen kann. Mein Freund M. zum Beispiel, mit dem ich früher noch Incubus und Bob Marley hörte während wir klägliche Tüten drehten. Es ist unfair, dass ich das Zeug vertrage und damit umzugehen weiß, weil ich meine Grenzen kenne. Dass ich das Sucht-Potential von einem Kleinkind habe, dem man Rosenkohl auftischt; ergo: Keins. Er hingegen konnte und kann das nicht: Nein sagen und Nachdenken. Die Quittung: Schulabbruch, Psychosen der Sonderklasse, ein Trümmerhaufen, der sich Leben nennen sollte, Strafanzeigen, die totale Einsamkeit in einer abgefuckten Bude irgendwo in einem abgefuckten Kaff. Klingt weit weg, könnte im Grunde aber jedem von uns passieren.

Ich muss meine Meinung also überdenken, denn es reicht nicht aus sich in Gleichgültigkeit zu suhlen und darauf zu beharren, „dass es nicht mein scheiß Problem ist, wenn manche Leute meinen, sich mit Drogen vollpumpen oder Bongs wie Kamillentee-Dampfbäder inhalieren zu müssen“. Wir sollten von jeder Droge die Finger lassen, aber wo fängt „Droge“ an, wo hört „Genussmittel“ auf? Außerdem frage ich mich, ob die Menschheit das überleben würde. Nach der Arbeit keine Entspannug mehr durch Bier? Kein Tütchen mehr zum Runterkommen nach der stressigen Woche? Prost Malhzeit. Durchdrehen würden sie alle, womit ich auch uns meine. Wir müssen also spätestens jetzt damit anfangen, auf unsere Körper zu achten. Und darüber nachdenken, ob gewisse Dinge tatsächlich so harmlos sind, bloß weil „das ja alle machen.“

Ich bin nicht euer Oberlehrer und schon gar kein Kind von Traurigkeit. Das Einzige, was ich wichtig finde ist, dass wir uns alle im Klaren darüber sind, was all das bedeutet. Dass ein bewusster Umgang mit Alkohol, Gras und meinetwegen auch Zigaretten, angebracht ist. Dass nichts davon „cool“ ist, nicht einmal ein klitzekleines bisschen. Cool ist, wer gar nichts braucht, um die eigene Seele zu bauchpinseln. Oder das Ego. Kaffee ist ok. Amen.

Wenn das Outfit zur eigenen Wohnung passt <3 Mit Wood Wood und Vans!

Überraschungs-Geschenke sind die besten Geschenke. Und: Danke, Mama und Papa, für meinen Namen. Find‘ ich mittlerweile gar nicht mehr so schlecht.

Berlin Winter Wonder Land? Am Arsch. Wir wollen Frühling! (Hier auf der Tucholskystraße in Mitte)

Berlin hat Zuwachs bekommen und zwar in flüssiger Form: „Our/Berlin“ heißt der neue Vodka, dessen Flasche in der hauseigenen Bar eine ziemlich gute Figur macht (und noch dazu herrlich schmeckt – in Maßen versteht sich, und erst ab 18!)

Kuchen bei Mama & Papa aka Sarah Jane und ihr Herzbub‘.

Krankenbesuch und Home Office Tag bei meiner liebsten Freunin aus Korea: Haelan Kim! (So macht man das also mit dem Im-Liegen-Serien-Schauen)

6 Kommentare

  1. blixa

    ….der richtige umgang mit drogen…
    interessantes thema dem ich besonders nach meinem indien besuch wieder mehr aufmerksam schenke. weil dort, zumindest in goa, so gut wie jeder drogen nimmt. in meiner vergangenheit waren drogen jeglicher art auslöser für panikattacken und depressionen. betonung auf auslöser, probleme und sorgen hatte ich damals natürlich mehr als genug. aber ich wollte cool sein und stark sein und dazugehören und von problemen einfach nichts wissen. wie mich meine eltern oder irgendein gesetz schützen hätte können weiss ich immer noch nicht. ich wünsche nur all jenen die drogen nicht vertragen dass sie die kurve kratzen und eine möglichkeit finden ohne alles glücklich zu sein. ❤ blixa

