Politik & Mode // Wie sich die Geister an „Islamic Fashion“ scheiden

07.04.2016 Gesellschaft, Feminismus

islamic fashion hijab modeAls im vergangenen Jahr erste Bilder der Hijab- und Abayas-Kollektion aus dem Hause Dolce & Gabbana im Netz auftauchten, schoss mir ehrlich gesagt nichts weiter als „aha, ganz schön clever!“ durch den Kopf. Der Nahe Osten gab bereits 2014 mehr als 8,7 Milliarden Dollar für Luxusmode aus, rund ein Drittel der weltweiten Haute-Couture-Kundinnen kommt von dort. Domenico Dolce und Stefano Gabbana würden mit ihrer Mode für muslimische Frauen, den prachtvollen Kopftüchern und edlen Gewändern, also zweifelsohne den Nagel auf den Kopf und den Zeitgeist treffen, auch im wirtschaftlichen Sinne. Wo die einen ganz optimistisch von Kulturverständigung sprechen und auch das Auftauchen einer Kopftuchträgerin in der zuletzt viel diskutierten H&M Kampagne von 2015 als fortschrittlich und richtig bewerten, beginnt für andere der ganz große Diskurs. Die Guardian-Autorin  etwa bemängelt im Fall D&G vor allem den Umstand, dass eine (westliche) Gesellschaft, die immer wieder mit Islamfeindlichkeit hadere, offensichtlich nur dann für die muslimisch geprägte Kultur zu schwärmen scheine, wenn ihr ein weißer, kapitalistischer Stempel aufgedrückt wird, wenn es um Geld geht. Und auch die britische Bloggerin Dina Torkia weiß nicht recht, was sie vom neuen Interesse der Modekonzerne an ihrer Religion halten soll: “I dreamed of being included in the mainstream of haute couture, & whilst D&G have managed to recognise us with this collection, they’ve also managed to exclude us.”

Dabei hatten sämtliche Medien doch gerade erst von diesem neuen Geschäftsmodell als wichtigem Schritt hin zu mehr Toleranz samt Vorreiter-Funktion berichtet; Uniqlo zog mit einer  Kopftuch-Kreationen in Kooperation mit Designerin Hana Tajima nach, Marken wie DKNY, Tommy Hilfiger oder Mango launchen bereits seit 2014 regelmäßig festliche Ramadan-Kollektionen. Und zwar ganz zum Leidwesen von Sozialistin Laurence Rossignol.

Die französische Ministerin für Familie, Kinder und Frauenrechte empörte sich erst vergangene Woche über Marken, die parallel zur Hauptlinie „Islamic Fashion“ anbieten – sie entzögen sich ihrer sozialen Verantwortung und würden in gewisser Weise für das Einsperren des weiblichen Körpers werben. Dass moderne, muslimische Frauen sich mitunter eigenständig dazu entscheiden, Kopftuch zu tragen, kommt der 58-Jährigen offenbar nicht in den Sinn, was durch einen beeindruckend diskriminierenden Vergleich schnell deutlich wurde. Ohnehin zeigt sich Frankreichs Regierung durch das längst eingetretene Kopftuch-Verbot erschreckend radikal. Ganz so, als gäbe es da nichts zwischen „bejubeln“ und „dagegen sein“. So etwas wie Toleranz oder Respekt zum Beispiel.

Für Gegner von „Islamic-Fashion“ bleibt das Verhüllen des Körpers und des Haars schlussendlich ein Zeichen von Unterdrückung. Für viele selbstbestimmte Musliminnen hingen ist es ein Bekennen zur eigenen Spiritualität. Statt sich das Gesicht zu verschleiern, haben sie etwas zu sagen. Nicht umsonst boomen Hijab-Mode-Tutorials und -Blogs, die vor allem eine junge Zielgruppe bedienen. Dennoch ist das Kopftuch kein Accessoire, sondern ein Politikum. Es steht, jedenfalls ursprünglich, für die Kleinhaltung der Frau, die bis heute nachwirkt.

