Vom Führen
einer Fernbeziehung

16.07.2011

VOM FÜHREN EINER FERNBEZIEHUNG

 

hands

Ich bin nicht alleine. Ich bin nicht eins, sondern zwei. Ein Doppelpack, ein Pärchen.Ich bin nicht alleine. Geschätzte dreiundzwanzig Mal am Tag sage ich mir immer wieder diesen einen Satz. Im Endeffekt bringt mir die ganze Schöntuerei aber einen verdammten Scheißdreck.

To walk this streets without you
I hate being on my own
So many souls around you
But it never feels like home.

Irgendwann war dieser Moment da, in dem ich einen Entschluss treffen musste. Es ging nicht um ein „Alles oder Nichts“, sondern um die Frage, ob auch ein kleines bisschen ausreichen würde. Ein kleines bisschen von ihm, ein kleines bisschen von uns. Reichen wenige gute Momente aus, um die Leerstellen zu füllen?

And if you’re scared of the future tonight, we’ll just take it each hour one at a time.

Herz an, Kopf aus. Was interessiert mich schon die Zukunft, wenn sich in diesem Augenblick alles richtig anfühlt. Wenn der Gedanke an das Getrenntsein schon jetzt wie ein rostiges Messer die Magengegend malträtiert, wie fühlt sich dann erst ein endgültiger Abschied an? Ich will es nicht wissen. Nicht jetzt. Und deshalb bleibe ich. Zumindest heute.

Wie eine Abrissbirne wütet diese Beziehung durch mein Leben, bringt alles durcheinander und lässt sogar an guten Tagen nur Chaos zurück. Chaos im Kopf und Chaos in meiner Welt. Die sonst so wichtigen Momente werden von Gedankenwirrwarr getrübt. Momente mit Freunden, Momente, die ich mit mir allein verbringe. Weil sich dieses beschissene Gefühl einfach nicht verpissen will. Das ewige Vermissen, das ständige Bangen. Weil hundert Fragen meine Gedanken verheddern und sich der Knoten zum verrecken nicht lösen will. Denn meine Gedanken sind 700 km von mir entfernt.

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