Fair Friday für die Festtage // Das 5-Gänge Veggie-Menü von Krautkopf & Manufactum

23.12.2016 Rezept, Nachhaltigkeit

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Man nehme ein dutzend Kochkünstler (und vielmehr solche wie mich, die es gern wären), lade zu einem gemeinsamen Abendessen in wunderschöner Location ein und stelle alle Regeln einer typischen Dinnereinladung auf den Kopf: Mitmachen, statt einfach nur genießen. Anpacken, statt einfach nur rumsitzen – oder auch: Jeden Gang von Grund auf mitgestalten, statt am Ende bloß mit der Gabel auf dem Teller herumzupicken – und sich im Team gegen andere Gänge verbünden: Ganz genauso war das beim Krautkopf & Manufactum Dinner in der wohl schönsten Altbau-Wohnung Berlins, im Gebrüder Fritz.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich gehörte zu Team Rotkohl und habe zum allerersten Mal Spätzle selbst gemacht, hab‘ bei den anderen Teams Nougatcreme aus den leckersten Haselnüssen genascht, mich davon überzeugt, dass Möhrensuppe gar nicht immer fad schmecken muss, habe zum ersten Mal Grünkerne probiert und bin aus dem Staunen kaum mehr raus gekommen. Fünf Gänge sind am Ende bei dieser Kochaktion unter dem Deckmäntelchen „Dinnereinladung“ herausgekommen. Fünf mal Whaow zum Nachmachen und Teilen. Und weil es mir bei der wohl schönsten Einladung des Jahres so großartig geschmeckt hat, wird die Schritt-für-Schritt-Anleitung von Krautkopf und Manufactum heute einfach kurzerhand weitergegeben. Ich hoffe also, euer Weihnachtsdinner steht noch nicht? Wir hätten hier nämlich den kompletten Menü-Plan für euch. Bon Appétit. 

Moment mal, ihr kennt zwar Manufactum mittlerweile, aber Krautkopf nicht? Dann hingehört:

Zwischen Susann und Yannic fliegen nicht bloß seit 2006 die Herzen, auch ihre gemeinsame Liebe zum Kochen, zum Genießen und gesund ernähren verbindet sich seit vielen Jahren auf ihrem gemeinsamen Blog „Krautkopf“. Dort teilen die Hobbyköche ihre geballte Ladung für nachhaltiges Essen und für vegetarische Kochkunst, um uns am Ende des Tages dank ihrer unglaublich schönen Bilder mit einem knurrendem Magen zurück zu lassen. Sie zeigen, was in ihren Töpfen brodelt, was da genau reinfliegt und wo wir das wirklich gute Essen überhaupt herbekommen. Es geht nicht bloß ums Satt werden, sondern um einfache und ausgewogene Gerichte für jeden Tag, um abwechslungsreiche Rezepte zum Nachkochen mit saisonalen, frischen Zutaten und Einflüssen aus der ganzen Welt. Und wie holt ihr euch gleich die tägliche Ladung Inspiration? Natürlich auf ihrem Blog oder mit ihrer Rezepte-Sammlung, die sie in ihrer eigens programmierten Krautkopf-App mit euch teilen. Ihr mögt’s lieber klassisch? Dann dürfte das Krautkopf Kochbuch was für euch sein. Mehr Infos über Susann und Yannic gibt’s hier.

Inspiration für die Tischdeko?

Die liefern Krautkopf und Manufactum selbstverständlich gleich mit:

manufactum_dinner_008 Vorratsgläser von Manufactum mit Eukalyptus, Mehlbeeren, Hahnendorn oder Stechpalme bestücken.manufactum_dinner_018 Weingläser und Wassergläser.manufactum_dinner_149Glaskaraffe mit Minze und frischer Grapefruit befüllen. Brotscheiben einfach in kleine Schalen legen.
manufactum_dinner_016 manufactum_dinner_012Zu guter letzt: Teller und Besteck.

Los? Los!

