#RentenGap // Warum wir als Frauen von Altersarmut bedroht sind & ein Video, das uns zum Handeln auffordert

ANZEIGE

Das Thema „Rente“ macht überhaupt keinen Spaß, schon klar, vor allem jetzt nicht, wo die Zukunft doch erstens sowieso ungewiss und zweitens noch überhaupt nicht greifbar ist. Alles viel zu weit weg, zu kompliziert, nervig und womöglich ja ohnehin für die Katz – denkste. Ich ja auch. „Morgen kümmere ich mich drum, ehrlich. Mist, schon wieder vergessen, jetzt aber, ups, doch nicht“ – seit Jahren geht das bei mir so und auch das Überschreiten der 30 hat absolut rein gar nichts an meiner Untätigkeit geändert. Ganz im Gegenteil. Je länger ich abwarte, desto gelähmter fühle ich mich. Manchmal denke ich sogar: Jetzt ist’s eh zu spät. Schade Schokolade, denn: Wir alle sind von Altersarmut bedroht, egal ob wir jetzt gerade in diesem Augenblick zarte 20 oder stolze 60 sind.  Wir Frauen, wohlbemerkt. Daran muss die Politik dringend etwas ändern – wir selbst aber auch; auf andere zu hoffen kann in diesem speziellen Fall nämlich ganz schön böse enden. Das heißt also: An Vorsorge denken, bitte.

Die Fakten:
Frauen bekommen etwa halb so viel
Rente wie Männer

Der sogenannte Renten Gap, also die Rentenlücke zwischen Frauen und Männern über 65 Jahren, liegt im bundesweiten Durchschnitt bei 53 Prozent. Im EU-Vergleich landen wir bei der Rentengleichheit gemeinsam mit Luxemburg auf dem letzten Platz. Nirgendwo sonst ist diese Lücke größer. Boom.

Aber wieso?

Wie viel Rente wir irgendwann einmal bekommen, hängt natürlich davon ab, wieviel wir im Laufe unseres Lebens einzahlen. Ergo: Wer viel einzahlt, bekommt viel raus. Die Rente hängt also untrennbar mit unserem Einkommen zusammen – und genau hier liegt die Krux begraben. Wir verdienen  im Schnitt nämlich nicht nur weniger als unsere männliche Kollegen (Stichpunkt Gender Pay Gap), wir arbeiten auch weniger, bzw. kürzer. Alles in allem lässt sich festhalten: Die miesen Renten-Aussichten setzen sich aus vielen Gründe und unterschiedlichste Ursachen zusammen.

Lange Babypausen sind übrigens einer der Hauptgründe für den Renten-Gap. Kindererziehung ist in vielen Familien zum Beispiel noch immer Frauensachen und auch die Elternzeit wird selten gerecht aufgeteilt (hierfür gibt es wiederum verschiedenste Gründe, manchmal geht es finanziell überhaupt nicht anders, weil etwa: Mann = Hauptverdiener). Ja, bis heute scheinen wir in alten Rollenbildern festzustecken. Mütter reduzieren oft freiwillig oder eben gezwungenermaßen ihre Arbeitsstunden (Teilzeit, Minijobs), dann wäre da noch das Ehegatten-Splitting zu nennen und im schlimmsten Fall eben auch: Die Scheidung, die niemand hat kommen sehen. Ganz zu schweigen von der lächerlichen ausfallenden Unterstützung von alleinerziehenden Menschen, die bis heute eben vor allem Frauen sind. Uns bleibt also gar nichts anderes übrig:

Wir müssen Verantwortung übernehmen, an uns (selbst) denken, für uns (vor)sorgen – so schnell und so gut wie nur möglich. 

