Nie mehr Cola Light? Aspartam ist eben doch ein Gift.

10.03.2011 Allgemein, Trend, Menschen, Wir, Leben

Gestern Abend hatte ich das Glück, von Arte eingeladen worden zu sein – zur Premiere des Dokumentarfilms „Unser täglich Gift“ und anschließender Diskussionrunde. Welche Schlüsse ziehe ich aber nun aus diesem Abend, aus dieser Doku, die Marie-Monique Robins zwei Jahre Recherche gekostet hat?

Der Titel „Unser täglich Gift“ spricht Bände. Es ist kein Geheimnis, dass wir tagtäglich nicht nur wichtige Nähstoffe und Vitamine, sondern auch ganz schön viel Mist schlucken. Mist, der uns krank macht, Gifte, die uns vielleicht nicht heute, morgen oder übermorgen umbringen, vielleicht aber in 20 Jahren. Pestizide, Fungizide und Zuckerersatzstoffe, die uns ans Bett fesseln können, oder das Leben unerträglich machen. Die aber vor allem eins tun: Krebs erzeugen. Seit 30 Jahren beobachtet man eine stetige Zunahme von Krebs-, Immunschwäche- und neurodegenerativen Erkrankungen.

Zahlreiche wissenschaftliche Studien verdeutlichen – und das bestätigen auch die Aussagen von Vertretern der entsprechenden Zulassungsbehörden für Lebensmittel in den USA und Europa –  Die Hauptursache ist in der Umwelt und in der Ernährung des Menschen zu suchen.“

Seltsam, dass dieser beunruhigende Anstieg der lebensgefährlichen Krankheiten vor allem in „entwickelten Ländern“ zu beobachten ist, nicht wahr? Nehmen wir das Besipiel Indien: Dörfer, die sich komplett selbst versorgen, kennen die Krankheit Krebs nicht.

Dass vor allem der synthetisch hergestellte Süßstoff Aspartam einen großen Beitrag zu dieser Krankheit, die beinahe ein Volksleiden geworden ist, leistet, wissen wir nicht erst seit heute. Schon oft wurde das Produkt der amerikanischen Superfirma „Nutra Sweet“ heiß diskutiert, noch öfter hieß es „Cola Light ist schädlich.“ Am aller häufigsten wurden diese Aussagen aber unter den Tisch gekehrt, alle Bedenken dementiert. Und was ist passiert? Genau. Gar Nichts. Wieso nur? Die Antwort ist einfach:

Die Bewertungs- und Zulassungsverfahren für chemische Lebensmittelzusätze sind mangelhaft und ungeeignet“.

Viele von euch werden das alles an dieser Stelle für Unsinn halten. Kann doch gar nicht sein, wenn´s giftig wäre, wär’s doch gar nicht erlaubt. Falsch. Es ist wie sooft im Leben: Trauen kann man eben nur den Wenigsten. Anscheinend nicht mal Wissenschaftlern und Ausschussangehörigen, denn die sind nur in den seltensten Fällen gänzlich unabhängig. Beweise dazu liefert Marie-Monique Robins in ihrem Dokumentarfilm erschreckenderweise zu genüge.

„Der Film zeigt außerdem, mit welchen Mitteln die Industrie Druck ausübt und manipuliert, um weiterhin hochgiftige Produkte vermarkten zu können.“

Es tat beinahe weh, dieses Werk gesehen und all die Fakten erklärt bekommen zu haben – denn die Gewissheit, dass sich an unserem Konsumverhalten, vor allem aber an der korrupten Vorgehensweise großer Firmen und entscheidungstreffender Ausschussabgeordneter so schnell nichts änder wird, schwingt in jedem Bild mit. Am meisten aber schmerzt die Ignoranz unserer Mitmenschen. Ich weiß genau, ich würde gegen Mauern reden, würde ich dem ein oder anderen Freund auf die Finger schlagen, wenn er zu Light-Produkten oder Süßstoff griffe. Viele wollen eben nicht aufwachen aus diesem Traum, in dem sie sich sicher fühlen. Aus der Illusion, ihnen könne schon nichts passieren. Aus der Wunschvorstellung, dass mit unserem Essen schon alles in Ordnung sei.

Wie aber reagiere ich auf mein neu errungenes oder aufgefrischtes Wissen? Verwehre ich nun gänzlich alles, was nicht aus kontrolliert biologischem Anbau kommt? Nein. Auch ich werde kein Vorzeige-Konsument sein. Schon allein deshalb, weil mir die finanziellen Mittel dazu fehlen, mich tagtäglich im Reformhaus eindecken zu können. Ich werde weitermachen wie bisher. Darauf achten, dass die Milch, die ich kaufe, vom Biobauern stammt. Keine Light-Produkte die Kehle runterspülen, Bio-Gemüse und -Obst kaufen, soweit es mir möglich ist und Fleisch verwehren – aber diesmal ist es vor allem an der Regierung, krankmachende Chemikalien komplett zu verbieten, statt sich kaufen zu lassen. Es ist an den Landwirten, für pestizidfreien Anbau einzustehen. Es ist an den Firmen, ihr Gehirn, ihr Herz und ihre Moral zu benutzen. Und letzendlich müssen auch wir lernen, zurückzustecken – denn auch ein buckliger gelber Apfel kann durchaus lecker sein.

Ausstrahlung der Doku: 15.03.11 um 20.15 Uhr

Ein Buch zum Film gibt’s übrigens auch.

