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Acne Studios „Radical Feminist“

19.08.2015 box1, Feminismus, Mode

radical feminist acne studiosGrundsätzlich mag ich Menschen, die gelegentlich laut werden sehr gern, ich begrüße kritische Stimmen außerordentlich und wünsche mir mitunter sogar viel mehr davon. Weniger erquickend sind hingegen Schwanzeinzieher_innen, wenn man das hier mal so ganz politisch und gendermäßig unkorrekt in Richtung nur so vor Halbwissen strotzender Krawallmacherstimmen pöbeln darf. Die Rede ist von einer etwas ausufernden Instagram-Dikussion einer bekennenden Feministin, die sich überaus echauffiert über ein Posting meinerseits, nämlich ein männliches Model im „Radical Feminist“ Sweater von Acne Studios inklusive Amors Emoji-Pfeil plus Herz darunter, zeigte. Was ich dort auf diesem fremden Kanal also unter dem Screenshot von besagtem Posting meinerseits las, ergab im ersten Moment Sinn und war wichtig –  umso tragischer, dass der Schlingel-Account der frechen aber klugen Diebin meiner Pullover-Liebeserklärung plötzlich privat ist.

Ich erinnere mich aber immerhin daran, dass relativ häufig „white privileged girls“ in der Kritik am 200-Euro teuren Sweatshirt und meines hirnlosen Hypens vorkam, im Groben ging es wahrscheinlich darum, dass es Menschen da draußen gibt, die den Feminismus wirklich brauchen und darum, dass wir, die weiße privilegierte Mittelschicht, ganz sicher keinen Anspruch auf den Terminus „radikaler Feminismus“ hätte (hierbei handelt es sich nämlich nicht um besonders extremen Feminismus, sondern um jenen, der die patriarchale Organisation von Sexualität und Reproduktion zum Thema macht), schon gar nicht auf einen im so teuren Gewand und noch schlimmer, wenn ein kommerzielles Label am Ende auch noch Profit aus dem Lena-Dunham-Pop-Femininsmus-Hype ziehe, dass ein Mann den Pullover trägt, geschenkt, fast schon blasphemisch. So weit, so diskussionswürdig. Ich verstehe den Kern des Grolls, vermute aber, dass das große Ganze außer Acht gelassen wurde. Ob ich hiermit richtig liege, werden wir womöglich nie erfahren – auf meinen Vorschlag über einen Gastbeitrag genau zu diesem Thema reagierte man nämlich erst mit einem „Jay“ und dann gar nicht mehr. Deshalb werfen wir an dieser Stelle selbst die Frage in den Raum: Ist das noch Instrumentalisierung des Konsums für den Feminismus oder schon Instrumentalisierung des Feminismus für den Konsum? Womöglich beides.

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Wir hatten bereits über das Thema des Fame-inism diskutiert und kamen schließlich zu dem Ergebnis, dass wir erhobenen Hauptes dafür einstehen, dass einflussreiche Menschen dieser Erde ihrerseits für etwas einstehen, das im Grunde so oder so omnipräsent sein sollte – den Feminismus zum Beispiel, der derzeit zweifelsohne so schick daher kommt wie selten zuvor, man könnte fast von einem Trend sprechen, ein bittersüßes Phänomen. Und genau das schlägt im Zeitalter von Petra F. Collins, Karl Lagerfelds Laufsteg-Demo und Taylor Swift schwer auf das idealistische Gemüt. Es verhält sich also ein bisschen so wie mit sogenannten Cool Kids und deren Möchtegern-Freunden, eingefleischten Feministinnen sind diese neuen Feministinnen immer häufiger nicht feministisch genug, radikale Feministinnen belächeln Hipster-Feministinnen und anders herum, ich darf was, was du nicht darfst undsoweiterundsofort. Dass beide Seiten womöglich an ein und dem selben Strang ziehen, wird nur selten gesehen. Pöbeln ist beliebter, immer drauf die Konsumärsche, die sich mit Statements schmücken, weil es an eigener Meinung leckt. Dabei schaut man den Trägerinnen und Trägerinnen meist nur vor den Kopf, statt hinein, aber sei’s drum. Wer 200 Euronen für einen Baumwollpullover auf den Tresen legt, kann die Sache nicht ernst meinen. So weit die These. Wenn dem wirklich so wäre, was ich weiterhin zu bezweifeln wage, was genau wäre dann an diesem Umstand eigentlich so bahnbrechend schlimm? Im besten Fall googelt sich der bisweilen ahnungslose Sweatshirt-Besitzende ja doch noch irgendwann durch Simone de Beauvoir, Hubertine Auclert, Martha C. Nussbaum oder Kathleen Hanna. Im schlimmsten bleibt ein Unwissender eben unwissend und verschenkt sein Geld für den peinlichen Moment, in dem er nach der Botschaft hinter den Buchstaben auf seinem Oberkörper gefragt wird.

