Die Sache mit dem Skinny-Bashing.

01.04.2015 Gesellschaft, box1

skinny bitchesIn regelmäßigen Abständen passieren selbst in unserem sonst so schönen Jane Wayne Kosmos Dinge, die meine Gurgel kurz fies aufgluckern lassen, in letzter Zeit vor allem aufgrund eines ganz bestimmten Themas: Body-Shaming. Unsere Gast-Autorin Lisa hatte bereits einen saftigen Kommentar zum Thema niedergeschrieben und ließ dabei selbstredend nicht außen vor, dass die Medien wirklich gut daran täten, den weiblichen Körper künftig in all seiner Schönheit abzubilden, was so viel bedeutet wie „in all seinen Formen“ (und Farben, aber hierzu an anderer Stelle mehr).

Seit Jahren schimpft die Allgemeinheit über zu dürre Models, über zu viel Stereotyp, über zu wenig „Normalität“, was auch immer das bedeuten soll. Zu Recht, keine Frage, wir machen sogar hin und wieder lautstark mit. Besorgniserregend scheint mit allerdings der Rattenschwanz, der da an den Forderungen noch mit dran hängt, denn mittlerweile beschleicht mich mehr und mehr das Gefühl, wir hätten es hier mit zwei Riegen zu tun: Einerseits sind da die Medien, die schreien „Ihr seid zu dick“ und dann kommen wir, die sogenannten „echten Menschen“, die jammern „Die sind doch alle viel zu dünn“. Bis hier scheint dieser Mechanismus noch logisch und womöglich sogar sinnvoll. Hätte sich nicht klammheimlich eine neue Form von Diskriminierung in die eigentlich gut gemeinten Absichten geschlichen: Das Dünnen-Bashing.

Jüngst war auf einem Header-Bild etwa eine durchaus zarte Hand zu sehen. Eine, die Eiscreme im Hörnchen hält und nicht anders ausschaut, als viele Hände in meinem eigenen Freundeskreis und vielleicht sogar meine eigene. Schlank war sie, das stimmt. Aber nicht krank. Prompt folgte eine aufgeregte Bemerkung seitens einer unserer Leserinnen – was sie sah, störte sie ganz offensichtlich. Seither frage ich mich: Wo genau liegt der Unterschied zwischen einem Kommentar wie „Uhh, die dürre Hand auf dem Bild irritiert mich“ und „Uhh, die dicke Hand auf dem Bild irritiert mich.“ Richtig, es gibt keinen Unterschied, beide Reaktionen sind gleichermaßen unangebracht und noch dazu diskriminierend, auch wenn das offensichtlich niemand so recht begreifen mag. Zweiteres würde sich (glücklicherweise) bloß kaum jemand in unserer Gefilden mehr wagen. Es ist nämlich so: Wer über Dicke schimpft, muss mit Konter rechnen (darf man Marius Müller Westernhagen überhaupt spielen?). Abfällige Kommentare über Dünne hingegen werden immer häufiger mit Beifall belohnt. Vor allem auf Tumblr und Pinterest: „Fuck Skinny Bitches, curvy women are real women„, heißt es da zum Beispiel. In unserem Bewertungs-System läuft also ohne Zweifel etwas Grundlegendes schief. Die Antwort auf ein Extrem darf niemals ein neues Extrem sein. Um es komplett auf das Existenziellste runter zu brechen: Auch Dünne haben Gefühle, man mag es kaum glauben.

Nicht jede_r, der oder die dünn ist, trägt eine physische oder seelische Krankheit mit sich herum. Sie existieren wirklich, die gertenschlanken Gazellen, die entweder einen mordsmäßigen Stoffwechsel haben oder aber durch Sport und gesunde Ernährung zu einem Körper gelangen, wie er ihnen selbst am besten gefällt. Es gibt aber auch Dünne, die lieber ein bisschen mehr auf den Rippen hätten, die neidisch sind auf pralle Brüste, volle Rundungen und die sogenannte „Weiblichkeit“, die frenetisch gefeiert wird, wann immer es sich ein Fotograf „wagt“, eine Frau jenseits von Size Zero abzulichten. Wer schlank ist, ist nicht weiblich, trotz aller Gene. Das Herumgereite auf Kilos tut zuweilen also auch jenen weh, die genau davon nicht allzu viel vorzuweisen haben.

Noch ein Beispiel: Am Tag vor meinem Geburtstag stellte ich Pandora Sykes als meinen persönlichen Style-Crush vor, dem ist nämlich tatsächlich so, aber keineswegs, wie es mir daraufhin unterstellt wurde, weil die britische Redakteurin sich blond und schlank durch ihren Instagram Account schlängelt. Ich schätze ihre Arbeit und ihren Stil, Punkt, Ende, aus die Maus. Und wieder die Frage in meinem Kopf: Würde manch einer hier sie erst dann für voll nehmen, wöge sie geschätzte zehn Kilo mehr? Ist ja schließlich „wieder nur so ein Stereotyp“. Sarah postete daraufhin das wahrlich wunderbare Lookbook von „Closed“. Und schon wieder: „Ist ja klar, dass das an den dürren Models gut aussieht, bei mir aber nicht.“ Wieso nicht „Schade, dass nicht auch jemand dabei ist, der mehr ausschaut wie ich selbst?“. Der Ton macht manchmal die Musik. Darüber hinaus bezweifle ich, dass High Waist Jeans nur bei Models (das ist übrigens ein Beruf, kein Schimpfwort) phantastisch aussehen. Der Nagel steckt bei vielen von uns also natürlich auch im eigenen Kopf. Darüber hinaus tendieren wir 36er, 38er, 44er-Frauen vielleicht dazu, zu verdrängen, dass auch das ein oder andere furzgesunde „Mädchen von nebenan“ eine 34er Größe trägt. 

Was ich sagen will: Die Lösung für das verquerte Schönheitsideal unserer Zeit ist wahrlich nicht die Degradierung desselbigen. Statt immer wieder zu fordern „mehr Kilos!“, sollten wir vielmehr für eine gesunde und ordentliche Portion Diversität plädieren. Solange wir aber nicht einmal selbst entscheiden dürfen, ob wir dick, dünn, platt wie ein Aal, kurvig wie der Nil oder irgendwas dazwischen sein wollen, wird es allerdings weiterhin schwer sein, auch die großen Fische im Haifischbecken von unserem Wunsch nach Vielfalt zu überzeugen. Die sitzen nämlich hinter den Kulissen, essen mal Pommes, mal Salat und sehen dabei zu, wie wir uns mit größtem Genuss gegenseitig nieder machen.

74 Kommentare

  1. Jessie

    In der Sache gebe ich dir Recht, Diskriminierung ist in keine Richtung akzeptabel. Ich glaube aber nicht (und so verstehe ich auch die meisten Kommentare hier nicht) , dass es wirklich um Bashing oder wie auch immer man das heute nennt geht. Frauen, und zwar jeden Alters, sind zunehmend verunsichert und das finde ich wiederum gefährlich. Es ist nunmal ein Fakt, dass Mode an den mmer gleichen Figurtypen gezeigt wird. Und jeder kennt die Erfahrung, dass die Klamotten an einem selber dann unmöglich aussehen. Die wenigsten tragen Kleidung so mutig, wie ihr es tut. Nun wecken Onlinemedien wie Blogs oder Instagram auf der einen Seite Begehrlichkeiten, die am Ende sich in Frust verwandeln. Ist doch klar, dass sich das irgendwo entlädt. Die Leute sehnen sich in der ganzen unüberschaubare in Modewelt nach Vorbildern, die eben nicht 1,80 m und 49 kg mitbringen. Ich finde, damit müsstet ihr euch auch auseinandersetzen, wenn ihr dieses Thema schon aufgreift.

    Im übrigen haben in der Realität übergewichtige nach wie vor mehr einzustecken, als andere. Ich habe erlebt, dass „du fette sau“ mehr schmerzt als „Iss mal ein Stück Torte“. Letzteres wird häufig sogar als Kompliment genommen. Natürlich weiß ich, dass der Ton im Internet viel zu oft entgleist, auch da stimme ich dir zu.

    Ich denke, die ganze Problematik ist sehr tiefgehende und die negativen Kommentare sind durchaus ernstzunehmen. Am Ende zeigen sie, dass wir Frauen weit davon entfernt sind uns zu akzeptieren wie wir sind. Und dass die Modehäuser da auch keine Unterstützung sind. Vielleicht könnt ihr es sein?

    Liebe Grüße,
    Jessie

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    1. Sunshine

      Ihr Lieben,

      Ihr habt leider überhaupt NICHT, NULL KOMMA NULL, verstanden, was Nike Jane mit diesem Kommentar endlich mal richtig ausdrückt, was heutzutage immer mehr zu einer Hetz-jagd gegenüber den Dünnen wird.

      Ein *du fette Sau* schmerzt, mit Sicherheit … aber ich finde es MAßLOS zu behaupten ein *Iss mal n Stück Torte* würde uns heimlich erfreuen? Da kommt mir gleich die Galle hoch …echt. traurig, wenn man nicht in der Haut steckt so etwas zu behaupten!!!!

      Ich kenne genug meiner Mädels, die ebenfalls seit der Kindheit gehänselt und gerade heutzutage immer mehr zunehmend schräg angegangen werden ,nur weil man dünn ist+Größe 34 trägt.

      Ich weiss nicht WIE VIELE unzählige Kommentare ich in meinem Leben a la * Iss mal was* *Die fällt gleich in den Gulli* * Sie ist doch magersüchtig* *Können Knochen überhaupt schwitzen* *Die geht doch eh gleich alles wieder auskotzen* ….wegstecken musste.
      Als Kind bin ich heulend zu meiner Mutter von der Schule gerannt, welche versuchte mir zu erklären, das ich vollkommen gesund bin, und mein Selbstbewusstsein ist oft erniedrigt – NUR weil ich einen etwas über eifrigen Stoffwechsel geerbt habe 😉

      Was ich nicht akzeptieren kann: ich habe niemals einen dickeren Menschen verurteilt,
      ….wieso geht das nicht auch andersherum????

      (Amen) 😉

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      1. Mia

        Ich hab als Teenie richtig gelitten, weil ich so dünn war und immer verarscht wurde, da schmerzt jeder semi-netter Kommentar wie „iss mal“, „deine Beine brechen gleich“ schon sehr, da sie immer implizieren, dass doch irgendwas an dem Körper falsch ist. Auch wenn sie eigentlich aus Neid gesagt werden, oder als Kompliment gemeint sind, oder was weiß ich, sind sie in so einer Form einfach verletzend für mich. Vielleicht auch, weil ich eben als Teenie deswegen so krass verarscht wurde. Was ich auch mal hatte: Ich sitze auf dem Rad in Shorts und eine Gruppe junger Männer schreit mich an: „Ey wie eklig so dünne Beine, zieh mal Stiefel drüber…“. Sowas tut auch schlanken Menschen weh! Deshalb, wenn man nichts wirklich ernsthaft nettes, wertschätzendes zum Körper des anderen zu sagen hat, dann einfach mal nichts sagen…
        Ich habe auch hier mal meine Gedanken dazu verfasst und über meine Erlebnisse geschrieben: http://heylilahey.com/ich-habe-dellen-und-das-ist-gut/

        Ich finde es toll, dass Nike mal was dazu sagt, denn all sizes are beautiful! Danke!

