Leserbriefe // Diesmal:
Wäre es sehr Banane, in eine Chanel Tasche zu investieren?

11.04.2017 Accessoire

Liebe Janes,

Auf meiner Seele brennt schon seit Langem eine ganz triviale Frage und ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen. Es geht um eine Tasche, vielleicht sogar DIE Tasche und ihr beide habt sie schon. Oder eher Sarah: Die Chanel WOC. Schon ganz lange wünsche ich sie mir, habe sie auch schon zwei Mal im Geschäft anprobiert und war jedes Mal aufs Neue verliebt. Eine Freundin hat mir mal eine Chanel-Tüte geschenkt und selbst die halte ich in Ehren, auch wenn ich natürlich weiß, dass das Banane ist. Jedenfalls hält mein Gewissen mich gerade noch auf und nun kommt hoffentlich ihr ins Spiel. Würdet ihr mir also beipflichten, dass diese Tasche wirklich eine ganz großartige Investition und Belohnung wäre oder ist sie vielleicht doch zu klein, für die Größe zu teuer und so weiter…?? Nike, du hast eine größere Version – was meinst du? Es wäre nicht meine erste Tasche von solch einem Luxus-Unternehmen (aber meine erste Chanel) und eigentlich, wenn wir ganz ehrlich sind, braucht man ja kaum eine Tasche wirklich. Was soll ich tun? 🍌

Ich hoffe, ihr habt den einen zündenden Rat für mich, damit ich endlich zu einer Entscheidung finde.
Ich danke euch schon jetzt!
Alles Liebe, Tina

Liebe Tina,

ich weiß schon, es ist ein furchtbares Gefühl, wenn man meint, man sei eigentlich ganz knusper in der Birne und sich dennoch nach etwa so Trivialem wie einer Tasche verzehrt, überhaupt, über die Sinnhaftigkeit einer solchen Anschaffung lässt sich sogar nächtelang streiten, deshalb halte ich es hinsichtlich solcher Entscheidungen auch aus Selbstschutz sehr streng. Sonst läuft man nämlich Gefahr, am Ende im Hamsterrad der Raupe-Nimmersatt-Manier festzuhängen. Dann muss es immer mehr, mehr, mehr sein. Trotz des schlechten Gewissens. Dabei funktioniert doch genau DAS als super Seismograph in Sachen „machen“ oder „sein lassen“. Wenn dein Herz beim Gedanken an eine Chanel Tasche hüpft, der Magen sich aber gleichzeitig mit dem Gewissen verbündet und für übles Bauchweh sorgt, dann gibt es vielleicht nur eine einzige richtige Antwort: Tu es nicht. Nicht niemals. Aber auch nicht jetzt.

Warte einfach noch ein bisschen. Denn nein, du bist ganz und gar nicht Banane. Also na klar, natürlich bist du das, das sind wir ja auch, aber du weißt, was ich meinte. Wenn schon, denn schon. Du solltest irgendwann schließlich als eine durch und durch glückliche Bananen-Besitzerin eines solchen Reliktes der jungen Gabrielle Chanel nach Hause gehen, beseelt und von Freude und Dankbarkeit geküsst. Ganz ohne Gewissensbisse.

Es stimmt nämlich: NIEMAND braucht so etwas. Das sagtest du ja selbst. „Sowas“ ist bloß ein fettiges, wenn auch formschönes Sahnehäubchen –  jeder Kuchen schmeckt aber auch ohne Firlefanz völlig köstlich, manchmal sogar besser. Und daran müssen wir uns immer wieder erinnern. Vor allem wir persönlich, du, ihr, wir. Wir brauchen nicht das, was andere haben, auch wenn wir das hin und wieder glauben. Aber wir dürfen Träume haben, die vielleicht sogar als Motor dienen können. Ich empfinde das beinahe als romantisch und finde mich in dem Gedanken, eine Art haptische Erinnerung an eine bestimmte Zeit oder eine Art Erkenntlichkeit für das Erreichen eines Ziels oder alles Geschaffte zu haben, sehr genau wieder. Da ist es mir egal, was andere über diese schräge Einstellung denken.🐒 Ich akzeptiere ja auch große Autos und sogar Eisenbahnsammlungen. In meinem Hirn macht das mit den (ausgewählten!) Taschen genauso viel Sinn wie in deinem. Zur rechten Zeit. Und sollte diese Zeit nie eintrudeln, dann ist das auch gut. Ich kenne jedenfalls fast ausschließlich Menschen ohne Chanel Tasche und die sind im Großen und Ganzen sogar viel, viel glücklicher als jene Bekannte, die gar mehrere Exemplare im Schrank stehen haben. Aber zurück zum Thema.