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Dass Acne an der so beliebten Selbstoptimierung durch aufgedruckte Bekenntnisse auf der Brust verdient, bleibt zweifelsohne trotzdem streitbar, macht irgendwie aber auch Sinn – zumindest wenn man sich etwas intensiver mit der Botschaft auseinander setzt, die Chefdesigner Jonny Johansson seit Jahren mit seiner Mode durchzusetzen versucht. Mode im Kunstkontext, Mode als gesellschaftlicher Spiegel, als optisches Mittel zur Aufhebung der Norm (das war früher übrigens auch schon so, ihr erinnert euch, die Garçonnes der 20er Jahre, Marlene Dietrich und so weiter und so fort, bloß springt auf Hosenanzüge heute niemand mehr an) – alles nichts Neues für den Schweden, der seinerseits größter Fan von androgynen Silhouetten und Unisex-Looks ist und seit Jahren Female-Power-Parolen in seinen Entwürfen versteckt. So ganz nebenbei bemerkt ist es nicht wenig absurd, dass sich über Statement-Shirts überhaupt noch der Mund fusselig geredet wird. Steht halt bloß nicht „I love New York“ oder „Boys are fun“ drauf. Sondern etwas viel Wichtigeres. Neben „Radical Feminist“ (dass Männer auch Feministen sein können und sollten, wissen wir ja bereits), hält Acne Studios außerdem noch „Gender Equality“, „Women Power“ und „Please Call Me Girl“ für uns bereit. Ein Spiel mit typisch männlichen Klischees wird ebenfalls betrieben, die gesamte Menswear Kollektion gilt nämlich als subtile Anspielung auf Fußballclubs, in denen Frauen bis heute wenig zu melden haben. Dazed fasst das für den kommenden Herbst Gezeigte ganz nett wie folgt zusammen:

Instead of football teams, these lads were fighting the good fight with gender equality, as their scarves read “Woman Power” and “Radical Feminist”. It was a welcome juxtaposition to the machismo of tailoring and sportswear on show.“

Aber zurück nach Schweden, „where the political party Feminist Initiative is making major waves in the country’s social conscious. With a membership of 20,000 citizens and a seat in European Parliament, Feminist Initiative—F! for short—is inspiring Swedes to take a stand on issues like pay inequality and domestic violence. (Quelle)“ Aha, daher weht also der Wind. Johansson hat demnach vielleicht doch nicht ausschließlich im Namen des Absatzmarktes gehandelt, womöglich hat er sogar persönliche Interessen zu seiner größten Inspiration erklärt und sich obendrein vorgenommen, die eigene mediale Power für etwas Sinnvolles zu nutzen. Wieder reine Spekulation, aber es könnte ja durchaus sein, dass Modedesigner Hirn besitzen, ja, dass sich der ein oder andere sogar zu den denkenden Menschen zählt.

Ihr merkt, mit mir ist in dieser Diskussion nicht gut Kirschen essen, ein Glück, dass Meinungen auf Blogs zum guten Ton gehören – deshalb ist jetzt auch eure gefragt. Auf auf ins Wortgefecht, wir freuen uns!

35 Kommentare

  1. Steffi

    Ganz ehrlich, ich wäre froh wenn hier, wo ich wohne und arbeite, Feminismus auch als „cool“ und „schick“ angesehen würde. Aber so ist es nicht, im Gegenteil. Wagt man es, sich gegen sexistische Spitzen zu Wehr zu setzen wird man müde belächelt, ignoriert oder -ganz witzig- als „Alice Schwarzer“ betitelt. Meine Umfrage ergab, dass sich keine Frau in meinem Umfeld dem Sexismus ausgesetzt fühlt und wenn doch, dann „macht das nichts. Er ist ansonsten ein ganz Netter!“ ok.Deswegen finde ich diese „provokative“ Mode super! Und ich finde, da gibt es nix zu Meckern, im Gegenteil. Es wird Geld damit verdient, na und!! Weiter so.

    LG Steffi

    http://www.redseconals.com

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  2. Rebecca

    Pullover-Aufdruck hin oder her.
    Ein Label, dass allerhöchstens bis Größe 42 produziert und jedes Jahr aufs Neue völlig abgemagerte, bleiche und krank aussehende Models für die Kampagnen-Fotos auswählt, kann man wohl kaum als feministisch bezeichnen. Ganz im Gegenteil. Hier mal ein aktuelles Beispiel: http://www.acnestudios.com/shop/women/coats-jackets/ember-light-grey-melange.html

    Klar, Feminismus kann es nicht genug geben. Wahrscheinlich ist es sogar gut, dass es durch so was immer mehr im Mainstream landet. Aber es bleibt schon ein mehr als ein ekelhaft fader Beigeschmack, wenn Acne, Lagerfeld und co. (alles weiße, wohlhabene Männer übrigens) mit dem Leid von Millionen von Frauen weltweit noch reicher werden, als sie es eh schon sind. Wollen wir uns wirklich dazu instrumentalisieren lassen?

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    1. Nike Jane Artikelautorin

      Liebe Rebecca, ich verstehe deine Kritik von vorne bis hinten, aber hier kommt leider schon wieder ein aber meinerseits. Das Model in deinem Beispiel entspricht nicht dem gängigen Schönheitsideal, das finde ich erst einmal gut. Aber zu deiner Kritik: Wo bleibt denn da der feministische Wunsch, dass alle Körper und Farben und Formen schön sind? Ist dein Kommentar nicht mindestens so wenig feministisch (Stichpunkt Skinny Bashing)? Und kann niemand, der oder die weiß und schlank ist, Feminist_in sein oder den Feminismus gar brauchen? Weil es anderen immer noch ein bisschen schlechter geht? Was ich außerdem nicht gerecht finde: Wenn man als Label rundum Mist baut und den Mund hält, gibt sich die Masse damit meist zufrieden. Wird dann ein kleiner Schritt in die richtige Richtung gemacht, heißt es sofort „na, Moment mal, das ist ja heuchlerisch, blubb“, gefundenes Fressen sozusagen. Das finde ich schade. Das eine Kritik-Mentalität, mit der ich nicht gut umgehen kann, ehrlich gesagt. Sie setzt für mich falsch an. Aber dennoch danke ich dir natürlich für deinen Kommentar – wie gesagt, ich verstehe, was du sagst, versuche aber auch noch immer hin und her zu denken und abzuwägen. Liebste Grüße!