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        1. Swinestein

          Hallo Mia und Sunshine!

          Auch Dünne sollten nicht wegen ihrer Körperproportionen beleidigt werden, da gebe ich euch vollkommen recht. Ich glaube, hier will niemand kleinreden, was ihr an Gehässigkeiten habt einstecken müssen. Dennoch finde ich, dass Jessie nach wie vor einen wichtigen Punkt hat: Undzwar, dass uns „Publikum“, sei es vorm Fernseher, vor der Kinoleinwand oder vorm Laptopbildschirm fast ausschließlich der super-dünne Körper als DAS IDEAL gezeigt wird. Schaufensterpuppen sind super dünn. Models, die die Kleidung tragen, die wir online shoppen möchten, sind super dünn. Diese FIGURTYPEN, wie Jessie es nennt, sind das Problem: Die meisten Frauen haben nicht diese Figur und für diese große Mehrheit ist es einfach unpassend und frustrierend, immer wieder rätseln zu müssen, wie das blöde Kleid denn jetzt an ihnen aussehen wird.
          Deshalb ist in der „gereizten Grundstimmung“ jedes weitere Foto eines super dünnen Menschen, was einen ästhetischen Anspruch hat (zB. eine Eiswaffel in Szene zu setzen) wohl einfach ein weiterer Tropfen, der unser Fass der Frustration füllt. Ständig von oben vermittelt zu bekommen, dass der eigene Size 38-Körper eben keinen ästhetischen Wert hat, macht einen traurig, wütend und unzufrieden. Man schaut sich um und sieht ungefähr 80% der Frauen, die ähnliche Maße wie man selbst haben und trotzdem schreit einem jede Plakatwand zu „VERÄNDERE DICH! NIMM AB!“. Da fragt man sich halt schon, wieso das so ist. Und ob das sein muss, dass wir als Gesellschaft das Dünn-Sein weiter so pushen und mitmachen, indem wir weiter vor allem Bilder von Dünnen schießen und Dünnsein vermarkten.
          Solche Sprüche wie „I hate skinny bitches“ gehen natürlich gar nicht. Die Dünnen abzuwerten ist keine Lösung und das hat auch keine von euch verdient. Es ist keine Schande, dünn zu sein und wer das behauptet, ist genau so verpeilt wie die „Dickenhasser“. Ich denke, die Lösung liegt viel eher darin, vermehrt andere Figurtypen in den Fokus zu rücken. Warum nicht mal eine Werbestrecke mit schönen Size 38+ Frauen? Und nicht mit dem Siegel „Dove, weil wir ja so nett zu den Menschen sind“, sondern ganz leger und unkommentiert.
          Das geht jetzt auch an die Janes.

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    2. Alexandra

      Ich stimme dir zu dass in der Mode meist dürre Mädchen im Vordergrund stehen aber trotzdem nervt es mich extrem dauernd dumme Kommentare zu bekommen wie iss mal mehr etc. Klar schmerzt du fette Sau total aber ich denke es schmerzt genauso Kommentare zu bekommen wie du schaust aus wie ein Junge (da die wenigsten Größe 34-36 haben und dann auch noch D)….

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  2. Julia

    Da muss ich Jessie in allen Punkten rechtgeben. Natürlich ist Skinny-bashing nicht fein und wir sollten Frauen in allen Ausführungen ihres Körpers lieben / akzeptieren oder noch besser … einfach kaum Gedanken daran verschwenden!
    Aber das Bashing gegen Dünne kann man KEINESFALLS mit Fatshaming gleichsetzten.
    Das leichte Untergewicht ist für die meisten jungen Frauen, und gerade Leser von Modeblogs (!!) das geheime Ideal (und da jetzt abstreiten zu wollen wäre…) und sehr, sehr, also wirklich sehr, sehr viele Frauen freuen sich insgeheim über Bemerkungen über ihren „zu dünnen“ Körper. Wie vielen Übergewichtigen ist das schon so gegangen?

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    1. Anne

      Wie viele dünne Mädels kennst du denn? Und vor allem welche?
      Kommentare, wie: „Du siehst aus wie ein kleiner Junge obenrum“, „Hast du gerade dein Mittagessen asugekotzt?!“ oder „Kein Mann steht auf dürre Frauen“, „Klappergestell“, „Wenn ich ne Taschenlampe hätte, könnte ich dich röntgen, so dürr bist du“ etc. sind KEINE Komplimente, auch nicht insgeheim. Ich weiß nicht, wie man auf so etwas kommt. Man fühlt sich einfach unattraktiv.
      Deshalb find‘ ich es toll, dass Nike mal was dazu sagt.
      Wieso können Frauen nicht die Andersartigkeit von anderen Frauen akzeptieren?
      ES gibt nun mal sehr dünne und sehr dicke Frauen. Oh mein Gott. Kommt drüber hinweg.

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  3. Rebecca

    Du hast völlig Recht, wenn du sagst, dass niemand aufgrund seines Aussehens einen negativen Spruch gedrückt bekommen sollte. Unterschreibe ich sofort.

    Allerdings muss ich auch mal sagen, als jemand der eine Größe 44 trägt (und trotz gesundem Selbstbewusstsein Schweißperlen auf der Stirn hat, das hier so offen zu zuzugeben): Ich kann es nicht mehr sehen. Die Lookbooks mit den ewig dürren Models, die Instagram-Girls die ultraschlank sind und sich trotzdem ständig mit Junkfood in der Hand ablichten (und nein, mit den Körpern esst ihr nicht regelmäßig Burger), die ewigen Vorurteile, dass ich einfach nur zu faul, zu wenig diszipliniert bin. Dass ich mit meiner Figur (obwohl die nur knapp über der Durchschnitts-42 der normalen deutschen Frau liegt) in so einigen Klamottenläden nichts zum Anziehen finde und das vor allem die Mode immer für Menschen designt wird, die eben höchstens eine 38 haben. Man somit also in vielen Sachen einfach nicht gut aussehen kann.

    Trotzdem meine ich meinen ersten Satz ernst. Gerade, weil ich weiß, wie es sich anfühlt, ständig kritisiert zu werden. Aber trotzdem: Die Dünnen haben es da doch um einiges einfacher und ich glaube vielen mit einer Größe unter 40 ist nicht bewusst, was für einen Quatsch und wie viel Diskriminierung man sich da eigentlich reinziehen muss. Wie einem wirklich an jeder Ecke eingetrichtert wird, dass man falsch ist.
    Und auch wenn ich dafür jetzt gekreuzigt werde: Irgendwie finde ich es wichtiger, dass die Frauen, die nicht der Fashionwelt-Norm entsprechen, aus dem ewigen Kreislauf des (auch eigenen) Niedermachens herauskommen. Ich glaube eh, dass dann das sogenannte Skinny-Bashing aufhört. Dann gibt es nämlich keinen Grund mehr, Frust wegen des eigenen Körpers zu schieben. Und dann ist einem auch völlig schnuppe, wie viel Kilos das Mädel vor einem auf die Waage bringt. Dann werden Körper nämlich nicht mehr in richtig und falsch einsortiert.

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    1. Nike Jane Artikelautorin

      Ihr lieben 3, ich unterschreibe ebenfalls (fast) jeden eurer Sätze. Weil es hier um das Thema Skinny-Bashing geht, bin ich zum Thema Fat-Shaming nicht ins Detail gegangen. Ich muss aber dennoch immer wieder sagen: Wir können nicht in die Köpfe anderer hinein schauen und ich fände es vermessen, zu behaupten, jemand, der sehr dünn ist und lieber ein bisschen „kurviger“ wäre, würde weniger Schmerz empfinden. Eine meiner sehr guten Freundinnen muss sich seit Schulzeiten gegen Magersuchts-Vorwürfe wehren, wurde gehänselt für ihre kleinen Brüste (noch heute, im Schwimmbad) und findet das alles wirklich überhaupt nicht witzig. Auch nicht, dass immer wieder Menschen schreiben „Die sehen alle voll essgestört aus, die Models“ – sie sieht nämlich genau so aus und ist dabei aber um Gottes Willen bildschön. Dass wir ZU VIELE schlanke Mädchen in Magazinen, etc sehen, ist gar keine Frage.

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      1. Rebecca

        Ja Hilfe, natürlich ist sie wunderschön. Und natürlich ist nicht jede Dünne essgestört. Das hab ich so auch nicht gemeint. Ich hoffe, das kam nicht so rüber.

        Was mich am meisten nervt: Anstatt uns gegen Fat-Shaming zu wehren (ich glaube ja Skinny-Shaming ist nur eine Antireaktion der Betroffenen) gehen wir Frauen andere Frauen an. Erst die Dünnen gegen die Dicken, jetzt andersrum, usw.

        Wir müssen mal wirklich damit aufhören, uns immer gegenseitig einen reinzuwürgen. Das ist doch eine bekloppte Teufelsspirale. Weil: Diese bekloppten (Vor-) Bilder haben uns ja meistens irgendwelche Männer eingebrockt.

        Also: Jeder so wie er ist. Und genauso ist es richtig und schön.

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    2. nuerte

      „(und nein, mit den Körpern esst ihr nicht regelmäßig Burger)“…….ist auch so ein Kommentar, den ich nicht mehr hören kann. Ich gehöre zu den Leuten die einen merkwürdigen Stoffwechsel haben und konnte schon seit ich denken kann IMMER essen was ich wollte. Ob das eine Pizza in der Nacht ist, löffelweise Nutella……Ich weiß, dass ich mich da ziemlich glücklich schätzen kann und finde es großartig, dass ich in meinem Leben noch nie Kalorien zählen musste.
      Trotzdem ist es sau ätzend, wenn man direkt unterstellt bekommt dass man sowas jawohl selten isst, alles direkt wieder auskotzt etc.
      Und sobald ich es wage mal zu sagen dass ich ein wenig auf meine Ernährung achten will kommt ein „als hättest du das nötig!!“. Äh, ja? Auch einem schlanken Körper tut eine gesunde, ausgewogene Ernährung gut und hilft z.B. gegen ständige Müdigkeit oder schlechte Haut?
      Also wie man’s macht, macht man es falsch- in den Augen vieler Menschen. Isst man in aller Öffentlichkeit einen Burger heißt es dass man ihn direkt wieder auskotzt, isst man einen Salat ist man ebenfalls direkt essgestört….
      Und nein, vielleicht ist das alles noch lange nicht so schlimm wie fatshaming. Aber ist es deswegen ok? Sollte man nicht trotzdem darauf achten dass es nicht noch schlimmer wird und Standard in unserer Gesellschaft? Denn ja, für fatshaming wird man (Gott sei Dank!) direkt kritisiert, aber als dünner Mensch hat man gefälligst sämtliche Kommentare hinzunehmen….Vielleicht einfach mal nicht so kritisch auf die Teller/Beine/Hände/etc anderer Menschen schauen.
      Ich finde Nikes Artikel großartig- chapeau und danke!

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  4. Anna

    Hallo liebe Nike,

    ich melde mich mal zu Wort, da ich im Artikel zum Closed Lookbook einen der wahrscheinlich oben gemeinten Kommentare geschrieben habe.

