Nike Cortez – Worth the hype? //
Und die Sache mit der Übersättigung

11.11.2015 Trend, Schuhe, box3

Nike CortezSarah Jane ist unser Sneaker-Boss im Team, sozusagen die Spürnase für alles rundum um den Turnschuh. Irgendwann einmal, da verguckte sie sich beispielsweise Hals über in Kopf in ein paar mit Kletterschlüssen verzierte zwanzig Jahre alte „adidas Comfort Vintage„, ein Jahr später feierte der Stan Smith samt Klett tatsächlich sein Comeback. Auf das Sarah-Orakel war damals Verlass und so ist es auch diesmal gewesen, im Februar folgte nämlich die Prophezeiung eines Nike Cortez-Revivals, Forest Gump sei Dank. Schon wieder ein Volltreffer.

Jetzt haben wir also den rot-blau-weißen Hype-Salat, denn auf die anfängliche Begeisterung folgte alsbald ein kleiner Anflug von Übersättigung, der vor allem dem lieben Internet, oder besser: Instagram geschuldet war und noch immer ist. Um es in den Worten einiger Follower zu sagen: „Mein Gott, jetzt hat also wieder jeder und seine Mutter das gleiche Paar Schuh geschenkt bekommen, würg.“

Nike CortezTragik ist Komik ist Spiegelschrift fällt mir da nur immer wieder ein, denn das von spendablen Firmen erzeugte Klontum der Bloggerlandschaft ist längst zum allgemeinen Amüsement avanciert, komisch ist das zwar nicht unbedingt, aber durchaus ein tragisches Dilemma. Aus der Vogelperspektive heraus betrachtet ist der Unmut über so viele Doppelungen an sämtlichen world wide web-Füßen nämlich sehr gut nachzuvollziehen, genau wie der Verlust an der Lust daran, selbst in einen Cortez zu schlüpfen. Dieses Phänomen kennt man vor allem aus Schulzeiten: Sobald die falsche Person das Objekt Begierde trug, war selbiges plötzlich tabu, egal wie lange man es heimlich angeschmachtet hatte. Ähnliches passierte, sofern zu viele Klassenkameraden in Besitz des gleichen Schuhs, der gleichen Jacke oder was auch immer waren. Bloß im eigenen Freundeskreis, da durfte jeder gleich aussehen, kein Problem.

Nun frage ich mich also: Wie begründet ist der erwachsene Unmut über die Omnipräsenz des Nike-Klassikers heute, zehn Jahre später, wirklich? Sollten sich die schimpfenden Rohrspatzen endlich fangen und Ruhe geben? Oder behalten sie Recht?
Nike CortezIch selbst jedenfalls bleibe meist unbeeindruckt von äußeren Einflüssen – was mir nicht gefällt, blende ich aus, was ich mag, speichere ich ab. Tragen meine Lieblingsbloggerinen also einen Schuh, den nicht auch gern besitzen würde oder sogar besitze, dann ärgert mich das keineswegs, nein, ganz im Gegenteil, ich schaue mir sogar den ein oder anderen Styling-Tipp ab. Und hierbei kommt es nicht darauf an, ob ich ebenfalls beschenkt wurde (wie in diesem Fall hier!), oder selbst den Geldbeutel zücken musste, beides kommt nämlich zu gleichen Teilen vor. In erster Linie muss das, was wir auf unsere persönlichste Leinwand malen, was wir an unserem eigenen Körper tragen, doch zunächst einmal von niemand anderem außer uns selbst als schön empfunden werden. Das Gute ist ja: Jedes „schön“ ist ein anders „schön“ und identische Produkte bekommen durch verschiedene Träger_innen ein ganz eigenen Charakter, wenn man mich fragt.

Die Diskussion über die Übersättigung hat sich demnach beinahe erledigt. Bleibt nur noch eine Frage offen: Wie geht ihr als Leser_innen mit alldem um? Lasst ihr euch weiter inspirieren oder seid ihr nur noch genervt?

