Inside Jane Wayne // Der Juni mit Nike Jane

30.06.2017 Wir

Ein paar mal im Monat wollen wir euch mit unserer Rubrik INSIDE JANE WAYNE ein wenig mehr an unserem Alltag teilhaben lassen. Mal plaudert das Team ein klein bisschen aus dem Nähkästchen, wieder teilen wir mit euch unsere vergangenen Tage, unsere Flausen im Kopf und unsere persönliche Gedanken. Eben Momente, die uns aufgeregt oder glücklich gestimmt haben. Quasi ein kleiner Querschnitt von all dem, was gerade durch unsere Köpfe flitzt.

Was mich Ende Juni beschäftigt hat und worauf ich mich gerade freue, lest ihr hier: 

Wie würden andere mich gerade beschreiben?

Weil ich selbst furchtbar schlecht darin bin, mich selbst zu beschreiben und auch keinen blassen Schimmer habe, wie andere meinen Laune derzeit wohl einschätzen würden, habe ich einfach nachgefragt. Mein Freund behauptet, ich sei gerade unheimlich laut, singend und tanzend unterwegs, ein Fegefeuer, aufbrausend und voller Tatendrang. Wie er darauf kommt, weiß ich wirklich nicht genau, denn eigentlich liege ich derzeit sogar viel häufiger faul auf dem Sofa herum als gewöhnlich – Gossip Girl ist Schuld, upsi. Sarah findet, ich mache mir hin und wieder zu viel Druck und dass ich außerdem dazu tendieren würde, etwas rastlos zu sein und viel zu viel auf einmal zu wollen. Das stimmt eigentlich immer. Segen und Fluch zugleich sozusagen. Betty, unsere treueste Schulfreundin, die gleich nebenan wohnt, sagt, ich könne mir auch einfach Lio anschauen, er sei quasi sowas wie eine kleine Nike, bloß als Junge (wobei er da immer wieder protestiert: „Ich bin ein Zug, ein Junge, ein Mädchen, ein Abschleppwagen und wichtig!“). Frech ist er und neugierig und voller Flausen im Kopf! Ganz ehrlich: Mir scheint gerade die Sonne aus dem Allerwertesten. Nicht aber, weil alles perfekt wäre, sondern weil mir das, was auch mal nicht so richtig klappen will, plötzlich nicht mehr wie eine Katastrophe vorkommt, sondern vielmehr wie eine Aneinanderreihung von Chancen, die genutzt gehören.

Motto des Monats:

RG @thisisjanewayne ❤️💖💛 #stopjudging

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Was war?

Ein einziges, großes, wunderschönes Chaos. Hochzeiten jagen derzeit 30. Geburtstage, Jane Wayne bekommt ein neues Gewand (Freunde, das ist gar nicht einfach! Und dauert! Und frisst Zeit! Welche neue Farbe? Wie groß sollen die Bilder sein? Brauchen wir mehr Struktur? Neuen Schnickschnack? Eine andere Schrift?), wir sind auf der Suche nach einem neuen Büro, haben unseren ersten Podcast aufgenommen, auch ein wenig geflucht, wir mussten uns neu sortieren und sind sogar noch immer dabei, uns die Zukunft auszumalen. Wo soll es mit Jane Wayne hingehen? Wie viel Zeit wollen wir für Freunde und Familie haben? Müssen wir präsenter sein, auf Instagram, Events und überhaupt? Hinter den Kulissen brodelt es derzeit, aber es brodelt gut. Immer mal was neues, das fanden wir schon immer schön und anstrengend zugleich. Wir sind gespannt und hoffen, wir können euch demnächst ein Stück weit überraschen. Es folgt nämlich auch noch eine winzig kleine Design-Kooperation – für Sonnentage. Aber pssst. Bald mehr dazu! Ach, und das Buch. Mein Buch. Jenes, welches vermutlich niemals geschrieben werden wird. Ich verpasse Deadlines und stehe auf dem Schlauch. Und: Soll die Protagonistin wirklich Roberta heißen? Manchmal hätte ich gern ein zweites Hirn. Oder gleich mehrere Körper.