    Die eine Seite meines Kommentars ist aber die, dass ich mich in letzter Zeit tatsächlich manchmal abgeschreckt gefühlt habe von bestimmten Outfitposts und Werbekampagnen. Und so war es auch bei diesem Lookbook. Ich liebe Closed, die Anziehsachen und auch die Atmosphäre, die sie dort vermitteln. Wenn dann aber einige Hosen einfach nur derart rumhängen und Falten schlagen, dass es mich unwillkürlich an Bilder von Magersüchtigen in Hosen erinnert, dann kann ich nicht anders als das abschreckend zu finden. Und ja, dann wünsche ich mir sehr, dass einfach durchschnittlichere Figuren genommen werden als Beispiel. Weil für mich findet da eine De-Identifikation mit den Bildern statt, statt ein Verlangen auszulösen diese zu besitzen. Vor allem bei dem sonst so schönen, natürlichen Lookbook.

    Die andere Seite ist die, dass es heutzutage leider so ist, dass vor allem junge Mädchen gar nicht mehr selber entscheiden wie sie sich denn selber mögen, da sie aus Zeitschriften, Lookbooks und ähnlichem gezeigt bekommen, wie sie denn am besten auszusehen haben. Vor allem bei solchen Zielgruppen ist potenziell noch keine große Wahrnehmung der Körperunterschiede da. Wenn dann von allen Bloggern eine bestimmte Jeans gehyped wird, diese aber in der Umkleidekabine leider völlig anders aussieht als im Lookbook, ist da meist der Gedanke Konsequenz „mit mir stimmt was nicht“, statt „dieser Mensch auf dem Foto entspricht nicht dem Durchschnitt, dem ich wahrscheinlich angehöre“.

    Trotzdem klar: Jeder sollte so sein wie er sich mag. Ich wünsche mir nur, dass es ein paar bessere Vorbilder geben würde, damit das überall präsente Scheinideal ein bisschen näher an die Körperwirklichkeit der meisten Menschen rücken würde. Und ich wünsche mir auch, dass da einige Companies in naher Zukunft ein bisschen mehr Verantwortung übernehmen.

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  5. Maria

    Ich finde diesen Beitrag sehr interessant und fühle mich sehr angesprochen, da ich zu einem dieser dünnen Mädchen gehöre, die immer wieder Sprüche zu hören bekommt, die wirklich verletzen. Wenn man schon als Kind immer wieder zu hören bekommt, man sei Magersüchtigen, kann es genauso verletzen, wie wenn man auf Fettleibigkeit angesprochen wird. In diesem Alter ist man besonders empfindlich.
    Ich komme aus einer sehr schlanken Familie, achte aber auch halbwegs auf meine Ernährung. Esse ich dann mal nicht zwei Portionen vom Sonntagsbraten bei den Schwiegereltern, gibt es gleich einen Hinweis auf meine Figur. Bei uns ist es Veranlagung, aber natürlich mache ich auch etwas Sport (was ja eigentlich jeder tun sollte). Selbst in und nach der Schwangerschaft mit meiner Tochter ist das so.
    Vor Kurzem wurde über das hochschwangere Modell mit den Bauchmuskeln berichtet. Ich fand es unangenehm, sie als krank zu bezeichnen, da es mir trotz Currywurst-Attacken genauso ging. Noch schlimmer fand ich aber, dass sie sich im Nachhinein extra Burger-essend fotografieren ließ.
    Warum kann nicht jeder so mit seiner Figur akzeptiert werden, wie er ist?

    P.S.: Wenn ich Unterwäscheanzeigen sehe fühle ich mich auch nicht repräsentiert. Das ist nun mal so. Deswegen würde ich mich aber nicht über großbusige Modells aufregen.

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  6. Anja

    Also ich glaube das Skinny Bashing nicht weniger unangenehm und schmerzlich ist, als alle anderen Formen von Kritik. Denn genau das ist es: Kritik. Kritik ist immer blöd, aber besonders, wenn sie ungerechter Weise entsteht oder jemanden etwas unterstellt wird, was sie verletzt. Keiner muss sich Kritik gefallen lassen.
    Und essgestörten Menschen sollte man nicht kritisieren, sondern ihnen helfen. Dazu bedarf es aber einer gewissen Professionalität und keines abschätzigen Kommentars über ihren Körper, der sicherlich nicht ihr primäres Problem ist.
    Warum diese körperlichen Extreme uns Frauen so beschäftigen, finde ich einerseits auch sehr interessant. Warum ist das so? Warum lassen gerade Frauen Unterschiede so wenig zu? Sollte die körperliche Vielfalt nicht die neugewonnene Freiheit der Emanzipation sein? Aber nein, es wird verglichen und bewertet.
    vielleicht sind es die vielen Möglichkeiten, die uns Frauen offensten und für die es so wenig Vorbilder gibt. Vielleicht brauchen wir das „körperliche Mittelfeld“ als Sicherheit, wenn schon alles offen und möglich ist, dann doch bitte wenigstens beim Körper konform gehen. Dann weiß ich wenigsten wie ich aussehen soll, wenn ich schon nicht weiß was ich werden will.

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    1. Maria

      Es sind doch nicht alle essgestört, die „extreme“ Figuren haben. Oder hab ich deinem Beitrag falsch verstanden?

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      1. Anja

        falsch verstanden! Ich meine nur, dass wenn jemand wirklich essgestört ist, hilft sicherlich kein blöder Kommentar.

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        1. Anja

          und Extreme sind keinesfalls essgestört. Extreme gibt es immer und das ist ja auch wieder sehr subjektiv, was extrem ist.

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  7. sophie

    danke. einfach nur danke für diesen artikel! fatshaming wird sofort verurteilt, aber bei skinnyshaming machen alle fröhlich mit.
    klar gibt es unter den dünnen/dürren auch personen mit essstörung, aber das gibt es genauso oft bei übergewichtigen mit esssucht. beides krankheitsbilder, aber beides nicht der normalfall.

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  8. Katharina

    Ja, derzeit gibt es einen … na, nennen wir es einen Curvy-Hype. Aber noch findet der in den Medien (sozialen und nicht-sozialen) statt. In der Gesellschaft und den Köpfen angekommen ist das Feiern von Kurven leider noch nicht. Dünn, auch sehr dünn ist das Ideal, dass auf 95 % aller Bilder gezeigt wird. Und im Modebereich nimmt das manchmal durchaus Formen an, die nicht mehr gesund sein können. Natürlich gibt’s Frauen mit dünner Veranlagung und Wahnsinnsstoffwechsel. Aber sicher ist nicht jedes einzelne Mädchen auf z.B. der letzten Valentino-Show ein solcher „Natur-Fall“ und manch Mädel in Lookbooks ist in der Tat so ultramager, dass man es zwar auf keinen Fall dissen möchte – aber warum es denn nun unbedingt ein So-sieht-unsere-Fashion-perfekt-aus-Vorbild sein soll, ist nicht einzusehen. Ist klar, dass böse Worte böse Worte sind. Das sie jeden treffen, der sie hören muss und wir das alle bitteschön bleiben lassen sollten. Aber Handlungsbedarf wegen Unterrepräsentanz von sehr dünnen Mädels in Medien und Mode und Blogs gibt es garantiert nicht. Bei Frauen mit Durchschnittsfigur (40/42) oder ein paar Kilos mehr aber auf jeden Fall. Und in Sachen gesellschaftlicher Akzeptanz (oder gar Bewunderung) liegt der Fall – trotz gegenteiliger Mini-Hypes in den Medien – auch noch so. Das Fernziel ist natürlich das Feiern von Schönheit in ihrer Vielfalt. Doch bis es so weit ist, brauchen meiner Ansicht nach die unsere Unterstützung, die es schwerer haben und die sich nicht wiederfinden in der Beauty- und Modewelt, auf die sie doch ein ebenso großes Anrecht haben.

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  9. Anvic

    Wie mans macht, ists verkehrt. Die Dicken fühlen sich angegriffen, weil sie keine Burgeressenden dünnen Mädels sehen können/wollen (achja es gibt wirklich schlanke Frauen/Männer die essen können was sie wollen, ohne innerhalb von 1 Monat von 36 auf 42 zu hüpfen, man mag es kaum glauben: Stoffwechsel sind verschieden, ErnährungsARTEN (Burger ja, 3 Liter Wasser auch ja und 4xtäglich Treppe bis 5.Stock auch ja, und schon nimmt man nicht zu, tadaaa) und auch der Typ Mensch z.B. Hummeln im Hintern, Nicht-sitzender Job etc.).

    Die Dünnen werden aber auch weggedisst, weil eine Gruppe bestimmter Leute ein Schönheitsideal nicht ertragen können. Und alles über einen Kamm scheren. Allerdings gibt es meistens einen Unterschied zwischen den beiden Seiten: Die Dicken können oft was an ihrer Situation ändern, die Dünnen aber leider nicht. Dünnsein ist gesundheitlich auch nicht so das Problem. Dick (also wirklich dick) halt leider schon. Nur weil die schlanken Mädels „zufällig“ in ein Schönheitsideal fallen, nervt/beleidigt es trotzdem nicht weniger, wenn man immer dieses „Ess doch mal was!“ „Wie, nur Salat?“ (JA ICH HAB HALT BOCK AUF NUR NEN SALAT!) hört. Macht euch mal locker und pumpt mal euer Selbstbewusstsein etwas auf. Ich darf mir auch so oft auch von Freunden blöde Kommentare zu meiner schlank-normalen Figur anhören. Von wegen „Mann, du kannst sooo viel essen und bist immer noch ne Gerte“ etc.pp. Wenn ICH mal umgekehrt sagen würde: „Mann, du kannst soviel Diät halten wie du willst, bist aber immer noch nen kleiner Moppel“ … Da wär Polen offen. Aber traut sich keiner. Weil man denkt: Ach, ist doch ein Kompliment. Aber auch nur, weil man selbst nicht in der Situation steckt. Und nur sein Dilemma sieht. Ich sag nur: Umdenken! Und: Drei Dinge verfolgen: Empathie, Selbstbewusstsein & Selbstzufriedenheit.

    Diese Dinge formen schöne Körper und nette, liebe Menschen. Egal wie dick oder dünn. Und Models spiegeln halt nur unser derzeitiges Schönheitsideal wieder. Das war auch mal anders. Unsere Gesellschaft lebt im Überfluss, deshalb sind dünne Menschen halt die „Schönen“ die verzichten können. Was Quatsch ist. Aber jemanden, der logisch denken kann und erwachsen genug ist, den stört das hoffentlich nicht.

    Guter Artikel!

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  10. Sophie

    Die ganze Diskussion nervt mich einfach. Ich weiß gar nicht mehr wirklich, was ist dazu sagen soll. Ich will weder anorektische Frauen, noch adipöse Frauen in Magazinen sehen. Da sind wir uns glaube ich einig, denn beides ist ungesund. Ich weiß nicht, liegt es an mir, bin ich blind? Ich sehe eigentlich nirgends zu dürre Models. Die meisten sind seeehr schlank, ok. Bei vielen ist es Körperbau, aber manche haben auch sehr hart dafür trainiert und gearbeitet, um so auszusehen. Entweder nehme ich mir also vor, auch wie irre an meiner Figur zu arbeiten und erreiche dasselbe oder aber ich finde mich mit meinem Aussehen ab und höre auf zu jammern.
    Ich empfinde es oft so, dass dieses Kritisieren an anderen Körpern nur daher rührt, dass man mit dem eigenen unzufrieden ist.