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1. Gang «Möhrensuppe mit Grünkern»

für 3 Personen, vegan, laktosefrei

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© Bild aus dem Krautkopf Kochbuch

Ihr braucht zur Vorbereitung:

550 g Möhren, natives Rapskernöl, 1/2 TL geräuchertes Paprikapulver, 1/2 TL Kreuzkümmelsamen, 1/2 TL Koriandersamen, 1 Zehe Knoblauch, 1 Schalotte, 1/2 TL Cayenne Pfeffer, 1/4 TL Kurkuma (gemahlen), 800 ml Gemüsebrühe, 250 ml Kokosmilch, 1 EL Sanddornsaft feines Meersalz,

Für den Grünkern: 250 ml Wasser, 1/2 TL feines Meersalz, 150 g Grünkern

Hilfsmittel:

suppe

Schweizer Schälmesser, Gewürzreibe aus Gusseisen, Zauberstab, Kupfertopf mittel.

So geht’s:

Die Möhren gut waschen, den Strunk entfernen und mit dem Sparschäler in Streifen schneiden. Ein Backblech mit Backpapier belegen, die Möhren darauf verteilen und mit etwas Rapskernöl beträufeln. Die Kreuzkümmel- und Koriandersamen im Mörser zerstoßen und mit dem geräucherten Paprikapulver mischen. Die Gewürzmischung auf den Möhren verteilen und vermischen. Im vorgeheizten Ofen bei 200°C mit Grillfunktion 20-25 Minuten backen, bis die Möhren weich sind. nach 15 Minuten Garstufe testen und eventuell durchmischen.

In der Zwischenzeit den Grünkern kochen. Dafür das Wasser mit dem Salz in einem Topf zum Kochen bringen. Den Grünkern darin 15 Minuten köcheln, anschließend 20 Minuten abgedeckt quellen lassen.

Knoblauch und Schalotte fein hacken und in einem großen Topf in etwas Rapskernöl glasig anschwitzen. Je 1-2 der gegarten Möhrenstreifen pro Person als Dekoration beiseite legen und die restlichen Möhren mit dem Cayennepfeffer und dem Kurkuma in den Topf geben. Gemüsebrühe aufgießen und zum Kochen bringen. Die Kokosmilch hinzugeben und die Suppe fein pürieren. Zum Schluss mit Sanddornsaft und Salz abschmecken und mit dem Grünkern und den Möhrenstreifen garnieren.

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2. Gang «Regenbogensalat»

für 4 Personen, vegan, laktosefrei, glutenfrei

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© Bild aus dem Krautkopf Kochbuch

Ihr braucht zur Vorbereitung:

Für das Dressing: 1 kleine Zehe Knoblauch, 5 g Ingwer, 2 EL Orangensaft, 2 TL Zitronensaft, 4 TL Tahini (Sesammus, Glas), 2 TL Apfelessig, 1 TL Ahornsirup, 2 TL Dijonsenf, feines Meersalz schwarzer Pfeffer.

Für den Salat: 250 g schwarzer Rettich, 300 g Möhren, 200 g Rotkohl, 200 g Rosenkohl, 1 Bund glatte Petersilie, 2 Äpfel, 1 Handvoll Kürbiskerne.

Hilfsmittel:

salat

Blender, Julienne SchälerZitruspresse aus Glas, Mandoline aus Edelstahl, Schüsselchen, Salatbesteck.

So geht’s:

Den Knoblauch und Ingwer fein hacken und mit allen Zutaten für das Dressing in einem Blender aufmixen. Rettich und Möhren schälen und in streichholzdünne Stifte (Julienne) schneiden. Die Kohlsorten von welken Blättern befreien, Strunk entfernen und fein schneiden oder hobeln.

Die Petersilienblätter von den Stielen zupfen und hacken. Die Äpfel ohne Kerngehäuse in feine Spalten schneiden. Sie Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Öl rösten, bis sie duften. Alle Salatzutaten mit dem Dressing vermischen und vor dem servieren mit den Kürbiskernen bestreuen.

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3. Gang «Rote Bete auf Linsen»

für 3 Personen, glutenfrei

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Ihr braucht zur Vorbereitung:

300 g rote Bete, natives Olivenöl, 200 g Belugalinsen, 1 kleine rote Zwiebel, 1 Zehe Knoblauch, 1 TL Butter, 2 EL Balsamico-Essig, 2 TL Ahornsirup, feines Meersalz, Schwarzer Pfeffer, 1 EL geriebener Meerrettich, 5 Stiele glatte Petersilie, 1 Handvoll Blattspinat.