Da liegt die Vermutung nahe, dass dieses ganze Für und Wider ohnehin längst überholt wäre, müssten laut Koran auch Männer Kopftuch tragen. Zumindest wäre es dann einfacher, das Kopftuch als Mode mit spirituellem Hintergrund zu begreifen, statt sich davor zu fürchten, mit dessen Glorifizierung ein veraltetes, frauenfeindliches Diktat aufrecht zu erhalten. Das Phänomen europäischer Firmen, die separate Kollektionen für den Nahen Osten entwerfen, verknotet also weiterhin Gehirnwindungen und scheidet sämtliche Geister, auch in der Modebranche selbst. Pierre Bergé, der einstige Mit-Begründer von Yves Saint Laurent Couture erklärte jüngst: „Ich dachte immer, dass ein Modeschöpfer dazu da sei, Frauen schöner zu machen, ihnen Freiheit zu geben, und nicht Komplize dieser Diktatur zu sein, die Frauen dazu zwingt, sich zu verstecken (…). Verzichtet auf Geld, habt Überzeugungen!“ Gemeint waren auch Dolce und Gabbana. Die Frage ist bloß: Gibt es überhaupt die eine, richtige Überzeugung?

Es ist doch so: Vor knapp drei Jahren bezwang Raha Moharrak als erste saudische Frau den Mount Everest, aber bis heute hat die christliche Kirche noch „keine Vollmacht zur Gleichstellung der Frau vom Herrn erhalten.“ Vielleicht muss sich die Gesellschaft zunächst als globales Ganzes weiter öffnen, auf beiden Seiten der Weltkugel. Dann gehören Hijabs und Abayas für selbstbestimmte, praktizierende Musliminnen vielleicht irgendwann wie ganz selbstverständlich zur Hauptlinie von Luxusmodemarken und zwar ohne bitteren Beigeschmack.

14 Kommentare

  1. Lena

    Oh, ich bin hier die erste die kommentiert. Liebe Nike, ein sehr schöner Artikel über ein wirklich kompliziertes Thema. Es wird hier sicher einige deftige Kommentare geben; ich finde Deinen Vorschlag, auch Männer sollten Kopftuch tragen, wirklich eine gute Idee bzw. es bringt die Problematik auf den Punkt. Es gibt aber sicher im „klassischen“ Islam auch eine Menge Vorgaben für Männer, wie sie sich zu verhalten und auch zu kleiden haben; interessant z.B. die Bedeutung des Bartes. Andererseits ist es wirklich schwer nachzuvollziehen als Christin und Angehörige der westlichen Gesellschaft, welche Bedeutung Kopftücher und Bärte allgemein und dann auch noch im Einzelfall haben. Ich würde persönlich würde mich nicht gerne mit einem Gegenstand bekleiden, der historisch so negativ aufgeladen ist und der in so vielen Teilen der Welt für Unterdrückung steht.

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  2. Jana

    Interessanter Artikel! Ich habe auf den Hinweis hin mal interessehalber die Ramadan Collection von Mango gegoogelt und ganz abgesehen vom Hintergrund – und von dem Kopftuch hab ich zu wenig Ahnung um was zu sagen – finde ich es völlig areligiös gar nicht so übel, wenn es auch ein Angebot an Kleidung gibt, wo nicht „alles raus hängt“. Versteht mich nicht falsch, das soll jeder machen wie er will, aber dass Männer in der Regel unsexy und vor allem im Business nicht gerade als Sexobjekte im billigen Sinne angezogen sind, das bei Frauen aber als normal betrachtet wird, muss man jetzt auch nicht als die größte Errungenschaft der westlichen Welt feiern. Es kann Freiheit sein, es kann aber auch Reduktion sein. Alice Schwarzer Ende. ich würd sowas jedenfalls evt sogar anziehe, wegen der Eleganz, natürlich ohne Kopftuch, wie gesagt aus areligiösen Gründen.

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  3. Katrin DUSSAN

    Liebe Nike,
    danke für den Artikel. Vor ein paar Tagen habe ich bei Zeit online den Artikel „Frankreich streitet über den Burkini“ gelesen (Islamhttp://www.zeit.de/kultur/2016-03/islam-mode-frankreich-burkini-debatte), auf den du dich unter anderem beziehst. „Islamic Fashion“ ist also wirklich zum Politikum geworden! Ich finde es sehr schwer als westliche Frau über das Für und Wider von Kopftüchern zu urteilen, denn es gibt selbstbewusste muslimische Frauen, die das Kopftuch freiwillig tragen. Ich wäre auch eher für Toleranz und Respekt in diesem Punkt. Besonders gut finde ich deinen letzten Absatz, denn man vergisst so leicht über das Beurteilen der „Anderen“, dass auch beim Christentum noch einiges nachzubessern ist in Bezug auf Gleichstellung von Frauen.

