All Eyes on // „Staud“ aus Los Angeles

18.03.2019 Mode, Schuhe, Shopping

Es gab eine Zeit, da lechzte auch ich nach neuen Designertaschen und schob die sogenannten IT-Bags ganz weit oben auf meine virtuelle Wunschliste, um mich einmal pro Jahr für ein auserwähltes Modell zu entscheiden und zig Euros für das Objekt der Begierde hinzublättern. Chanel, Chloé, Céline: Ich war stets der strikten Überzeugung, dass es sich hier um Investments für die Ewigkeit handeln würde – und selbstverständlich halte ich bei den meisten Käufen bis heute daran fest, um die hohen Ausgaben auch irgendwie vor mir selbst zu rechtfertigen. Bloß sollte ich irgendwann zu der Erkenntnis kommen, die so manch eine*r von euch schon immer wusste: Prada und Co machten mich nicht glücklicher – oder besser gesagt: Eine Designertasche machte mich nicht glücklicher. Ich war nach meinem Chloé-Kauf kein vollkommener Mensch, mein Durst war nicht gestillt, noch stellte sich ein befriedigerendes Gefühl ein – vielmehr entstand der Drang nach mehr. Und so zähle ich heute tatsächlich, sicherlich auch irgendwie jobbedingt, eine stattliche Auswahl an Designerkreationen mein Eigen, die ich mir einst voller Vorfreude zulegte – und von der ich mich selbst irgendwann distanzierte, um mich auf kleinere Brands zu konzentrieren, die mich mit ihren verrückten Designs deutlich glücklicher stimmten, als so manch ein vermeintlicher Klassiker von einer etablierten Marke.

Ihr erinnert euch ganz sicher noch an meine radikale Ausmist-Aktion 2017, bei der ich mich von sämtlichen Stücken trennte, die vor Langeweile selbst anfingen zu gähnen? Seither herrscht bei mir eine strikte Regel: Nur noch ganz besondere Kreationen dürfen einziehen. Die Rede ist von von Stücken, die fast schon Objektstatus genießen und deren Besitz mich nachhaltig unendlich glücklich machen. Meine neue Tasche von Shrimps zählt dazu, aber auch meine geliebten Schleifenmules von Dorateymur oder der gelbe Mantel von Stine Goya. Warum ich euch das alles erzähle? Weil ich euch auch heute nur zu gern vom Weg abbringen möchte, für mehr Verrücktheit sorgen will und euch hiermit eine Marke ans Herz legen will: STAUD!

– Dieser Beitrag enthält Affiliate Links. Mehr Infos dazu findet ihr hier –

Aber klar: Aus beinahe jeder Bewegung entspringt eine Gegenbewegung, denn natürlich stelle ich diesen Wunsch nach Alternativen zu einst so geliebten, längst etablierten Brands nicht nur bei mir fest, sondern natürlich auch bei anderen. Instagram gilt hier als Insipirationsquell Nummer eins und an unserem neuen Trüffelschweinbedürfnis:

In einer Gesellschaft, in der wir an Überangeboten ersaufen und in der alles immer und überall mit nur einem Klick verfügbar ist, scheint es allzu folgerichtig, dass die Definition von Luxus sich mehr und mehr verschiebt. Luxus ist nicht mehr Geld, sondern Zeit, nicht mehr Designerstange, sondern Instagram-Fund, und zwar einer, der, wie beispielsweise Maison Cleo, Begehrlichkeit durch Knappheit weckt, der eben nicht kinderlicht zugänglich ist, der eventuell sogar ein wenig Recherchearbeit kostet. Schön, finden die einen, denn ein zu begrüßender Nebeneffekt ist zweifelsohne die damit häufig verbundene nachhaltigere Produktionsweise der angebotenen Objekte, die vermeintlich im krassen Kontrast zur Massenware stehen. Es ist also kein Wunder, dass wir uns, zumindest hinsichtlich unserer Kleiderschränke, plötzlich wieder wie 16jährige fühlen oder fühlen wollen, deren Ziel es vor allem ist „anders“ zu sein, um am Ende ja doch wieder gemeinsam ganz schön gleich zu sein. Aber egal. Kleine Labels könnten schon bald groß werden. Leute, die kein Vitamin B, aber Talent haben, schaffen es plötzlich in die wichtigen Magazine. Und der kommerzielleren, vertikalen Branche tut es außerdem gut. Denn die muss sich fragen: Was haben die, was ich nicht habe? Was muss ich ändern, um weiterbestehen zu können? Vieles, wie wir bereits im vergangenen Jahr feststellten. Oder etwa doch nicht? Denn neben der gerade beschriebenen Entwicklung, die sich wunderbar einreiht die momentan zumindest auf dem Papier existierende Rückbesinnung auf Qualität, auf Familienunternehmen, Fairness und liebevollen Firlefanz statt auf maschinengenormte Seelenlosigkeit, 

[typedjs]Mode soll nicht nur empowern, Mode soll auch zugänglich sein können![/typedjs]

Gegründet im Jahr 2015 hat sich Staud eines zum Ziel gesetzt: Besondere Kleidung und Accessoires zu kreieren, die unser Herz höher schlagen lässt, ohne in finanzielle Nöte zu geraten. Versteht mich nicht falsch: Eine Handtasche von Staud ist ganz sicher kein Schnäppchen, aber eben auch keine 1000 Euro Anschaffung, für die wir ein Jahrzehnt sparen müssen. Staud soll einer größeren Masse zugänglich sein, die zwar Wert auf exzellentes Design und wunderbare Qualität, aber eben kein ganzes Vermögen dafür hinblättern wollen – und können.

Staud konzentriert sich dagegen also auf Emotionen, auf Traumkreationen und verrücktes Design, das uns zum Schmunzeln bringt und daran erinnert, dass Mode Spaß machen soll, luftig leicht sein darf und uns immer wieder aus der Comfort Zone herausholen kann – und das Gründer-Team um Sarah Staudinger und George Augusto scheinen mit ihrer Marke aus L.A. so ziemlich alles richtig zu machen und legen wir kaum ein anderes Brand Wert auf Details und fast schon verrückte Zusammenstellungen. 

Für den Sommer 2019 ließ sich das Staud-Team von dem Film „Fox Trot“ inspirieren, der mit seiner luftigen Leichtigkeit und den maritimen Looks aus dem Jahr 1976 die perfekte Vorlage für die diesjährigen Strickkreationen, Ziehharmonika-Taschen und Schläppchen mit Keilabsatz waren – gemacht für den Alltag, die Nacht, den Urlaub und jede andere, erdenkliche Situation.

Ganz neu im Staud-Universum? Schuhe! Wie bereits oben erwähnt dreht sich alles um den Keil-Absatz und um zarte Sandalen mit Schnürriehmen – aber auch der klassische FlipFlop wird bei Staud zum Anlass genommen, um ein Schläppchen zu lancieren, dass sich deutlich von der Badeschlappe abhebt und trotzdem den Charakter der Zehensandale bewahrt.

 

Staud gibt es natürlich nicht nur im hauseigenen Online Store, sondern mittlerweile natürlich auch bei den besten Adressen aus dem Luxus-Bereich – denn auch hier hat sich allmählich Umdenken eingestellt. YES!

 

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