Was mich stolz macht:


Schon wieder mein kleiner großer Sohn Lio. Ich glaube, ich bin in einen Topf aus Glück gefallen, trotz der Erkenntnis, dass mit Kind wirklich alles anders wird. Keine Ahnung, wo all die Liebe herkommt, die mich plötzlich zur Löwenmama macht. Keine Ahnung, ob es allen Mamas so geht. Und keine Ahnung, ob vielleicht alle Kinder so sind. So warmherzig. neugierig, klug, lustig und genügsam und zufrieden und entspannt. Aber inzwischen kann ich mir kaum einen besseren Frühstücks-Partner vorstellen und niemandem, mit dem ich die Welt lieber entdecke. Im August fliegen wir mit Sarahs kleiner Familie und meinem Freund (Lio sagt ürbrigens, Max sei sein Haxi: Ich habe eine Mami, einen Papi und einen Haxi!“) gemeinsam für eine Woche nach Sardinen. Und ich fürchte, die kleine Wilma muss Lios Hand dabei halten: „Über die Wolken kann ich nicht, ich bin doch kein Vogel!“. Wir schaffen das schon.

Das muss ich unbedingt noch sehen:

The Beguiled, oder auch: Die Verführten. Sofia Coppolas neuester Wurf, der auf Thomas Cullinas gleichnamigem Roman basiert, spaltet derzeit die Gemüter. Während der Bürgerkrieg tobt, wir schreiben das Jahr 1864, gerät das geregelte Leben in einer Mädchenschule plötzlich aus den Fugen – ein verletzter Soldat muss gepflegt werden. Aber dabei bleibt es natürlich nicht. Bei ZEIT Online findet ihr eine ausführliche Kritik zum Film, Spiegel Online hingegen bat die Regisseurin jüngst zum Gespräch, indem sie unter anderem über den Vorwurf des „White Washings“ spricht.

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Das fehlt gerade in meiner Wohnung:

Ein Käsebrett, zum Beispiel von Anthropologie. Ich weiß natürlich, dass ein einfaches Holzbrett vollkommen ausreichend ist, um einen Käse adäquat zu schneiden, zur Not tut es ja sogar der Esstisch, aber: Käse ist sozusagen meine einzige kulinarische Leidenschaft. Ich trinke nämlich weder Kaffee (nur manchmal, mit literweise Milch und Bergen von Zucker), noch Alkohol (nur manchmal, mit Cocktailkirsche und Kokosnuss), aber Käse, oh du mein geliebter (Heublumen-)Käse. Ein Stück Gruyère am Morgen, Mittags ein wenig Burrata und zum Abendbrot hauchdünne Scheiben Tête de Moine oder Brockenweise Beaufort – und ich schnall ab.

Das höre ich derzeit:

Trolle Siebenhaar. Vor zehn Jahren veröffentlichte das dänische Musikduo aus Kopenhagen, das aus der Sängerin Ane Trolle und dem Musiker Martin Siebenhaar besteht, ihre Single Sweet Dreams. Bis heute gehört der Track zu meinen liebsten der Welt. Weil er für mich nach Freiheit klingt und nach Schabernack und Heimlichkeit. Die besten Lieder entdeckte man früher übrigens mitunter in Snowboardvideos, erinnert ihr euch? So war es auch hier:

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Das erwartet mich am Wochenende:

Eine Hochzeit, eine Hochzeit! Und zwar jene zweier Schulfreunde. Ich freu mir ein Loch in den Po, denn die beiden haben sich tatsächlich schon während der Oberstufe gefunden – und nun sagen sie tatsächlich JA! Wie herrlich! Gefeiert wird deshalb wild und märchenhaft. Dresscode: Alles, was knallt. Gerettet hat mich hinsichtlich dieser Aufgabe zum Glück MMissoni (hier herrscht schon Sale!) – das glitzernde Kleid dort unten habe ich mir vor einer Weile für ganz besondere Anlässe aussuchen dürfen. Am Samstag werde ich es also zum allerersten Mal tragen und zwar bloß mit Klebe-BH drunter. Ein Bericht wird folgen, ich bin nämlich ein wenig skeptisch, ob das alles wirklich halten wird. Drückt mir die Daumen! (Achso, und die Schuhe stammen von Castañer, ich finde, die funktionieren immer und erden das ganze Tschitschi ein wenig, stimmt’s?)

