Passt auf euch & eure Liebsten auf – die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen auf einen Blick

Pünktlich zum Jahresanfang ist die Medienlandschaft randvoll gefüllt mit Vorsätzen, denen wir nach Empfehlung schleunigst nachgehen sollen, ganz gleich, ob es sich denn nun um Bewegung, Finanzen oder Ernährung dreht. Ob und wann Vorsätze überhaupt sinnvoll sind, muss gewiss jede*r für sich alleine entscheiden, so einige Dinge sind zu Beginn des Jahres aber nicht bloß sinnvoll, sondern auch ganz schön notwendig. Die Rede ist natürlich nicht von irgendwelchen Diäten, die uns von sämtlichen Seiten angepriesen werden, sondern von Vorsorgeuntersuchungen, die uns im Zweifel vor Schlimmerem bewahren können. Und weil Arztpraxen meist ja doch überfüllt sind und der ein oder andere Termin bloß mit Glück oder viel Wartezeit erwischt wird, wollen wir uns im Januar allesamt einen kleinen Schubs geben, um uns frühestmöglich um jene Termine zu kümmern. Als kleinen Reminder haben wir die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen auf einen Blick zusammengetragen, die ihr in den Kommentaren natürlich sehr gerne ergänzen könnt.

Der Besuch bei der Frauenärztin oder dem Frauenarzt

Ganz sicher zählen Termine bei der Frauenärztin oder dem Frauenarzt nicht zu den schönsten Ereignissen, sind dafür aber umso wichtiger. Um sich in Bezug auf Brust- und Gebärmutterhalskrebs untersuchen zu lassen, wird empfohlen, mindestens ein Mal pro Jahr einen Termin wahrzunehmen. Individuelle Absprachen können, etwa bei höheren Risiken, mit den jeweiligen Ärzt*innen abgesprochen werden.

 

 
 
 
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Ab zum Zahnarzt oder zur Zahnärztin

In Sachen Zahnvorsorgeuntersuchungen empfiehlt das Bundesgesundheitsministerium Menschen ab dem 18. Lebensjahr, sich jedes halbe Jahr untersuchen zu lassen. Neben den Zähnen kann der Zahnarzt bzw. die Zahnärztin auch Veränderungen, die auf Mundhöhlenkrebs hinweisen, erkennen.

Ein Blick auf das Blutbild & die Schilddrüse

Um stets auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt es sich, in regelmäßigen Abständen ein großes Blutbild beim Hausarzt bzw. der Hausärztin des Vertrauens machen zu lassen und die Schilddrüse ordentlich durchchecken zu lassen.

 
 
 
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Ein Beitrag geteilt von Isabelle Feliu (@isabellefeliu) am

Das Hautkrebs-Screening

Das Hautkrebs-Screening dient zur Früherkennung von weißem und schwarzem Hautkrebs. Dabei werden der gesamte Körper sowie die Kopfhaut untersucht, anschließend folgt eine Beratung. Für gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren übernimmt übrigens die Krankenkasse alle zwei Jahre die Kosten. In Risikofällen werden häufigere Untersuchungstermine mit dem Hautarzt oder der Hautärztin vereinbart. Das Hautkrebs-Screenings kann übrigens auch mit dem Gesundheits-Check-up vereint werden.

Der Gesundheits-Check-up

Der sogenannte Gesundheits-Check-up beinhaltet Früherkennungstests rund um Diabetes sowie Nieren- und Herz-Kreislauferkrankungen. Dabei werden einerseits Informationen zu eigenen Vorerkrankungen und Erkrankungen innerhalb der Familie gesammelt, andererseits folgt eine körperliche Untersuchung, bei der auch der Blutdruck gemessen wird. Liegen Übergewicht, Bluthochdruck oder familiäre Vorerkrankungen vor, werden außerdem die Blutfettwerte sowie der Nüchternblutzucker getestet. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt einen solchen Gesundheits-Check-up übrigens erst ab 35 Jahren im Drei-Jahres-Intervall. Zwischen 18 und 34 Jahren zahlt die Krankenkasse nur einmalig.

Der Sehtest

Ein regelmäßiger Sehtest macht nicht bloß Sinn, wenn man beim Lesen die Augen zusammenkneifen muss, die Straßenschilder in der Ferne nicht erkennen kann oder mit Kopfschmerzen vor dem Bildschirm sitzt, denn selbst, wenn man bereits eine Brille trägt, kann sich die Sehkraft weiterhin verschlechtern. Besuche bei eine*m Augenärztin und eine*m Augenoptiker*in sind in regelmäßigen Abständen also durchaus sinnvoll.

 
 
 
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Ein Beitrag geteilt von Livia Fălcaru (@liviafalcaru) am

Die Angst vor der Spritze überwinden & ab zum nächsten Impftermin

Für Erwachsene empfiehlt das Bundesgesundheitsministerium alle zehn Jahre eine Auffrischimpfung gegen Diphtherie, Tetanus sowie Keuchhusten. Außerdem sollten Personen, die nach 1970 geboren sind und nicht bzw. in ihrer Kindheit nur einmal gegen Masern geimpft wurden, eine Masernimpfung vornehmen lassen.

