Film: Pina – Tanzt, tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren

23.02.2011 Allgemein, Film

Sicherlich ist bei uns die Sehnsucht nach Körpern, die sich zu zart klingender Musik bewegen, erst wieder so richtig durch Black Swan ausgebrochen. Tanzfilme, die sich ausschließlich um die Körperkunst drehen, gab’s schon viele, aber kaum welche, die uns dadurch packten. Nun steht morgen wieder ein Tanzfilm in den Startlöchern, den wir mit Spannung erwarten: Pina – Tanzt, tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren!

Was so dramatisch klingt, hat auch einen traurigen Beigeschmack: Filmemacher Wim Wenders wollte zunächst gemeinsam mit seiner gute Freundin, der Choreografin Pina Bausch, einen Film über ihre Tanzleidenschaft und ihr Theater drehen, doch der Tod Pinas während der Filmarbeiten schwingt irgendwie immernoch schwer mit und macht ihn für Wenders zu einer Hommage an die Wupperthalerin. Es ist kein Film mit Pina, keiner über sie, sondern für die liebe Freudnin: „Pina – tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren“ ist ein schmerzhaft-liebevoller Nachruf auf eine Künstlerin, der ihre Leistungen und ihr Wesen einmal wieder in unser Gedächtnis rufen soll.

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PINA – Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren – Deutscher Trailer from neueroadmovies on Vimeo.

Wenders und Bausch hatten schon lange Zeit vorher geplant, dieses Projekt zu realisieren, aber erst die 3D-Technik, befriedigte beide, die Körperbewegungen ins Kino zu holen und sie perfekt darzustellen. Und ich denke, Pina wird der erste 3 dimensionale Film, den ich mir anschauen werde, da mich Avator und Co nicht ins Kino locken konnten. Es soll durch die Kombi aus Technik und 3D Brille wirklich so aussehen, als durchtanzten die Tänzer tatsächlich den Kinosaal, an einem vorbei, auf den Zuschauer zu.

Zu sehen wird es längere Ausschnitte aus vier der bekanntesten Stücke der Künstlerin geben:

Bei „Le Sacre Du Printemps“ (1975) ist die ganze Bühne mit einer dicken Schicht nasser Erde bedeckt, weshalb die Spuren der Tänzer sichtbar bleiben und leichte Bewegungen deshalb praktisch unmöglich sind.
Café Müller“ (1978), ist ein minimalistisches Stück, in dem Tänzer mit nichts außer Stühlen und Tischen um sich herum auftreten.
Kontakthof“ (1978) Wenders schneidet Aufnahmen aus verschiednen Ensembles zusammen, wodurch die verschiedenen Stufen des Alterns hervorgehoben werden sollen und
in „Vollmond“ (2006) steht ein riesiger Felsenauf der Bühne, der den Tänzern die reise erschwert und dafür sorgt, dass sie sich den Weg selbst bahnen müssen.

Für zusätzliche Ausschnitten ging’s hinaus in die Stadt: Vor der Schwebebahn, vor stillgelegten Industrieanlagen oder in einem Steinbruch wird getanzt und getanzt.

Tanzbegeisterte und Pina Bausch-Liebhaber sollten sich den Film sicher anschauen. Zwar wird über lange Strecken kommentarlos nur Tanztheater zu sehen sein, hier und da erzählen ihre Tänzer und Mitarbeiter ein bisschen von der großen Künstlerin und davon, wie sie gearbeitet hat, aber dennoch geht es um die Kunst den Tanz als Ausdruck anzusehen. Laut vielen Kritikern wird die Person Pina zu sehr in den Schatten gestellt und der Zuschauer werden zu wenig über ihr Können und Wirken informiert. Auf der Berlinale fand Wenders jedoch großen Zuspruch für seine Hommage an Pina Bausch. Nun bin ich gepannt, wie euch der Film gefallen wird! Werdet ihr rein gehen?

Via.

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