Kollaboration & Interview //
Hien Le for Zign

hien le for zign teaser

Was passiert, wenn sich einer unserer liebsten Designer auf ungewohntes Terrain begibt und mit einem Fachmann in Sachen Schuhe gemeinsame Sache macht? Eine Capsule Collection, die wie gerufen kommt, uns hochoffiziell eine Sneaker-Pause verordnet und uns gleichzeitig verspricht, ganz lang an unserer Seite zu weilen: Hien Le for Zign. Zwei Berliner Modespezis – und eine Liaison, die das Beste von beiden Seiten vereint: Klassische Formen, hochwertiges Leder, sechs Schuhkreationen für sie und ihn, ausgewählte Accessoires und Hien Les Lieblingsmaterial Alcantara, das ganz sorgsam und auf ganz unterschiedliche Art und Weise die Linie ziert. Seit einem Jahr arbeiten die beiden Berliner an dieser exklusiven Kooperation – und nun ist’s soweit: Denn die limitierte Linie für Teilzeit und Vollzeit Ladies und Gentlemen ist ab sofort online zu erstehen.

Grund genug, sich mal wieder mit Hien Le zum Frühstück zu verabreden und den Designer über seinen ungewohnten Ausflug ins Land des Schuhdesigns auszuquetschen, nach seinen Lieblingsmodellen zu fragen und ihm einen kleinen Ausblick auf seinen Winter 2015 zu entlocken. Gesagt, getan: 

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Jane Wayne: Na, dann schieß‘ doch mal los! Eigentlich bist du Womanswear & Menswear Designer, wie kam’s denn überhaupt zu dieser etwas anderen Kooperation?

Hien Le: Letztes Jahr im Oktober ging alles los: Zign fragte mich ganz einfach, ob ich mir nicht eine Kollaboration mit ihnen vorstellen könnte – und klar hatte ich Lust darauf! Allein schon, weil ich es total spannend fand, mit einem solch großen Unternehmen zusammen zu arbeiten und weil es für mich natürlich gleichzeitig eine riesengroße Herausforderung sein sollte: Zwar hatte ich mich schon mal an Accessoires herangewagt, aber noch längst nicht an Schuhe. Ach, die Zusammenarbeit war echt toll: Super professionell und einfach super fix: Im Oktober wurde angefragt und im November letzten Jahres musste auch schon alles fertig sein.

JW: Du bist für den Print verantwortlich, Zign für die Modelle. Wie vereint man solch eine Koop und wie geht man das Projekt genau an?

Hien Le: Na, ihr müsst euch das so vorstellen: Ich habe erst mal in Erfahrung gebracht, was sich Zign denn in etwa vorstellt und wie ihre Inspiration für den Winter 2014 ausschaut. Dann saßen wir man zusammen, haben uns besprochen und im Anschluss habe ich mich an das Konzept gemacht. Dann ging alles super fix, da wir uns super schnell einig waren, den Berlin-Look zu kreieren. Wir sind beide Berliner Labels – und wollten den typischen Stil einfangen. Und so kam es eben zum Grunge-Look des Prints, den ich erst mit dem Bleistift gescribbelt und am PC weitergedacht habe.

JW: Genau, zurück zum Print. Erzähl‘ uns mehr!

Hien Le: Die Ursprungsinspiration ist wie gesagt Grunge – und natürlich das klassische Karo-Muster der Bewegung. Damit es aber nicht zu eindeutig wird, habe ich das Muster verfremdet, um eine harmonische Flechtstruktur entstehen zu lassen, die gleichzeitig zum zeitlosen Design der Schuhe passt. Am Anfang haben wir noch mit Farben herum experimentiert, uns aber schließlich darauf geeinigt, dass der Schuh eben doch klassischer ausschaut, wenn das Muster typisch Berlin in grau/anthrazit gehalten wird – im Kontrast zum tiefschwarzen Ton.

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JW: Kontraste sind dir bekanntlich wichtig. Inwiefern hast du bei dieser Kollaboration noch mit Gegensätzen gespielt?

Hien Le: Leder trifft Alantara – also ganz typisch Hien Le’isch. Matte Oberflächen treffen Glänzende. Ich war bei der Zusammenarbeit super frei, was wirklich toll war. Auch, dass das Muster nicht all over eingesetzt wird, war mir unheimlich wichtig – lieber partiell und im Detail. Das Ergebnis ist ein absoluter Hien Le Schuh, der sich durch Minimalismus auszeichnet, ohne dabei zu klassisch und austauschbar zu sein. Es liegt wie immer im Detail!

JW: Und welches Modell darf an deine Füße?

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Hien Le: Der Flatform Loafer. Allerdings habe ich noch eine Sonderanfertigung bekommen, da mir die Sohle ein wenig zu hoch und zu feminin war – immerhin ist’s ja auch ein Frauenschuh. So ist er perfekt für mich. 