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      1. lilli

        Liebe Nike, ich verstehe total was du meinst, bin aber auch eher bei Rebecca… Ich finde auch, dass jeder Frauenkörper einzigartig und schön ist. Problem bei Acne ist ja nur: Man sieht nie normalgewichtige Frauen in ihren Lookbooks, sondern eben immer nur die sehr dünnen, teilweise leider auch tatsächlich eher krank aussehende. Das ist für mich das eigentlich Problem, denn Acne zeigt damit alles andere als den Facettenreichtum des Feminismus, sondern eben nur die „schöne & reiche“ Seite, die ihnen in den Kram passt. Ja, ich weiß, dass ist wohl bei allen Modelabels so…. Deshalb muss ich zugeben, es ist zumindest ein Vorstoß in die richtige Richtung.

        Und wenn ich grade schon dabei bin. Nike, kannst du nicht mal ein DIY zu den Makramees veröffentlichen? + warte ich immer noch sehnlichst auf Roberta Teil 2 🙂

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      2. Franziska

        Naja, also von skinny bashing kann bei Rebeccas Kommentar meiner Ansicht nach nicht wirklich die Rede sein. Schade, dass du immer wieder betonst wie wichtig dir ein Miteinander ist und dann siehst du doch hinter jeder Kritik sofort skinny bashing. Hey, du bist skinny, kannst doch aber trotzdem solidarisch mit den Frauen sein, die bei Acne offensichtlich nicht erwünscht sind, oder? Nur weil man das anmerkt kritisiert man nicht gleich jede dünne Frau oder verurteilt sie für ihren Körper. Und sorry, aber das Model entspricht gängigen Schönheitsidealen der westlichen Welt, gerade angesichts der hässlich-schön-Hipster-Trends. Mir als riot-don’t-diet Feministin mit gesunden Rundungen und Größe 42-44 gehen solche Marken aus den gleichen Gründen auf den Keks. Ich würde sie gern tragen, finde die avantgardistische Verschränkung als „Konzeptmode“ toll, aber warum bleibt man in den bekannten Mustern?!?! Idon’t get it. Den Zusammenhang von Kapitalismus und Sexismus und warum der echte Feminismus da immer den kürzeren zieht, hat übrigens Nina Power toll zusammengefasst in „Die eindimensionale Frau“. Das also zum 200 € Sweater mit politischer Botschaft, wobei ich dir zustimme, dass kleine Schritte und Diskussion besser sind als gar keine. Allerdings hatte letztes Jahr auch schon weekday ein Feminist-Shirt, wenn ich mich richtig erinnere… Also doch eher Ausverkauf des Feminismus für den Konsum? Und wie inhaltlich sind die Diskussionen in Wirklichkeit, die solche Aktionen von Lagerfeld bis Acne produzieren? Da ist mir die trans-Kampagne von &other stories lieber (auch wenn die auch nur bis 42 produzieren, womit wir wieder beim Anfang wären).

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        1. Jessie

          Muss denn immer der Skinny Bashing Vorwurf als Keule kommen? Das finde ich hier mittlerweile fast unerträglich und ist bei Rebecca auch nicht rauszulesen. Wenn jeder Körper schön ist, seid so feministisch und zeigt das auch auf eurem Blog, abseits der regelmäßig promoteten Labels und Lookbooks. Das ist gar nicht so harsch gemeint, wie es klingt, aber ich finde Rebeccas und Franziskas Kommentare sehr schlüssig und hätte es selbst nicht besser ausdrücken können!

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          1. Rebecca

            Hallo,

            ich habe das NICHT als skinny bashing gemeint, um hier noch mal meinen Senf dazuzugeben, und ich finde es sehr schade, dass du das direkt so herausliest. Sondern vielmehr meine ich, dass mir bei Acne jedesmal die Augen aus dem Kopf fallen, wie bewusst krank, bleich und ungesund die Models (übrigens auch die männlichen) aussehen. Nicht, weil sie dünn sind, sondern durch Makeup, Styling, etc so aufgemacht werden. Und was bitte ist das für ein (krankes) Schönheitsideal? Das kann es ja wohl nicht sein. Und spricht für mich absolut gegen Acne allgemein und noch mehr, wenn sie sich groß Feminismus und Gender Equality auf die Shirts malen.

        2. Nike

          Ihr Lieben, ich bin gerade unterwegs, deshalb nur kurz! Skinny Bashing war an der Stelle etwas unglücklich eingeschoben, ich meinte kein bisschen, dass ich die selbiges unterstelle, sonder wollte bloß auf die Problematik verlinken, oft auch im Zusammenhang mit „privileged white girls“ aufkommt – ganz falsche Richtung hier, sorry! Ansonsten tausend Dank für alle Kommentare, die machen, dass man hier so gern schreibt. Ach und noch kurz: ich nehme solche Dinge als Aufhänger für Texte und Themen, aber meine Sorge, ich fühle mich nicht angegriffen, doof, dass das den Anschein macht. Aber nach ein paar Jahren hat man Elefantenhaut und wandelt das alles einfach in Ideen um. Liebe Grüße!

