Crystal Renn gilt schon fast als das Vorzeige-Modell, dass sowohl als magerdürr und auch als leicht übergewichtig auf sich aufmerksam macht. Sie selbst sagt, dass sie darauf nicht mehr streng achte, sondern das macht, wonach ihr gerade ist und sich selber dafür mag. Lassen wir mal so stehen und können wir auch recht gut nachvollziehen. Zu Ende ist eine Diskussion deshalb aber noch lange nicht. Auch nicht, wenn die Vogue Italy mal wieder ganz auf Plus-Size Models wie Tara Lynn, Candice Huffine und Robyn Lawley setzt. Damit manövriert sich ein Magazin ebenso ins Rampenlicht, wie ein Jean-Paul Gaultier, der Beth Dito über den Catwalk schickt, aber schaffen sie dadurch auch mehr Akzeptanz? Irgendwie nicht, denn sonst würden alle einfach sagen „Find ich schön Punkt“, statt das Thema Plus-Size Models wieder und wieder neu aufleben zu lassen…
Entweder es wird bejubelt oder wir schütteln wie wild mit unserem Kopf. Fest steht für mich, dass das Editorial der Vogue wunderbar ästhetisch und gelungen ist, dass Kurven verdammt sexy sind und ich durchaus öfter fülligere Ladies sehen mag. Genauso gern mag ich allerdings auch Models, die nicht durch ihre Kurven bestechen, sondern einen recht androgynen Körper haben, ohne gleich das Wort „mager“ auf die Stirn gestempelt zu bekommen. Und das Photoshop-Tool kommt sowieso jedes Mal zum Einsatz, machen wir uns dabei nichts vor. Zwar sind Plus-Size Models immer noch nicht die Regel, sie werden aber immer seltener skeptisch begutachtet. Nichtsdestotrotz müssen wir immer wieder Formate und Designer in den Himmel loben, weil sie sich mit dem ‚ach so kontroversen Thema‘ auseinandersetzen.
Ein Model sollte schön oder facettenreich, ausdrucksstark oder unique sein und seine Zielgruppe ansprechen! Dünn, „normal“ oder fülliger sollte doch da keine Rolle mehr spielen, oder?
Fördern die Magazine und Designer unsere Akzeptanz oder geht es schlicht um reine Aufmerksamkeit und Absatzzahlen – Was meint ihr? Schön wäre definitiv ersteres, aber sind wir mal ehrlich…
Die schwarz/weiß Bilder schoss Fotograf Steven Meisel. Titel: Belle Vere
Via eVe.