Weekend Reads // Über Luxusprobleme, Toxic Masculinity & rassistische Werbung

17.08.2018 Feminismus, Politik, Leben

Eine kleine feine Leseleiste zum Wochenende, die gerne im Kommentarfeld ergänzt werden darf. Damit uns weder Lehrreiches und Amüsantes, noch Wichtiges entgeht:

 

Twitter-Debatten. Uns geht´s nicht zu gut

Wer darf bei Twitter über sein Leid klagen? Der Vorwurf, bei #MeToo oder #MeTwo handle es sich um Luxusprobleme privilegierter Mediennutzer, ist absurd. Auch eine gebildete weiße Frau darf sich beschweren. Von Margarete Stokowski.

Schwerer Stoff

An einer der besten Modeschulen der Welt hat ein Student Selbstmord begangen. Er löste eine Debatte darüber aus, wie viel Druck Studenten brauchen, um Großartiges zu schaffen – und wann es zu viel wird. Mehr dazu bei ZEIT Campus.

„Das System Mode, wie wir es jahrzehntelang kannten, ist überholt“

Cloudy Zakrocki ist (nicht nur unsere Frendin, sondern auch) Chefredakteurin von Refinery29 Germany, dem deutschen Ableger des erfolgreichsten Medienportals für Frauen in den USA. Seit  Jahren setzt sie sich als Expertin für Mode und Streetstyles mit den Trends und Problemen der Modebranche auseinander. Wir haben sie gefragt, inwiefern Mode die Welt verändern und wieder mehr Bewusstsein für unsere Ressourcen schaffen kann. Im Gespräch mit Edition F spricht Cloudy darüber, wie wir alle auf unterschiedlichen Wegen etwas bewirken können – indem wir auf Nachhaltigkeit setzen, faire Mode konsumieren und selbst auf Missstände aufmerksam machen. 

Männlich, weiblich, divers: Bundeskabinett beschließt drittes Geschlecht

Das Bundeskabinett hat am gestrigen Mittwoch die Einführung eines dritten Geschlechts beschlossen – und kommt damit einem wegweisenden Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2017nach. Konkret sieht der Gesetzesentwurf vor, dass intersexuelle Menschen endlich offiziell Anerkennung finden, denn im Geburtenregister wird neben den Einträgen „männlich“ und „weiblich“ künftig auch die Option „divers“ zur Verfügung stehen. Weiterlesen.

Warum sind es so oft die Frauen, die mehr wollen?

Beziehungsunfähigkeit – das Schlagwort Michael Nasts, das so falsch in seiner vermeintlichen Erklär-Fähigkeit ist. Seitdem es in den Umlauf gebracht wurde, wird es regelmäßig als Ausrede für das Nichtwollen, Zuwenigwollen oder Nursexwollen missbraucht, bin eben beziehungsunfähig, ich kann doch auch nichts dafür, ich würde ja gern anders, zack fertig. Was dabei immer wieder aufs Neue auffällt und übel aufstößt: Fast immer ist der männliche Part einer Zweierkonstellation derjenige, der diesen emotionalen Rückzieher macht und ihn mit der vermeintlichen Beziehungsunfähigkeit erklärt. Weiter geht’s bei Amazed.

Neue Zahlen zur Lage Alleinerziehender alarmieren – und veranlassen Zeitungen zu wohlfeilen Ratschlägen

Vergangene Woche veröffentlichte das Statistische Bundesamt Zahlen, die wenig überraschen und dennoch ein Skandal bleiben: Alleinerziehende sind in Deutschland doppelt so stark von Armut bedroht wie die übrige Bevölkerung, auch wenn das Armutsrisiko in den letzten Jahren leicht gesunken ist. Hier weiterlesen.

Caroline Rosales will mit ihrem neuen Buch Alleinerziehenden optimistisch begegnen

Die Stellen, in denen Caroline Rosales in ihrem Buch auf ihren alten Pianistenfreund und ehemaligen Mitbewohner Malakoff Kowalski trifft, sind mir die liebsten: Ihre Gespräche am Küchentisch sind unverblümt und schroff, vor allem sind sie, was Elternsein doch eigentlich auch sein sollte oder könnte: so lässig, so selbstverständlich. Sie implizieren einen Idealzustand, meine ich, während ich die Seiten überfliege, die alten Gepflogenheiten des eigenen Lebens vor den Kindern in das neue Leben mit Kindern zu übertragen. Weiterlesen bei Little Years.