Schuhe: thanks to Nike Cortez.

40 Kommentare

  1. Fabienne

    Trends sind Trends und ihr ein Modeblog.
    Dass ihr euren eigenen Stil vertretet beweist ihr uns jeden Tag auf ein Neues, da darf dann auch hin und wieder etwas Mainstream dabei sein!
    Finde ich überhaupt nicht schlimm, solange es Dinge sind, die euch wirklich gefallen und das ist ja auch hier so.
    Die Schuhe finde ich aber in diesem Fall eher gruselig.. 😉

    Antworten
  2. Julia

    Liebe Nike,

    mich nervt es nur an einem Punkt: wenn es „unerreichbare“-Dinge sind. z.B. den Weekday-Samt-Blazer. Seit ich ihn an dir und Jessi gesehen hab WILL ICH IHN HABEN. Leider ist er nicht auffindbar …

    Ansonsten mag ich es eigentlich ganz gerne, weil mein Stil z.B. eine Tagesform-Abhängige-Mischung aus deinem, Jessis, Aris und wer mir sonst noch über den Weg läuft, ist. Deshalb ist es eigentlich toll für mich wenn ich tolle Teile an verschiedene Typen sehe.

    Ich finde: weiter machen und weiter auch mal reflektiert über Dinge nachdenken – hat noch keinem geschadet.

    LIEBE <3

    Antworten
    1. Sarah Jane

      Liebe Julia, oh manometer, wie ärgerlich – in diesem Fall handelte es sich zumindest bei mir aber gar nicht um ein Geschenk, ich hab den Blazer beim Schlendern in Mitte entdeckt und im Weekday Store zugeschnappt, mimimi. Bescheuert, dass er online nicht zu finden war, sorry :/

      Antworten
      1. Julia

        Das hab ich schon gelesen – haben will ich ihn trotzdem. Aber vielleicht hab ich ja noch irgendwann Glück und er ist Online zu finden. Oder eine von euch verkauft ihn – die Hoffnung stirbt zuletzt 😉

        Trotzdem: DANKE für all die tollen Mode-Ohrwürm. Schließlich macht es ja auch Spaß etwas anzuschmachten, zu suchen oder Dinge zu entdecken die vielleicht ähnlich schon im Kleiderschrank einstauben. Ihr seid toll.

        Antworten
        1. Maxi

          Weiss nicht, ob es sowas ist was du suchst – aber es gibt einen ganz tollen Samtblazer bei topshop gerade … 🙂

          Antworten
  3. Thank That

    Solange man eine gesunde Portion kritischer Betrachtungsweise an den Tag legt, finden wir das alles halb so wild. Die Sneakers sind hingegen toll, denn die haben wir schon in unseren Jugendjahren getragen. Und gegen ein bisschen Nostalgie haben wir absolut nichts einzuwenden 🙂
    http://thankthat.com/

    Antworten
  4. Lula

    Leider genervt. Es sind Wohnungen mit Holzdielen und Schaffellen, Tulpen und Arne Jacobsen Chairs und Stuck. Weiße Sneaker, Oversize Mäntel in Grau, COS-Strickmützen, Celine-Täschchen. Gegessen wird Porridge oder gleich Chia-Pudding, Beeren und Nüsse, Kaffee, Matcha-Tee, Avocado. Alles beim Brunch mit den Girls am Sonntag, gefolgt von einem Spaziergang durch glorios herbstliche Landschaften. Nicht falsch verstehen: Das sind alles Dinge, die ich mag. Bloß sattgesehen habe ich mich. Diese Dinge finden nicht ausschließlich auf diesem Blog statt. Nur finden sie auf SO vielen Blogs statt, dass man sich bei jedem einzelnen nach der eigentlichen Existenzberechtigung fragt. Ich mag Euren Blog gerne, für mich ist der einer der authetischsten (auch wieder so ein Social-Media-Modewort), Euch würde ich es auch zutrauen, mal eine frischerere Ästhetik reinzubringen. Leider müssen auch die schönsten Blogs finanziert werden. Und deshalb gibt es vor &Other Stories, Monki, COS, Weekday & Co. vorerst kein Entkommen. Schade, irgendwie.