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  11. Anna

    Nur eine kurze Randbemerkung bezüglich der Prämisse, auf die sich einige der Kommentare hier stützen: Kein Mensch ist „von Natur aus“ untergewichtig, schlank oder übergewichtig. Ein schnellerer/langsamer Stoffwechsel macht maximal einen Unterschied von 100 Kalorien pro Tag aus, das wurde schon so oft in verschiedensten Studien weltweit gezeigt. Eine 80kg Frau isst im Schnitt einfach mehr Kalorien pro Tag als eine 50kg Frau, egal was die subjektive Empfindung sagt. Die 50kg Frau ist „natürlich“ schlank, ja, aber nicht weil sie einen besonders schnellen Stoffwechsel hat, sondern weil sie einfach „von Natur aus“ weniger essen will.

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    1. Julia

      Liebe Anna,

      da muss ich Dir leider widersprechen. Ich neige seit meiner Kindheit zum Untergewicht, bin aber gesund und esse seeeehr viel. Tatsächlich gestand mir ein zum Übergewicht neigender Partner schon, dass er zunehmen würde, weil er sich mit mir eine zweite Portion nehmen würde. Er hingegen wurde die kilos trotz Sport und gesunder Ernährung nur schwer los.

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    2. Luna

      Liebe Anna,
      da muss ich dir auch widersprechen. Ich war abgesehen von meiner Wonneproppenphase nach der Geburt schon immer dünn, vielleicht auch untergewichtig. Und ich schwöre dir, da kann ich machen was ich will, das ändert sich nicht. Ich esse, was ich will, ohne ernsthaft zuzunehmen. Und was ich will ist tatsächlich auch viel Schokolade, gebratenes Gemüse usw. Außerdem esse ich wirklich mehr als meine Freunde, oft das Doppelte, und kriege schneller als sie wieder Hunger. Entweder bin ich die absolute Ausnahme und ein wissenschaftliches Wunder, oder an der Sache mit dem Stoffwechsel ist doch was dran. Ich tippe auf letzteres 😉

      Antworten
  12. Franziska

    Liebe Nike, liebe Alle,
    was ich an dieser Diskussion in den Kommentaren am erschreckendsten finde: dass es hier anscheinend zwei Lager gibt, die Dünnen auf der einen und die Normalen oder Dicken auf der anderen. Dabei sollte es meiner Meinung nach darum gehen, dass wir uns gemeinsam gegen bescheuerte Körperideale wehren. Keine möchte doch auf ihren Körper reduziert werden. Und das ist auch das einzige, was ich problematisch finde an dem Artikel, Nike. Letztlich reproduzierst du dieses Lagerdenken, indem du in diesem Artikel explizit auf das skinny bashing eingehst anstatt body shaming allgemein zu kritisieren. Warum muss man unterscheiden zwischen skinny und fat shaming?! Wir sind als Frauen immer irgendwie falsch und das nervt doch und sollte feministisch thematisiert werden!
    Liebe Grüße
    Franziska

    Antworten
    1. Nike Jane Artikelautorin

      Lieber Franziska, da hast du im Grunde genommen mordsmäßig recht! Den allgemeinen Artikel zum Thema hat unsere Autorin Lisa aber schon ganz toll vorgeschossen. Deshalb hier nochmal ein Text zum „Mikrotrend“. <3

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  13. theresa

    Hallo Nike, hallo Alle
    ich muss leider zu dieser Diskussion auch meinen Senf dazu geben, weil es mich immer tierisch nervt, dass immer noch behauptet wird, dass Leute einen Wunderstoffwechsel haben. Das ist schlichtweg falsch und stimmt einfach nicht. Es wäre von der Natur ja auch schön blöd, weil wenn man isst und isst und isst aber die zugeführten Kalorien so schnell wieder verbrennt, dass man nicht zu nimmt. Das ist von der Natur einfach nicht vorgesehen und es regt mich auf, dass es immer noch Leute gibt die das verbreiten. Wenn du dünn bist, isst du weniger, wenn du dick bist, isst du mehr. Was jeweils hinter dem mehr essen oder weniger essen steckt ist eine andere Sache.
    Ich finde, man sollte niemanden ungefragt seine Meinung über den anderen Körper sagen. Man sollte Übergewichtigen nicht sagen, dass sie zu dick sind und genauso nicht Untergewichtigen das sie zu dünn sind. Denn man kann nicht in Menschen rein gucken, man weiß nie was das in der Person auslöst.

    Liebste Grüße !

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    1. Sunshine

      What???
      Nur ein Beispiel: 14Tage bin ich mit meiner Freundin im All Inclusive-Urlaub.
      JEDEN Tag dickes Frühstück, Mittagessen, Kaffee/Kuchen mit gern mal 2-3Stücken +Sahne, dickes Abendessen, achja den Nachtsnack nicht vergessen… ich halte mein Gewicht seit über 30Jahren trotzdem bei 55kg, Meine beste Freundin hat aber 4kg zugenommen….
      Nein so etwas wie unterschiedlichen Stoffwechsel gibt es nicht 😀 Nachdenken, bevor man schreibt 😉

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      1. Sophie

        Ja, es ist totaler Schwachsinn. Soll diese Theorie helfen, sich mit seiner Figur besser zu fühlen? 😉 Es hängt wirklich ne Menge mit Körperbau und Stoffwechsel zusammen. Aber das sind bestimmt die gleichen Leute, die auch behaupten, Kalorie sei Kalorie, hauptsache es entsteht eine negative Energiebilanz zum Abnehmen. LOL.

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    2. Manuela

      Liebe Theresa,

      mir ist klar, dass es viele Menschen nicht wahrhaben wollen, vor allem diejenigen nicht, die einen langsamen Stoffwechsel haben. Aber: Gewicht und Gewichtzunahme oder Abnahme sind genetisch beeinflusst. Und es gibt Menschen die nehmen superschnell zu und andere quasi gar nicht. Ganz einfach. Punkt. Und im Gegensatz zu Sunshine bin ich (31 Jahre, 1,60m und immer noch unter 50kg) es leid jedem und der ganzen Welt zu beweisen wie viel ich esse und trotzdem nicht zunehme, genausowenig wie ich Lust drauf habe mich verteidigen zu müssen wenn ich mal Lust auf Salat habe.

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    3. Juli

      Das ist mit Abstand das Dümmste, das ich seit langem gelesen habe. Hoffentlich besuchst du nochmal diese Seite und liest dir die Antworten zu deinem Kommentar durch. Ich habe Medizin studiert und kann dir sagen: DOCH, es gibt Menschen mit sehr schnellem Stoffwechsel.

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    4. Stina

      Ich habe stets zwischen 50 und 55 Kilo gewogen. Plötzlich ging mein Gewicht immer weiter nach oben bis 68 Kilogramm, ohne das ich meine Ernährung umgestellt habe. Zwei Jahre und jede Menge Arztbesuche später die Diagnose Hashimoto mit Schildrüsenunterfunktion. Ich muss seither Schilddrüsenhormone nehmen und mein Gewicht liegt jetzt bei circa 60 Kilogramm.
      Auch ich kenne genügend dumme Sprüche zum Thema Gewicht.
      Unterschiedliche Stoffwechsel gibt es nicht?
      Aus meiner persönlichen Erfahrung. Es gibt sie sehr wohl.

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  14. Jenny

    Hi,

    dieser Beitrag fasst zusammen, was ich selbst leider auch schon beobachten konnte. Das Kritisieren von dünnen Frauen wird nicht nur geduldet, sondern entwickelt sich immer mehr zu einem Trend gewünschten und akzeptierten Verhalten. Ich selbst stehe permanent wegen meiner Figur unter Feuer, ich sei „zu dünn“. Sei es auf der Arbeit, in der Familie oder bei sogenannten Freunden. Ich werde nicht mehr als Persönlichkeit wahrgenommen sondern nur noch auf meine Figur reduziert und kein Tag vergeht ohne Kommentare. Warum muss man so feindlich sein? Ich bin der festen Überzeugung, dass dünn nicht gleich schön ist, sondern die Ausstrahlung und ein Lächeln einen Menschen schön macht. Jeder hat etwas Außergewöhntliches ansich, dass er betonen kann und sollte. Abgesehen davon gibt es zwischen dürr und dick auch noch die unterschiedlichsten Figuren. Ist es der Neid, der so ein feindlciehs Verhalten auslöst? Leute, was ist los? Ich habe noch nie einen Menschen kritisiert weil er ein Speckröllchen hat oder sogar wirklich Übergewicht hat. Ich versuche mit jedem Menschen respektvoll umzugehen. Ich möchte einfach für mehr Toleranz bitten und einen menschenwürdigen Umgang miteinander. Das kann doch nicht so schwer sein?

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    1. Julia

      Danke! Es geht mir genauso und du hast mir aus der Seele gesprochen! Kein „Iss mal was mehr, du hast schon keinen Po mehr in der Hose“, sondern einfach Respekt und vielleicht einfach mal nichts sagen.

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  15. Kali

    So, jetzt ich mal wieder.
    Ich erinnere mich an meine Hochschulzeit, wo ich eine für mich persönlich sehr ansprechende Figur hatte. Größe 36, Hosenweite 27 bei 175cm/60kg. Nur erinnere ich mich auch, dass mir selbst da schon seltsame Blicke zugeworfen und unpassende Kommentare entgegnet wurden. „Man, bist du dünn!“ und das nur, weil ich tatsächlich einen sehr flachen Bauch hatte. Dafür habe ich nichts getan, nicht mal Sport und aß dennoch, was ich wollte. Zwar fühlte ich mich wohl, die ungefragte „Verurteilung“ von Außen war dennoch nicht in Ordnung. Nun kommt aber die Kehrtwende. Inzwischen habe ich zugenommen und nicht wenig. Nun ist es eine 38, fast 40 und eine Hosenweite 29 und ich bin absolut unzufrieden. Ob ich nun als kurvig angesehen und trotzdem oder sogar jetzt erst recht schön gefunden werde, ist mir im Grunde wurscht. Ich mag es nicht, sehe einen Bauch im Spiegel und Beine, die aus der Form geraten. Ich will nicht sagen, dass ich beide Seiten kenne, doch im Grunde geht es bei all dem doch um etwas viel Größeres als dick oder dünn oder normal – das ist schließlich alles Definitionssache. Hier geht´s darum, dass wir verurteilen.
    Wir sollten nicht sagen „Dasunddas ist gut.“ oder „Diesundjenes ist schlecht.“ Fakt ist, dass wir uns wohl fühlen müssen, egal wie wir sind. Und das gelingt selbst dem (augenscheinlich) perfekten Menschen nicht, wenn er sich nicht selbst liebt. Und das geht nicht, wenn wir, statt uns so zu lieben, wie wir sind, mit Urteilen um uns werfen und alles und jeden bewerten, in Schubladen stecken und uns so von uns selbst ablenken. Davon, uns zu lieben, wie wir sind oder an uns zu arbeiten, um uns zu ändern. Damit hätten wir dann nämlich genug zu tun. Und könnten aufhören, mit unseren Fingern auf andere zu zeigen. Ich bin kein gutes Vorbild, doch ich weiß, worum´s geht. Verurteilt zu werden ist nie schön, egal wofür… daran sollte sich etwas ändern.