JW: Du als Profi: Wie würdest du die Schuhe denn kombinieren? Meine Lieblinge sind der Chelsea Boot und der klassische Loafer mit den Troddeln.

Hien Le: Genauso wie du heute angezogen bist: Mit schwarzem Sweater und Röhre. Ganz einfach also. 

JW: Und Nike? Ihr Liebling ist nämlich auch der Flatform-Loafer zum Schnüren!

Hien Le: Auf jeden Fall zu einer Boyfriend Jeans und Shirt – ebenfalls ganz easy. Aber das Tolle ist ja auch, dass der Schuh nicht nur tagsüber, sondern eben auch abends super funktioniert: Also nimm’ dir einen Rock oder ein weites Kleid zu weißen Socken und fertig. Perfekt!

JW: Wir probieren das mal aus, wie wir das so machen. Und jetzt endlich kommen die Schuhe auf den Markt. Apropos, müsste deine eigene AW 2014 Linie nicht auch längst in den Stores hängen?

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Hien Le: Ja, ich bin gerade bei der Auslieferung der Winterkollektion an die Stores und parallel dazu bereite ich mich auf die Messen für meine Sommerkollektion 2015 vor – Paris steht an! Der Kopf allerdings ist schon längst im Winter 2015 angekommen – immerhin muss die Kollektion ja auch schon im kommenden Januar fertig sein, um auf der Fashion Week in Berlin gezeigt zu werden. Wir Designer arbeiten also immer mit und an drei Kollektionen gleichzeitig.

JW: Lebst du privat noch nach Saisons? Manchmal passiert’s uns nämlich sogar, dass wir gar nicht mehr wissen, was gerade eigentlich Trend ist – weil wir uns längst mit den kommenden Saisons beschäftigen.

Hien Le: Ich komme selbst manchmal durcheinander, da habt ihr Recht. Allerdings finde ich, dass das auch völlig egal ist – schließlich soll man sich ja auch inspirieren lassen. Und was man am Ende des Tages daraus macht, ist sein persönlicher Stil.

JW: Woher holst du deine Motivation? Denn die Inspiration kommt bekanntlich von vielen Seiten, wenn man mit offenen Augen durch die Welt läuft. 

Hien Le: Ihr habt Recht. Hmm, ich denke, ich bin so motiviert, weil ich das machen darf, was ich liebe – und das ist unfassbar motivierend. Und so macht man eben immer weiter! Für den Winter geht’s beispielsweise grob Zusammengefasst um Arbeitsbekleidung – aber wie und was und wo steht noch nicht fest. Da muss ich noch mehr in die Tiefe gehen. Allerdings bin ich hochmotiviert, daran zu arbeiten.

Zum Schluss ganz kurz und knapp //

Do’s im Winter:

– Mehr Klassiker und Basics, damit kann man nichts falsch machen. Nehmen wir: Die gut sitzende Jeans und das ganz schnörkellose Shirt.
– Gummibund
– Weiche, kuschelige Cashmere Pullover
– Dunkelblau und Camel

Don’ts?

– Neon – all over!

– Wedges im Turnschuh. Mag ich leider nicht.

Lieber Hien, wir wünschen dir ganz viel Erfolg für die Kooperation. Du solltest öfter solche Ausflüge machen <3

Für euch zusammen gefasst: Insgesamt warten sechs Schuhkreationen aus der „Hien Le for Zign“ Kollaboration auf euch: spitz geschnittene Slipper, Loafer mit Troddeln, Pumps, Flatforms und Chelsea Boots  – alles für die Ladies. Die Tote Bag, das Portemonnaie, die Handyhülle und zwei Schuhmodelle für den Mann dürfen allerdings selbstverständlich nicht unerwähnt bleiben. Preislich zwischen 100 und 130 Euro für die Schuhe – die Accessoires starten ab 20 Euro. 

Hien Le for Zign

– In freundlicher Zusammenarbeit mit Zign –

7 Kommentare

  1. Merle

    ihr Lieben,
    wundervoll!
    Apropos Schuhe, ich habe da mal eine generellere Frage: Meint ihr, ihr könntet eventuell mal ein Herbst-Stiefeletten-Special machen? Oder wisst ihr gaaaaanz zufällig von einer annhähernd bezahlbaren Version: Wildleder, schwarz, Kitten-Heel, am besten spitzer zulaufend und über-Knöchel-hoch mit engem Stiefelschaft? Ich hoffe, ich mache nicht zusätzliche Arbeit. Solltet ihr von einem Modell wissen, wäre es super, wenn ihr mich das wissen lassen könntet.

    Antworten
  2. Pingback: Outfit: Herbstfarben und Nichtfarben | amazed

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