    Antworten
    1. Esra

      Also ich finde, dieser Blog hier ist so GANZ anders, als fast alle, die ich kenne! Und wenn ab und zu sich ein Meinstream-Teil hierher verirrt, dann fällt es gerade deswegen umso mehr auf – wird aber hier nicht inflationär betrieben. wie ich finde…
      lg
      Esra

      http://nachgesternistvormorgen.de/

      Antworten
  5. Gel

    Leider muss ich Lula zustimmen.
    Natürlich sind wir alle Kinder unserer Zeit; wir tragen, essen, trinken, machen, lesen, dekorieren ähnlich – irgendwie aber mittlerweile schon sehr sehr – vielleicht auch zu – ähnlich.
    Als ich vor etwa 8 Jahren oder so begann, Modeblogs zu lesen, waren sie für mich Informtaions- und Inspirationsquelle. Heute ist es nur noch ersteres. Ob das jetzt schlecht ist, kann ich nicht so recht sagen. Es sparrt auf jeden Fall Zeit: meistens reicht es mir nämlich, nur noch einen Blog zu lesen. Alle anderen zeigen eh mehr oder weniger den gleichen kram. Alerdings bin ich diesbezüglich zumindest bei euch hängen geblieben, weil eure Texte reflektiert und gut geschrieben sind und ihre eine schöne Leichtigkeit rüber bringt. 🙂

    Antworten
    1. Sofiya

      Leider stimmt es, was ich hier (und auf vielen anderen Blogs) sehe sind 1) ALLES Einheitsbrei…. Lange Mäntel, Sneaker, dunkelblau Wände, Vitra Möbel, 70er Jahre Style 2) Unbezahlbare Geschenke, die sich man nie und nimmer leisten kann als Normalo 3) Inkonsequenz- wie wollen wir ja bewusst sein, was für Konsequenzen unser Konsum hat, aber die H&M Sachen sind ja einfach zu praktisch….

      Ich habe schon sehr sehr sehr lange keinen Inspirierenden Blog mehr gesehen

      Antworten
  6. Sabina

    Die Entdeckung und Professionalisierung der Blogs durch die Online Shops und Firmen ist gleichzeitig auch Absturz der Blogs in die Langeweile. Überall ist mytheresa, Esprit, Closed, Rituals, Nike Cortez, Weekday. Esprit etc blabla.
    Bereichtet wird auf einigen Blogs quasi nur über gesponsorte Events. LV nach Paris undundund. Ihr habt noch den Vorteil, dass Ihr auch schön geschriebene Artikel habt, in denen nicht die neuesten Essentials präsentiert warden.

    Inzwischen warden unabhängige Instagram-Accounts mit coolen Outfits gehütet wie Augäpfel;-)!

    Antworten
  7. marie

    Zunehmend genervt. Ich muss meinen Vorrednerinnen zustimmen, dass es vollkommen ausreicht, einen Modeblog zu lesen (dabei seid ihr mir der sympathischste). Manchmal habe ich das Gefühl, dass nicht mal das unbedingt notwendig ist, weil diese Informationen auch ganz ohne Blog beim Schlendern durch Berlin auf mich einprasseln. Ein Ausweg aus diesem Dilemma scheint mir schwer möglich, müsst und sollt ihr doch auch eure Brötchen verdienen. Und das Geld kommt eben von den üblichen Verdächtigen.

    Die Schuhe sagen mir rein gar nicht zu, so ging es mir auch mit Stan Smith und Co. – nicht nur weil ich mich beim Anblick in mein 13 Lebensjahr zurückversetzt fühle. Die Marketingmaschine scheint mir bei diesen Trends so offensichtlich, dass es mich abstößt. Und wenn dann mögen Nike und Co doch wenigsten 20 bis 25 Jahre warten bis sie uns den exakt gleichen Trend wieder auftischen.