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      3. Katharina

        Rebbecca hat doch selbst geschrieben, dass es nicht genug Feminismus geben kann. Dass sie es gleichzeitig nicht besonders glaubwürdig findet, weil das Label wie die allermeisten unter den hippen sich ausschließlich mit sehr dünnen, blassen Models präsentiert, ist doch ein legitimer Einwand. Mit Gleichberechtigung hat das schon auch zu tun. Guck die nur mal Werbung für Frauenmode und für Männermode an. Die einen so oft in gebückter, gebrochener, verbogener, schwächlicher Haltung – die andere meist stark, aufrecht, frei, beherrschend. Das ist ein Gender-Equality-Thema, finde ich, dass sehr viel über unsere Gesellschaft aussagt.Genauso wie der Fakt, dass man hippe Mode nie an Frauen mit der Körpergröße sieht, mit der die meisten Ladies hierzulande durchs Leben spazieren. Das hat absolut und überhaupt gar nix mit Skinny bashing zu tun, sondern mit einem zur Zeit ganz klar von der Modeindustrie gehyptem und extrem einseitigen Schönheitsideal.

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        1. Rebecca

          danke Katharina, genauso hab ich es gemeint, mich vielleicht nur etwas verschwurbelt ausgedrückt 😉

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          1. Helma

            Also wie schon weiter unten geschrieben, für mich sind die Models bei Acne nicht primär dünn (ja, ich finde es auch nicht so super immer nur dünne Menschen in der Mode zu sehen, keine Frage). Viel der Models kommen doch eigentlich tough rüber, findet ihr nicht? http://www.acnestudios.com/shop/women/trousers/murol-h-bone-brown-herringbone.html
            Auch die Mode selbst geht doch gänzlich weg von der zerbrechlichen Goth-Elfe. Ich finde sie im Moment eine der interessantesten Labels am Markt was das Durchbrechen von Geschlechterstereotpyen betrifft, ob mit oder ohne Feminismus Slogan am T-Shirt.

  3. maja

    Zwei Punkte sind mir im obien Text aufgefallen: 1. Warum wird der besagten Instagram-Nutzerin, die die ganze Diskussion ins Rollen gebracht hat, spitzzüngig vorgeworfen eine Schwazeinzieherin zu sein? Nur weil sie darauf verzichtet hat sich auf diesem Blog nochmals zum Thema zu äußern? Erscheint mir sehr kurz gedacht. (Könnte mir vorstellen, dass sie einfach nichts auf dieser Plattform veröffentlichen möchte, dann mit der hier oft erwähnten Bratpfanne nochmal oben drauf zu hauen, ist nicht sehr erwachsen.) 2. Meiner Meinung hat sich der Begriff Feminismus in den letzten Monaten zu einer Art Trend entwickelt, nachdem wir unsere Gesichter, unsere Körper, unsere Wohnungen, unser Freizeitverhalten und unsere Beziehungen schon bis zum Exzess vermarktet haben, ist es jetzt an der Zeit sich der Illusion hinzugeben „ich bein kein reines Konsumopfer, ich habe eine Meinung, eine Überzeugung, ich denke nach…“. Es ist momentan cool sich als Feminist zu bezeichnen, da ist es doch logisch, dass eben auch Unternehmen auf diesen Zug aufspringen. Sprich: Wir leben in einer Konsumgesellschaft, d.h. ein Unternehmen wie Acne hat vordergründig sicherliche andere Beweggründe als die Welt zu verbessern.
    Generell finde ich es immer besser, wenn man zu dem steht, was man ist. Wenn man nunmal ein „white privileged girl“ ist, dann ist es doch viel ehrlicher zu sagen, ja, Geld ist für mich kein Problem und ich leiste mir diesen Pulli sehr gerne, weil ich es kann und weil ich die Botschaft mag. Ich mag kein Schubladendenken und würde persönlich solche Begriffe nicht benutzen, aber ich bin doch reflektiert genung, um zu verstehen dass meine Position in dieser Welt als eine weiße Frau oft eine andere ist als die einer dunkelhäutigen Frau oder eines Mannes usw. Reflexartig jeglichen Vorwurf, der nicht mit meinem Selbstbild übereinstimmt nieder zu machen, ist doch irgendwie kindisch.

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    1. Nike Jane Artikelautorin

      Liebe Maja, ich hätte netter sein können, das stimmt, manchmal habe ich meine Krawallzunge nicht im Griff, obwohl ich es gar nicht so böse meine. Es ist nur so, dass ich mich doch immer wieder schwer wundere, wenn Dinge, Gegebenheiten oder Menschen ganz öffentlich an den Pranger gestellt werden (sei es drum, dass es in diesem Fall ich selbst war, mit Foto und Erwähnung meines Namens und ausufernder Diskussion), ich finde nämlich, dann muss man auch den Mumm besitzen, sich dem zu stellen und wenn man es wirklich ernst meint, dann sind diese Worte doch so wichtig gehört zu werden. Ich habe kein Problem mit „nein, danke, ich möchte keinen text darüber veröffentlichen“, mit lautem Herumgegröle mit nur Luft dahinter, aber schon. Es ist, wie das Beispiel von oben: Wer nichts tut, wird in Ruhe gelassen, wer ein bisschen was macht, dient als Zielscheibe. Dann wünschte ich mir aber auch, dass eine schöne Erklärung folgt. Ach je, schwer zu erklären. Danke für deine konstruktive Kritik. <3

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      1. Katharina

        Na wennse auch erst „Yay“ schreibt und dann plötzlich von der Bildfläche verschwindet, finde ich dass auch nicht gerade sympathisch. Ich kritisiere hier ja auch gelegentlich, weil ich Euch mag und mit denke, dass ich so vielleicht ein bisschen was von meiner Denke in Euren tollen Blog einbringen kann. Aber dann doch „face to face“, sachlich und offen 🙂

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  4. Helma

    Also, ich bin ganz bei Steffi. Feminismus ist fernab von schick – Taylor Swift ändert das auch nicht so schnell. Wenn ich alleine immer an diese unsäglichen Interviews mit deutschen Sternchen denke, die es nicht schaffen das F-Wort auszusprechen und immer schön vorausschicken: „also ich bin keine Feministin, aber….“ Oder Ronja von Rönne …usw. In der Hinsicht: Ich spar schon Mal auf einen Pulli von Acre und bei den Männern geht das locker bis Größe 46! Konsum und Weltverbesserung schließt sich für mich nicht unbedingt aus.