Das Chlamydien-Screening

Bei Chlamydien handelt es sich um Bakterien. Dabei zählen sie zu den am häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Auch wenn die Infektion selbst oftmals keine Beschwerden verursacht, kann sie bei jungen Frauen im schlimmsten Fall bis zur Unfruchtbarkeit führen. Bei einer frühzeitigen Erkennung kann die Erkrankung aber gut behandelt werden. Übrigens: Für unter 25-Jährige wird der Test von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Dinge, die man selbst tun kann:

Neben Arztterminen, die man regelmäßig wahrnehmen sollte, gibt es natürlich auch einige Dinge, die man präventiv selbst vornehmen kann. Hierzu zählen etwa:

1. Die Brust abtasten, um Veränderungen und Knoten frühzeitig zu erkennen (ein super Video gibt es hier).

2. Das Eincremen der Haut empfiehlt sich nicht nur, um Trockenheit vorzubeugen, sondern auch, um Veränderungen der Haut oder neue Muttermale schnellstmöglich zu bemerken.

3. Wer in seinem Leben schon einmal Läuse hatte und derzeit einem erhöhten Risiko ausgesetzt ist, der bzw. die weiß: Ein Abtasten und genaueres Anschauen der Haare macht durchaus Sinn, um etwa Nissen zu erkennen.

4. Vor allem im Winter stecken unsere Füße die meiste Zeit in geschlossenen Schuhen und dicken Socken, weshalb wir sie jetzt erst recht genau begutachten sollten, um Unannehmlichkeiten wie etwa Fußpilz erkennen und behandeln zu können.

5. Als Bonus gibt es noch Sarahs Top-Tipp: Einer*m Osteopath*in einen Besuch abzustatten und sich von oben bis unten anschauen zu lassen, kann durchaus so einiges bewirken.

6. Um Veränderungen in den Hoden frühzeitig zu erkennen, gibt es für Männer ebenfalls die Möglichkeit des Abtastens. Hier gibt es eine Anleitung.

 

Und denkt bitte auch daran, auf eure Partner zu achten, sie an Vorsorge zu erinnern. Gerade wenn Krankheiten in der Familie bekannt sind, ist es wichtig, sich frühzeitig bzw. regelmäßig checken zu lassen. Stichwort: Prostata- und Hoden-Krebs. 

Hinweis: Dieser Artikel erschien ursprünglich im Januar 2020

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19 Kommentare

  1. Franzi

    Vielen Dank für diesen tollen Beitrag.
    Ich bin 31 und gehe bereits seit einigen Jahren alle 2 Jahre zum Hautarzt für ein Hautscreening. Dies wird auch von der Krankenkasse bezahlt. Also scheinbar ist die Übernahme der Kosten von Krankenkasse zu Krankenkasse unterschiedlich, weil du ja schreibst dass es erst ab 35 Jahren übernommen wird.
    Oder meinst du damit diese „Lupe“, die der Hautarzt zum besseren Erkennen verwendet, die aber eigenständig bezahlt werden muss? Andernfalls würde der Arzt nur mit purem Auge gucken.

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    1. Julia Carevic Artikelautorin

      Danke dir, liebe Franzi! Die Angaben stammen vom Bundesgesundheitsministerium und es handelt sich hierbei um das gesetzliche Hautkrebsscreening. Nach deinem Hinweis habe ich nochmal recherchiert und gesehen, dass es auch Krankenkassen gibt, welche die Kosten bereits ab 20 Jahren übernehmen (was dann ein „freiwilliger“ Service der Krankenkasse wäre, ab 35 Jahren „müssen“ es dann alle Kassen übernehmen).

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  2. Tülay

    Sarah’s Topp Tipp möchte ich hier bekräftigen! Osteopathie wird hierzulande leider gar nicht bzw teilweise von Krankenkassen bezahlt, ist aber Gold wert, hier wird der gesamte Körper abgetastet und inklusive inneren Organen näher betrachtet (keine Sorge, ihr müsst nicht nackt sein), und fördert manch ein Aha-Erlebnis hinsichtlich chronischer Beschwerden zu tage. es lohnt sich, auf eine Osteopathie Behandlung hinzusparen bzw einen Gutschein zu verschenken!

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  3. Katherine Fischer

    Danke für den Artikel über Vorsorgeuntersuchungen. Das ist interessant zu wissen, dass die Krankenkasse für den Gesundheits-Check-up nur einmal zahlt, wenn man zwischen 18 und 34 Jahre alt ist. Ich habe mich nie wirklich mit dem Thema auseinander gesetzt, aber mein Freund hat letztens davon gesprochen, denn er braucht einen Check-up für Herz-Kreislauf. Deswegen ist es echt gut, dass ich diesen Beitrag gefunden habe. Sehr hilfreich!