Das mache ich im Juni, aber nur für mich:

Endlich wieder Tennis spielen. Seit etwa sieben Jahren habe ich nicht mehr ernsthaft auf dem Platz gestanden – Bis vergangene Woche! Was habe ich geflucht und gejammert und den Schläger und mich selbst und die Sonne beschimpft, als die ersten gelben Bälle plötzlich wieder in meine Richtung flogen. Es war fürchterlich. Fürchterlich anstrengend, fürchterlich schön, fürchterlich enttäuschend, fürchterlich motivierend. Ein einziges Hin und Her. Und genau das hatte ich in letzter Zeit so sehr vermisst. Einen Sport, der Spaß macht, auch mit anderen, der mich aber vor allem so weit an meine Grenzen treibt, dass das Hirn zwangsläufig Pause machen muss. Wer selbst noch nie gespielt hat, es aber schon immer mal probieren wollte: Na los! Es ist wirklich egal, wie man dabei aussieht, was man kann, oder auch nicht. Und wer trotzdem blöd guckt, ist ohnehin ein Esel. Etwa 12 Euronen kostet die Platzmiete für eine Stunde. Schnappt euch einen Freund oder eine Freundin, die ein bisschen Erfahrung hat und lasst euch nicht entmutigen. Irgendwann platzt der Knoten und dann wird es immer schöner. P.S.: Wer sich ein passendes Outfit als Motivations-Boost wünscht, hat Glück – auch hier herrscht nämlich gerade Sale-Stimmung:

Schweißbänder: Nike // Shorts: Lacoste // Kleid: Lacoste //
Rock: Ellesse // Schuhe: Nike // Schläger: Wilson

Und dann wäre doch noch das Gitarrespielen – ich kann wirklich gefühlt gar nichts mehr, aber Übung macht die Meisterin. Ganz einfach für den (Wieder-)Anfang: „We’re ging to be friends“ von den White Stripes:

Was mich gefreut hat:

👫 👭 👬

Liebe ist Liebe! Endlich! Die Ehe für alle ist da! Wir schicken einen erhobenen Mittelfinger raus an die AfD und tanzen vor Freude im Dreieck. Was trotzdem bleibt, ist die traurige Jahreszahl 2017 – dass es so lange hat dauern müssen, bleibt mir unbegreiflich. Ab sofort machen wir hoffentlich nur noch viele große Schritte nach vorn und keinen einzigen mehr zurück.

Auf meinem Nachttisch liegen:

Niroz Malek – Der Spaziergänger von Aleppo

„Niroz Malek lebt in Aleppo. Trotz allem. Und er schreibt davon, wie es ist, trotz allem in Aleppo zu leben. Das Ergebnis sind kurze Texte, Miniaturen nicht nur über den Alltag in einer Stadt, auf die Bomben fallen, sondern auch Träume, Phantasien, Texte zu Musik und Literatur, Erinnerungen an gestorbene Freunde und Weggefährten. 55 Miniaturen sind in diesem Buch versammelt, die meisten hat Niroz Malek zuerst auf Facebook veröffentlicht, bis heute schreibt er dort in unregelmäßigen Abständen sehr kurze Texte. An eine Publikation in Syrien war und ist nicht zu denken.
Niroz Malek ist alles andere als ein Reporter des Schreckens, er ist der Intellektuelle, der Schriftsteller, dessen Welt Jahrhunderte an Kultur umfaßt. In dieser Welt lebt er, mit seinen Büchern, Bildern und Schallplatten, und diese Welt kann und will er nicht verlassen. Er streift durch Aleppo, durch die Trümmer und Ruinen, umgeht Straßensperren, versucht vergeblich, einen Soldaten daran zu hindern, einen Jungen mit Down-Syndrom zu erschießen, bloß weil das Kind nicht erfaßt, daß es stehenbleiben soll. Er liest die Namen der Getöteten an den Hauswänden, während er in sein Stammcafé geht, um seinem Alltag einen Anschein von Normalität zu geben. Und er schreibt, weil ihn das am Leben hält. Neben all dem geschilderten Elend ist dieses Buch gleichzeitig auch ein Zeugnis für die Kraft der Kultur, die hilft, auch in der schlimmsten Barbarei die menschliche Würde zu bewahren.“