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  16. Anna Philippa

    Vielen Dank für diesen Post!

    Als eine derjenigen, die von manch einem gerne als zu dünn angesehen wird:
    1.) Ja, wenn mir jemand augenzwinkernd sagt: „Boah man, du bist echt sooo dünn, nimm mal noch ein 3. Stück vom Kuchen.“ dann fühle ich mich schon geschmeichelt, ABER
    2.) Wenn mir jemand sagt, ich sei „abartig dürr“, das sei „wirklich eklig“ oder mich dazu nötigt auf eine Waage zu steigen empfinde ich es nicht insgeheim als Kompliment. – und das sind alles Dinge, die schon vorgekommen sind.

    Dennoch denke ich durchaus, dass Fatshaming in unserer Gesellschaft häufiger & sehr viel schlimmer vorkommt. Schon allein deshalb, weil man als Dünne mitbekommt, wie viele der Freundinnen irgendwelche Diäten machen, um einen Körper zu bekommen, der dem eigenen entspricht – da können die Meisten bescheuerte Kommentare wahrscheinlich lockerer wegstecken.
    Ändert aber nichts an der Richtigkeit des Geschriebenen. Nur weil etwas anderes schlimmer ist, heißt das nicht, dass man einen Umstand nicht kritisieren darf.

    LG,
    Anna Philippa

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  17. Tinete

    Ich finde es echt daneben, dass hier Leute einfach behaupten, es gäbe keinen schnelleren oder langsameren Stoffwechsel bei Menschen – denn damit beleidigen sie Menschen wie mich , indem sie sie indirekt als Lügner bezeichnen. Gerade große Menschen (zu denen ich gehöre) sind sehr oft von Natur aus dünn, weil ihre Hautoberfläche größer ist und sie dadurch mehr Wärme abgeben (habe ich mal gelesen – wobei ich frieren als Abnehmtipp dann doch etwas gewagt finde).
    Aber um zum Hauptthema zurückzukommen: Selbst wenn eine Frau (und warum überhaupt müssen sich dünne Männer nie blöd auf ihre Figur anmachen lassen, wie ungerecht ist das bitte?!) auf ihre Ernährung achtet und Sport macht und deshalb (vielleicht auch in Kombi mit einem etwas schnelleren Stoffwechsel) sehr schlank ist (Manche nehmen halt, wenn sie Gewicht zulegen, nur an einer bestimmten Stelle wie z.B. am Bauch zu, während alles andere dünn und der Busen klein bleibt, sehen dadurch komisch aus und sind dann doch lieber komplett schlank; das ist doch verständlich) – das ist doch kein Grund, sie zu beleidigen und zu beschimpfen?! Bzw. selbst wenn Eine/r essgestört ist (was aber ja wohl Niemand Außenstehender wissen kann, das muss man ja immer bedenken!): Dabei handelt es sich um eine sehr ernste, schwere Erkrankung mit extrem hoher Mortalitätsrate – wie wäre es da mal mit Empathie und Hilfsbereitschaft, statt noch zusätzlich draufzuhauen?! Blaffen solche Leute auch Depressive an, wie widerlich und zum kotzen sie seien, oder wie muss ich mir das vorstellen?
    Ich hatte mal eine übergewichtige Freundin, gegen deren Gewicht ich niemals etwas gesagt hätte (und die auch hyperempfindlich bei dem Thema war). Aber ich musste mir ständig von ihr blöde Bemerkungen und sogar richtig handfeste Beleidigungen (z.B. sagte sie mal, ich sähe „furchtbar“ aus) anhören, weil ich dünn bin. Als mich mal ein wildfremder Mann auf der Straße übelst wegen meiner Figur beleidigte und sie laut schallend darüber lachte, beendete ich endgültig die Freundschaft. Was für eine Freundin soll das bitte sein?! Mir so gemein in den Rücken zu fallen! Sie ersetzte ein Extrem durch ein anderes und war kein Stück besser als die Menschen, die Dicke beschimpfen – und merkte es gar nicht. Später erfuhr ich um drei Ecken, dass sie überhaupt nicht verstehen konnte, wieso ich nicht mehr mit ihr befreundet sein wolle. Unfassbar!
    Zudem nervt mich die Heuchelei in unserer Gesellschaft. Einerseits muss frau sich jahrzehntelang dissen lassen, weil sie einen BMI zwischen 19 und 19,5 hat (was KEIN Untergewicht ist!!), andererseits kommen, wenn sich ein winziges Bäuchlein wölbt, nur weil sie ihre Tage hat und etwas aufgebläht ist (aber sich eben gerade NICHT so viele Gedanken darum machen und trotzdem das geliebte hautenge Top anziehen wollte), sofort Fragen wie: „Bist du schwanger?“.
    Na was denn jetzt? Kann ich es auch irgendwie richtig machen?!

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  18. Stina

    Derzeitige Staffel GNTM.
    Ein cirka 16 jähriges Mädchen behauptet es war mal dick und ist unglaublich stolz darauf jetzt schlank zu sein.
    Es wird ein Foto eingeblendet. Zu sehen ist ein circa 12 jähriges normales leicht pummeliges Mädchen mit ein wenig Babyspeck. Unglaublich oder?
    Natürlich ist nicht jede sehr schlanke Frau magersüchtig.
    Ich persönlich finde man erkennt den Unterschied wenn man genau hinsieht.
    Natürlich gibt es aber auch Erkrankungen wie z.B. Schildrüsenüberfunktion oder – unterfunktion.
    Da fällt das Zunehmen oder Abnehmen je nachdem dann ziemlich schwer.
    Den Druck auszusehen wie ein Model muss man sich persönlich ja nicht auferlegen.
    Und fiese Kommentare helfen natürlich auch niemanden weiter.

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  19. Anja

    Ein sehr schöner Artikel, danke dafür. Jeder Mensch auf dieser Welt ist einzigartig und niemand hat das Recht über die Figur eines anderen zu urteilen. Wer bestimmt denn überhaupt, was schön ist und was nicht? Ich konnte diesen ganzen Lästereien noch nie was abgewinnen. Fülligere Menschen können genauso anziehend auf mich wirken wie dünne, darauf kommt es nun wirklich nicht an.

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  20. Sandra

    Toller Artikel Danke und @Tinete @Anna Philipps sehe ich auch so. Ich gehöre auch zu der Fraktion, die essen kann was sie will ohne zuzunehmen. Fand es als Teenager auch hart permanent als lange Giraffe, als zu dürr, als BMW (Brett mit Warzen) usw. bezeichnet zu werden. Und immer dieses: “ iss mal was, du wirst zu dünn.“ Dabei fraß man schon permanent Baguettes, Pommes, Chips, Croissants, Schokolade, soff Bier. Gerade Mitschülerinnen und pubertierende Mitschüler im Testosteronrausch nehmen da ja kein Blatt vorm Mund. Heute ist mir das Gelaber so was von egal, rein raus, habe mich daran gewöhnt. Irgendwie muss immer jemand Frustriertes an der Figur der anderen – dick oder dünn– rumnörgeln. Nur bei den Dünnen sagen alle frei raus: „Mensch Mädchen, du bist zu dünn.“ Finde dieses Ansprechen auf die Figur immer etwas dümmlich, distanzlos und vollkommen überheblich. Aber ich denke, dass insgesamt die Diskriminierungen bei den Pummeligen viel, viel heftiger, verletzender und für das Leben einschneidender sind. Gerade auch bei Bewerbungen um Jobs etc. oder wenn Arbeitgeber von vornherein keine „Dicken“ einstellen.. Da geht das dann in andere Dimensionen die mit Macht, Geld usw. zu tun haben.

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  21. Merle

    Liebe Nike, du hast selbstverständlich völlig recht, dass skinny-bashing genauso daneben ist wie fat-shaming. Diskriminierung jeder Art ist einfach daneben. Punkt.

    Dass du als Beispiel für skinny-bashing aber die Kritik an deinem Style-Crush anführst, finde ich ehrlich gesagt sehr, sehr schade. Diese Kritik hat rein gar nichts mit skinny-bashing zu tun. Wer sie so liest, hat sie schlichtweg nicht verstanden. Niemand hat der vorgestellten Frau vorgeworfen, sie sei zu dünn. Es ging nur darum, dass es wünschenswert wäre, eine größere Bandbreite verschiedener Frauen präsentiert zu bekommen. Und niemand hat behauptet, die Frau sei, weil sie schlank ist, nicht ernst zu nehmen. Das sind Dinge, die du in unsere Kommentare reininterpretiert hast, sie stehen so nirgendwo.
    Ich bin selber sehr schlank. Hätte ich also ernsthaft skinny-bashing betrieben, hätte ich mich quasi selbst diskriminiert.

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  22. emiko

    Aus rein ärztlicher Sicht: Klar gibt es schnellere und langsamer Stoffwechsel- wozu gibt es denn die Schilddrüse und ihre Hormone, die den Grundumsatz des menschlichen Körpers steuern? Generell führen viele verschiedene Botenstoffe, unter anderem und gerade Hormone, zu verschiedenen „Umsatzgeschwindigkeiten“. Wenn diese zu extrem sind, muss man schliesslich ja auch der Schilddrüsenfunktion durch externe Hormone beihelfen oder diese drosseln (je nach Über- oder Unterfunktion).

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  23. Mila

    Ich bin auch sehr schlank und war das schon immer. Kommentare wie „Iss mal ein Stück Torte“ haben mich nie gejuckt. Viel bemerkenswerter ist für mich die subtilere Form des Bashings, indem die Gleichung dünne Frau=unweiblich aufgestellt wird. Auch hier im Forum wurde munter beim „Free the nipple“-Artikel darüber gesprochen, dass die dünnen Models mit kleinem Busen auf dem Laufsteg eben „völlig entsexualisiert“ seien. Reagiert hat darauf keine/r – wohl auch weil diese Haltung allgemeiner Konsens ist. Überspitzt gefragt: Frauen sind nur dann weiblich oder gar „sexy“, wenn sie ordentlich Oberweite haben? Ich selbst fülle nicht mal ein A-Körbchen, habe nie in meinem Leben einen Bh benötigt und konnte bereits auf dem Schulhof den Spruch „Kein Arsch und kein Tittchen, siehst aus wie Schneewittchen“ hören. Kurvig bin ich nun absolut nicht, nichtsdestotrotz finde ich mich sexy und vielleicht ist es genau diesem Selbstbewusstsein zu verdanken, dass mich blöde Kommentare zu meiner Firgur nie verletzen konnten. Einzig als ich meine Kinder nicht stillen konnte und jemand das auf meinen kleinen (unnützen) Busen zurückführte, war ich wirklich getroffen. Dünne Frauen mögen in der Modewelt als ideal gelten, in der „realen“ Welt wird dünnen Frauen jedoch oft genug unterstellt, sie seien nervöse oder gar mental labile (magersuchtgefährdet) Zicken, die genussfeindlich und freudlos sind. Ach ja, und sexy kann man natürlich auch nicht sein, wenn man schlank ist mit wenig Busen (Was ja bekanntermaßen eben doch eher mit dem eigenen Lebensgefühl zu tun hat und auch im Auge des Betrachters liegt..)