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  5. Mandy

    Liebe Nike, ich glaube, dass es so grob zwei zentrale Thesen gibt, an der sich die Kritiker der Nutzung „feministischer Statements“ durch Premium-Labels abarbeiten.
    Zum einen ist die Ökonomie-Kritik bei vielen feministischen Lesarten eng verknüpft mit Kritik an hegemonialen Verhältnissen, unter denen besonders Frauen leiden – auch im Hinblick auf globale Produktionsprozesse.
    Den begüterten Käufern des besagten Pullovers von Acne Studios könnte man in dieser Lesart durchaus das Reflektieren der eigenen Privilegien ans Herz legen.
    Ein weiterer Punkt ist meiner Meinung nach, dass sich die etablierten Unternehmen der Modeindustrie vom feministischen Standpunkt aus betrachtet die Reproduktion problematischer, sehr begrenzter „Schönheitsideale“ vorwerfen lassen müssen. Side eye: Karl Lagerfelds ikonische Laufsteg-Demo.

    Also immer wieder die Diskprepanz
    zwischen Tun und Gesagtem.

    Noch mal zu Acne Studios: Sehr spannend finde ich hingegen das Unterlaufen der Geschlechterstereotype, etwa mit dem Statement „Please call me Girl“ – hier zeigt sich m.E. echtes widerständisches Potenzial.
    Aber du siehst, ich hab das Thema noch nicht zu Ende gedacht und zerbreche mir noch ein wenig den Kopf über deine tolle Formulierung „Ist das noch Instrumentalisierung des Konsums für den Feminismus oder schon Instrumentalisierung des Feminismus für den Konsum?“…
    Also, weiter so <3

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  6. maja

    Danke für deine Antort. Netter sein, ich weiß gar nicht, ob ich das meinte, vielmehr ging es mir darum, dem anderen die Freiheit zu lassen, so zu reagieren wie er möchte. Dass zu Beginn du persönlich im Zentrum der Diskussion standest, ist sicherlich schwierig für dich, insbesondere, da es sich um keine positive Resonanz handelt, aber als jemand der immer wieder seine Position öffentlich macht (hier auf diesem Blog), ist es nur eine schlüssige Entwicklung. Das bedeutet natürlich nicht, dass du dir jeden Quatsch und jede Beleidigung usw. anhören (bzw. durchlesen) musst, aber gleichzeitig werden solche Reaktionen sicherlich nicht ausbleiben. So gesehen, kann man das Ganze aufgreifen (wie hier) und daraus im Besten Fall etwas Neues machen oder sich ärgern und sich über andere zu stellen versuchen, um das angekratzte Selbstbild wieder aufzupolieren. Was ich damit sagen will, trau dich doch einfach zu sagen, ja, ich kann mir eine YSL Tasche kaufen, ja, ich mag Acne und auch diese Kampagne, ja, manchmal sind andere Frauen doof. Mir erscheint dieses Blog driftet ein wenig in die „Wir finden uns alle gegenseitig so toll und alles ist herzallerliebst“ usw. Schiene. Vielleicht stößt das aber nur mir auf, weil ich, wie gesagt, der direkte und ehrliche Typ bin. Wenn du eine Meinung/ Überzeugung hast, dann steh dazu, IMMER. Egal ob es auf einem Pulli steht oder gerade sehr unbeliebt ist, das ist doch der Kern einer Meinung. Die zieht man sich eben nicht an (egal wieviel es kostet), man kann sie aber dennoch öffentlich zur Schau stellen.

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    1. Kristina

      Du stehst damit nicht alleine da, Maja, ich sehe das genauso. Wenn man derart in der Öffentlichkeit steht und mitunter Reizthemen aufgreift, gibt es nun mal Reaktionen. Und die sind eben nicht immer mit Herzchen verziert und lieb und nett. Dass das nicht immer einfach ist, kann ich nachvollziehen. Ich bin aber kein Freund von diesem „Dann lest es doch nicht, wenn es euch nicht gefällt“-Modus, der hier in der letzten Zeit immer wieder anklingt. Aber das ist sicher noch mal ein anderes Thema.

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    2. Nike Jane Artikelautorin

      Liebe Maja,

      nochmal: Es ist für mich nicht schwierig und mein Selbstbild ist alles andere als angekratzt. Ich wandle sowas in Texte um und wäre wohl längst verrückt, würde es mich ernsthaft interessieren, wer wann wo was über mich redet oder schreibt, vor allem in Bezug auf Instagram. Es geht hier um einen Pullover, nicht um mich. Wollte ich den Pullover besitzen, ich würde ihn mir auf der Stelle kaufen. Manchmal bin ich aber einfach an der Mode und den damit verbundenen Diskussionen interessiert.
      Dieser Blog propagiert sogar sehr laut das „Wir finden uns alle gegenseitig so toll“. Ich sehe nicht, was daran verkehrt ist. Denn wenn uns etwas übel aufstößt, schreiben wir darüber. So wie da oben. Aber dann heißt es „Du und ein Ego“. Du siehst: verrückte Welt. Aber ich mag sie trotzdem sehr. Und das hier.
      Liebe Grüße!

