Outfits der Woche: Von Rastlosigkeit, offenen Enden & einem merkwürdigen Jahr

21.07.2021 Mode, Outfit

In unserer Serie „Unsere Woche in Outfits“ präsentieren wir euch nicht nur ein paar Looks, in denen wir die Woche bestritten haben, sondern erzählen euch auch, was uns in den vergangenen Tagen so durch den Kopf ging.

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Julia 

Manchmal fühlt sich dieses Jahr so an, als würde es gar nicht wirklich passieren oder bloß irgendwie vorbeiziehen, während man selbst daneben steht und es aus der Ferne betrachtet. Erinnern kann ich mich schon jetzt an das Wenigste, dabei ist immerhin bereits mehr als ein halbes Jahr vergangenen — doch selbst der Juli nähert sich in einem rasenden Tempo dem Ende. Vielleicht liegt es daran, dass ich den Großteil der Welt nur durch einen Bildschirm gesehen habe, ganz gleich, ob es traurige oder schöne Bilder waren. Das „Draußen“ wirkt dann ganz plötzlich sehr surreal, weil ich mich selbst ja irgendwie doch bloß in einem kleinen Radius, in dem seit über einem Jahr tagtäglich sehr ähnliche Abläufe stattfinden, bewege. Ein abschließender, besänftigender Gedanke fällt mir heute partout nicht ein, was auf eine merkwürdige Weise sehr passend ist, denn irgendwie hat letztlich ja doch alles ein offenes Ende.

Hose: MCQ (nicht mehr erhältlich, ähnlich hier), Blazer: Frankie Shop (nicht mehr erhältlich, ähnlich hier), Leinentasche: Balenciaga (secondhand)

Kleid: Totême, Blazer: Maison Margiela (nicht mehr erhältlich, ähnlich hier), Sonnenbrille: Ann Demeulemeester (secondhand), Schuhe: Burberry

Ourania

Die vergangene Woche verging viel zu schnell und hat mich mit einem Gefühl von Rastlosigkeit zurückgelassen. Ich habe mir so viele Dinge vorgenommen und irgendwie hat nichts geklappt. Ich wollte an den See fahren, ins Sommernachtskino gehen, endlich mein Buch fertig lesen, Pizza essen und, natürlich ganz wichtig, Eiskaffee schlürfen. Alles, was sich nach Sommer anfühlt, möchte ich erleben. Aber meine Freunde sind im Urlaub und obwohl ich mir vorgenommen habe, weniger zu arbeiten, klappt das nicht. Also sitze ich in meinem Wohnzimmer und arbeite. Draußen ist es stark bewölkt, gleich wird es anfangen zu regnen, ich kann den Regen schon riechen, er schlüpft durchs offene Fenster. Ich ergebe mich meinem Schicksal, wenn es regnet, kann ich meinen sommerlichen Aktivitäten eh nicht nach gehen. Jetzt, wo ich so darüber nachdenke, habe ich vielleicht auch übertrieben. Ich hatte einen Eiskaffee und bin auch übers Tempelhofer Feld gerannt. Huch! Meine selektive Wahrnehmung …

Shirt: Vintage, Rock: Nike, Schuhe: Asics

Shirt: Flohmarkt ähnlich hier, Hose: Paloma Wool, Stiefel: Aeyde

Tasche: Stella

Sarah

Mir geht es heute wie Julia, während ich träge und wie ein Schluck Wasser vor meinen Bildschirm sitze. Ist dieses Jahr schon irgendwas passiert und wenn ja, war ich irgendwo dabei? Bei genaueren Anstrengungen fallen mir natürlich zahlreiche Dinge ein – bloß beziehen die sich eher auf die gesamte Welt, statt auf mein Privatleben. Huch, klingt das schlimm. Oder ganz normal für 2021? Ich weiß es selber nicht. Nur eines weiß ich: dass ich gerade nicht mal richtig die Kraft habe, etwas daran zu ändern. Und das ist im Moment auch vollkommen OK. Sein und durch die Gegend wabern reicht mir aktuell völlig aus.

Was mich gerade dennoch sehr beschäftigt? Die überschwemmten Regionen Deutschlands natürlich, die vielen toten Menschen, vernichtete Besitztümer und die Klimakrise, die wir, auch meiner Meinung, nicht ganz von den aktuellen Ereignissen trennen dürfen, obwohl das vielerorts verlangt wird: Natürlich geht es jetzt um die betroffenen Menschen und die schrecklichen Schäden, aber der Ursprung dieser verschiedensten Katastrophen muss jetzt vielleicht radikaler als gedacht erkannt werden und zu Handlungen führen. Nicht nur im Privaten, sondern vor allem auf politischer Ebene. Wie wir die mitgestalten können? Tragt euch den 26. September dick und fett im Kalender ein und geht wählen!

Kleid: Rouje
Schuhe: Unknown
Ohrring: Folkdays x JaneWayne (ausverkauft)
Fußkettchen: Edited
Tasche: Prada 2nd Hand via Vestiaire Collective

COS Jumpsuit

Bikini-Oberteil: Arket, Jumpsuit: COS, Schuhe: Vibi Venezia

Hose: Baum + Pferdgarten
Weste: Wood Wood
Hose: Closed
Schuhe: Saint Laurent

Baum + Pferdgarten

Shirt: Edited, Hose: Baum + Pferdgarten, Tuch: Levis

9 Kommentare

  1. Julia

    Sprachnerd hier: Wenn Ihr über vernichtete „Habseligkeiten“ schreibt, meint Ihr vermutlich „Hab und Gut“. Denn:
    Hab·se·lig·keit
    Substantiv, feminin [die]
    [dürftiger, kümmerlicher] Besitz, der aus meist wenigen [wertlosen] Dingen besteht
    „auf der Flucht konnten sie nur ein paar Habseligkeiten mitnehmen“

    Viele Menschen haben weitaus mehr als das verloren.

    Antworten
  2. Marika

    Liebe Sarah,
    darf ich fragen, welche Größe du bei der wunderwunderschönen Wood Wood Weste trägst?
    Liebe Grüße und vielen Dank,
    Marika

    Antworten
  3. Isa

    Hallo Sarah,
    deine Outfits gefallen mir mal wieder sehr gut 🙂 vor allem dein Jumpsuit-Outfit ist mega ❤️ könntest du mir vielleicht sagen, welche Größe du trägst?
    Liebst, Isa

    Antworten

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