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  24. Julia

    Bei all den Kommentaren kann ich nur den Kopf schütteln. Wann genau haben sich diese zwei Lager gebildet? „Anti-Curvy“ oder „Anti-Skinny“. Wieso können Menschen, besonders die weibliche Spezies sich nicht endlich mal in die Arme nehmen und sich liebevoll unterstützen, anstatt sich zu bekämpfen oder durch den Dreck zu ziehen?
    Wäre es nicht an der Zeit zu begreifen, dass wir diese Thematik nur diskutieren, weil die Medien uns den Zündstoff dazu liefern?
    Ok, Nein! Es ist toll wird darüber gesprochen und dass man sich mit der Sachlage auseinandersetzt, aber vielleicht ist hier einfach zuhören und mitdenken besser als auf Angriff schalten.
    Lass doch jeden selber entscheiden, wie er/sie aussehen möchte ohne gleichzeitig mit den Finger auf die Person zu zeigen. Was mich so auf die Palme bringt, ist die Tatsache, dass solche Phänomene mehrheitlich unter den Mädchen / Frauen aufzufinden sind. An diesem Punkt möchte ich alle Damen hier daran erinneren, dass wir alle 1 sein sollten, zusammen halten, uns mit Konfetti und Liebe bewerfen sollten und nicht mit „Guck! Die fette Kuh frisst wieder!“ oder „Ach, die könnte auch ne Stück Torte vertragen“! DAS IST NICHT OK!
    Meine lieben, wunderschönen, starken und unglaublich tollen Geschlechts-Genossinen ihr seid WUNDERBAR wie ihr seid! Ob schlank, klein, gross, curvy, weinend, lachen, liebend, Liebeskummer auskurierend usw., ich umarme und sende euch ganz viel Liebe!

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      1. Zhenya

        Ich habe mich schon gefragt, ob ich aus einem anderen Cosmos stamme.
        Ich habe mir die Diskussion gestern durchgelesen und mir wurde richtig übel. Es hat mich irgendwie richtig mitgenommen. Auch ich begreife einfach nicht, warum man sich in unserm Alter (sagen wir mal 20 aufwärts) überhaupt noch mit solchen Sachen auseinandersetzt. Sowas kenne ich nur von damals, aus der Schule, wo man so Leuten, die nur Plunder und Firlefanz im Kopf hatten, noch nicht aus dem Weg gehen konnte. Deshalb danke liebe Julia für deinen Kommetar.

        Es nimmt mich wirklich mit, dass Menschen in unserm Alter (sagen wir mal 20 aufwärts) sich überhaupt noch negativ mit den Äußerlichkeiten anderer Menschen auseinandersetzen. Natürlich beschäftigt sich jeder mit dem eigenen Körper und natürlich hat jeder ein eigenes Idealbild (s)eines Körpers im Kopf, aber vom Körper eines anderen? Warum?
        Ist das Langeweile? Im Leben eines jeden Einzelnen gibt es doch SO viel wichtigeres, im eigenen Alltag, auf der Welt, überhaupt. Wie kommt man dann nur ansatzweise auf die Idee, über Körper von anderen nachzudenken, geschweige denn Urteile darüber zu äußern?
        Genauso verhält es sich mit Instagram. Warum bitte, sollte ich über Bilder von anderen Menschen negativ urtielen? Ich äußere mich ohnehin nur, wenn mir etwas unheimlich gut gefällt oder mir etwas ans Herz geht. Aber man hat doch wirklich besseres zu tun (das hoffe ich zumindest), als sich Bilder anzuschauen, von Menschen die man nicht kennt, um diese dann mit negativen Kommentaren zu überschütten. Entweder, ich schaue mir dort Bilder an die mir gefallen, von Leuten die mich inspirieren, oder ich lasse es bleiben. Woher nur all diese negative Energie? Das lässt einen irgendwie nicht los, dass Fremde sich womöglich mehr Gedanken über einen machen, als man es selber tut.

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    1. Pi

      ja, das ist tatsächlich genau der kern des problems: besonders das WEIBLICHE äußere wird in den medien (und schlimmer noch: in der gesamten westlichen gesellschaft) immer wieder übertrieben instrumentalisiert, sexualisiert und in den vordergrund gedrängt. dies führt zu verzerrten bis hin zu kranken schönheitsidealen und dazu, dass frauen sich leider oftmals viel mehr über ihr erscheinungsbild identifizieren und auch bewertet werden, als über innere werte (tausende beispiele hierfür: die pinkifizierung schon in der kindererziehung; auch bei erfolgreichen geschäftsfrauen, wissenschaftlerinnen, politikerinnen etc wird ständig das aussehen thematisiert; es gibt viel weniger „charakter“-schauspielerinnen als schauspieler, weil sie immer auch dekorativ sein müssen etc….). dies führt auch immer wieder dazu, dass mädchen und frauen das gefühl haben, sich rechtfertigen zu müssen und dabei wird – leider, leider – oft auf kosten anderer argumentiert und es werden lager gebildet.
      diese zugrunde liegende feministische thematik (toller kommentar von franziska da oben) wurde aber leider in diesem artikel nur sehr oberflächlich angeschnitten. ich verstehe, nike wollte hier nur einen mikrotrend ansprechen und hat dies auch ein wenig aus dem affekt heraus getan, weil die „skinny bashing“ kommentare grad ihr fass zum überlaufen gebracht haben – aber dieses flüchtige anschneiden kann dem thema leider nicht gerecht werden.

      fakt ist: das heutige schönheitsideal ist, trotz sehr erfreulicher aktueller antitrends, immer noch sehr SKINNY (sowie jugendlich und weiß) und ein großteil der models, schauspieler, blogger und alltagsmädchen sind sicherlich keine naturschlanken raketenverbrenner – tatsächlich steckt oft viel verzicht und sogar qual dahinter (hallo, orangensaftgetränkte wattebällchen als nahrungsersatz?!). und dieses von den medien propagierte und immer wieder (auch hier) rezitierte ideal setzt sich in den köpfen tausender unsicherer, pubertierender mädchen fest. diese machen es sich dann zur lebens(abschnitts)aufgabe, verzicht zu üben und sich zu geißeln, um dieses ideal zu erreichen. denn das körpergewicht ist etwas, das man – auch in zeiten der unsicherheit – KONTROLLIEREN kann. diese kontrollfähigkeit wird, in unseren zeiten des überflusses, als willensstärke und disziplin hochgejubelt (das sieht man auch in ganz vielen kommentaren hier, teilweise wird dieser mechanismus durchschaut, meistens aber nicht).
      diese kontrolle artet angesichts des übertrieben dünnen schönheitsideals aber leider oft in selbstkasteiung aus: dann geht es nicht mehr um eine gesunde, aktive lebensweise und starke, bewegliche körper sondern wirklich nur noch um dünnsein um des dünnsein willens . diese gehirnwäsche spielt sich oft ganz unterbewusst ab: wir kriegen gar nicht mit, dass es das omnipräsente schönheitsideal ist, welches uns unsere oberschenkel und bäuche schon in größe 38/40 als unförmig und „außer form geraten“ empfinden lässt.
      ich habe das thema selbst in der pubertät intensiv durchlebt und kenne sooo viele (tolle) frauen, die heute immer noch – ob in ihren 20ern oder 40ern, in der schwangerschaft oder in jeder anderen lebensphase – unmengen an energie aufwenden, um kalorien zu zählen, sich selbst zu disziplinieren und in (von der gesellschaft diktierter) form zu bleiben. und dabei liegt der fokus wie gesagt oft nicht auf gesund, sondern auf DÜNN. wie schade ist das denn? es gibt so viele andere lebensbereiche, in denen diese energie viel besser aufgehoben wäre – sinnstiftend und glücklichmachend.
      selbstverständlich darf der ruf nach mehr selbstliebe trotz anderssein und nach mehr diversität in der frauendarstellung nicht in skinny bashing ausarten, es gibt natürlich so einige elfen, die von natur aus schlank und groß gewachsen sind, und die sind nicht weniger weiblich als andere frauen!
      aber die sehr wertvolle diskussion über die nicht mehr gesunde überrepräsentanz des skinny schönheitideals darf ebensowenig mit übereilten bashing-vorwürfen erstickt werden.

      wie meine vorrednerin schon sagt: wir frauen sollten uns alle mehr liebhaben und gegenseitig unterstützen. und dabei mehr toleranz walten lassen und unterschiede feiern (denn das gibt uns auch die freiheit, ganz wir selbst sein zu können). und am allerbesten sollten wir ein wenig tiefer schauen, statt immer wieder oberflächlichkeiten und das äußere erscheinungsbild in den fokus zu stellen. way to go…aber die zeichen stehen gut.

      schön, dass ihr hier immer wieder raum zur diskussion gebt und solche themen anregt! <3

      Antworten
        1. Pi

          p.s.: merle, ira, franziska, heather, jessie, anna, rebecca, anja und co: ihr seid toll!
          hab mir grad nochmal die kommentare hier und unter den erwähnten anderen artikeln durchgelesen. und es ist einfach toll, wie viele schlaue und umsichtige leserinnen es hier gibt, die wertvollen input bringen und das problem in seinen facetten durchleuchten!
          ganz viele liebe für eure gedanken <3.

          natürlich ist der wunsch nach mehr toleranz und respekt für diversität – und die damit verbundene umfokussierung auf innere werte – fromm und mag auch naiv erscheinen. aber solche diskussionen regen immer wieder dazu an, an seinen eigenen einstellungen, werten und vorurteilen zu arbeiten und damit letztlich auch gesellschaftlich was zu bewegen. und das ist ein echter befreiungsschlag, den (nicht ausschließlich, aber besonders) FRAUEN wirklich gebrauchen können.

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  25. Anna M.

    Wieder mal ein toller Artikel, liebe Nike. Danke. Wegen solcher Artikel lese ich euch am liebsten und geniesse auch die kritischen anschliessenden Diskussionen gern! Mehrere Argumente und Kritikpunkte möchte ich hier einfach mal lose loswerden:

    -Eine Gesellschaft, die Models glorifiziert und sich dann darüber aufregt, dass ihre Figuren zum Maßstab der Allgemeinheit werden- mensch Leute! Das ist so ähnlich wie lästernd vor DSDS oder GNTM zu sitzen und sich darüber aufzuregen, dass die Scheisse immer noch im Fernsehen läuft!
    Dieser Modelkult kennt langsam keine Grenzen mehr. Models werden mehr bewundert als Wissenschaftler, Mechaniker oder Altenpfleger, obwohl sie einfach mal nichts leisten ausser schön auszusehen. Die überdurchschnittliche Bezahlung die sie dafür bekommen, dass der liebe Gott sie zufälligerweise mit den dem aktuellen Schönheitsideal entsprechenden Körpern und Gesichtern ausgestattet hat, wird gern noch mit ach so harter Arbeit rechtfertigt. Da kann die schichtarbeitende Krankenschwester wahrlich einpacken!

