Ausstellungstipp: Gesichter der Renaissance im Berliner Bode-Museum

Wir verlieren uns gerne in der Vergangenheit und schwelgen in nostalgischen Märchenwelten, surrealen Fantasien oder historischen Kunstwerken – um einmal mehr den Blick auf die Gegenwart zu richten und das Heute mit dem Damals zu vergleichen. Anlass könnte uns als nächstes das Ausstellungs-Event des Jahres dazu geben, in der über 150 „Gesichter der Renaissance“ gezeigt werden. Richten wir unseren Blick nämlich auf die präsentierten Portraits, stellen wir schnell fest, dass so manche Schönheit des 15. Jahrhunderts an heutige Trends und geliebte Musen erinnert und sich eben trotz der vielen Jahre auch heute überall wiederfinden lässt.

Die Staatlichen Museen zu Berlin und das Metropolitan Museum, New York, laden ab heute in eine vielleicht einmalige Ausstellung zur Portraitkunst der italienischen Renaissance ein und wir möchten uns das nicht entgehen lassen. Auf dunklem Hintergrund werden über 150 Gesichter ausgestellt, darunter große Persönlichkeiten, italienische Fürsten, Gattinnen, Töchter und Geliebte, Feldherren und Gelehrten, allesamt im strengen Profil gemalt. Sie wirken heute kostbarer denn je, denn die Pinselstriche der Maler um Leonardo da Vinci, Botticelli, Ghirlandaio und Bellini sind hunderte Jahre alt und zeigen uns detailverliebtes Können.

Die großangelegte Ausstellung präsentiert über 150 Werke italienischer Portraitkünstler von mehr als 40 Malern der Frührenaissance im Bode-Museum zusammen. Darunter verstecken sich geliehene Schätze aus über 50 großen Museen, unter anderem aus den Uffizien in Florenz, dem Pariser Louvre und der Londoner National Gallery.

Uns wird dabei ans Herz gelegt, drei Besonderheiten nicht entgehen zu lassen, denn während in der Handelsmetropole Florenz überwiegend Ideale weiblicher Schönheit entstanden, spiegeln die Portraits der Fürsten vor allem die humanistische Gedankenwelt wider. In Venedig dagegen gab es erst recht spät die klassischen Portraits, die dafür umso mehr Intensität ausstrahlen und uns vielleicht gerade deshalb in ihren Bann ziehen.

Aber macht euch einmal selbst ein Bild dieser groß angekündigten Ausstellung „Gesichter der Renaissance“, stellt Vergleiche her, lasst den Kontext wirken und transportiert die portraitierten Damen und Herren in die Gegenwart.

Eckdaten:
25. August bis 20. November im Bode-Museum, Berlin

Bilder via Bode-Museum

 

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