      Antworten
      1. Kristina

        Ich klinke mich mal kurz ein: Ich finde es auch schöner, wenn man nett zueinander ist. Ich meinte mit meinem Kommentar auch nicht, dass es besser ist, sich gegenseitig anzufeinden. Trotzdem muss ich nicht (und kann ich auch gar nicht), alles und jeden toll finden.
        Der Gedanke „Du und dein Ego“ – wie du schreibst – liegt eben irgendwie nahe, wenn nun mal in den meisten Fällen irgendein Erlebnis von dir der Ausgangspunkt solcher Postings ist. Irgendwie schwierig, das völlig von dir zu trennen. Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass es dich nicht interessiert, was andere über dich schreiben – ich hatte bisher sogar eigentlich immer gegenteiligen Eindruck 😉 Aber ich lasse mich da aber gerne eines besseren belehren.

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  7. Helma

    Finde nicht, dass Acne hier unbedingt klassische Schönheitsideale bei den Modells reproduziert. So sieht bei Chanel kein Model aus, bei Topshop auch nicht: http://www.acnestudios.com/shop/women/trousers/murol-h-bone-brown-herringbone.html, da kann Cara Delevigne nicht mithalten, sorry. Auch der Pulli, mit dem „Call me girl“ ist ein super Statement. Bei & other stories ist die Story zwar gut, aber die Klamotten selbst etwas konventionell mit einem femininen Touch, auf den Acne bewundernswerter Weise in vielen Lookbook-Bildern verzichtet. Kurzum: Acne ist für mich glaubwürdiger als der H&M -Ableger.
    Was die Größen betrifft: Ja, das ist schade. Aber man muss sagen, dass die 42 bei Acne ca. einer 44/46 bei H&M entspricht. Außerdem trage ich als Feministin gerne und auch gut Männerkleidung, mir geht Mode für Dicke mit ihren CURVES extrem auf die Nerven. Eins noch: Nike, das Argument mit dem Skinny Bashing leuchtet mir in dem Zusammenhang wirklich nicht ein, sorry.

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  8. Lea

    Puh okay. Ich muss mich jetzt gerade erstmal sammeln um in meinem Kopfwirrwarr, die ‚richtigen‘ Worte zu finden. Feminismus ist ein sehr breit gefächerter Begriff und wird natürlich von Land zu Land unterschiedlich interpretiert und ausgelegt. Genauso ist es mit ‚Schönheitsidealen‘ und ganz ehrlich, ich bin nicht der Meinung das ACNE sich and den westeuropäischen Schönheitsidealen bedient, ganz im Gegenteil, aber seis drum. ‚White privileged girl‘, wenn Ich das schon lese – ich könnte kotzen. Bin ich jetzt privilegiert weil ich weiß bin? Oder weil ich mir den Arsch abarbeite um mir einen ACNE Pullover leisten kann, wenn er mir gefällt? Ganz ehrlich, in Deutschland gibt es noch so viele Misstände, da kann von ‚Gender Equality‘ noch nicht die Rede sein. Alles mehr Schein als Sein meine Lieben. Und ja, es gibt Frauen in anderen Ländern denen es weitaus schlechter geht, die um ihr Leben bangen müssen weil sie den Mund aufmachen, weil sie radikale Feministinnen sind. Aber deshalb, sorry, muss man sich doch nicht schlecht fühlen für das was man ist, oder was man sich leisten kann oder will. Für mich ist es wirklich teilweise beschämend mich als Feministin zu bezeichnen, nur weil dann gleich wieder die Lena Duham oder die ‚weiße, reiche Highsociety‘ -Karte gezogen wird. Was soll das überhaupt? Also irgendwas läuft hier ganz eindeutig verkehrt.

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    1. ira

      „Bin ich jetzt privilegiert weil ich weiß bin?“ Ja, das bist du. Und wenn du dir dessen nicht bewusst bist, dann würde ich dir nahelegen, dich ein wenig eingehender mit der Materie zu befassen, bevor du empörte Kommentare verfasst. Eigentlich würde es schon ausreichen, die Nachrichten zu verfolgen oder sich mit einer nicht-weissen Person zu unterhalten. Oder mal ein wenig über die europäische Geschichte nachzudenken. Und sonst: Zwischen sich seiner Privilegien bewusst sein und sich deshalb schlecht zu fühlen, besteht ein himmelweiter Unterschied.

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      1. Lea

        Hallo ira, danke für deinen Kommentar. Glaub mir, ich bin mir schon darüber bewusst, dass ich in Deutschland aufgrund meiner Hautfarbe Privilegien habe. Ich war aber auch schon oft genug in anderen Ländern in der Situatuon, dass mir das eher ‚Nachteile‘ eingebracht hat. Ich finde man kann also nicht generell davon sprechen, dass ‚white = privilege‘ ist. Verstehst du was ich meine? Und ich bin durchaus empört, ja. Weil ich nach wie vor als weiße Frau Diskriminierung verspüre. Ich finde einfach, dass es sich immer so anhört als solle man, froh darüber sein dass man weiß ist, weil als farbige Frau o.A. hätte man es noch schwerer. Das ist mir bewusst und das tut mir leid, aber das macht mein Leben in dieser Gesellsxhaft nicht automatisch leichter, die sexuellen Belästigungen nicht weniger etc.