 
[typedjs] „Frauen sollten nicht darauf vertrauen, dass das Geld später schon irgendwie reichen wird. Unser Ziel ist es, dass Frauen sich mittels guter Beratung frühzeitig ihre finanzielle Vorsorge selbst in die Hand nehmen und gestalten."[/typedjs]

Silke Lehm, Marketingleiterin beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband

 

Informationen darüber, wie hoch euer persönlicher Renten-Gap derzeit ist, sowie Tipps und Information rund um das Thema findet ihr bei der Sparkasse, mit der wir uns gemeinsam mit Jung von Matt Spree für ein Video zusammen getan haben, das auf den bitteren #RentenGap aufmerksam machen soll:

#BesserGutBeratenAlsSchlechteRatgeber

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

DANKE AN: 

Director: Arabella Barth
DoP: Tobias Koppe
Producer: Sergii Eisenstadt
Aufnahmeleiter: Peter Gerhardt
Camera B: Laura Imkamp
Asst. Camera: Julian Roth
Sound: Tobias Schinko
Maske: Raia Potkov
Editor: Rocco Di Monto
Creative Director: Johannes Hicks
Art Director: Sarah Dornieden
Concept Creative: Ole Nagatis
Project Manager: Yasemin Kücük
Allrounder: Hannah koos
Runner: Vanessa Reininger
Runner: Celal Alinpinar

 

 

– In freundlicher Zusammenarbeit mit der Sparkasse – 

17 Kommentare

  1. Sarah

    Das ist so eine Heuchelei! Checkt mal auf http://www.fairfinanceguide.de wie die Sparkasse zu den Themen Gender Equality, Korruption, Menschenrechte, Arbeitsrechte, Rüstung u.a. steht und reflektiert mal ganz gründlich diese Kooperation! Ich bin richtiggehend schockiert, dass ihr, die sich so politisch korrekt geben, mit Unternehmen wie der Sparkasse Geschäfte macht – und das unter dem Deckmantel des Feminismus! Sorry, aber mit dieser Kooperation zeigt ihr, wie wenig Tiefgang das alles hat. Schade, denn das Thema ist wichtig und es ist sehr richtig, Reichweiten zu nutzen, um mehr Aufklärung zu ermöglichen. Mit Banken, die Rüstungskonzerne unterstützen,
    gemeinsame Sache zu machen, ist in jeder Hinsicht antifeministisch!

    Antworten
  2. Sarah

    Nachtrag: Hier noch ein sehr interessanter Artikel, der sich mit Großbanken beschäftigt – https://taz.de/In-was-Banken-investieren/!5507941/?goMobile2=1570752000000.
    „Wer weiß schon genau, was die Bank mit dem eigenen Geld tut. Das soll der ‚Fair Finance Guide Deutschland‘ ändern. Dahinter stehen die Verbraucherzentrale Bremen, die Entwicklungsorganisation Südwind sowie die Initiativen ‚Rank a brand‘. Geleitet wird das Projekt von der NGO ‚Facing Finance‘. Geprüft wurde, wie 13 Institute mit dem Geld ihrer Kunden umgehen: Verpflichten sie sich, nicht in die Produktion von Waffen, für Firmen, die Kinderarbeit dulden, oder für Betreiber von klimaschädlichen Kohlekraftwerken zu investieren?
    Den besten Platz belegt die GLS-Bank, Deutschlands älteste ethische Bank. Am schlechtesten schneidet die Sparkasse KölnBonn ab.“

    Antworten
    1. Nike Jane Artikelautorin

      Liebe Sarah, beruhige dich. Dein Kommentar ist aufgrund des Links automatisch in den Ordner für Kommentare, die aufgrund von vermuteter Werbung zunächst von uns überprüft und dann freigeschaltet werden müssen, gerutscht.

      Antworten
  3. Yvi

    War ja so klar… Wäre ich Nike, würde ich gar nix mehr machen. Die „geilen“ Banken scheinen sich ja nicht für solche Kampagnen zu interessieren. Ist doch klar, dass es den Janes hier um die Message und nicht um die Sparkasse geht. Setz das für dich doch bei deiner Traumbank um. Ciao. Nike ist doch nicht Mutter Theresa.