    Antworten
  8. Jessie

    Mmh, auch genervt. Oder sagen wir besser gelangweilt. Das ist aber gar nicht böse gemeint und euren Blog steuere ich wirklich regelmäßig an. Euer Alleinstellungsmerkmal sind für mich die Texte und die tolle Themenauswahl. Außerdem gehört ihr immer noch zu den wenigen, die die ewig gleichen Teile auch mal anders kombinieren. Das trifft zwar nicht immer meinen Geschmack, aber ist erfrischend anzusehen.

    Seit Bloggen ein Beruf geworden ist, geht es nun einmal um Geld und das kommt von den großen Firmen. Ist am Ende eine völlig logische Kiste und an sich nicht weiter schlimm. Mit dem Bloggen der Anfangszeit hat das nicht mehr viel zu tun. Schade ist das natürlich schon, aber wohl nicht mehr umzukehren.

    Antworten
  9. Nina

    Leider muss auch ich sagen: einen Blog zu lese reicht, zumal der selbe Kladderadatsch auch in den Modezeitschriften steht. Aber gut, das ist eben besagte Kommerzialisierung. Und auch ich finde: bei euch sind wenigstens die Texte lesenswert und ihr bringt ein bisschen was anderes rein, weil ihr nicht alles auch noch so auf Mainstream bürstet.
    Ich denke aber auch, selbst wenn man sich klar ist, dass es alles Marketing ist, es beeinflusst einen trotzdem, das ist aus der Werbepsychologie bekannt.
    Der einzige Vorteil: Mittlerweile werden so viele Trendsäue immer schneller durchs Dorf getrieben, dass ein Mensch der nicht rund um die Uhr shoppt, eh nicht nachkommt. Wenn man was zu kaufen plant, ist es schon wieder out und schwupp hat man gespart. Und was ich krass finde: viele Trends sind heute auf Blogs isoliert. Man sieht sie im Netz, aber nicht auf der Straße. Ich sehe zum Beispiel weder 70er Kleider noch Schlaghosen etc. Dabei waren die Blogs kurzfristig übervoll. Vermutlich sind viele Trends also rein Bloggerintern, vermutlich nicht das, was die Industrie bezweckt.
    Zu den Sneakern: Ich werde sie nicht kaufen, finde ich einfach gar nicht schön, aber das ist ja Geschmackssache and maybe I’m too Oldenburg for that stuff! 😉

    Antworten
      1. Julia

        hahahahaha…. „Maybe I’m too Oldenburg for that stuff“ wird auf jeden Fall in meinen Wortschatz übergehen. Das ist SO gut, ich habe mich gerade echt am Kaffee verschluckt vor Lachen!! Große Autokorrektur-Liebe 🙂

        Antworten
  10. Jael

    Ich find’s auch anstrengend. Oder vielleicht noch eher schade. Weil es sich anfühlt, als ginge die Kreativität verloren, wenn man überall nur noch die ähnlichsten Dinge zusehen bekommt und als erübrige sich die Kunst des Anziehens. Weil wenn alle dasselbe auf ihre persönlichste Leinwand malen, starrt doch irgendwann ein jeder auf dasselbe Bild, oder nicht?

    Antworten
  11. Lola

    Liebste Nike, genau dazu habe ich mir letzte Woche auch Gedanken gemacht. Das Ergebnis meiner Ergüsse kannst du hier bei uns nachlesen: http://habitsmag.com/nike-cortez-revival/. Die Sache mit dem Marketingbudget und den Bloggern funktioniert eben doch ganz gut, auch wenn das Ergebnis ein Zusammenspiel von maßlosem Hype und Anti-Like ist. Es ist doch so: Zum Inspirieren lassen ist das alles ganz schön. Beim zweiten Rotieren im Kopf sollte dann aber jeder für sich selbst entscheiden, ob man das Trend-Piece wirklich mag und es nun auch einen Platz im Herzen verdient hat – egal, wer ihn nun auch trägt oder nicht trägt.