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    1. Nike Jane Artikelautorin

      Oh, liebe Katrin, der Artikel ist tatsächlich an mir vorbei gegangen, deshalb tausend Dank! Ich war die ganze Zeitbei der Süddeutschen versackt <3

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  4. VM

    Liebe Nike, du hast das Für und Wider und die Problematik des Themas super auf den Punkt gebracht. Ich glaube, die muslimischen Frauen, die mit diesen Kampagnen angesprochen werden, sind hoffentlich diese, die sich ganz bewusst für das Tragen des Kopftuches entschieden haben. Unsere Gesellschaft braucht sicherlich noch ein bisschen, zu begreifen, dass das Kopftuch durchaus auch für selbstbewusste, eigenständige Frauen stehen kann. Ich habe damit zum Beispiel keine Probleme, aber mit der Burka kann ich mich z.B. auch noch nicht ganz anfreunden, da ich es furchtbar schwer finde, mit einem Menschen zu kommunizieren, dessen Augen ich noch nicht einmal sehe. Aber so helfen solche Kampagnen auch mir, nicht die potenzielle Unterdrückung der Frau, sondern das genaue Gegenteil in Burkas zu sehen 🙂

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    1. ann-sophie

      Inwiefern ist denn eine Komplettverschleierung des weiblichen Körpers ,,das genaue Gegenteil“ vom Unterdrückung? Befreiung durch das Verschwinden hinter einer Schicht aus Stoff? Hä? Burkas verstecken fast die gesamte Körperoberfläche einer Frau; wie du schon richtig feststellst, ist es in der Tat schwer, mit einem Menschen zu kommunizieren, der nicht mehr aussieht wie ein Mensch, sondern wie ein wandelnder Stoffkegel! Burkas sind die Auslöschung der Identität. Und sicher keine Befreiung.

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  5. ann-sophie

    Hallo,
    ich mag euren Blog sehr, aber diesen Artikel hier finde ich schwierig.
    Allein der Satz „Ohnehin zeigt sich Frankreichs Regierung durch das längst eingetretene Kopftuch-Verbot erschreckend radikal.“ Frankreich ist ein laizistischer Staat – die Religionsausübung bzw. das Tragen religiöser Symbole wird auf das Private beschränkt. Ich verstehe nicht, wieso du diese strikte Trennung von Kirche und Staat „erschreckend radikal“ findest. So funktioniert deren Staatssystem halt, das nimmt andere Religionen ja nicht aus. Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich gut, wenn Religionen eine klare Grenze gesetzt wird. Man schaue sich dagegen mal unser eigenes Modell an, allein die Kirchensteuer für die Römisch-Katholische und die Evangelische Kirche: Das ist doch völlig antiquiert! Gerade die Trennung von Staat und Kirche, also der Laizismus, ist das liberale oder zumindest das egalitärere Modell! Dort wird keiner Religion ein bevorzugter oder überhaupt ein Platz zB. in öffentlichen Einrichtungen oder beim Mitwirken in Staatsgeschäften eingeräumt. Was ist daran falsch? In der Freizeit kann man sich meinetwegen mit Silberkreuzen behängen, bis man durch den Boden bricht oder sich in Burkas hüllen.. aber andauernd andere Leute mit seiner Religionszugehörigkeit zu konfrontieren durch sichtbare Symbole dieser, das nervt! Gerade wenn man in einer „wichtigen“ und mit Autorität verknüpften Position ist, wie zB. als LehrerIn oder anderer Staatsrepräsentant, sollte man diesen Teil seines Lebens und seiner Weltanschauung nicht postulieren.