    Antworten
    1. Sarah

      Stimmt, die fairen Banken setzen sich ein für Gender Equality, Arbeitsrecht, Klimaschutz, erneuerbare Energien und gegen die Rüstungsindustrie und arbeiten nicht mit JvM zusammen, die u.a. BMW zu ihren Großkunden zählen, die sich btw auch nicht im entferntesten für Feminismus interessieren. Die fairen Banken produzieren vielleicht nicht „solche Kampagnen“, sehr richtig. Die Sparkasse interessiert sich allerdings auch nicht für sie, die interessieren sich für Geld, oh und wie nett, sogar für das von Frauen. „Ist doch klar, dass es den Janes hier um die Message und nicht um die Sparkasse geht.“ – sehr offensichtlich, denn würde man mit der Sparkasse kooperieren, hätte man sich mit dem Charakter dieser Großbank auseinandergesetzt? Feministinnen nicht, und genau, Mutter Theresa gewiss ebenso wenig.

      Antworten
    1. Sarah

      Ich spreche aus, was ich denke. Ich formuliere Kritik und das fundiert. Dass ich meine kritische Meinung äußere, macht mich nicht zum Hater – auch das ist Feminismus und ja, auch das ist unbequem von Zeit zu Zeit.
      Die Message ist wichtiger als dass hier mit einer Korruption unterstützenden Großbank kooperiert wird, die sich nicht die Bohne für Gender Equality interessiert? Wenn’s um Geld geht, Sparkasse, das ist die Message.

      Antworten
      1. Mila

        Liebe Sarah,
        die Welt ist leider grau, nicht schwarz weiß. Auch Feministinnen sind nicht perfekt. Auch böse Banken tun ab und zu Gutes. Wenn man seinen Lebensunterhalt über Werbung finanzieren muss, reicht es dann nicht, wenn man ein wichtiges Thema in den öffentlichen Diskurs bringen kann? Wohl möglich mit mehr Reichweite, als man normalerweise hat? Darf man auch Abwägen, und vielleicht manches Unschöne in Kauf nehmen?
        Ich gebe dir Recht, wer ein Menschen- und Umweltfreund ist, sollte sein Geld nicht bei Sparkasse und Co anlegen. Danke, dass du uns daran erinnerst. Wirklich. Danke auch für deine Links.
        Aber darf Nike nicht trotzdem eine faire, tolle, engagierte und inspirierende Feministin sein? Mich hat sie mit ihrem Artikel vor einiger Zeit (ich glaube ganz ohne Werbung) zu dem Thema „Altersvorsorge bzw Altersarmut bei Frauen“ das erste Mal dafür sensibilisiert. Und mir mit dieser Werbung nochmals einen liebevollen Arschtritt verpasst, mich nun endlich um mein Altersarmuts-Zukunfts-Ich zu kümmern. Ist das nicht toll und feministisch? Und ist es jetzt nicht an mir, mich zu informieren? Viele Quellen zu studieren, nicht nur die Sparkassenwebsite?
        Ich wünschte die Welt wäre schwarz weiß. Oder besser, die Welt ist sogar bestimmt schwarz weiß. Nur kann nicht jeder radikal auf nur der einen Seite leben. In manchen Bereichen gelingt es uns besser, die Farben (oder Nichtfarben) zu trennen, in anderen Bereichen schwimmen wir uns durch Grauabstufungen. Hoffen, irgendwann eine klare Abgrenzung zum Besseren hinzukriegen. Jeder hat seine Schwächen wo anders.
        Nike ist keine Heuchlerin. Sie ist nur einfach nicht perfekt.

        Antworten
  4. Kerstin

    Witzig, liebe Sarah. Neulich hat Nike noch ein sehr treffendes Zitat gepostet. Darum ging es darum, dass viele Menschen dazu neigen, zu generalisierten und vom Individuum wegzoomen. Das tust du hier auch, indem du die ganzen Frauen vergisst, die bei der Sparkasse arbeiten und etwas verändern wollen. Die wahrscheinlich auch mit aller Kraft diese Werbung durchgeprügelt haben. Veränderungen müssen auch von innen kommen.

    Antworten
  5. Eva Parke

    Auf mich wirkt der Spot leider sehr einfach gestrickt. Brauchen kluge Frauen heute wirklich gut gemeinte Ratschläge von Banken?