Hilfsmittel:

linsen

Schweizer Schälmesser, mittler Topf, Reibe.

So geht’s:

Die rote Bete schälen, in Spalten schneiden und auf ein, mit Backpapier belegtes, Backblech verteilen. Mit Olivenöl beträufeln, salzen und im vorgeheizten Backofen bei 200 °C auf oberer Schiene etwa 30 Minuten backen (Stäbchenprobe).

Die Linsen in reichlich Wasser in ca. 25 Minuten gar kochen. Sie sollen weich sein, aber nicht zerfallen. Anschließend die Linsen abgießen.
Zwiebel und Knoblauch fein hacken. In einem Topf die Butter schmelzen und Zwiebel und Knoblauch darin glasig anschwitzen. Die Linsen hinzugeben und alles mit Balsamico-Essig, Ahornsirup, Salz, Pfeffer und der Hälfte des geriebenen Meerrettichs abschmecken. Die Petersilienblätter von den Stielen zupfen, hacken und unter das Linsengemüse rühren.

Die Linsen in eine Form oder Schale geben, die gebackene rote Bete darauf verteilen, den Blattspinat darüber zerrupfen und den restlichen Meerrettich darüber reiben.

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4. Gang «Dinkelspätzle mit geröstetem Rotkohl»

für 2 Personen,

© Bild aus dem Krautkopf Kochbuch

© Bild aus dem Krautkopf Kochbuch

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Ihr braucht zur Vorbereitung:

Für den Rotkohl: 500 g Rotkohl 1, Schalotte, natives Olivenöl, feines Meersalz, schwarzer Pfeffer, 2 EL Balsamico-Essig

Für die Spätzle: 150 g Dinkelmehl (Type 630), 50 g Dinkel-Vollkornmehl, 1/4 TL feines Meersalz, 2 Bio-Eier, 120 ml Wasser, 1 EL Blaumohn, 1 EL Butter

Hilfsmittel:

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Großes SchneidebrettFlotte Lotte mit Lochscheibe, große Pfanne, mittlerer Topf, Bräter.

So geht’s:

Den Backofen auf 200°C (Ober- / Unterhitze) vorheizen. Backbleche oder Bräter mit etwas Olivenöl bestreichen. Den Rotkohl vom Strunk befreien und in 3 cm dicke Scheiben schneiden. Die Schalotte vierteln. Rotkohlscheiben und Schalotte auf dem Backblech verteilen. Großzügig mit Olivenöl beträufeln, kräftig mit Meersalz und Pfeffer würzen und mit dem Balsamico besprenkeln. Den Rotkohl 25-30 Minuten backen, bis er gar und stellenweise knusprig ist.

In der Zwischenzeit für die Spätzle Mehl, Salz, Eier und Wasser in einer Schüssel vermischen und mit einem Kochlöffel so lange schlagen, bis der Teig Blasen wirft. Anschließend 10 Minuten ruhen lassen.

Den Teig portionsweise durch eine Spätzlepresse (Flotte Lotte) in siedendes Salzwasser drücken. Sobald die Spätzle-Knöpfe an der Wasseroberfläche schwimmen, mit einer Schaumkelle abschöpfen und direkt in eine große Pfanne mit Butter geben, um die Spätzle warm zu halten. Die Hälfte des Mohns mit in die Pfanne geben und die Spätzle kurz anbraten.

Den Rotkohl und die Schalotte etwas zerpflücken, mit Salz und Pfeffer abschmecken, auf den Spätzle anrichten und mit dem restlichen Mohn bestreuen.

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5. Gang «Haselnuss-Schoko-Ravioli» mit «Apfel-Zimt-Eis»

für 3 Personen
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Ihr braucht zur Vorbereitung:

Für den Nudelteig: 140 g Hartweizengrieß, 70 ml Wasser, 3 TL natives Haselnussöl.
Für die Haselnusscreme: 40 g Zartbitterschokolade, 80 g geröstete Haselnüsse, 1/4 TL Zimtpulver 1/4 Msp. feines Meersalz, 20 ml Ahornsirup, 1 EL Kakaopulver, 80 ml Haselnussmilch, 1 TL natives Haselnussöl, 1 Handvoll Haselnüsse, gehackt

Für das Eis: 2,5 Äpfel, 1/2 TL Zimt, 1 EL Rum, 4 Eigelb (Größe M), 80 g Vollrohrzucker, 200 ml Haselnussmilch, 150 g Creme Fraîche.