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        1. ira

          Da gebe ich dir teilweise recht was die Diskriminierung auch weisser Frauen betrifft. Mein Punkt ist auch überhaupt nicht, dass man darauf nicht aufmerksam machen darf, nur, weil es jemand anderem noch schlechter gehen könnte. Den Begriff ‚white priviledge‘ siedle ich aber auf einer anderen Ebene an als Erfahrungen, die ich in Einzelfällen mache. Denn die Nachteile, die dir in anderen Gegenden wiederfahren, hängen eben mit dieser Privilegierung und der strukturellen Ungleichheit zwischen den Hautfarben und Herkunftsländern zusammen und sind oft als Reaktion auf Unterdrückung in der Vergangenheit, wie zB Kolonialisierung (und heutzutage: Ausbeutung durch den Westen, massive wirtschaftliche Ungleichheit), zu verstehen. Das soll keine Angriffe auf einzelne Personen rechtfertigen, aber meiner Meinung nach lohnt es sich bei solchen Diskussionen, einmal einen Schritt zurückzutreten und nicht nur die persönlichen Befindlichkeiten, sondern das grosse Ganze zu betrachten (das gilt meiner Ansicht nach auch für den Vorwurf des „Skinny Bashing“).

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          1. Hannah

            @Lea: Klar wirst du als weiße Frau diskriminiert. Aber anders, als Schwarze Frauen oder Women of Colour. Das macht deine Situation nicht besser, da hast du Recht. Ira hat aber ganz richtig angesprochen, dass du hier (unbewusst, denke ich) gesellschaftliche Problemfelder und Diskriminierungsmuster einander gegenübergestellt (und ausgespielt) hast – und so einfach ist das nicht. Gerade im Fall von Schwarzen Frauen und Women of Colour würde man von intersektioneller Diskriminierung sprechen, weil sich unterschiedliche Diskriminierungsmuster verschränken und überschneiden (Stichwort Gender, Race, Class). Du hast in deinem Kommentar geschrieben, dass es dich empört, dass „white=privilege“ ist. Das ist es, wie Ira schon sagte, im „Großen und Ganzen“ aber. Und gerade auch in Bezug auf feministische Theoriebildung und Diskurse ist diese Einsicht von entscheidender Bedeutung. Es geht dabei auch weniger um Schuldzuweisungen, als um eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der eigenen Position in der Gesellschaft, um im Sinne einer feministischen Kritik, so wie ich sie verstehe, für die Gleichberechtigung aller Menschen einzutreten, und das nicht nur als bloßes Lippenbekenntnis, sondern mit der Einsicht, dass ich als weiße Person strukturell von Rassismus profitiere („White Privilege: Unpacking the Invisible Knapsack“ von Peggy McIntosh bietet in der Hinsicht einen ziemlich präzisen Überblick und Einstieg in die Thematik, wie ich finde).

          2. Lea

            ira + hannah: Ihr beiden, herzlichen Dank für eure wirklich hilfreichen Kommentare. Ihr mögt Recht haben, abscheinend vermischte ich da 2 Dinge ganz gewaltig – ohne mir dessen bewusst gewesen zu sein.
            Niemand ist unfehlbar – im sorry. Mir ging es nur darum klar zu stellen, dass weiße Frauen nach wie vor durchaus diskriminiert werden, und das nicht unter den Teppich gekehrt werden sollte. ( so kommt es mir nur leider des Öfteren vor ) Deinen Buchtipp liebe Hannah, Knöpfe ich mir übrigens alsbald vor – vielen Dank hierfür.

  9. Helma

    Ich habe ein wenig voreilig gepostet und möchte mich bei dir entschuldigen, Nike. Eigentlich finde ich auch nicht OK, dass hier alle sagen, die Acne Models sähen krank aus und dagegen „gesunde“ (krank und gesund kommt in zwei Posting vor und ich finde das hat hier nichts verloren) Körper halten. In der Hinsicht, sorry, verstehe, was du meinst und ich wiederhole mich, aber für mich sind die Acne Models einfach interessant – weniger „eindimensional“ – , was den Bruch mit Geschlechterstereotypen betrifft.

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  10. Nana

    Das Wort Feminismus! – Ich kann es nicht mehr lesen oder hören!
    Wie alt und cool sind wir eigentlich das wir das brauchen?
    Die Marke, den dämlichen Spruch (als müssen wir uns damit profitieren / als müsste man uns daran erinnern starke Frauen zu sein, den hässlichen Pullover den es (Achtung meine Meinung ) nur in ‚Kinderkleidergrößen‘ gibt ! Das ganze präsentiert an Magermännern …sorry ich weiß nicht was ich davon halten soll!

    Erstmal ein Lob! Danke Maja und Rebecca! Worte ,die lange überflüssig waren! Ich steh da voll hinter euch!
    Lange wollte ich immer wieder mal meinen Senf dazu geben hatte aber wie vielleicht auch das Kontra -Instagram -Mädel keine Lust auf Bombardierung und fand die passenden Worte nicht so ganz!

    Lange schon verfolge ich This is Jayne Wayne und somit auch die schöne Nike !
    Ich liebe deine Texte oft und erfreue mich an deiner Wortakrobatik!
    Jedoch geht mir dieses ‚Berlin hyper in Girls ‚ ziemlich an die Schnur! Zumal vieles tatsächlich reine Selbstdarstellung ist!
    Persönlich würde ich mich mehr über menschennahe Themen freuen ! Alltägliche Dinge,die das Leben schreit und schreibt!