Nach sechs Jahren Selbstständigkeit und zwei Babies haben Sarah und ich uns schließlich jeweils eine Chanel Tasche geleistet. Genau, als Belohnung, so wie es auch bei dir sein soll. Für die gemeinsamen Jahre und das Zähnezusammenbeißen und Zusammenhalten. Wir hatten uns im Oktober 2010, ganz zu Beginn von Jane Wayne, scherzhaft und gleichzeitig hoffnungsvoll ausgemalt, dass es so kommen würde, irgendwann, wenn die Zeit reif sei. 2016 war der Zeitpunkt dann da, auch ein wenig aus nostalgischen Gründen und wegen der herrlichen Coco-Assoziationen: Powerfrauen, juhu. Jetzt müssen wir aber ganz ehrlich sein: Für uns hat sich diese Investition ehrlich gesagt auch ein Stück weit nach Entschädigung angefühlt. Für verpasste WG-Parties und Rucksackreisen etwa. Erstrebenswert? Nunja. 🌴

Aber diese Entschädigungs-Verschwendung tat uns in diesem Moment zumindest nicht weh, wir hatten lang genug gespart und keine Sorgen. Man darf und sollte sich also immer lieber zu viel als zu wenig Zeit nehmen, so viel man eben braucht. Und das ist wichtig. Nicht weniger als eine persönliche Schmerzgrenze bezüglich des zu investierenden Geldes. Man könnte mir auch 20.000 Euro im Monat in die Hände drücken und ich käme nicht auf die Idee, 5000 Euro für eine Tasche zu lassen. Bei anderen hört der Spaß, auch ganz unabhängig vom Einkommen, schon bei 200 Euronen auf. Die Tasche, an der dein Herz hängt, liegt bei etwa 1700 €. Und sie ist sehr klein. Von Sarah soll ich dir sagen: Zu klein! Im Nachhinein hätte sie lieber eine größere, wenn auch etwas teurere Version gewählt. Weil für uns ohnehin gilt: Eine Tasche ist ein Gebrauchsgegenstand, also muss sie auch gebraucht werden, am besten sooft wie möglich. Meine ist deshalb quasi an mir festgewachsen. Eine gute Entscheidung also. Und eine einmalige. Sollte es bei dir also demnächst so weit sein: Es wird ein Fest. Feier dich und auch die doofe Tasche. Sei nicht vorsichtig mit ihr und nimm eine, an der du keinen einzigen Zweifel hast. Dann wird es Liebe.

Wir hoffen, wir konnten dir ein bisschen helfen.
Deine Janes 🌹

17 Kommentare

    1. Laura

      Hi ihr Lieben Janes,

      echt ein super cooler ind ehrlicher post von euch im Bezug auf – auch meiner Traumtasche der WOC.
      Dank euch bleibt sie auch erstmal weiterhin ein kleines Träumchen in meinem eigenem Universum und ich spare weiter fleißig und gönne Sie mir dann wenn es an der Zeit ist und ich das Gefühl habe sie mir wirklich „verdient“ zu haben.
      Danke für die schönen Zeilen über eine sehr besondere und vor allem teure Traumtasche!