Viv Albertine – A Typical Girl

„London, Mitte der Siebziger. Die Popkultur wird neu erfunden, in der revolutionären Ursuppe des Punk scheint alles möglich. Aber gilt das auch für Frauen? Gibt es außer Groupie, Elfe oder Rockröhre noch andere Rollen? Besteht vielleicht zum ersten Mal die Chance, mit allen Typical-Girl-Klischees aufzuräumen, statt selber eins zu werden?
Viv Albertine wurde zum Riot Girl, lange bevor es diesen Ausdruck gab. Bei den legendären Flowers of Romance kreierte sie neben Sid Vicious (später Sex Pistols) und Keith Levene (später PIL) ihren individuellen Gitarrensound. Um dann mit den Slits, der ersten autonomen Frauenpunkband, die Türen aufzustoßen, durch die später Madonna oder Lady Gaga eigene Wege gehen konnten.
Wie die Punkszene entstand, wie sie aus weiblicher Sicht erlebt und feministisch neu erfunden wurde und welche Rückschläge es dabei gab – all das wurde noch nie so plastisch und zugleich so reflektiert, so abgeklärt und zugleich so amüsant geschildert wie von Viv Albertine in ihrem umwerfenden Memoir. Shoes off!“

Meine Füße sind verzückt von:

Tempelflitzern, bestickten Satin-Ballerinas und Loafern aus den 70er Jahren, die man meist in kleinen Schnickschnack-Läden oder online findet. Diese hier haben es mir ganz besonders angetan – sind aber leider zu klein für meine Hobbit-Zehen. Und dann ist mir neulich auch noch aufgefallen, dass ich mich nicht daran erinnern kann, wann ich zuletzt Sneaker getragen hätte. So richtige, keine Chucks. Was ist da passiert? Ach, ich weiß wieder: Vermutlich war die Stan Smith-Übersättigung Schuld am Verschmähen des (beinahe) praktischsten Schuhs der Welt. So ein Unfug. Ist es vielleicht also an der Zeit für ein kleines persönliches Revival? Diese hier wären doch mal was.

Summer Reads 🍍🌵🍦 #delphinedevigan #joanjulietbuck #carlostrenger #jeanmichelguenassia

Ein Beitrag geteilt von NIKE VAN DINTHER | JANE WAYNE (@nikejane) am

Das war diesmal knapp. Aber nun muss ich schon weg! Zum Bahnhof. Es geht in die Heimat, Richtung besagter Hochzeit! Was mich zuletzt geärgert hat, das erzähle ich dann einfach ganz schnell in meinem nächsten „Brain Blah“. Und beeindruckt war ich natürlich auch – mehr dazu schon bald in neuer Folge „Heroines“ ♥

4 Kommentare

  1. Janni

    Also ich finde Roberta als Protagonistinnennamen toll, wenn es besagte Roberta aus der mal irgendwann geposteten Kurzgeschichte ist.
    Und wenn deren Geschichte weiterezählt wird, freue ich mich wie Bolle auf das Buch, weil diese erste Geschichte so schön erzählt war und man Roberta schnell ins Herz schließen konnte, dass ich da gerne ein ganzes Buch von lesen würde <3

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  2. Ari

    Ich wünsche euch einen wunderschönen Family Urlaub in Sardinien! Dein Kleiner ist aber auch süß und ich kann das nur so unterschreiben: Seidem ich Mama geworden bin, habe ich jeden Tag so viele Glückshormone wie in den vergangenen 30 Jahren nicht :):)

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  3. Nicole

    „Das Lächeln meiner Mutter“ und „Der Club der unverbesserlichen Optimisten“ habe ich mir eben bei booklooker bestellt. Danke für die Inspiration!

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