    -Ach ja und liebe Theresa- u.a. wegen solcher Kommentare wie deinem werden wir nie auf einen grünen Zweig kommen! JA DOCH, es gibt Mädchen die viel essen können und nicht zunehmen, sicher gibt es auch solche, die es nur behaupten, aber denen gleich seine eigene Vermutung aufzudrücken ist echt platt! Ich bin selbst eher von der fast dem aktuellen Ideal entsprechenden schlanken Partie und fühle mich ausserordentlich wohl in meiner Haut! Und bestätige das Klischee- ja ich kann alles essen!!! Es gibt vielleicht nur einen Unterschied (als Beispiel): Meine natürliche Schokoladengier beschränkt sich auf etwa 2 x pro Woche und nach einer Tafel habe ich tatsächlich genug und mag einfach nicht mehr! Es gibt also noch tatsächlich die Schlanken, die einen natürlichen Appetit haben und mit weniger Heißhungerattacken zu kämpfen haben. Wäre mal eine Überlegung wert, oder?

    -Ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass hauptsächlich Mädels mit kleinem Busen dem Skinny Bashing ausgesetzt sind? Wer einen großen Busen hat, kann genauso schlanke Beine wie das Chanel Model haben, wird aber so gut wie nie abgestempelt! Habt ihr euch mal die Figur von Pornostar Jenna Jameson angeguckt? Extrem dünn! Trotzdem würde es keinem Mann aufgrund ihrer üppigen Silikonimplantate bei ihr behaupten! Ich habe tatsächlich eine ähnlich schlanke Freundin, die sich ihre sehr kleine Brust vergrössern lies und nun auch weniger Skinny Bashing ausgesetzt ist als zuvor…

    Vielleicht regen die paar Sätze an…

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  26. Rebecca

    Ich hab es ja weiter oben schon mal gesagt und meine das so: Niemand sollte sich verletzende Sprüche wegen seines Körpers anhören müssen. Geht gar nicht, muss aufhören, ist scheiße. Für jeden.

    Aber trotzdem muss ich hier jetzt noch mal meinen Senf dazugeben, ich finde diese Diskussion nämlich so langsam ziemlich verstörend.
    Denn es gibt einen Unterschied zwischen verletztenden Sprüchen oder eine ständige Diskriminierung durch die Gesellschaft.
    „Dicke“ werden erwiesenermaßen bei Jobs und Gehalt diskriminiert und benachteiligt. Sie gelten als erfolglos, undiszipliniert, träge, passiv, faul, ungesund. Und das, ohne das man jemals den Mund aufgemacht hat oder das es in irgendeiner Form den Tatsachen entspricht (Überraschung, auch mit mehr Gewicht auf den Rippen kann man sehr gesund und sportlich sein). Einfach nur durch den ersten Eindruck. Und oben drauf gibt es noch blöde Sprüche von Einzelnen, die man gedrückt bekommt.

    Dünne haben dieses Problem nicht. Klar gibt es absolute Volltrottel, die Sprüche drücken. Aber es ist einfach ein Unterschied, ob man gesellschaftlich gesehen der Norm/dem Schönheitsideal/dem gesunden Ideal entspricht oder nicht.

    Und deswegen: Skinny Bashing nicht okay, aber sorry, jede(r) Dünne ist immer noch in der sehr viel priviligierteren Position, als die, die mehr auf die Waage bringen.

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  27. Jessie

    Danke Rebecca! Genau das meinte ich ganz oben. Diskriminierung von Übergewicht zieht sich durch viele, sehr entscheidende Lebensbereiche. Das hat Rebecca perfekt auf den Punkt gebracht und daran gibt es nichts zu rütteln.

    Beleidigungen sind inakzeptabel. Punkt. Aber jedes *Iss mal was* als Bashing abzutun – sorry, das geht mir zu weit. Deswegen fand ich auch die Reaktionen unter dem Pandora Sykes Artikel echt schlimm. Jeder, der sich mehr Bandbreite an Frauenbildern wünscht, ist ein Rassist. Ahja.

    Und der Wunsch nach mehr Respekt und Liebe unter den Frauen ist zwar sehr fromm, aber wir ALLE bewerten unser Gegenüber und zwar beim ersten Anblick im Bruchteil einer Sekunde. Darum kommt doch Mode überhaupt so ein Gewicht zu. Wie wir uns bewerten, steht auf einem anderen Blatt und wird durchaus und nicht gering medial beeinflusst. Daher kommt doch der Wunsch, dass Blogs da mehr Verantwortung übernehmen. Und darum ist diese Diskussion hier ultrawichtig. Danke an alle dafür!

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  28. isabel

    Aale sind nicht platt sondern meist dünn. Flundern sind platt. Gegen die Diskriminierung von Aalen! Und Flundern!

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  29. Lena

    Liebe Nike, ich sehe es genau so und bin froh, dass das mal jemand in gute Worte verpackt hat.
    Diese Gesellschaft hat echt ein gewaltiges Problem damit, sich zu akzeptieren, wie sie ist und die anderen zu akzeptieren, wie sie sind.

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  30. Paeonia

    …also egal ob man jetzt kurvig oder dünn ist, ein verletzender Kommentar geht in beiden Fällen gar nicht. Ich stelle leider auch immer wieder fest, dass die Anonymität des Netzes viele verleitet beleidigende oder verletzende Kommentare zu äußern. Diesen Menschen geht wahrscheinlich jegliches Gefühl ab wie es die oder der Andere wohl empfinden mag solch bitterbösen Kommentare über sich zu lesen.
    Nun zu dem erwähnten Lookbook von Closed. High-Waisted Jeans, ein Modethema das diese Saison wieder sehr angesagt ist. Es hat sich bereits vor ein paar Saisons versucht und keinen Erfolg gehabt. Ich hatte selbst ein Ladengeschäft und habe die Erfahrung gemacht, dass man groß und schlank sein muss, um in diesem Schnitt vorteilhaft auszusehen. Selbiges gilt übrigens auch für die Flared Jeans oder Marlene Hosen. Wie oben beschrieben, ist aber die Mehrheit der Frauen nicht 1,75 – 1,80 m groß und hat Gr. 34/36. Dies ist eine Beschreibung, keinerlei Wertung. Aber wenn ich dann schreibe, dass high-waisted Jeans natürlich an den Models super aussehen weil sie sehr schlank sind ( hatte spindeldürr) geschrieben, wollte ich das keinesfalls als Beleidigung sondern nur als eine Beschreibung gesehen haben….
    http://www.paeonia-golf.com

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  31. Patrizia

    Auch Dünne sollten nicht wegen ihrer Körperproportionen beleidigt werden, da gebe ich euch vollkommen recht. Ich stimme dir zu dass in der Mode meist dürre Mädchen im Vordergrund stehen aber trotzdem nervt es bestimmt extrem dauernd dumme Kommentare zu bekommen wie iss mal mehr etc.

    http://www.thesmallnoble.blogspot.de

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  32. Lily

    Gar nicht unwahr, meine Liebe!

    Es ist halb 11 und ich bin schon tod müde wie ne Omi, aber das muss ich noch sagen.
    Gar. Nicht. Unwahr!
    Anstatt das alles immer auf Ideale zu reduzieren und sich pauschal Sorgen um „zu dünn“, „zu dick“, zu banane zu machen würde ich es auch mal begrüßen wenn man sich (sofern ernsthafter Grund vorhanden!) Sorgen um „ungesund“ und „unglücklich“ machen würde. Das Problem ist doch einfach nur im Kopf, und nicht auf der Waage oder in der Energieeinheit auf der Ingredient List.

    Lily (Recipes and Random)

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  33. Fitnesslady

    Ich frage mich immer wieder, wo die Toleranz in unserer Gesellschaft bleibt. NIEMAND zwingt einen dazu, einem verqueren Schönheitsideal nachzueifern, selbstbewusst zu sich zu stehen, ist kein Verbrechen! 😉 Ich gehöre zu denjenigen, die nur dank viel Disziplin schlank bis sehr schlank bleiben können. Passt schon – für mich. Was aber gar nicht geht ist, wenn man sich schon beinahe für jedes „Nein, Danke!“ rechtfertigen muss. Kann mir jemand verraten, warum um alles in der Welt ich jetzt zwischen den Mahlzeiten naschen muss, um ein glücklicher Genussmensch zu sein und warum es nicht okay ist, das Stück Kuchen am Nachmittag stehen zu lassen?! Mich nervt es jedesmal tierisch an, wenn es nach einem „Nein, Danke“ meinerseits mit den schiefen Blicken und der Fragerei losgeht: Ja warum denn nicht? Magst du keine Süßigkeiten? Bist du allergisch? Und schon beginnen die Mutmaßungen von wegen „Magersucht“ und „Essstörung“ und dergleichen. Auf eine gesunde Ernährung zu achten und Grösse 34/36 zu tragen, scheint ja heutzutage ein Schwerverbrechen zu sein! Wer nicht mindestens eine Größe 38 trägt, ist also magersüchtig? FALSCH! Es gibt Menschen, die können so viel essen, wie sie wollen, die nehmen einfach nicht zu, da können sie sich auf den Kopf stellen, die können reinhauen wie ein Scheunendrescher, tragen trotzdem Size Zero. Das gibt´s. Beneidenswert. Ich würde so jemanden nie verurteilen, warum auch? Er kann doch nichts dazu! Eher denke ich, dass solche Menschen ein bisschen beneidet werden. Wer würde nicht gerne beim leckeren Schokoladenkuchen voll reinhauen und sich keine Sorgen um Kalorien machen müssen? Ich finde, die Skinnys sollten das auch mehr POSITIV sehen. Stellt euch vor, ihr müsst euch, so wie ich, die tollen Leckereien verkneifen und stattdessen zum Salat oder zum Apfel greifen.
    Ich selbst würde weder über Mollys noch über Skinnys einen doofen Kommentar ablassen. Jeder soll so sein, wie er sich WOHL FÜHLT. Punkt. Leben und leben lassen, alles andere ist schlicht und einfach kein Niveau.

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  34. Pingback: OUTFIT | Über Body Shaming - strawberry pie

  35. Mary

    Danke für die wahren Worte! Mir geht es ziemlich oft so das in meiner Gegenwart über „zu wenig auf den Rippen“ gelästert wird.. oder ähnliches. Mich greift sowas an, da ich dünn bin und da denke ich mir, ich lästere genauso wenig über festere Menschen wieso ist es dann okay über dünne Menschen zu lästern? Gut gesagt: die haben nämlich genauso Gefühle!

    Danke euch! <3
    Lieben Gruß,
    Mary

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  36. neontrauma

    Danke für diesen Artikel, den ich gerade über x Umwege gefunden habe!

    „Auch Dünne haben Gefühle“ – besser hättest du es nicht auf den Punkt bringen können.

    Ich mag meine Figur so, wie sie ist. Und dahin war es ein verdammt langer Weg, bei dem ich durchaus auch mal mehr gewogen habe, aber zeitweise auch noch weniger. Und immer, immer, immer meinte irgendjemand seinen Senf dazu abgeben zu müssen.
    Mittlerweile macht es mir persönlich nicht mehr so viel aus, weil ich das nicht so an mich ranlasse. Aber es ist einfach verdammt unverschämt, wenn ich mir entfernte Bekannte auf irgendeiner Geburtstagsfeier mitten im stinknormalen Smalltalk einfach so eröffnen, dass an mir für ihren Geschmack ja zu wenig dran sei. Wtf? Ich geh doch auch nicht zu irgendjemandem hin und sag ihm, hej, ich finde dich echt zu bärtig. oO

    Und außerhalb von persönlichen Gesprächen gibt es dann noch die Leute (i.d.R. Männer…), die über facebook Sprüche teilen wie „Nur Hunde stehen auf Knochen“, dafür jede Menge Beifall einheimsen und sich vermutlich selbstzufrieden auf die Schulter klopfen, weil sie den armen, diätgeplagten Frauen soeben huldvoll einen Gefallen getan haben. Mensch, wie gütig…

    Ich schließ mich da mal meinen Vorrednern an – weniger Lästern, weniger auf den Körper Reduzieren.