      Laura

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  1. Floriana

    Ich habe mir nach langem Verzehren und vielen Gedanken vor ein paar Jahren die 2.55 gegönnt und muss sagen, dass ich Deine Frage gar nicht beantworten könnte, liebe Tina. Denn ich bin in Bezug auf diese Tasche immer noch ambivalent. Einerseits ist sie für mich die ultimative Tasche, die ich immer wollte, die ich vergöttere und die ich mir selbst ähnlich wie die Janes als Belohnung für einen persönlichen Meilenstein geschenkt habe. Andererseits ist sie schon speziell und ziemlich „in your face“ weshalb ich sie nur selten aus dem Schrank hole. Denn die Gelegenheiten und das Umfeld für dieses auffällige Stück bieten sich mir nicht sehr oft. Klar ist es eine Tasche, die zu allem passt und die erst richtig cool word wenn sie stilbrüchig zu kaputten Jeans etc getragen wird. Aber sie bleibt dennoch ein Statement. Ich würde sie niemals ins Büro tragen obwohl ich in einer Branche arbeite, in der viel Geld verdient wird und Statussymbole unter Kollegen vertreten sind. Aber eben doch subtilere. Im privaten Umfeld ist sie aber ebenfalls meistens unpassend. Mit der Chanel-Tasche zum Geburtstag der Schulfreundin oder in die Eckkneipe mit Freunden? Irgendwie fühlt sich das nicht gut an. Und obwohl ich viele teure Handtaschen besitze und diese täglich im Einsatz habe und diese nicht für spezielle Anlässe schone (wie Nike es auch zu tun empfiehlt), ist die Chanel eben doch speziell und im normalen Alltag irgendwie fehl am Platz. Ich ertappe mich leider immer wieder dabei mich irgendwie für sie zu schämen – eigentlich eine Schande. Meiner Mutter habe ich zum Beispiel nie erzählt, dass ich sie habe und ich erzähle ihr sonst alles. Aber ich fürchte, sie wäre entsetzt über eine so teure und so offensichtliche Tasche. Und obwohl ich sie so toll finde und sie niemals hergeben (verkaufen) würde, weiß ich genau, was Nike mit dem schlechten Gewissen meint, das den Spaß an dem tollen Stück verdirbt.
    Nun ist die größere Version sicher noch auffälliger als das WoC, vielleicht hätte ich mit diesem das Problem nicht so sehr weil sie nicht so „klobig“ ist. Aber das kann ich nicht beurteilen… Vielleicht helfen Dir meine Gedanken ja ein wenig auch wenn ich Dir niemals eine Handlungsempfehlung geben könnte. Was mich angeht, so hoffe ich, dass ich in die 2.55 noch „reinwachse“ und dass ich sie auch mit 50+ noch tragen und ehren werde. Denn dazu hat sie definitiv Potential. Viele Grüße

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    1. Nike Jane Artikelautorin

      Liebe Floriana!
      Danke für deinen Kommentar, diese Thematik habe ich ganz vergessen, zu erwähnen.
      Mir geht es da ganz ähnlich wie dir und meist trag eich die Tasche falsch herum. Auch völlig bescheuert.
      Liebe Grüße
      Nike

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  2. Lisa

    Ich finde, die Frage sollte ehrlicherweise lauten „wäre es sehr banane, eine Chanel-Tasche zu KAUFEN“ – das mit dem „Investieren“ halte ich, soll die Tasche dann auch wirklich getragen werden, für eine Illusion bzw. einen Euphemismus, um sich den Preis schönzureden.

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  3. Flo

    Aeh, diese Leserbriefe sind aber schon imaginaer und von euch geschrieben, um brenzlige, haeufig thematisierte JW Themen wie teure Taschen und Mode-Tusis anzusprechen, verstehe ich das richtig? Ich finde das Format etwas seltsam, freue mich aber, wenn ihr solche Themen ansprecht und sehr klug zur Sprache bringt.