#MenAreTrash – „Männer sind Abfall“: Unter diesem Hashtag ist eine wütende Diskussion auf Twitter entbrannt. Schnell standen auf der einen Seite diejenigen, die strukturelle Probleme der Geschlechter unter #MenAreTrash treffend zusammengefasst sahen, auf der anderen empörte Männer und Frauen und dazwischen eine Horde Trolle. Also ein ganz normaler Tag auf Twitter? Nicht ganz. Mehr weiß Bento.

Gefährdet Trump die Pressefreiheit?

In den USA protestieren rund 350 Zeitungen in einer Aktion unter dem Motto #FreePress gegen Donald Trumps Umgang mit den Medien. Aber nicht alle KollegInnen halten dieses gemeinsame Vorgehen gegen den Präsidenten für angemessen – Gefährdet Trump die Pressefreiheit? Mehr weiß die TAZ.

Sex wird verhandelbar

Warum will sie im Bett, was er will? Die Psychologin Sandra Konrad veröffentlichte inmitten der #metoo-Debatte ihr Buch Das beherrschte Geschlecht über weibliche Sexualität. Jakob Augstein sprach mit ihr über Sex, Macht, Gewalt und die Frage: Was wollen Frauen denn? – Ein Interview mit Der Freitag.

Warum es noch immer rassistische Werbung gibt

Das Plakat zeigt einen schwarzen Mann in einem Meerjungfrauenkostüm, der grinsend drei Dosen eines Bier-Mischgetränks anbietet. Über dem Mann steht der Spruch: „Wolle Dose kaufen?“ Das Plakat verhöhnt die prekären Lebensumstände von Blumenverkäufern in deutschen Großstädten und vermittelt gleichzeitig, dass alle Nicht-Weißen ihren Lebensunterhalt mit irgendwelchen krummen Geschäften verdienen. Außerdem bedient es das Klischee, dass diese Menschen nur sehr schlecht Deutsch sprechen. Für diesen „Witz“, den das Unternehmen Karlsberg in seiner neuen Plakatkampagne für die Biermarke „Astra“ versucht hat zu machen, bekommt es momentan ziemlich viel Kritik ab. Denn er ist rassistisch. Weiterlesen bei Jetzt.de.

In meinem Restaurant müssen Männer leider draußen bleiben

In einem Restaurant auf Rügen wird Kindern ab 17 Uhr der Zutritt verwehrt. Das ist nicht nur ungerecht, es ist Diskriminierung. Wie wäre es, wenn Männer einfach draußen bleiben müssten? Ein Kommentar.

Hä, was heißt Toxic Masculinity?

Toxic masculinity ist Englisch und bedeutet toxische, also schädliche Männlichkeit. Das Konzept beschreibt eine in unserer Gesellschaft vorherrschende Vorstellung von Männlichkeit und umfasst das Verhalten, das Selbstbild und Beziehungskonzepte von Männern sowie kollektive männliche Strukturen. Männer sollen keine Schwäche zeigen, höchstens Wut, sie sollen hart sein, aggressiv und nicht zärtlich oder liebevoll, schon gar nicht miteinander. Männlichkeit muss immer wieder bewiesen werden, z. B. durch die Einordnung in eine Hierarchie, die mit Mutproben und erniedrigenden Ritualen gefestigt wird – auf dem Schulhof genauso wie in der Bundeswehr. Mehr bei Missy.

„Ein dickes Buch über Rassismus, Kolonialismus, Feminismus“ 

Kein Kanon ist absolut. Hier erklären sieben Prominente, was unbedingt in ihre Bildungsliste gehört.

Aretha Franklin – Urgewalt der unbeugsamen Frau

Wenn große Stars plötzlich klein werden, sind es meist Momente von furchtbarer Tragik. Schon vor einem Jahr, auf Elton Johns Aids-Gala, wirkte Aretha Franklins Stimme so dünn wie die Sängerin selbst, als seien beide gar nicht mehr da. Und doch: Sie sang weiter.    

Auch mit einem Bruchteil ihrer Stimme, im Würgegriff einer unheilbaren Krebserkrankung, hatte die „Queen of Soul“ mehr Leidenschaft, mehr Kraft, mehr Stolz und Anmut als alle, die ihr nachfolgen wollten. Nun ist sie verstummt. Und all die guten Wünsche der vergangenen Tage, mit denen Freunde, Begleiter, das halbe Showbiz für die Sterbende beteten, sie zeigen: Aretha Franklin wird unvergessen bleiben. Sie hatte nicht nur unvergleichlichen Soul. Hinter ihr liegt auch ein langes Leben im Dienste von etwas Höherem als der Musik allein. Weiterlesen.

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