Bevor wir hier in „das war der glücklichste Moment meines Lebens“-Phrasen ersaufen, mache ich es kurz: Wir bekommen eine Mini-Jane, die vielleicht aber auch ein Junge sein wird und ganz sicher einen anderen Namen bekommt. Wir wissen jetzt seit knapp fünf Monaten davon und nein, der Moment der Wahrheit glich weniger einem ekstatischen Freudentanz mit Tränen in den Augen als vielmehr einer unerwarteten Ufo-Landung inklusive euphorisiert-debilem Lächeln oben drauf. Passiert ja nicht alle Tage, sowas Unglaubliches und unglaublich wahnsinnig Schönes. Glücklicherweise sind meine Frauenärztin und ich uns einig: Das Schlimmste am Schwangersein sind andere Schwangere. Und das Schlimmste am Muttersein sind andere Mütter.
Ich schwöre hiermit nämlich hoch und heilig, dass mein Kind sich künftig nicht ausschließlich mit Dinkelbrot vergnügen muss, dass mich keine zehn Esel zu so etwas wie einem Hechel-Kurs überreden können und mich auch niemand kurz vor der Geburt auf ein Trampolin mit Fototapeten-Hintergrund bekommt. Entgegen aller Vorurteile und Einwände muss nämlich jeder selbst entscheiden, wie er lebt, gebärt (urgh) und erzieht. Viele Millionen Frauen vor mir haben das alles außerdem auch schon geschafft, und zwar ohne viel Klimbim. Erinnert mich bitte an diese Worte, falls die Hormone doch noch am Hirn schrauben sollten.
Tja, was soll ich noch sagen? Ich bin, na klar, derzeit und vielleicht auch überhaupt einer der glücklichsten und irrsten Menschen der Welt, denn nicht nur das Böhnchen im Bauch wird ganz bestimmt das beste Böhnchen sein, nein, da sind ja auch noch die tollsten Tanten und Onkels, Freunde, Omis, Opis, Ur-Omis und Ur-Opis, Geschwister, und der beste Böhnchen-Papa, die allesamt und mit mir zusammen auf „Mini-Bean“ warten. Danke, ihr! Da hat‘ man plötzlich kein bisschen Schiss mehr. Und ihr müsst auch keine Angst haben, hier wird sich nämlich wirklich nichts umkrempeln.
Jane Wayne verwandelt sich definitiv in keinen Baby-Blog und ich werde nicht aufhören zu arbeiten, schreiben und fluchen, höchstens ganz kurz. Bloß ab und an, da wird es sicher mit mir durchgehen, während ich von flamingofarbenen Holzelefanten schwärme, die zwar eigentlich in Kinderzimmer gehören, in Wohnzimmern aber bestimmt auch recht hübsch anzusehen wären.
So, und jetzt geht das Leben weiter, denn auch wenn sich mit der Zeit eigentlich alles verändert, ändert sich irgendwie auch überhaupt nichts. Obwohl wir vielleicht älter oder Mütter werden, bleiben wir schließlich auf Ewig auch Partner, Homies und Schnattertanten. Jedenfalls im besten aller Fälle. Und von genau dem gehen wir natürlich aus. Ich möchte nämlich wirklich nicht als Servietten-Technik-Mutti enden, die nichts anderes mehr im Kopf hat als Stiftung Warentest – Artikel über schadstoffarme Baumwollwindeln.