Ab Oktober ist es soweit:
Hay x IKEA kommt: Wow oder No?

16.08.2017 Wohnen

Hätte IKEA den Deal mit Hay vor rund drei Jahren eingetütet, wir wären wahrscheinlich im Dreieck gesprungen und hätten uns auf wenig so sehr gefreut, wie auf das Ergebnis dieser skandinavischen Zusammenkunft. Im Jahr 2017 sieht das alles allerdings schon ein klein wenig anders aus: Das COS der Interior-Branche wie es die Brandeins einst nannte, hat sich festgebisschen und scheint eingefahren: Pastelltöne dominieren seit Jahren die Farbpalette, während wir nahezu jedes Möbelstück mit architektonischer Geradlinigkeit und minimalistischem Design beschreiben könnten und wir uns schlicht und ergreifend satt daran gesehen haben. Nichts, aber auch gar nichts ist daran falsch. Sich treu zu bleiben ist schließlich nie verkehrt. Bloß hätten wir uns über all die Jahre zumindest eine kleine Weiterentwicklung gewünscht, eine zarte Abkehr der strengen Kühle und einen neuen Design-Einschlag voller Überraschung. Ein Gefühl eben, das Hay bei uns ganz am Anfang auslöste. Möglicherweise ist das auch der Grund, warum wir so lange keinen Piep zur Kollaboration von uns gaben. Weil es uns nicht richtig vom Hocker hauen wollte – und sonst auch irgendwie niemanden.

Vielleicht steckt dahinter aber auch Kalkül: Denn es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Hays beharrliches Festhalten an seiner Ausrichtung ein nachhaltiges Erfolgsrezept verfolgen könnte, im Strudel unzähliger anderer, trendversierter Brands, die wie Eintagsfliegen auf dem Markt rumschwirren. Vielleicht lechzen wir irgendwann nach ikonischen Hay Stücken rund um DLM, Kaleido oder J77 und das dänische Brand von Mette und Rolf Hay erlebt eine Renaissance wie manch ein anderer Design-Klassiker schon zuvor. Vielleicht sind wir aber auch bloß ein bisschen satt – während der Rest der Welt bei dieser Kooperation durchdreht? Nun, genug herumgehackt, schließlich betritt IKEA hier wirklich völlig neues Terrain – und launcht Ypperlig, das Ergebnis dieser einmaligen Zusammenarbeit, bereits im Oktober 2017.

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Vereinzelt tauchten die Bilder dieser Kooperation schon auf, jetzt aber wurde das gesamte Lookbook und somit das komplette Ergebnis ihrer Fusion von IKEA veröffentlich. Wir sind also nur halbspät mit den Bildern zur Zusammenarbeit dran.

Von größeren Möbelstücken wie Sofas und Tischen bis hin zu kleineren Accessoires wie einer Neuauflage der blauen FRAKTA IKEA Tasche ist alles dabei. Ebenso Stühle, Regale, Tabletts, Kissen, Spiegel und sogar Lampen!

Mette und Rolf Hay sind übrigens das Ehepaar hinter der Designfirma HAY. Gegründet 2002 in Kopenhagen, Dänemark, gestaltet HAY hauptsächlich Möbelstücke. Rolf arbeitete am Anfang seiner Karriere in verschiedenen dänischen Designfirmen und brachte sich Gestaltung und Produktentwicklung selbst bei. Mettes Eltern betrieben ein Designgeschäft. Im Jahr 2002 wurde HAY von Rolf und Mette Hay gegründet. 2014 kam dann der HAY Mini Market dazu, ein Pop-up-Konzeptgeschäft für Accessoires. Das Augenmerk liegt auf modernem Wohndesign unter Nutzung anspruchsvoller, industrieller Herstellungsmethoden. Das Paar lässt sich dabei von Architektur, Mode und Kunst inspirieren.
Das Ergebnis sind Möbelstücke mit geradlinigem, funktionellem und ästhetischem Design. Kurz gesagt: eine Firma, die perfekt zu IKEA passt.

Während des Prozesses spornten sich beide Firmen gegenseitig an. An den Produkten wurde mit Sorgfalt so lange gefeilt, bis beide Parteien zufrieden waren. Das Ergebnis ist eine Kollektion solider Alltagsprodukte mit hohem Designwert, die gestaltet wurden, um lange Zeit genutzt und geliebt zu werden. Eine Kollektion, die das Beste beider Welten vereint und einmal mehr den Vorteil echter Zusammenarbeit offenbart.

[IKEA]

Noch mehr Infos zur Kollektion gibt es hier.

3 Kommentare

  1. Ina

    Gibt’s zufällig ne Info, wann genau im Oktober die Kollektion rauskommt und ob diese limitiert sein wird? Ein paar feine Sachen sind ja schon dabei 🙂

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  2. Zika

    Sarah, ich stimme dir zu….die stagnation eines fast forcierten minimalismus ist etwas schade und allgemein entsrechen die meisten dinge nicht meinem schon immer großen bedürfniss nach magischen dschungel mit vintage touch als thema meiner persönlichen einrichtung war.
    Ich sehe dass ähnlich wie mit unterwäsche oder unifarbenen t-shirts…basich zeug damit die highlights strahlen können…. billi steht ja auch nicht wegen der krassen form in jedem wohnzimmer.
    ich persänlich werde jedoch trotzdem nach ikea rasen und nach der obligatorischen portion kötbular so viele der taschen mitnehmen wie ich sie mit meinem hoarder bewusstsein vereinbaren kann. Denn die Neu interpretation diese ist in meinen AUgen das glazlicht dieser Kooperation und grün ist so wie so meine lieblingsfarbe.

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  3. Kristiane

    Irgendwo – und auch aus Sicht einer Gestalterin – empfinde ich es fast beruhigend zu sehen, dass da Jemand an seinem Stil festhält und sich nicht der immer schneller werdenden Trend-Hetzerei anschließt.

    Aber davon abgesehen, denke ich dass der Anspruch an eine Ikea-Kooperation vielleicht auch unangemessen hoch ist. Ich würde zumindest vermuten, dass hier eher auf Nummer Sicher gesetzt wird, anstatt auf Innovation. In der Regel werden doch eher ‚Klassiker‘ aus dem Sortiment der kooperierenden Designers neu aufgelegt, sodass der designinteressierte Kunde über den Wiedererkennungswert die Verknüpfung herstellen kann und sich darüber freut, nun auch ein Stück daheim zu haben. Nur eben günstiger. Und für die breite Masse bleibt bitte alles so gefällig, dass sich die Linie mit Sicherheit verkauft.

    Aber ganz davon ab, ich erschrecke mich selbst darüber, wie schnell ich inzwischen – Instagram&Co sei dank – bestimmten Trends oder Gestaltungslinien überdrüssig bin. Und das manches Mal, noch bevor sie die breite Masse, also Heim und Straße erreichen.
    Das Tempo an das man sich gewöhnt hat und das gefühlt stetig zunimmt ist bestimmt weder gesund für Qualität noch für innovatives Design. Beides braucht Zeit.
    Und deswegen ich bin gespannt wie sich das weiterhin entwickeln wird.

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