Die Geschichte der Plateaus – vom Technoidenschuh zum Must-Have

22.08.2011 Trend, Schuhe, Allgemein

Man könnte nun auch die Bildunterschift wählen: „Do or Don’t?“ Das lassen wir aber, denn ich glaube kaum, dass sich auch nur ein einziger Held unter uns traut, mit solchen Brocken an den Füßen durch den Tag zu schreiten. Vielmehr bin ich deshalb daran interessiert, weshalb diese Plateaus mich bloß so anziehen. Objektiv betrachtet sind die Teile schließlich ähnlich hässlich wie Hufen aka Keilabsätze und auch die fand ich ganz große klasse, bevor ich mich an ihnen sattgesehen hatte. Ja, und wann wurden diese anziehbaren Hochhäuser überhaupt erfunden? Und wieso? Und überhaupt.

Die Geschichte und das dazugehörige Lexikon sagt: Venedig ist die Heimatstadt dieser skurrilen Modeerscheinung. Alles ereignete sich im 16. Jahrhundert, damals als die Venezianerinnen noch fesche Maskenbälle feierten und sich Korksockel unter die Füße schnallten. Alleine gehen konnten die Trägerinnen der Chopinen höchstwahrscheinlich nicht, was wohl an den bis zu 75cm hohen „Gestellen“ lag.

Chopinen via.

So richtig tragbar wurde der Plateau-Trend wie wir ihn heute verstehen, allerdings erst in den 70er Jahren, das Comeback-Jahrzehnt des dicksoligen Schuhwerks, welches mit Beginn des 2. Weltkriegs aus dem Alltag verdrängt wurde. Glitzernd, schwindelerregend hoch und äußerst extravagant kamen die Modelle der Disco-Ära daher.

Abba via.

Zum Fetisch-Gegenstand wurden sie in den 80ern erhoben, in den 90ern wurde dann endgültig die Grenze des guten Geschmacks überschritten. Ja, wer kennt sie nicht – Buffalos. Seinerzeit war ich überaus neidisch auf all jene Freundinnen, welche die technoiden Treter ihr Eigen nennen durften. Und ja, sicherlich flossen einige Tränchen. Mir wurde deren Besitz nämlich vom Familienoberhaupt verboten – worüber ich rückblickend dann doch recht dankbar bin.

2006 wurden Plateau-Sohlen endlich wieder ins rechte Licht gerückt, heute sind sie kaum mehr wegzudenken. Keilabsätze (vorne niediger als hinten) werden langsam verdrängt und Plateaus kommen nicht mehr nur als Absatz-Schuh vor, sondern immer lieber auch als Schnür-oder dicksohliger Tunrschuh, oder: Flatforms. Ab einer geraden Sohle von 3, 5 cm redet man im Übrigen von Plateaus…

Hier unsere Lieblinge der letzten Zeit:


Blaues Modell von Mini for Many.


Creepers von Vagabond.

Ballerinas von Vagabond & Won Hundred.


Jeffrey Campbell Plateaus

 Und was haltet ihr nun von Plateau-Sholen, hm?

 

Die Geschichte der Plateaus – vom Technoidenschuh zum Must-Have

  1. Ines

    ich wollte sie auch immer haben, die knöchelbrecher-buffalos, die die spice girls trugen. im grunde sahen sie allerdings ziemlich beschissen aus. gut also, dass mein kontostand mit mickrigem taschengeld nie ausreichte.
    bei flats gefällt mir plateau mittlerweile wieder ganz gut. bei hohen hacken mag ich es auch, wenn sie vorne etwas erhöht sind, aber nicht so extrem. n zentimeter reicht. ich will ja nich aussehen, wie ne transe. 😀

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