So, das war dann wohl vorerst unser letztes Mal in dieser dekadenten Oase. Diesmal haben wir einen Abschied gefeiert, nämlich von uns – als hin und wieder verrückt vogelfreiem Paar, wann immer Kind 1 Zeit bei seinem wundervollen Papa verbringt. Bald wird das anders sein, denn Nummer 2 will im Frühling hoffentlich die Welt mit eigenen Augen sehen. K. findet, er müsse sich trotzdem von überhaupt gar nichts verabschieden, weil er sich so unheimlich arg auf das Baby freut. Ich sage, das eine schließt das andere doch nicht aus. Und verschweige ein wenig von dem, was ich immer verschweige, wenn Menschen sich dazu entscheiden, Eltern zu werden. Weil alles Erklären ohnehin für die Katz wäre. Zu groß sind die Gefühle. Aber auch die Herausforderungen. Also sage ich: Bei allem Glück dürfen wir bitte nie vergessen, unendlich viel Acht auf uns zu geben, auf dich und mich als Liebespaar. Wir werden nämlich anfangen zu streiten. Und bestimmt verzweifeln. Und auch traurig sein, über das, was nicht mehr ist, wir dürfen und müssen schimpfen, zusammen und nicht übereinander. Das glaube ich wirklich. Dass das hilft. Ich finde es übrigens seltsam, erwähnen zu müssen, wie abgöttisch ich meine Kinder liebe, jedes Mal, wenn ich erkläre, dass ich so oder so glaube, es gäbe kein besser oder schlechter, kein erfüllteres Leben mit oder (freiwillig) ohne Kinder. Beides scheint mir vollständig und kostbar zu sein und wer ganz ehrlich ist, vermisst in irren Momenten vielleicht ein klitzekleines bisschen sowieso das Gegenteil vom eigenen. Ist doch gar nicht schlimm. Solange wir drüber reden. Und uns den Trennungsschmerz erlauben. Ob ich Angst habe, weil selbst eingebrockt, werde ich manchmal gefragt. Und wie. Aber der Wahnsinn, die Liebe, die Freude und die Neugier überwiegen. Genau wie die Hoffnung, dass ich auch diesmal wieder bei mir bleibe. Mich nicht verrückt machen lasse von außen, auf Ratgeber-Lektüre verzichte, mir stattdessen weiterhin vertraue. Ich bin da auf diese Weise bisher ganz gut und glücklich durchgesegelt, durch das Muttersein, meine ich. Diesmal wird ohnehin alles anders, schon klar. Aber wir bleiben ja trotzdem: wir ️

13.02.2022

So, das war dann wohl vorerst unser letztes Mal in dieser dekadenten Oase. Diesmal haben wir einen Abschied gefeiert, nämlich von uns – als hin und wieder verrückt vogelfreiem Paar, wann immer Kind 1 Zeit bei seinem wundervollen Papa verbringt. Bald wird das anders sein, denn Nummer 2 will im Frühling hoffentlich die Welt mit eigenen Augen sehen. K. findet, er müsse sich trotzdem von überhaupt gar nichts verabschieden, weil er sich so unheimlich arg auf das Baby freut. Ich sage, das eine schließt das andere doch nicht aus. Und verschweige ein wenig von dem, was ich immer verschweige, wenn Menschen sich dazu entscheiden, Eltern zu werden. Weil alles Erklären ohnehin für die Katz wäre. Zu groß sind die Gefühle. Aber auch die Herausforderungen. Also sage ich: Bei allem Glück dürfen wir bitte nie vergessen, unendlich viel Acht auf uns zu geben, auf dich und mich als Liebespaar. Wir werden nämlich anfangen zu streiten. Und bestimmt verzweifeln. Und auch traurig sein, über das, was nicht mehr ist, wir dürfen und müssen schimpfen, zusammen und nicht übereinander. Das glaube ich wirklich. Dass das hilft. Ich finde es übrigens seltsam, erwähnen zu müssen, wie abgöttisch ich meine Kinder liebe, jedes Mal, wenn ich erkläre, dass ich so oder so glaube, es gäbe kein besser oder schlechter, kein erfüllteres Leben mit oder (freiwillig) ohne Kinder. Beides scheint mir vollständig und kostbar zu sein und wer ganz ehrlich ist, vermisst in irren Momenten vielleicht ein klitzekleines bisschen sowieso das Gegenteil vom eigenen. Ist doch gar nicht schlimm. Solange wir drüber reden. Und uns den Trennungsschmerz erlauben. Ob ich Angst habe, weil selbst eingebrockt, werde ich manchmal gefragt. Und wie. Aber der Wahnsinn, die Liebe, die Freude und die Neugier überwiegen. Genau wie die Hoffnung, dass ich auch diesmal wieder bei mir bleibe. Mich nicht verrückt machen lasse von außen, auf Ratgeber-Lektüre verzichte, mir stattdessen weiterhin vertraue. Ich bin da auf diese Weise bisher ganz gut und glücklich durchgesegelt, durch das Muttersein, meine ich. Diesmal wird ohnehin alles anders, schon klar. Aber wir bleiben ja trotzdem: wir ️
@nikejane

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