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    1. Nike Jane Artikelautorin

      Liebe Ann-Sophie, tausend Dank für deine berechtigte, konstruktive Kritik. Ich bin selbst noch nicht ganz sicher, wie ich dem Thema gegenüber stehe, beäuge das Ganze aber durchaus kritisch. Versteh mich nicht falsch, ich finde, Laitzität, die nunmal auch die Gleichheit und den Respekt gegenüber allen Religion beinhaltet, sollte das höchste Ziel eines jeden Staats sein, keine Frage. Allerdings bin ich der Meinung, dass der Islam mit einem solchen Kopftuchverbot nicht gleichberechtigt behandelt, sondern in gewisser Art unterdrückt wird. Für praktizierende Musliminnen lässt sich so ein Hijab nunmal nicht „einfach so“ ablegen, deshalb hinkt der Vergleich mit dem Kreuz-Anhänger, den man ja durchaus unter der Bluse tragen kann. Wenn man es ganz nüchtern betrachtet, dann ist das Kopftuch außerdem ein Kleidungsstück, eines, das auch von Roma oder afrikanischen Musliminnen getragen wird – ist es nicht eine viel zu private Beschränkung ein solches religiöses Zeichen, dass aber auch Kleidung ist (wenn auch nur im Arbeitsleben) zu verbieten? Wir sprechen hier ja nicht über Extreme wie Ganzkörperverschleierung und Burkas – da wäre ich, auch aus Menschenrechtsgründen, ganz auf deiner Seite.

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  6. Anna

    Ich finde, die Kritiker von D&G und von Marks & Spencer messen mit zweierlei Maß: in der Modeindustrie werden ständig Artikel kreiert und beworben, die fragwürdige sexistische Konnotationen haben, von D&G sowieso, und normalerweise ruft denen niemand zu „verzichtet auf euer Geld!“. Aber wenn’s um Mode für Musliminnen geht schon. Das ist schlichtweg diskriminierend. [Hier Rant über anti-muslimischen Rassismus in Europa einsetzen] Daher thumps up für diese Artikel!
    Ich frage mich allerdings auch, was der Hinweis auf selbstbewusste überzeugte Kopftuchträgerinnen in deinem Argument, Nike, austrägt. Angenommen, die Kopftuchträgerinnen wären alles verhuschte Frauen, die tun, was ihre Männer sagen, wäre es dann nicht erst recht gut, wenn sie einen Burkini kaufen und somit am Strand schwimmen gehen könnten?
    Angenommen, alle Kopftuchträgerinnen haben sich aus fester, reflektierter Überzeugung zum Kopftuch entschieden – das kann trotzdem sexistisch begründet sein, zB wenn sie freizügig bekleidete Frauen für Schlampen halten. Selbstbewusste Frauen können halt auch chauvinistische Arschlöcher sein. (Und zur Klarstellung: Das Tragen eines Kopftuchs mache eine nicht dazu.)

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  7. jen

    Dennoch ist das Kopftuch kein Accessoire, sondern ein Politikum. Es steht, jedenfalls ursprünglich, für die Kleinhaltung der Frau, die bis heute nachwirkt.“
    …Ich wünschte, es wäre so! Es ist aber leider die Realität der meisten muslimischen Frauen weltweit, dass das Kopftuch keineswegs selbstgewählt getragen wird. Hier wirkt nichts nach, es geht zu 100% um die Kleinhaltung, um das Eigentum-Sein eines einzigen Mannes. Wer einmal in einem arabischen Land war, wird erschreckend viele Alltagsszenen erleben, die das bestätigen. Mag sein, dass die Generationen, die in liberalen Ländern aufwachsen, langsam anders geprägt sind. Aber ich bezweifle stark, dass der Griff zum Kopftuch dem Ausleben von Spiritualität dient. Ich habe beispielsweise mit 3 türkischen Frauen studiert – das durften sie, ja – ganz ohne Kopftuch etc. Aber es war die gesamte Zeit durch klar, sobald das Studium beendet sein würde, würden sie heiraten, Kinder bekommen und daheim bleiben – mit Kopftuch. Das erschreckende daran war für mich, dass sie selbst das für richtig hielten.
    Ich glaube nicht an Freiheit mit Kopftuch. Leider.