    Was zeigt der Blogg mittlerweile auf?
    Oftmals gefällt mir die Kleidung die ihr an eurem Leib präsentiert sehr gut! Aber hallo! Mich interessiert als ’normal Verdiener‘ mit Kleinkind aber nicht welche Marken ihr gerade vermarktet, (um ggf noch mehr zugeschickt zu bekommen ) sondern gibt’s das auch bezahlbar?Und für rundere Formen? Und wo? Und warum ist diese Welt so eine teure xxs Scheinwelt geworden?
    Auch ihr propagiert ganz klar schmale Formen und Modewelt-Fun mit großen Namen in großen Rahmen (Fashion Week bla bla)
    BUT HELLO! There is us ! Nix mit high society!
    Und ja….es gibt sie auch…..uns!-Die rundere Frauen? Wir kommen hier total zu kurz!
    Ich möchte Dinge,die das Leben schreibt!
    Und nicht bauchfrei Bilder mit nem teuren Hauch von nix damit dir jeder sagen kann,wie toll dein ganz flacher ex Schwangerschaftsbauch ist!
    ( was nicht heißt, dass er mich nicht neidisch macht. -Das tut er aber unterbewusst nur, weil schlank nunmal überall als schön propagiert und als einzig richtig angesehen wird-siehe auch Marken die nur bis Kleidergröße 42 produzieren )

    Wieso nicht wieder authentische und realistische Themen! Bezahlbare Klamotte,Persönliches,kritische Themen, mehr Musik ,Travel (wie dein mega New York Text! )

    Leider schreit vieles nur noch nach ‚fishing for compliments ‚ alla ‚Du bist soooo schön‘ ‚wow tolle Figur‘ ‚bezaubernd ‚ und co !- Das seid ihr beide keine Frage,aber das wissen wir mittlerweile sehr gut!

    Wir sind alle starke und tolle Frauen! Manche Mama’s ,manche noch nicht!
    Also bitte mehr davon was starke Frauen im realen Leben wirklich machen und lieben und leben und wollen ! -Nicht was uns der ganze Acne Clan als Feminismus suggeriert!

    ♡♡♡

    Antworten
    1. Nike Jane Artikelautorin

      Liebe Nana,

      wir machen hier ganz genau das, was wir wollen und schreiben über die Welt, in der wir uns bewegen, über dies und das und ganz und gar nicht nur über Mode. Stöbere gern mal in den unterschiedlichen Rubriken. Wenn du das hier Gezeigte nur manchmal magst, dann musst du entweder nur manchmal kommen, oder damit leben, so leid es mir tut. Blogs sind nunmal eng mit den Persönlichkeiten dahinter verknüpft. Ich kann nicht über Zara, Primark und Co schreiben, wenn ich beide Läden aus Gründen meide. Ich kann die Frauen in den Lookbooks auch nicht fülliger machen. Ich werde mich auch weiterhin zeigen, weil genau das einen persönlichen Blog ausmacht, ohne Selbstvermarktung geht es nicht. Und trotzdem st es schade, dass du nicht siehst, dass wir sehr Vieles dafür tun, nicht in Hirnlosigkeit zu versinken und viele Themenbereiche abzudecken. Leider bezahlt mich aber niemand für Buch-Tipps oder Musik-Beiträge und du weißt ja, dass die Miete gezahlt werden muss. Ich bin übrigens sehr froh darüber, dass genau das mit Jane Wayne möglich ist, obwohl ich das, was ich hier mache, liebe. Auch die so triviale Mode für, in deinen Augen, „Berliner Hipster Girls“.
      Kritik nehmen wir sehr gern entgegen, aber deiner werden wir niemals mehr gerecht werden.
      Ich bin mir aber sicher, dass es da draußen jede Menge Blogs gibt, die genau deinem Geschmack entsprechend – das ist ja das Schöne daran. Du hast die Wahl! Und wir auch.
      Ganz liebe Grüße
      Nike

      Antworten
    1. Rebecca

      oh ja, da kann ich voll und ganz zustimmen! super buch. und für diese diskussion genauso passend ist natürlich auch „fleischmarkt“ von laurie penny, das dem ganzen weiblichen schönheitsideal vor allem in der modewelt ja auf den grund geht. aber wahrscheinlich kennst du das eh schon.

      Antworten
  11. Elena

    Nach dem Lesen aller Kommentare möchte ich nun auch etwas loswerden. Ich finde Feminismus ist kein „Trend“, der mal so eben aufgetaucht ist. Es stimmt, dass das Thema in letzter Zeit öfter in den Medien ist als vielleicht vor fünf oder zehn Jahren. Ich persönlich finde das gut, denn es macht meiner Meinung nach vielen Frauen Mut, selbst stark zu werden und für sich selbst als Frau und auch alle anderen aufzustehen. Außerdem beginnen wahrscheinlich viele, sich vermehrt über das Thema zu informieren.

    Es mag wie ein Trend wirken, ist aber vielleicht viel mehr eine Welle, die sich entwickelt hat und bereits viel verändert hat. Dadurch erreicht das Thema auch z.B. kleinere Dörfer (das ist nicht böse oder abwertend gemeint, aber ich komme selbst aus einem und das Thema wird seit einiger Zeit heiß diskutiert) und sorgt für Diskussionen und durchaus auch Veränderung. In wie weit manche ihre persönliche Einstellung zu Feminismus ausleben, bleibt letztendlich jedem selbst überlassen. Aber egal, ob auf einem Pullover oder über das gesprochene Wort, es ist wichtig, dass es überhaupt angesprochen wird.

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