Zitate via Arte

6 Kommentare

  1. Sabrina

    Danke für den Tipp, die Doku schaue ich mir auf jeden Fall an. Ich beschäftige mich zur Zeit auch etwas mit dem Thema Ernährung – das scheint zur Zeit eh ein Trend zu sein, wenn man sich die Bestsellerlisten so anschaut. Da mischen die Sachbücher „Tiere essen“ von Jonathan Safran Foer und „Anständig essen“ von Karen Duve seit geraumer Zeit ganz oben mit.

    Ich selbst lese gerade „Crazy Sexy Diet“ von Kris Carr – ein eher abtörnender Titel, meiner Meinung nach, aber die Thesen der Autorin sind ganz interessant. Sie leidet nämlich unter einer unheilbaren Krebskrankheit und fühlt sich ihrer eigenen Aussage nach trotzdem so gesund wie nie. Und das führt sie auf ihren Lebensstil zurück, der auch ganz viel mit Ernährung zu tun hat. Die sollte möglichst auf basischen Lebensmitteln beruhen, fleischlos sein, ohne Zucker, etc pp. Bevor ich hier aber einen ganzen Artikel verfasse, hier mal der Link zu ihrer Website: http://crazysexylife.com.

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  2. bina

    Toller Beitrag!
    Ich denke, es liegt aber mehr an uns Endverbraucher, als an der Politik und der Wirtschaft.

    Was ich kaufe und esse, und was auch ganz bewusst nicht, ist meine Entscheidung.
    Wenn ich Coke light oder andere Light-Produkte konsumiere, fällt doch rasch das leicht pelzige Gefühl in Mund auf (das mir bisher fast immer unangenehm auffiel).
    Wenn ich beim nächsten Einkauf die günstige bzw. bequeme Light-Variante trotzdem wieder kaufe, bin ich doch selbst schuld und arbeite gegen mein körpereigenes Warnsystem.

    Ich gebe Dir recht, wenn Du sagt, man kann sich gute Produkte nicht immer leisten. Aber wenn ich anstatt Coke light dann eine Flasche Sprudelwasser (stinknormales ohne Geschmack) kaufe, ist das doch günstiger als Coke light.

    Letztendlich gilt doch fast immer: was wir Verbraucher nicht kaufen, wird irgendwann vom Markt genommen.

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  3. Nike Artikelautorin

    bina, du hast so sehr recht!

    das problem ist nur, dass zwar inzwischen immer mehr, aber beiweitem noch ncht genug verbraucher do viel acht auf ihre ernährung geben. und natürlich ist der griff zu wasser schlauer, als der zu cola light. aber was ist mit allem käse in plastikverpackungen? mit all dem gemüse und obst aus dem supermarkt – ohne biosiegel (wobei dieses auch nicht vor allem schützt)? fakt ist, dass sich nicht jedermann leisten kann, ausschließlich zu gutem zu greifen – und hier es dann aben doch an der regierung, ihren teil beiszusteuern. oder?

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  4. Andrea

    Aspartam
    besteht aus zwei Aminosäuren. Von niemandem bestritten. Ist also reinste Natur. Zwei Aminosäuren, wie sie in jedem Schluck Milch, in jedem Stück Brot ebenfalls vorkommen. Selbstverständlich werden diese Aminosäuren im Körper verstoffwechselt. Selbstverständlich entstehen dabei winzige Spuren von Methanol, bei erhöhter Temperatur auch Formaldehyd. Nur: Das können Sie nach jedem Apfel, nach jeder Tomate ebenfalls nachweisen. Völlig normal.

    Für Skeptiker anbei Zitat des SCF der Europäischen Kommission Dezember 2002:

    Das Scientific Commitee on Food (SCF) der Europäischen Kommission bestätigt erneut die Sicherheit von Aspartam

    Nach der Durchsicht von über 500 Dokumenten, einschließlich wissenschaftlicher Abhandlungen, Konferenzprotokollen und – zusammenfassungen, hat das Scientific Commitee on Food (SCF) der Europäischen Kommission erneut die Sicherheit von Aspartam bestätigt. Das SCF hatte zuvor die wissenschaftlichen Erkenntnisse über Aspartam in den Jahren 1984, 1988 und 1997 überprüft. Jedes Mal befand das SCF Aspartam für sicher.

    Das SCF kommentiert dazu:

    „Aspartam ist unter den intensiven Süßstoffen einzigartig, da die Aufnahme seiner Bestandteile mit der Aufnahme der selben Substanzen in natürlichen Nahrungsmitteln verglichen werden kann.“

    Die Prüfung wurde ursprünglich von der britischen Food Standards Agency beantragt, die ihre Unterstützung für die Ergebnisse des Prüfungskommitees ausdrückte. Der Bericht des SCF enthält die Feststellungen des kürzlich erstellten Berichts der Agence Francaise de Sécurité des Alliments (AFSSA) und stellt eine weitere unabhängige und maßgebliche Bestätigung der Sicherheit von Aspartam dar.

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    1. Nike Artikelautorin

      siehst du. das meine ich. sie sagen uns, dass es nicht schädlich ist und die mehrheit glaubt tatsächlich an unabhängige studien. das sind milliarden um die es geht – natürlich bestätigt kein institut, dass aspartam ein gift für den körper ist.

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  5. irina

    hallo,
    ich weiss schon seit ich das erste mal lightbrausen probiert hab, dass sie mir nicht schmecken.. Jetzt ernähre ich mich neuerdings etwas bewusster und versuch dabei zum grössten teil gute basische lebensmittel zu verwenden. Ich muss sagen, dass ich mich seitdem mehr mit den Inhaltsstoffen auseinandersetzte, bzw. was sie im körper auslösen. Danke für diesen schönen artikel.

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