    Ganz liebe Grüße
    Lola

    Antworten
  12. Roomy

    Ein Blogg ist nichts Anderes als sich selbst darzustellen und somit aus seinem Hobby ein Beruf zu machen! ( Wenn man Glück hat ) Für mich ist das auch eher ‚keine Arbeit ‚ sondern persönliches Vergnügen – aber dass ist Ansichtssache!
    Wem es nicht gefällt , hat die Wahl wegzusehen.
    Mittlerweile hat es auch an Authentizität verloren es gefällt was ‚angesagt ‚ist und erhalten wird! Utopie für den Normalverbraucher! Und vieles Allerlei was vielleicht im hipster Berlin so angesagt ist, aber im alltäglichen Leben eher an Altkleidersammlung (nichts Halbes und nichts Ganzes ) erinnert!
    Auch ich stimme den Vorschreiberinnen zu !

    Trotzdem Nike finde ich die Schuhe top!
    Ich mag eure Art zu schreiben! – Und trotz der Oberflächlichkeiten schafft ihr es hin und wieder meine Aufmerksamkeit zu erhalten! 😉
    Manchmal positiv, manchmal negativ!

    Antworten
    1. Nike Jane Artikelautorin

      Liebe Roomy, wir können gerne mal eine Woche Job tauschen und dann nochmal darüber sprechen, ob unserer wirklich „keine Arbeit“ ist. Halleluja, was wäre das Bloggerleben deiner Vorstellung ein rosarotes 😀

      Antworten
  13. Carol

    Liebe Nike,

    ich fühle mich ständig von dir inspiriert, gerade so, wie ich es mir von einem Blog wünsche.

    Mich würde interessieren woher dein herrlicher Ringelpulli ist?

    Antworten
  14. julia

    Mir geht es wie vielen hier! Ich bin gelangweilt und lese eigentlich nur noch euren Blog, weil ich eure Texte so mag und mich noch am ehesten mit eurem Stil identifizieren kann. Ich habe die Tage meine Instagram-Leseliste aufgeräumt, weil ich nur noch den gleichen Input bekommen habe. Zu viel schwarz/weiß/grau, Acne Canada, Oversize Mäntel, Stan Smith etc. Daher meine Frage: Kennt wer inspirierende Blogs oder Instragram-Accounts, die etwas mehr Abwechslungs bieten und in die Richtung der Janes gehen?

    Antworten
  15. Nora

    Ich schließe mich den meisten der Kommentatorinnen hier an – die überall gleichen Trends sind eher langweilig oder auch mal nervig. Und es stimmt, manche Sachen sieht man auf Blogs aber selbst ein paar Monate später nicht auf der Straße, das ist schon ein witziges Phänomen.

    Mich hat einer deiner Sätze ein wenig irritiert, liebe Nike: „Ich selbst jedenfalls bleibe meist unbeeindruckt von äußeren Einflüssen.“ Meinst du das wirklich so richtig ernst? Lässt du dich nicht von äußeren Einflüssen beeinflussen? Als Teil der Bloggerszene würde ich zumindest denken, dass man sich da ganz schön gegenseitig beeinflusst, ob nun bewusst oder nicht. Alles andere wäre auch komisch. Darum finde ich auch, man kann den Vergleich mit dem Trendteil damals in der Schule auch genau anders herum erzählen: man findet etwas nicht besonders schön, bis man es so oft sieht, dass man sich daran gewöhnt. Ich glaube das ist bei vielen der momentanen Trendteile (nicht unbedingt bei genau diesem Schuh bei dir aber allgemein) definitiv der Fall. Die Trendforschung wird mir Recht geben. Es hat mich nur gewundert, dass du deinen Geschmack als eine Art Insel beschrieben hast, was ich mir gerade mit deinem Beruf einfach nicht gut vorstellen kann. Ich hoffe du weißt was ich meine.

