Film-Tipp für graue Tage & Soundtrack //
„17 Filles“

23.02.2015 Film, box3

7 filles film„Mit 17, da bist du nicht vernünftig. Du träumst und du hast ’ne wahnsinns Energie. Niemand kann dich aufhalten. Nicht’s auf der Welt hält ein Mädchen auf, das träumt.“ Der letzte Satz des französischen Films „17 Filles“ hat gesessen. Denn am Wochenende hatte ich einen Abend nur für mich allein, also tat ich, was ich gerne tue, wenn niemand stört, nämlich im Früher versinken, Fotos rauskramen und alten Freunden schreiben, an wilde Zeiten denken, mich fragen, ob es das Leben mit 17 mehr Sinn macht oder mit 26, Caprisonne trinken und Filme schauen, solche, die ich eigentlich längst gesehen haben wollte, aber nie dazu kam, weil das Erwachsenwerden immer wieder dazwischen grätschte. Abgesehen davon, dass mich der Soundtrack zum Spielfilm-Debüt der beiden Regisseurinnen Delphine und Muriel Coulin schon nach den ersten zehn Minuten um den Finger gewickelt hatte, versank ich auch in den restlichen 70 Minuten ohne den klitzekleinsten Anfall von Langeweile. Womöglich schon allein aus einem einzigen Grund: 

Ich glaube nämlich, als Mädchen hörst du niemals auf Mädchen zu sein, selbst wenn andere schon „Frau“ zu dir sagen.

17GirlsWorum geht es?
Der auf einer wahren Begebenheit (Pregnancy Pact) basierende französische Film „17 Mädchen“ erzählt die Geschichte eines Paktes, den 17 Mädchen schließen, nachdem Gymnasiastin Camille, die Anführerin der Clique, ungewollt schwanger wird. 16 Freundinnen tun es ihr daraufhin gleich, die dazugehörigen Väter spielen dabei nur die Rolle der Erzeuger. Sex als Mittel zum Zweck. Denn es geht keiner einzigen der Protagonistinnen darum, eine Familie zu gründen – das Ziel ist Freiheit. Und Emanzipation. Emanzipation vom Regelwerk der Vorstadt, von strengen Vätern und Lehrern, von wenig einfühlsamen Müttern, die mehr funktionieren als Geborgenheit zu spenden. Es geht darum, von einem neunen kleinen Menschen bedingungslos geliebt zu werden. Darum, zusammen zu halten. „Wir gegen den Rest der Welt“. Und würde am Ende nicht doch alles anders kommen, realistischer eben als in der blühenden von hippiesken Vorstellungen umgarnten Phantasie, wenn nicht zu viele Zigaretten geraucht und Bierflaschen geöffnet worden wären, man hätte fast auch an diesen Traum geglaubt.

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In wunderbaren Bildern erzählen die Colin-Schwestern von der Unbeirrbarkeit junger Seelen und vielleicht auch von ihrer Naivität. Nach der Geburt der Babies treffen sich die Mädchen noch immer zum Rauchen auf dem Spielplatz. Bloß stehen jetzt Kinderwägen daneben und der Alltag ist plötzlich wieder so grau, als wären all die wunderbaren Wünsche niemals gewesen.

Der Soundtrack zum Film:
 

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4 Kommentare

  1. Dana

    Ich habe den Film schon einmal begonnen zu schauen. Bekam aber nicht das Gefühl weiter schauen zu wollen. Vielleicht sollte ich es noch einmal wagen. 😉

    Liebste Grüße

    Antworten
  2. brummelbrot

    Den Film hab ich gesehen… Und irgendwie. Irritierend. Gerade wenn man in dem Moment selbst mit seinem ersten Kind schwanger ist. Allerdings im Alter von 29. Wenn ich dann dran denke, meine Tochter käme mit 17 aus so einer Laune heraus schwanger nach Hause. Uff.
    Keine leichte Kost.

    Antworten

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