Hilfsmittel: 

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Ausstechformen, Pinselset, Nudelmaschine, unvergleichlich leckere HaselnüsseEisformer, Schneebesen, Schlagschüssel aus Kupfer, Teigschaber, Eis- und Sorbetmaschine.

So geht’s:

Für den Nudelteig: Hartweizengrieß, Wasser und Haselnussöl mindestens 5 Minuten zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Die Teigkugel abgedeckt etwa 20 Minuten ruhen lassen.
Für die Füllung: Die Schokolade hacken und zusammen mit den Nüssen, Zimt, Salz, Ahornsirup, Kakaopulver und Milch in einem Hochleistungsmixer oder mit dem Pürierstab zu einer feinen Creme verarbeiten.
Den Nudelteig mit der Nudelmaschine zu dünnen Bahnen ausrollen. Kreise mit einem Durchmesser von ca. 9 cm ausstechen und auf diese jeweils mittig einen Teelöffel Haselnusscreme setzen. Den Teig mithilfe eines kleinen Pinsels um die Füllung herum mit wenig Wasser befeuchten, zusammenklappen und den Rand mit einer Gabel festdrücken. Dabei darauf achten, dass keine Luft eingeschlossen wird, da die Ravioli beim Garen sonst aufplatzen könnten.

In einem großen Topf reichlich Salzwasser zum Sieden bringen und die Ravioli ca. 2 Minuten darin ziehen lassen. Die Ravioli mit einer Schöpfkelle aus dem Wasser heben und in einer großen Pfanne, in dem übrigen Haselnussöl, von beiden Seiten 1-2 Minuten anbraten. Nach Belieben mit Schokoraspeln und gehackten Haselnüssen garnieren.

Für das Eis: Die Äpfel schälen, vom Kerngehäuse befreien und in kleine Stücke schneiden. Die Apfelstücke mit dem Zimt und Rum in einem kleinen Topf abgedeckt, bei mittlerer Hitze, etwa 5-7 Minuten dünsten, bis sie weich sind. Anschließend die Äpfel passieren (Flotte Lotte) und abkühlen lassen.
Ein Wasserbad vorbereiten. Dafür in einem Topf, auf den eine Schlagschüssel aus Kupfer oder Edelstahl passt, so viel Wasser erhitzen, dass es den Schüsselboden gerade berührt.

In einer Schlagschüssel die Eigelbe mit dem Zucker verrühren. Die Milch erhitzen (nicht kochen lassen) und in einem dünnen Strahl in die Ei-Zucker-Masse einrühren. Die Mischung unter ständigem Rühren über dem Wasserbad erhitzen, bis sie deutlich eindickt. Anschließend in Eiswasser herunterkühlen.
Die Creme Fraîche und die passierten Äpfel unter die aufgeschlagene Eismasse rühren. Die Eismasse im Kühlschrank kalt stellen und in der Eismaschine gefrieren lassen.

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BON APPÉTIT!

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– In freundlicher Zusammenarbeit mit Manufactum –

6 Kommentare

  1. Vera

    Super schöne Bilder und auch sehr inspirierende Rezeptideen – besonders gut gefällt mir, dass sowohl Anregungen für Veganer als auch für „Allesesser“ dabei sind.
    P.S: Erst gerade jetzt ist mir euer Schneeflockendesign aufgefallen, sehr süss und dezent

    Antworten
    1. Sarah Jane Artikelautorin

      Die Menschen hinter den Artikel müssen auch mal Urlaub machen, liebe Sarah. Aber du hast Recht: 11 Tage Urlaub sind wirklich eine Frechheit.
      Morgen sind wir wieder da <3

      Antworten
    2. Nike Jane

      Liebe Sarah, möchtest du dein Geld zurück?
      für den Fall, dass wir nochmal Urlaub machen: Wir haben ein riesiges Archiv, das sich prima durchstöbern lässt.

      Antworten
  2. Pingback: Fall Favorites — Holiday Edition!

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