    Ich stelle es mir furchtbar nervig vor, dass ihr immer in solche Rechtfertigungspositionen rutscht – so ein bisschen zwischen den Stuehlen wirkt das manchmal, wenn ihr dann die ueberteuerten Designertaeschchen irgendwie mit Coco und Freiheit und Girlpower und solchen hehren Dingen zusammenkleistert. Ich arbeite in einem Job, in dem Statussymbole und luxurioese Dinge durchaus eine Rolle spielen (und ja – eine Chaneltasche ist fuer mich immer ein Statussymbol, egal ob man das der/die Besitzer/in genauso sehen wuerde) und ich bin in einem Freundeskreis zuhause, in dem solch materieller Firlefanz sehr kritisch beaeugt und in Frage gestellt wird. Deshalb kann ich gut verstehen, dass man manchmal eben mit einem Bein hier und mit dem anderen dort steht, und dass das mit Bauch, Kopf und Herz durchaus funktionieren kann. Ich find’s OK zu sagen, dass diese oder jene €1700 Tasche dann halt der materielle Luxusmarker fuer ein Ziel oder einen erreichten Traum sein soll; komisch finde ich es glaube ich nur, wenn das dann intensiv romantisiert oder mit hehren Motiven gerechtfertigt wird. Klar, jeder hat seine persoenlichen Assoziationen dazu, was ihm das nun bedeutet, aber in erster Linie ist und bleibt es eine sehr priviligierte materielle Geschichte.

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    1. Nike Jane Artikelautorin

      Liebe Flo,
      nein, tatsächlich sind alle Leserbriefe (und auch dieser hier) echt. Wir ändern bloß den Namen und kürzen das ganz Private aus den Mails heraus. Für die Veröffentlichung dieses speziellen Exemplars haben wir uns vor allem entschieden, weil immer und immer wieder ähnliche Anfragen eintrudeln und die Nachfrage groß zu sein scheint. Es gibt natürlich auch viele privatere Leserbriefe, die vor allem Trennungen und Jobentscheidungen zum Thema haben, aber in diesen Fällen möchten die Verfasserinnen meist verständlicher Weise nicht, dass das Geschriebene an die Öffentlichkeit gelangt. Ich danke dir aber sehr für deinen Kommentar und kann mich gut mit deinen Worten identifizieren. Ein Bein hier, das andere da. Manchmal ist das gar nicht leicht. Aber vor allem Jammerei auf sehr hohem Niveau. <3

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  4. Jen

    Ich kann vielleicht insofern helfen als dass ich am selben Punkt stand, vor 8 Jahren, nur hab ich für denselben Preis der WOC heute damals eine Medium 2.55 bekommen. Also think about it. Das ist Verarsche im großen Stil dieser Firmen. Und ich muss auch sagen, solange man nicht im entsprechenden Umfeld lebt und arbeitet, kommt das Ding wenig raus. Also mir ist es am Herrmannplatz und in Kreuzberger Kneipen einfach zu blöde damit… und im Arbeitsalltag würde ich nur schräg angeguckt. Ich trage sie also mal ins Theater oder so, und dann stehe ich da in einer Ecke mit den Zehlendorfer Perlen-Damen… nee, not worth it.

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  5. Jule

    @floriana und Jen: Ich stehe auch kurz davor mir eine 2.55 in Medium zu kaufen. Nun habt ihr mich ins Grübeln gebracht.
    Eine Neue werde ich mir aufgrund der Preiserhöhung nicht kaufen. Zum einen finde ich über 4000€ echt krass und irgendwie fühlt man sich wirklich verarscht, wenn man die alten Preise kennt.
    Ich wundere mich gerade, dass ihr beiden und auch Nike diese Tasche nicht im Alltag bzw. verkehrt herum tragt. Für mich war die Tasche immer ein Klassiker, der zu allen Outfits funktioniert. Ich hätte jetzt nicht vorgehabt, sie nur zu besonderen Anlässen auszuführen.

