MBFW Berlin S/S 2014 – Unsere Highlights

11.07.2013 Allgemein, Mode, box2

…und der Beweis, dass Berliner Mode alles andere als langweilig ist. Berlin ist weder London noch Paris. Berlin hat die skurrilsten Streetstyles und die unwichtigsten F-Promis in der erste Reihe. Berlin ist muffig und die Designs sind allesamt gleich und öde. Die Fashion Week in Berlin hat es nicht leicht: Nicht nur, dass parallel zur Berliner Modewoche die Couture Schauen in Paris präsentiert werden, auch die Men’s Wear wird mit leichter Überschneidung in der französischen Hauptstadt vorgestellt. Ein Großteil der Presse ist also auf internationaleren Pfaden unterwegs. Noch dazu wird Berlin ständig mit London und Paris verglichen, über unsere Streetstyles machen wir selbst uns am allermeisten lustig, ebenso wie über die Prominenz in der Front Row. Das Zelt ist eh total doof und Trends werden in Berlin erst recht nicht geboren. Es ist ja auch viel schöner, sich immer wieder einzureden, wie toll doch die Mode im Ausland sei und wie infantil und peinlich die eigene Modestadt dagegen doch ist.

Alles kein Grund zur Aufregung. Denn das ist vor allem eines: typisch deutsches Verhalten. Meckern, hochnäsig von dannen ziehen und nach scheinbar unerreichbaren Sternen greifen, statt das Hier und Jetzt zu feiern. Ja, vielleicht gibt’s hier keine „Whaow-Trends“, vielleicht haben wir leicht eigenartige Streetstyles und möglicherweise glitzert alles in den anderen Ländern ja auch ein klein bisschen mehr. Aber deswegen ist die Berliner Mode noch längst nicht unrelevant und unwichtig. Ganz im Gegenteil. Beweis gefällig?

Handwerk par Example gibt’s fast flächendeckend bei all unseren Schätzen: Issever Bahri experimentieren seit mehreren Saisons mit Leder herum und knüpfen nach traditionellem Handwerk kleine Kunstwerke und binden sie ganz selbstverständlich in ihre Kollektion ein. Isabel de Hillerin lässt sich von der moldavischen Handwerkskunst inspirieren und arbeitet mit Textilien und Techniken, die längst in Vergessenheit geraten sind.

Vladimir Karaleev bleibt der unangefochtene Liebling der Berliner Modewoche. Seine Handschrift: Wieder eindrucksvoll umgesetzt. Seine Kreationen: Alle zum Haben-wollen. Seine Leidenschaft: Unübersehbar. Drapiert an der Puppe, nach eigenem Gusto zurecht geschnibbelt und zwischen elegant und sportlich mit anderen „Fetzen“ kombiniert. Vladi, wir wünschten, mehr Designer hätten ein Händchen wie deins.

Hien Le entwickelt seit drei Saisons fantastische Prints, arbeitet mit Inspirationen und verfremdet sie schließlich. Zum Ausdruck kommt das fertige Ergebnis auf Seide und wird sportlich elegant zur Alpaca Shorts kombiniert. Ein cooler und zugleich eleganter Mix – unser heimlicher Liebling mit skandinavisch-anmutendem Einschlag.

Achtland gilt bei vielen als größter Anwärter auf das oberste Treppchen der gesamten Fashion Week. Zurecht, wie wir finden. Wie lange haben wir auf unkomplizierte Kreationen gewartet, die über die Beschreibung „minimalistisch und fließend“ hinaus geht. Gesucht gefunden – und das gleich im Doppelpack!

 

Schumacher haben wir diesmal leider verpasst und sind zugegeben ein bisschen traurig drum: Diese Kollektion war wirklichwirklich ziemlich schön! Ungewöhnliche Silhouetten, geliebtes Blau und ein deutlich coolerer und lässigerer Eindruck als in den Jahren zuvor. German Eleganz. Unaufdringlich aber dennoch sehr markant.

Auch Anne Gorke haben wir diesmal verpasst: Am Freitag musste einfach so viel nachgearbeitet werden, dass partout keine Zeit zum Schauen blieb. Schade eigentlich, denn ihre Kollektionen sind vor allem eines: Inspirierend für den Alltag und ziemlich tragbar!

Der Name hatte uns bereits im Vorfeld Kopfweh bereitet: Vonschwanenflügelpupke. Ein Zungenbrecher, den man sich erst nach vielen Vernüpfungen im Kopf merken kann. Zugegeben, vielleicht fiel es auch nur uns schwer, sich diese beiden aneinander gebauten Nachnamen zu merken. Schlussendlich hat’s jedenfalls geklappt. Und was zaubern sie uns: Ungewöhnliche Prints treffen auf knallige Farben und verbinden sich auf Tüchern und Seidenkombinationen. Im Zweiteiler wirkt das ziemlich erfrischend – einzeln eingesetzt kann man für spannende Details sorgen. Irgendwelche Einwände?

 

Noch mehr Lieblinge, die allesamt in unseren Schrank wandern dürfen!

3 Kommentare

  1. Jasmin

    Sehr schöner Bericht! Aber leider zeigt Ihr viel von dem, was man auch überall anders lesen kann. Hätte gerne mehr Infos über nicht so bekannte Labels bekommen! LG

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  2. maike

    die bilder könnten eine bildunterschrift gebrauchen, bzw. sollte die im text genannten labels besser zu den bildern angepasst werden.

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