    Mal ganz davon abgesehen, dass für nach 1992 geborene Kinder 3 Jahre Erziehungszeit auf die Rente angerechnet werden, weiß heute ohnehin niemand, wie sehr man vorsorgen müsste, da unbekannt ist, wie viele sozialpflichtig versicherte Arbeitnehmer dann noch auf einen Rentner kommen und so weiter. Vorzusorgen ist trotzdem gut. Dazu gibt es seriöse Literatur und die Beratungsangebote der Rentenkassen.

    Am allerbesten ist es aber vermutlich, sich mit Hilfe von Ganztags-Kindergartenplätzen und OGS-Angeboten so zu organisieren, dass man allerspätestens ab dem Erreichen des 3. Geburtstages wieder in den Job einsteigt (was in manchen Berufen nicht eben einfach ist). In diesem Zusammenhang sollte man so ehrlich sein, anzuerkennen, dass viel zu viele Frauen freiwillig viel zu lange mit dem Job pausieren.

    Der Weg zu einer erfolgreichen Karriere ist mitunter lang, ganz sicher sehr anstrengend und mit Hürden versehen. Niemand macht es Frauen leicht, aber keiner verbietet entsprechend qualifizierten Frauen, genau dort zu landen, wo sie hingehören und dann auch entsprechend bezahlt zu werden. Schuld sind eben nicht immer die Anderen …

    Antworten
  6. Kari

    Hallo Nike, finde den Spot total witzig, gut gelungen und ansprechend! Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass der Clip, wie im Kommentar oben beschrieben, „einfach gestrickt“ ist, damit eben alle Frauen angesprochen werden. Auch gerade die, die sich vllt nicht in der gebildeten Oberschicht bewegen und denen dieses Thema vorher überhaupt noch garnicht bewusst war. Und darum geht es als ersten Schritt doch: Ums Bewusstmachen.

    Antworten
  7. miri

    Erster Gedanke: „Oh nein, bitte tu das nicht. Bitte keine Werbung für so eine Bank!“
    Musste dennoch lachen.
    😉

    Antworten
  8. Julia

    Es stimmt: Die meisten Frauen werden im Alter von Armut bedroht sein, wenn sie nicht privat vorsorgen. Oder einen Mann haben, der was von seiner Rente abgibt. Tatsächlich scheinen sich ja einige Frauen noch zu 100% darauf zu verlassen. Trotzdem möchte ich daran erinnern, dass die Sparkassen in einem Rechtsstreit erkämpft hat, in Formularen weiterhin ihre weiblichen Kundinnen als Kunden zu bezeichnen. Mich ärgert das. Warum sollten Frauen sich für Finanzdinge interessieren, wenn sie immer noch mit „Lieber Kunde,…“ angesprochen werden. Wenn der Sparkasse die Frauen so am Herzen liegen würden, dann könnten sie zumindest so viel Respekt entgegen bringen, auch die weibliche Anrede zu nutzen. Nein, eher geht es darum, dass wir jetzt teure Altersvorsorgeverträge bei der Sparkasse abschließen, wofür diese wiederum eine schöne Provision einstreichen. Kurzum: das Thema ist wichtig, vielen Dank, liebe Janes, dass ihr das deutlich macht. Aber statt auf das Marketinggetöse der Sparkassen rein zu fallen, lohnt es, sich zu informieren (diverse Finanzblogs extra für Frauen) und sich selber schlau zu machen und sein Geld anzulegen. Das geht nämlich auch ohne die Sparkasse.

    Antworten
  9. Laura

    Ich bin sehr irritiert über diese Zusammenarbeit. Die liebe Sparkasse, die vors höchste Gericht zog, um bestätigt zu bekommen, dass sie Kundinnen nach wie vor mit Kunde anreden darf (https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-03/bgh-urteil-sparkasse-gendern-formulare-gleichberechtigung?fbclid=IwAR0eza6cZdYKlxpcEVt1Qb5H5KDJb-Zga8HpbgR8FujKxB_MXOq04cuIo48). Ähm joa…
    Von ihrer restlichen Strategie bzgl. Investitionen in Rüstungen und ihrem eigenen nahezu komplett weißen, männlichen Vorstand möchte ich jetzt mal gar nicht anfangen.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr von

Related