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  8. Anna

    Eine sehr gute und wichtige Diskussion führt ihr hier. Ich möchte als Denkanstoß auch etwas dazu beitragen. Ich bin derzeit im Referendariat an Schulen. Ich bilde mir ein, mehr Schülerinnen mit Kopftüchern zu sehen, als in meiner Schulzeit. Ich sehe auch, dass man sich wieder aus medialer Überforderung nach alten, heimatlichen, kulturellen Werten zuwenden mag. Soweit nichts Neues. Was ich jedoch aus Gesprächen, Verhaltensformen und Zwischenmenschlichem beobachte, ist die Tatsache, dass es eher wenige Mädchen gibt, die ihr Kopftuch aus voller eigener Überzeugung tragen, sondern eher aus „Gruppenzwang“ – man verliert unter Umständen Freundschaften und wird aus einer Gruppe verstoßen, wird als unehrenhaft betrachtet, als eine der „typischen deutschen Schlampen“ wenn man sich nicht der traditionellen Kleiderordnung unterwirft. Und irgendwann glauben sie selbst an diese Freiwilligkeit.
    Das ist stiller Zwang, von dem wir wenig mitbekommen, denn viele der Mitläuferinnen sind sanftmütige Seelen, die nicht zu Außenseiterinnen mutieren wollen.
    Ich sehe das alles folglich sehr kritisch und kann Frankreich, das Land das für „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ und Revolution steht, durchaus verstehen.

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  9. Henrike

    Abgesehen von der ganzen Diskussion, ob man sich als muslimische Frau nun verschleiern sollte oder nicht, finde ich es furchtbar, dass das Thema erst durch die Kollektion von D&G so viel Aufmerksamkeit bekommt. Ich habe erst letztens einen sehr kritischen Artikel zu der Kollektion gelesen, leider finde ich ihn gerade nicht mehr. Im Grunde war das Argument aber wie in folgendem Artikel: http://www.theguardian.com/commentisfree/2016/jan/11/dolce-gabbana-hijab-collection-muslim-women-western-fashion
    Die Autorin kritisiert die Dominanz westlicher Marken über einen Markt, der vor ein paar Jahren noch nicht beachtet oder unreflektiert und ziemlich rassistisch als Inspiration benutzt wurde. An anderer Stelle habe ich auch gelesen, dass die Schnitte usw. nicht wirklich den Vorschriften für angemessene Kleidung gerecht werden (sollte ich den Artikel wieder finden, poste ich ihn gern hier). Ich finde es toll, dass ihr euch mit dem Thema beschäftigt, vor allem, da es so komplex ist. Doch am wichtigsten finde ich hier tatsächlich den Blick hinter den Markennamen. Nur weil Dolce und Gabbana drauf steht, wird es abgefeiert, tolle Designer für muslimische Mode gibt es aber tatsächlich schon viel länger, aus den muslimischen Ländern kommend, vertraut mit den Besonderheiten, die die religiös motivierte Bedeckung des Körpers mit sich bringt. Warum nicht einfach mal diese Designer hervorheben und die (globale) Bühne für Islamic Fashion ihnen überlassen?

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  10. Habibi

    Hallo, zuerst einmal gibt es nicht direkt das kopftuch im Islam. Sondern die islamische Kleidungsvorschrift für die Frau ist der Hijab der den ganzen Körper und Form bis auf Hande und Gesicht bedecken sollte. Im Rahmen der Kleidervorschrift hat die muslimische Frau viele Möglichkeiten wie Sie sich kleiden kann, gerade in der heutigen Zeit gibt es soviel Modelabel die solche Kleider anbieten, denn die Nachfrage wird immer brößer. Maxikleider und Tunika gehören auch zur engeren Auswahl. Liebe Grüße

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  11. Julia

    Gestolpert bin ich über diesen Satz:
    „Es steht, jedenfalls ursprünglich, für die Kleinhaltung der Frau, die bis heute nachwirkt.“
    Wieso ursprünglich? Hat das Kopftuch einen neuen Zweck den ich noch nicht mitbekommen habe? Ich lasse mich gerne belehren.
    Meines Erachtens nach wird das Kopftuch getragen um vor der Wolllust der Männer GESCHÜTZT zu sein. Das heißt, die Frau macht sich zum Objekt, denn es ist natürlich ihre Aufgabe sich so den Männern zu präsentieren, dass sie nicht misshandelt, vergewaltigt oder in irgend einer anderen Weis falsch behandelt wird.
    Und mit dem Satz „xy trägt Kopftuch selbstbestimmt und aus der eigenen Überzeugung“ habe ich und vermutlich jeder andere Soziologe meine Probleme! Wenn man innerhalb eines strikten Milieus aufwächst und von seinem Umfeld, seiner Familie, seinen Freunden beeinflusst und sozialisiert wird (wie das auch in einem vorherigen Kommentar mit der Schule schon gut erklärt wurde), kann von einer freien Entscheidung nicht die Rede sein!

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