„Miral“ von Julian Schnabel

18.11.2010 Film, Allgemein

Das Dreckswetter verleitet mich im Moment dazu, euch weiter darauf hinzuweisen, sich im Kino zu verkrümeln. Und bekanntlich bekommt man neue Eindrücke am besten eben direkt dort und wird auf Neuerscheinungen hingewiesen. Und so wurde ich auch auf den heute erscheinenden Film „Miral“ aufmerksam, der vor dem Filmstart von „Somewhere“ von Sofia Coppola über die Leinwand huschte.

Der New Yorker Regisseur und Künstler Julian Schnabel begeisterte mich zuletzt mit seinem preisgekrönten Drama „Schmetterlinge und Taucherglocke“, was die Vorfreude auf Miral eigentlich nur unterstreicht. Und dieser neueste Streifen erzählt die Geschichte der jungen Miral, die die schlimmste Zeit des Nahostkonflikts in ihrer Heimat, einem kleinen palästinensischen Dorf hautnah miterlebt.
Aufgenommen in einem Waisenhaus, nachdem ihre Mutter stirbt, findet sie eigentlich wieder ein bisschen Halt. Das ändert sich im Alter von 16 Jahren, als sie in ein Flüchtlingslager geschickt wird, um dort als Lehrerin zu arbeiten. Diese räumliche und örtliche Veränderung wirkt sich auch auf Mirals Denkweise aus und sie verspürt den Wunsch, auszubrechen und sich aufzulehnen. Nachdem sie auch noch einen politischen Aktivisten kennenlernt steht sie zwischen zwei Parteien: Entweder sie schließt sich ihrem Volk an und kämpft oder sie hält an ihrem Glauben fest, dass Bildung allein Frieden bringen kann.

Eine tragische und mitreißende Geschichte: Zwischen Wut und Angst, Zorn und Hoffnung, politischer Geschichte und dem Versuch glücklich zu werden.
Schaut ihn euch an und taucht in eine andere Welt. Wie gesagt, das Wetter liefert euch die beste Gelegenheit dazu!

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