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    1. Jen

      Das kann ich verstehen – und so hatte ich es auch nicht geplant! Mein Auslöser damals war ein Bild von Toni Garrn bei LesMads, da lief die in Jeans und Shirt einfach mit der 2.55 durch Berlin. Aber Fakt ist, dass es eben doch etwas ausmacht, wieviel etwas gekostet hat. Ich bin einfach unentspannter mit der Tasche. Es ist voll nicht egal, wo ich die hinlege oder abstelle… oder ob ich drauf kleckere… oder ob einer in der U-Bahn die erkennt und mich abzocken will… ich zumindest denke viel über sowas nach, und deshalb kommt das Ding nur mit, wenn die Sicherheit gewährleistet ist. Bescheuert, sicher. Aber die coolen Outfits funktionieren eben nur im Kopf ohne die Um- und Außenwelt..
      Ich muss aber sagen, ich hab einige Designer Taschen, die jedoch alle gebraucht gekauft für unter 1000. die benutze ich mehr und überall, aber die sind halt auch nicht so in your Face bekannt.

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  6. Jule

    Ok, das sind wichtige Einwände gegen die Tasche. Werd da nochmal drüber nachdenken. Danke dir!
    Als ich mir die ersten teureren Taschen gekauft habe, habe ich auch ständig darauf aufgepasst, wohin ich sie mitnehme und wo ich sie ablege. Irgendwann war mir das aber egal.
    Die Chanel liegt preislich jedoch etwas höher, so dass sich das Gefühl, das du beschreibst, vielleicht tatsächlich nicht abstellen lässt.

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  7. Fortunalista

    Hallo ihr Lieben! Zu dem Thema hab ich mich neulich auch mal auf meinem Blog befasst. Seien wir mal ehrlich: eine Tasche ist keine echte Investition. Letztendlich will man damit doch nur sein schlechtes Gewissen beruhigen. ABER: Es ist ein Model, an dem man sein Leben lang seine Freude haben wird und sie sogar der Tochter mal vererben kann.

    Ich finde, wenn man sich Ziele gesetzt hat und hart gearbeitet hat, um sie zu erreichen, sollte man das auch machen. Ich freu mich immer noch über meine erste Designertasche und mein erstes Paar Gucci-Schuhe.
    Es muss nicht alles immer eine Investition sein. Ganz ehrlich: Männer kaufen sich ein nagelneues Auto, das nach einer kleinen Spritztour schon tausende Euro weniger wert ist, weil es schon gebraucht ist. Warum müssen wir Frauen uns rechtfertigen, wenn wir den Bruchteil dieses Geldes für eine Tasche ausgeben?

    Kurzum: So eine Tasche ist KEINE finanzielle Investition. Aber eine Belohnung an sich, dass man es geschafft hat und weitergekommen ist. Und darauf darf man dann auch ruhig mal stolz sein!

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  8. Jennie

    Ich liebe, liebe, liebe diesen Artikel!!!! 🙂 Dankeschön!!! 🙂 Es ist toll zu wissen, mit diesen Gedanken nicht alleine zu sein. Schade aber, dass wir uns diese Gedanken tatsächlich machen, und uns schlecht fühlen, weil wir diese modischen Ambitionen haben und hin und wieder das eine oder andere modische Highlight anschmachten. Wer dieses Gen nicht hat, kann es nicht verstehen, immer wieder Verständnislosigkeit bei den Spezies, die der Textil- und Modeleidenschaft nichts abgewinnen können. Dabei: jedem das seine. Ich habe mich auch noch nie darüber pikiert, wenn jemand tausende von Euros für ein oder zwei Wochen Urlaub ausgegeben hat. Das sind einfach nur unterschiedliche Definitionen und Einstellungen von WILLHABEN. Fakt ist: oft geht das Geld sowieso, jeder gibt es aus, die Frage ist nur immer wofür. Bei einem die Tasche, bei einem anderen der Große Urlaub, ein großes Sofa oder der mega Fernseher. Niemand sollte dafür verurteilt werden. Das wär so schön!!! 🙂 Leider sieht die Realität ja oft anders aus…. Schade. By the way: die Chanel Tasche wohnt hier nicht…. Aber ich träume….!!!!