    Ansonsten schließe ich mich einfach den anderen an: von allen Blogs seid ihr mir mit Abstand der liebste!

    Antworten
  16. maja

    Ich möchte mich hinssichtlich der Aussage „Ich selbst jedenfalls bleibe meist unbeeindruckt von äußeren Einflüssen.“ meiner Vorrednerin anschlließen. Der Satz klingt für mich nach einer Blase (Mderbloggerindasein) aus der heraus man sich das eigene Selbstbild erklärt, ohne die Möglichkeit die Vogelperspektive einzunehmen. Das ist ja auch absolut menschlich, wer möchte sich schon selbst als Trendopfer erkennen, insbesondere da er finanziell von eben diesen Trendmarken über Umwege (Kleidung, Tascehn, usw.) bezahlt wird. (Hatte ich schon zu Beginn des 70ies Revivals angemerkt, wie schnell es ging, dass die üblichen Blogger auf diesen Zug aufgesprungen sind und wie enttäuschend ich dieses fremdgesteuerte Modeverhalten empfand, zumindest bei den wenigen Bloggern, die eigentlich bis dato einen eigenständigen Stil hatten (so schien es).) Da sind die meisten Leser, die nicht im Modekosmos leben im Vorteil und können somit reflektierter und selbstbestimmter filtern und beurteilen. Dem Satz „Ich selbst jedenfalls bleibe meist unbeeindruckt von äußeren Einflüssen.“, kann ich für mich weitesgehend zustimmen, liegt aber eventuell daran, dass ich schon Ü30 bin und schon immer in jeglicher Hinsicht eher der Kategoie Mensch angehöre, die sehr genaue Vorstellungen, Meinungen und Überzeugungen haben UND beruflich nichts mit Mode zu tun habe. So gesehen bin ich von den Marketingüberdosen weder genervt noch ärgert es mich, im Gegenteil: ich finde es eher interessant und fast schon lustig, wie kreativ die meisten Blogger versuchen die Marketingstrategie zu personifizieren.

    Antworten
    1. Nike Jane Artikelautorin

      Neeneenee, oh Gott ihr habt Recht, vollkommen Banane ausgedrückt. Niemand ist wohl gänzlich „unbeeinflusst“. Was ich wirklich meinte: Mir ist es schnurzpiepegal, ob hundert Leute oder nur drei beispielsweise diese Schuhe tragen, am Ende entscheide ich (wie hoffentlich die Allermeisten) selbst, ob ich etwas schön finde und haben mag oder eben nicht. Dass ihr die Gewöhnung trotzdem mit einspielt, ist ebenfalls klar – darüber hatte ich schonmal einen Artikel geschrieben, den finde ich bloß gerade nicht :/

      Antworten
  17. Lisa

    Gerade heute haben Nike und Katja Hentschel beinahe identische Fotos von ihren Söhnen bei einem Bloggerevent gepostet.
    Eine D.W. Uhr ist auf jedem Blog aber wirklich auf jedem Blog zu finden. Sogar foodblogs haben diese Uhr zugeschickt bekommen. Es folgt dann eine bewusste Entscheidung von mir diese Uhr auf keinen Fall zu kaufen.
    Aber ich war ohnehin niemand der Alles selbst besitzen muss auch wenn ich Mode liebe.
    Fazit: Bin eher genervt.

    Antworten
    1. Nike Jane Artikelautorin

      Liebe Lisa, jetzt wird es ein bisschen absurd, oder?
      Katja und ich leben beide in Berlin und haben Kinder, da kann es passieren, dass wir beide einer schönen Einladung zu einem Maltag mit den Kleinen folgen. Wir dürfen aber schon noch selbst über unser Leben bestimmen, oder? Ich glaube, ihr dürft manchmal nicht vergessen, dass Blogger Menschen sind. Und wenn diese Menschen dann auch noch in derselben Stadt leben und befreundet sind, dann hängen sie hin und wieder auch gemeinsam ab, sei es in einem Café, bei einem Event oder eben bei einem übrigens sehr schönen Mama-Treffen, bei dem die Kleinen spielen können und die Mamas sich austauschen (auch beruflich!).
      Liebe Grüße.