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  2. Katharina

    hm…das ist die Frage: Wo fängt es an und wo hört es auf? Ich rauche leider immer noch und cool finde ich es sicher nicht. Bin nur leider zu schwach zum Aufhören ;-). Alkohol trinke ich nur sehr sehr selten und andere Drogen war nie ein Thema, weil ich n Schisser bin. Ich hatte immer zu viel Angst vor den Konsequenzen und das war und ist wohl auch ganz gut so. Musste leider auch erleben was das aus Menschen macht. Alles zu verbieten wäre ne Lösung?! Vielleicht, weil ja jeder anders damit umgeht und es einen gesunden Umgang mit Drogen wohl einfach nicht gibt. Und so richtig gesund ist es ja wirklich nur, wenn es ohne Drogen geht. LG

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  3. Rena

    Ich frage mich grundsätzlich immer, was der Grund ist, um Drogen/Alkohol zu konsumieren. Denn letztlich muss ja offenbar im eigenen Leben irgend etwas nicht in Ordnung sein, dass man damit kompensieren möchte. Und wer aber kann das ändern? Nur immer wir selbst! Daher bin ich davon überzeugt, dass Drogen/Alkohol niemals die Lösung und auch keine „Entspannung“ sein können. Leider leiden einige Klienten in meiner Praxis massiv unter den Folgen von Drogen-/Alkohol-Missbrauch, sei es nun der eigene oder aber der im sozialen Umfeld.

    Was das Thema mit dem Stalker anbelangt, kann ich Dir nur mein tiefstes Mitgefühl aussprechen und den Dank dafür, dass Du hier eindringlich davor warnst, die Geo-Tags zu verwenden. Hoffentlich kommt die Botschaft zumindest bei einigen Deiner Leser an.

    LG Rena

    http://dressedwithsoul.blogspot.de/

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  4. Lena

    Hallo Nike,

    ich hatte schon befürchtet dass es die Geotags von Instagram waren die Dir diesen Ärger eingebrockt haben. Ich muss gestehen dass es mir oft kalt den Rücken runterläuft wenn ich Deine Fotos dort anschaue. Kalt deshalb weil ich mir Sorgen um Deine Privatsphäre mache. Ist ja auch kein geheimer privater Account sondern einer der kräftig beworben wird ;( Jetzt diese Stalker GEschichte, vor kurzem die merkwürdigen Belästigungen. Ich glaube Du solltest da vieles überdenken UM DICH SELBST ZU SCHÜTZEN. Du bist wunderbar, eine Inspiration, ein unfassbar offener und interessanter Mensch. Aber gib nicht alles, mach dich nicht zu offen, lerne Dein Leben zu schützen! Bitte!
    Lena

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  5. Sara

    ich finde, du hast da einen sehr guten text geschrieben, liebe nike. genussmittel werden dann zu drogen wenn man sie nicht mehr im griff hat. und wann „hat man es nicht mehr im griff“? genau DAS ist meiner meinung das problem. ich hatte nie etwas mit gras am hut, bis ich meinen freund kennenlernte der, so wie ich dachte, das kiffen total im griff hat und es nur um genuss geht. da ich ein toleranter mensch bin dachte ich mir „gut, wenn er kiffen möchte ist das okay für mich. ich toleriere das, kein ding“. dann habe ich ab und zu mal mit geraucht. nicht oft, einfach ab und zu. und es hat mich mega entspannt. irgendwann merkte ich dann, dass mein freund so gar nichts im griff hat – ICH hingegen schon. dachte ich. und plötzlich verschoben sich die sichtweisen und da fragte ich mich selbst: „hab ich es überhaupt noch im griff? oder muss ich mir eingestehen, dass ich mich immer sehr auf die abendlichen joints gefreut habe?“ so nahm alles seinen lauf.. bis ich angst vor mir selbst bekommen hab, dass ich da nicht mehr rauskomme. ich habe also angefangen mir die joints zu verbieten und am ende habe ich meinen freund auch vor ein ultimatum gestellt. entweder er hört auf oder die beziehung geht kapputt. nun kiffen wir beide nicht mehr. ich habe es im griff, kann mittlerweile gut ohne das gras. aber mein freund lebt jeden einzelnen tag mit der lust auf einen gepflegten joint. also: lange rede, kurzer sinn: hat mans im griff, ist es genuss. aber HAT man es tatsächlich auch im griff? ein kleiner gedankenanstoß.

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