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  4. Anna

    Danke für den Tipp, sich neben der normalen Gesundheitsvorsorge bei den Ärzten auch von einer Osteopathin oder einem Osteopathen untersuchen zu lassen. Bei mir waren alle Werte immer in Ordnung, ich hatte aber immer das Gefühl, das etwas nicht stimmte. Es wurde dann eine Verkürzung erkannt, die sich auf meinen ganzen Körper ausgewirkt hat.

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  5. Peter Buschman

    Meine Frau und ich sind nun schon etwas älter und wir wollen gerne eine Vorsorgeuntersuchung machen um auf keine bösen Überraschungen zu stoßen. Ich wussten ich das die Krankenkasse für Hautkrebsscreening einmal pro 2 Jahre die kosten übernimmt. Ich werde das mit meiner Frau besprechen Sodas wir uns ausreichend untersuchen lassen können.

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    1. Sara

      hm, also als Peter Buschmann zu kommentieren und dann einen Link zur Vorsorgeuntersuchung einer Gemeinschaftspraxis zu hinterlegen, finde ich irgendwie ganz schön oll.

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  6. Lotte

    Vorsorgeuntersuchungen sind auf jeden Fall sehr wichtig!

    ABER z.B. bezüglich des Tipps mit dem Osteopathen:

    Achtung, wenn ihr plant, in Zukunft eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen!! Hier muss jeder noch so belanglose Arztbesuch mit Diagnose angegeben werden und nicht selten führen Nichtigkeiten wie „hatte vor 3 Jahren mal Schmerzen im Knie“ zu fatalen Ausschlüssen im Versicherungsschutz.

    In diesem Zusammenhang: Habt ihr eigentlich auch einmal einen Artikel zum Thema „Welche Versicherungen sind sinnvoll“ verfasst? Das wäre auch ein wichtiges Thema.

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  7. Britta Burdorf

    Hallo, ihr habt noch eine sehr wichtige Vorsorge vergessen. Die Darmkrebs Vorsorge! Habe beim Frauenarzt, gibt es aber auch beim Hausarzt, einen Test für eine Stuhlprobe bekomnen. Dadurch wurde ich zu einer Darmspiegelung geschickt. Es wurde Darmkrebs im frühen Stadium festgestellt. Ich musste trotzdem eine große Operation in kauf nehmen, doch ich hatte großes Glück! Es wurde noch rechtzeitig erkannt, bevor andere Organe betroffen sind. Also geht zur Vorsorge!!!

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  8. Jojo

    Liebe Janes,

    Sarah hatte mal in einem Artikel über ihre Erfahrungen bei einer tollen Osteopathin in Berlin berichtet, leider kann ich den Artikel nicht mehr finden. Könntet ihr mir nochmal deren Namen sagen? Das wäre superduper lieb suche dringend eine!!
    Merci<3

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  9. Joachim Hussing

    Danke für die Informationen über Vorsorgeuntersuchungen. Meine Frau und ich sind wegen des neuen Jobs, den ich gerade bekommen habe, in eine neue Stadt gezogen. Wir werden uns nach einem Klinikgelände umsehen, wo wir Vorsorgeuntersuchungen erhalten können.

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  10. Theo Schumacher

    Mein Onkel hat mich letztens zum Thema wichtigste Vorsorgeuntersuchungen etwas gefragt, aber ich wusste nicht genug darüber. Deswegen bin ich echt froh, dass ich diesen Beitrag gefunden habe. Nächstes Mal, wenn ich ihn sehe, kann ich ihm erzählen, was ich hier gelesen habe.

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  11. Naila Schneider

    Ich habe an meinem Oberschenkel ein Muttermal entdeckt, das ich vorher nie gesehen hatte. Nun habe ich Angst, dass das eine Art Hautkrebs sein kann. Gut, dass man das Hautkrebs-Screening mit dem Gesundheits-Check-Up vereinen kann. Aber was ist der Unterschied, zwischen weißem und schwarzem Hautkrebs?

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  12. Nina Hayder

    Gut zu wissen, dass die Krankenkasse den Gesundheitszustand-Check-up ab 35 Jahren zahlt. Ich werde davon meinem Mann berichten. Dann können wir gemeinsam den Check bei einem Arzt machen lassen.

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  13. Elsa Horneke

    Liebe Julia, ich danke dir für diesen Artikel. Für mich gehört der Besuch bei meiner Frauenärztin seit Jahren zur Routine. Es ist so wichtig, auf seine Gesundheit zu achten und auf seinen Körper zu hören. Ich finde es klasse, dass du deine Leser dazu ermutigst, regelmäßige Check-ups beim Arzt zu machen.

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  14. Anton Schneider

    Vielen Dank für den Erfahrungsbericht. Grade eine Prostatauntersuchung finde ich sehr sinnvoll. Werde ich wohl auch bald mal in Angriff nehmen.

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