      Antworten
  18. Lisa

    Das ist mir schon klar, so doof bin ich jetzt auch nicht.
    Trotzdem gleichen sich die Fotos irgendwie wie ein Ei dem Anderen.
    Gibt natürlich schlimmeres aber auch Interessanteres.

    Antworten
  19. Ana

    Schon als damals der Post über die Cortez von Sarah kam, habe ich mich verknallt – und die Schuhe bestellt. Jetzt trage ich sie seit einem halben Jahr rauf und runter und die Liebe besteht definitiv noch. Deswegen ist mir da jeder Unmut ganz egal, mitbekommen tu ich das in meinem Alltag eh nicht, sondern nur übers Internet. Und da kann man auch einfach ofline gehen.

    Antworten
    1. Ana

      Was noch dazu kommt: von dem großen Hype habe ich bisher gar nichts mitbekommen. In meinem Umfeld nicht, und in Instagram auch nicht. Upsi, da war ich wohl nicht oft genug online… oder so. 😀

      Antworten
  20. Katja

    Es nervt leider wahnsinnig und ärgert mich irgendwie auch zunehmend. Am schlimmsten finde ich inzwischen fast die „persönlichen“ Zusammenstellungen à la „7 little things“ (Journelles), „The Splendid Six“ (Ari) oder „9 kleine Grossartigkeiten“ (ihr) usw. usf., die man inzwischen ehrlicherweise meist „Die schönsten Geschenke, die wir in diesem Monat von übereifrigen PR-Tanten zugeschickt bekommen haben“ nennen könnte. Meist findet man mit Mühe noch ein oder maximal zwei Teile darunter, die ansatzweise wirklich Euch selbst zu gehören scheinen und nicht einfach für den Affiliate-Link-Klick vorgestellt werden. Ich komm mir immer mehr vor wie in den Messerset-Verkaufs-Dauerwerbesendungen von Tele5 von früher, „Can you BELIEVE it, (!) Jane?!?!“ – „No, this is INCREDIBLE, John!!!“

    Antworten
    1. ari

      Liebe Katja, das hast du ja alles schön beobachtet. Ich kann in meinem Fall nur sagen, dass ich erst zwei Posts im gesamten letzten Jahr gemacht habe, die unter diese Kategorie fallen. Und es ist genau ein PR Sample dabei. Liebe Grüße und happy We!

      Antworten
      1. Katja

        Liebe Ari, tut mir leid, wenn Du Dich da so ungerecht bewertet fühlst. Fakt ist leider, dass Ihr Euch vielleicht (alle) damit auseinandersetzen müsst, dass Eure Glaubwürdigkeit durch die massive Professionalisierung massiv gelitten hat und man Euch – auch wenn sie authentisch sein mögen – Eure „persönlichen“ Tipps einfach nicht mehr abnimmt.

        Antworten
  21. Off Color

    „Sneaker-Boss“ sind wir doch alle mittlerweile, oder? Wer sich wirklich mit den Schuhen und der Geschichte beschäftigt, der weiß, dass die Schuhe LETZTES JAHR schon ihr Comeback feierten. Eigentlich tauchten sie in den letzten Jahren hier und dort immer mal auf. Das weiß jeder „Sneaker-Boss“….
    Gähn. Ich stimme dem Rest zu!

    Antworten
  22. Anabell

    Auch wenn ich viele hier zustimmen muss, finde ich auch natürlich trotzddem euer Blog und die Beiträge spitze, aber muss manchen Kommentaren hier auch zustimmen. Naja auf jedenfall sehr schöne Sneakers. Die stehen dir sehr gut.
    Lg Anabell

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr von

Related