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  37. Susan

    Ich möchte einmal meine Erlebnisse mit dem Dünnsein kundtun, damit es anderen leichter fällt, sich hineinzuversetzen. Ich wiege 47,6 kg bei einer Größe von 1,78 cm und würde mich selbst wahrlich als dünn und körperlich nicht immer sehr stark bezeichnen. Das schließt nicht aus, dass ich meinem Körper wohlwollend zugetan bin, ein großes Interesse daran, ihn zu verschönern und zu pflegen.
    Bereits als Kind wurde ich sehr häufig Mal mehr Mal weniger auf meine Besonderheit freundlich hingewiesen. Vor diesen Hinweisen, hat mich meine Statur eigentlich nie sonderlich interessiert bzw. gestört. Menschen wurden bis dato nie von mir auf ihr Äußeres reduziert und ihr Wesen nur daran gemessen. Ich habe mich dadurch nie anders im negativen Sinne gefühlt, immer noch zugehörig. Erst ab einem gewissen Alter verstärkten sich die Kommentare, von Verwandten oder Freunden meist bei jedem Besuch fürsorglich gemeinte Äußerungen „Du musst mal ein bisschen mehr Essen!“ „Hast du nicht Hunger?“ und dergleichen, von Außenstehenden ein weniger einfühlsames „Storch!“, „Sag mal, bist du magersüchtig?“, „Bist du krank?“, „Klappergestell!“, „Giraffe!“, „Is’ mal mehr, du bist voll dürr!“ Genau, „der Ton macht die Musik“, lässt sich auch auf meine Situation gut übertragen und vor allen Dingen wer es sagt. Menschen, denen ich vertraue, kann ich viel offener und selbstbewusster entgegentreten, als Fremden. Irgendwann kommst du ins grübeln, und du fragst dich, ob es nicht sein kann, dass wirklich etwas mit dir nicht stimmt. Auch meine Mutter hat sich hierdurch verunsichern lassen, und hat mich zu zig Ärzten geschleppt mit dem Ergebnis, dass es genetisch bedingt sein muss. In Zeiten der Pubertät, in der sich der Körper gefühlt um 180 Grad dreht und man sich bemühen muss mit diesem neuen Körper Eins zu werden, sind solche Kommentare nur Gift.
    Auch hilft der geistige Reifungsprozess einem dabei, Kommentare anderer einzuordnen und zu reflektieren und sich einfühlend in den Täter hineinzuversetzen, der meist selbst in einer Notlage steckt. Im Nachhinein kamen verletzende Bemerkungen nämlich von denjenigen, die selbst eine tief greifende Selbstwertproblematik hatten, und um ihrer Unzufriedenheit Luft zu machen, sadistisch gegen andere wetterten.
    Es hat mir sehr viel Eigeninitiative und Auseinandersetzung mit meinem eigenen Körper gekostet, um mich nicht mehr so einfach verletzen zu lassen und auch meine Mitmenschen zu schützen, denn es ist nicht weit hergeholt, sich vom Opfer zum Täter zu wandeln. Da ich auch äußerst sensibel auf meine Umgebung reagiere und ein sehr einfühlsamer Mensch bin, fiel mir diese Distanzierung besonders schwer. Bereits kann ich auf Aussagen oder Fragen dieser Art nüchtern antworten. Ich muss jedes Mal erläutern, dass es mir gut geht, dass es familiär bedingt ist usw.
    Ich möchte keine moralische Keule schwingen und andere für ihr Handeln verurteilen, nur muss man sich im Klaren sein, dass die Fähigkeit, negative Gefühle katalysieren zu können, dass Unschuldige möglichst verschont bleiben, eine wichtige Voraussetzung bildet, um z.B. Beziehungen aufzubauen, die nicht von Neid und Hass geprägt sind.
    In der medialen Welt geht dies meist schnell unter, da wir unserem gegenüber nicht leibhaftig gegenüber stehen. Sie untergräbt Mitgefühl, da alles weltfern erscheint. Deswegen ist die Aufgabe des Leidtragenden jeden allgemein ausgerichteten Hasskommentar, der sich auf seine Personengruppe bezieht, zu relativieren.

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  38. Christine W.

    Du sprichst mir aus der Seele. Genau das mache ich seit frühester Kindheit mit. Obwohl ich mich selbst mittlerweile nicht mal mehr als zu dünn empfinde und es auch nicht bin (1,78m/65kg). Das ist auf jeder Gewichtstabelle im gesunden normalen Gewichtsbereich angesiedelt, und zwar nicht mal am unteren Rand. Ich habe einen perfekten BMI und fühle mich inzwischen wohl und finde meinen Körper schön. Das können vermutlich die wenigsten von sich behaupten. Wenn ich mein Gewicht nenne, höre ich ausnahmslos als Antwort „ja, du bist ja auch groß“, so, als wenn mir dann doch noch irgendwie nachgewiesen werden müsse, dass ich untergewichtig und zu dünn wäre.

    Ich könnte ein Buch schreiben. Ein Drama an Unverschämtheiten und Emphathielosigkeiten. Sei es, ob ich mit dem Worten begrüßt werde „hast du schon wieder abgenommen“, noch bevor guten Tag gesagt wird, gefolgt von „mein Gott, man hat nichts in der Hand“, wenn ich zur Begrüßung umarmt werde, was ich inzwischen nach Möglichkeit deshalb bereits zu vermeiden versuche.
    Oder der mir unbekannte Mann, der mir auf einem Sportfest über den Platz zurief „iss mal mehr, dann frierst du auch nicht“, weil ich fröstelnd die Arme vor der Brust verschränkte. Es drehte sich natürlich jeder um und guckte mich an. Eine meiner besten Freundinnen reagierte mal mit dem Spruch „ist ja eh kaum was“, als eine andere mich darauf hinwies, dass mein Blusenknopf auf wäre und man meine Brust sehen könne.

    Dieselbe Freundin schien es auch für erforderlich zu halten, mich irgendwann auf meine „dürren Arme“ hinzuweisen. Ich kann mich nicht erinnern, sie (schwer Übergewichtig) jemals auf ihre viel zu fetten Arme hingewiesen zu haben, was ich natürlich auch niemals tun würde, obgleich ich ja allen Grund dazu hätte, und sie diejenige ist, die das ungesunde Gewicht hat. Ich benutze in diesem Zusammenhang absichtlich das Wort „fett“, weil es für mich auch noch einen Unterscheid macht, ob jemand mich als dünn oder dürr bezeichnet.

    Sprüche wie „iss doch noch was, du kannst es doch gebrauchen/vertragen“ oder „wo lässt du das alles“ von Frauen, die ich einmal im Jahr sehe und die mich bei dieser Gelegenheit ein Stück Kuchen essen sehen. Oder die Bekannte, die mir zurief, du wirst auch immer dürrer, du siehst ja nur noch aus wie ein Gerippe, als ich im langen engen Sommerkleid auf einem Sommerfest erschien. Als ich das mit den Worten „im Gegenteil zu dir. Du wirst immer fetter“ quittierte, ruderte sie sofort zurück und meinte „so war das ja nicht gemeint, du siehst doch gut aus“.
    Ich habe sie dann gefragt, was an einem viel zu dürren Gerippe, das nur noch aus Haut und Knochen bestünde, denn ihrer Meinung nach gut aussähe. Sie hat sich dann zwar entschuldigt, aber der (Diät)drops war gelutscht und das Sommerfest war mir verdorben, weil ich mich ab da nur noch unwohl in meinem neuen Kleid fühlte.

    Das passiert im Übrigen immer, wenn ich Kontra gebe. Es wird zurückgerudert und abgeschwächt. Oder es wird gesagt „ich mach mir ja nur Sorgen“. Sorgen weshalb?

    Geht es in einer Gesprächsrunde vermeintlich übergewichtiger Frauen um Diäten, so ist jedes Mal ein großes Geschrei, wenn ich mich an der Unterhaltung beteilige. „Ja, du kannst doch da überhaupt nicht mitreden, so dünn wie du bist…“. Hallo? Merkt einer was? Ich habe ja zumindest offensichtlich ein erfolgreiches Konzept was Gewicht betrifft. Ich treibe nämlich Sport, esse gesund und achte allgemein sehr auf meine Ernährung und insbesondere auch auf mein Gewicht. Das soll nämlich genauso sein wie es ist. Plus (und oh Wunder auch Minus) 1-2 Kilo.

    Ich schreibe diesen Text, weil die besagte Freundin mit den dürren Armen und der kaum vorhandenen Brust kürzlich zu meinem 14jährigen Sohn sagte „an dich kommt auch nichts dran, dünn…dünn…dünn…dünn…dünn“. So, als würde er jeden Moment vor Schwäche zusammenbrechen. Das war für mich der Schlüsselmoment, der mich dazu veranlasst hat, mich mit diesem Thema zu beschäftigen und vielleicht herauszufinden, was in diesen Leuten vorgeht.

    Eine andere Freundin regte sich im Übrigen furchtbar auf, als ihrem ebenfalls sehr übergewichtigen Sohn im Sportverein vom Trainer gesagt wurde, er solle sofort Bescheid geben, wenn er wegen seinen Gewichts gemobbt oder irgendwie gehänselt würde, weil sowas nicht toleriert würde. Zu Recht, wie ich finde. Sie empfand das als absolute Unverschämtheit, ihren Sohn auf sein Übergewicht hinzuweisen und alle anderen am Tisch übrigens auch. Außer mir.

    Schlanke oder vermeintlich zu dünne Menschen müssen ständig auf ihre Schlankheit hingewiesen werden und dazu animiert werden, diesen Umstand zu verändern. Sagt man dicken Menschen sowas, bricht vermutlich ein Shitstorm über einen ein. Wo ist der Unterschied?

    Mir tun die Knie und auch die Knöchel nicht weh, weil diese mein Gewicht zu tragen in der Lage sind. Ich bin nicht akut von Diabetes oder Herzinfarkt bedroht, nicht kurzatmig und muß auch nicht überlegen, ob ich mich in einen Stuhl setzen kann, ohne dass dieser zusammenbricht. Ich muss mich nicht 12 mal hin- und herwiegen, bevor ich aus diesem Stuhl wieder aufstehen kann und muß auch keine Angst haben, dass mir dieser Stuhl beim Aufstehen am Hintern hängen bleibt, weil die Armlehnen links und rechts an den Hüften klemmen.

    Jeder hat seine eigene Vorstellung von einem schönen Körper und das ist auch gut so. Niemand muß mich schön finden und ich muß nicht jeden Körper schön finden, was ich weiß Gott auch nicht tue. Trotzdem laufe ich nicht durch die Gegend und kommentiere die Figuren anderer. Es ist immer sehr schwierig, seinen Mitmenschen zu sagen, wie sie auszusehen haben, insbesondere dann, wenn man selbst aussieht wie ein Rettich.

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