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    1. Nina

      Ich mische mich mal hier ein, obwohl die Debatte alt ist:

      Ich möchte eine Stimme aus anderer Ecke laut werden lassen. Ich habe mir meine Traumtasche, die 2.55 in der mini rectangle größe zu einem, wie ihr es alle nennt, Lebensereignis selbst geschenkt. Und seitdem ich sie habe, zwinge ich mich, sie zu benutzen. Seid ihr denn wahnsinnig, all das Geld was ich gespart hatte, und dann soll ich diese Schönheit falsch herum tragen oder gar gar nicht? Ich geh damit knallhart zu Rewe und stehe vor dem Joghurtregal, weil ich überlege, ob der 19 Cent Joghurt genauso lecker ist wie der für 29. Ich fahre Bus, weil ich kein Auto habe. Ja, ich lege sie nicht überall ab – aber auch da bin ich entspannter geworden. solange das Fleckchen Bank oder Bussitz sauber ist, kommt sie drauf – Finito. es ist Leder. Wenn ich eine lederjacke anhabe oder eine Lederhose, mach ich doch auch nicht so ein Geschiss. Und oh wieviel Freude es mir bereitet, das Ding in vollem Maße zu nutzen!! TRAUT EUCH! wahrscheinlich denken 99% der Mitmenschen doch eh, sie sei fake. who cares? IHR habt Spaß dran. und schlechtes Gewissen braucht ihr nur zu haben, wenn ihr dafür jemanden beklaut, getreten, gehauen oder gehungert hättet. habt ihr aber nicht. also: raus aus dem Staubbeutel, über den Kapuzenpulli und zerrisene jeans geschmissen und ab zum ALVERDE Einkauf. oder wie immer ihr Wocheneinkäufe tätigt 😉 Ich kann berichten: So macht das ganze deutlich mehr Spaß. #itsjustabag

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      1. Maike

        Wow Nina, ich liebe diesen Kommentar!
        Mir geht es meist wie den Kommentierenden vorher, aber Du hast mich ermutigt 🙂
        Eine Chanel-Tasche war ein Lebenstraum und Ziel zum Ende meines berufsbegleitenden Studiums+zum 30. Nunja, ich hatte das Geld „erst“ mit 32 zusammen und bin dann vor einem Jahr mit einer Freundin nach FFM in den Store. Die Flapbag oder Boy sollte es sein, so klassisch wie möglich. Beide passten nicht zu mir, sie waren auch über meiner Schmerzgrenze. Dann holte die Verkäuferin ein Saisonmodell von 2019. Die perfekte Mischung aus Boy und Flap, in dunkelblau/fast schwarz. Es war dieser Brautkleidmoment für mich und meine Freundin meinte nur: das bist Du.
        Beim bezahlen war mir zwar leicht schlecht, aber es machte mich auch überglücklich. Und ich bin „leider“ jnd der alles zerdenkt und rechtfertigt. Daher war es mir sooo wichtig, dass sie eine gewisse Größe hat. Sie musste praktisch und alltagstauglich sein, jeden Tag. Ich nutze sie mittlerweile auch zum einkaufen oder Friseur. Dafür hab ich sie ja, sie ist meine einzige schwarze Tasche in der Größe und zum umhängen. Aber es ist mir wirklich noch unangenehm mit so einer teuren Tasche rumzulaufen… grade in der heutigen Zeit. Mich würde interessieren ob die Frau des Leserbriefes eine WOC gekauft hat und wie es ihr damit geht:)

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  9. Mimi

    Nur Mut, das Ding zu tragen, und keine falsche Scham. Noch ein Argument für alle, die unsicher sind: Vermutlich können 90 Prozent der Leute auf der Straße tatsächlich absolut rein gar nichts mit dem Designertäschen anfangen und wissen weder, wie teuer noch wie exklusiv das Teil ist. Trust me. Die meisten denken sich „hässlich“ oder „schön“ und that’s it. Wenn also der Gedanke hinter dem verschämten Halb-oder-die-meiste-Zeit-gar-nicht-und-wenn-dann-andersrum-Tragen der Grund ist, dass es einem aufgrund des Statusfaktor der Tasche „peinlich“ ist, kann Frau sich locker machen. Zumindest in Berlin – in München mag das anders aussehen (oder ist das nur ein doofes Klischee???)

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