Weekend Reads // Über Hygge, Königskinder, AAA-Menschen, einen Serienstart & die Liebe.

Eine kleine feine Leseleiste zum Wochenende, die gerne im Kommentarfeld ergänzt werden darf. Damit uns weder Lehrreiches und Amüsantes, noch Wichtiges entgeht:

Video des Monats:

Facebook

Mit dem Laden des Beitrags akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Facebook.
Mehr erfahren

Beitrag laden

Das Mörderinnen-Stigma schwingt immer mit

Ich denke aber, dass es wichtig ist, zu versuchen, realistisch zu bleiben und eine eigene unabhängige Entscheidung zu treffen, zumindest so weit wie möglich. Der Partner könnte auch zu jedem späteren Zeitpunkt gehen. Wir müssen aber auch akzeptieren, dass ein geliebter Partner wichtiger sein kann als ein noch ungeborenes Wesen. Dass eine ungewollt Schwangere sich selbst wichtiger sein kann. Es wäre vermessen, ein Urteil zu fällen. Jede Frau, da bin ich mir sicher, hat ganz eigene, schwerwiegende Gründe für eine solche Entscheidung.

Stern Online habe ich neulich ein Interview über das Thema Schwangerschaftsabbrüche und den Fall Kristina Hänel gegeben. Warum ausgerechnet Stern?, fragt ihr euch bestimmt. Weil es mir wichtig erscheint, endlich auch jene zu erreichen, die sich außerhalb unserer Blubberblase bewegen, im schlimmsten Fall sogar fernab von ZEIT und Co. Aber lest selbst, und zwar hier.

Welt Aids Tag: „Wir haben doch schon alles, um Aids zu besiegen!“

Die Medizin könnte HIV auslöschen. Schon heute. Doch Homophobie, kulturelle Unterschiede und politische Kampagnen verhindern das, sagt Peter Piot, der erste UNAids-Chef. – Ein Interview. Außerdem: Sag ich’s ihr? HIV haben nur Homosexuelle und Drogenabhängige? Von wegen. Philipp Spiegel, 35 Jahre alt, hetero, erzählt von seiner Diagnose, davon, wie es ist, als Mann mit HIV Frauen kennenzulernen und seiner Suche nach denen, die er infiziert haben könnte.

Die AAA-Bürger

Ich weiß nicht, wer von euch die Serie Black Mirror geschaut hat, aber wer es getan hat, dem wird jetzt vermutlich ein doppelter Schauder über den Rücken jagen. Diese eine (damals noch fiktive) Folge, die das Thema Social Media und wahnwitzige Bewertungssysteme thematisiert, scheint in China nun in die echte Welt übertragen worden zu sein. Ich kann kaum in Worte fassen, wie gefährlich, abstrus und krank mir dieser Schritt erscheint. Aber lest selbst, nämlich hier. Noch ein Grund mehr übrigens, für Privatsphäre und gegen einen Überwachungsstaat einzustehen. Viele vergessen bei aller Freude über die angeblich nahende „Sicherheit“ nämlich allzu gern den fiesen Rattenschwanz solcher vermeintlich gut gemeinten Entwicklungen. 

„So wie Alibaba und Amazon wissen, wofür sich ihre Nutzer interessieren und was sie als Nächstes kaufen könnten, will der chinesische Staat aus den Datenspuren seiner Bürger ableiten, wie sie sich in der Vergangenheit verhalten haben und in der Zukunft verhalten könnten und sie nach einem Punktesystem entsprechend bewerten. Wer zum Beispiel über das Internet gesunde Babynahrung bestellt, soll Pluspunkte erhalten. Wer sich hingegen Pornos ansieht oder zu viel Zeit mit Computerspielen verbringt, muss mit Abzügen rechnen. Vorausgesetzt, der Staat bekommt das mit. Die technischen Möglichkeiten dazu hat er jedenfalls.“

Der Feminist: „Durch Feminismus bin ich mehr ich selbst“

„„Hä? Moment mal, du bist doch ein Mann?! Das check’ ich jetzt nicht. Wie kannst du als Mann denn Feminist sein?“ Diesen Satz müssen sich vermutlich alle Männer, die sich als Feminist bezeichnen, früher oder später anhören. Dabei ist es eigentlich ganz logisch: Bist du für Gendergerechtigkeit? Nerven dich Stereotype? Willst du auch selbst nicht mehr in bestimmte Rollen gedrängt werden? Dann bist du vermutlich Feminist. Wir wollen, dass sich mehr Männer trauen, das nicht nur in Betracht zu ziehen, sondern auch laut zu sagen.“ Deswegen lässt Amazed nun Männer zu Wort kommen, die es vormachen.

Wunderbar, ihr Tollen! Hier entlang!

Sieben Tipps zur Digitalen Entgiftung

„Wie kommt man nur vom Smartphone weg? Ständig ist es da. Neben dem Bett, am Esstisch, in der U-Bahn, im Büro. Inklusive der Versuchung, mal kurz zu schauen, was in der tiefen, weiten Smartphone-Welt gerade passiert. Eine Nachricht vom Partner? Eine Eilmeldung? Bei manchen rattert, blinkt und pfeift es minütlich. Und wenn man es schon in der Hand hält, kann man ja gleich noch … “ Kennen wir. Deshalb hier entlang!

Beziehung: Königskinder 

„“Alter, ich hab dich nicht nur lieb, ich liebe dich“, schreibt Lena an ihren neuen Freund Karim. Die beiden sind Nachbarn und gehen in die gleiche Schule. Er stammt aus Syrien, sie aus dem Dorf, in dem sie wohnen. Bald wird ihnen klar, dass ihre Eltern gegen die Beziehung sind. Ihre Mutter hat Angst vor der fremden Kultur, seine Mutter auch. Halten die beiden dem Druck stand?“ Hier entlang!

Wer Kinder hat, braucht keine Hobbys (hätte aber gern welche)

Herrlich! Selten habe ich so eine treffende, liebevolle und zugleich ehrliche Kolumne über das Elternsein gelesen. Lisa, ich bin Fan:

„Diese Willkür. An einem Tag ist noch alles gut, am nächsten Tag wachst du auf und ein Kind hat mit Flüssigkeit gefüllte Pickel am ganzen Körper; du willst los zur Kita, und das Kind bemerkt, dass die Jeans, die es traditionell mindestens 40-mal anzieht, bevor sie heimlich gewaschen und trockengefönt wird, feucht ist. Du willst länger arbeiten und hast alles und jeden wegorganisiert, und ein Kind teilt dir mit, dass es nicht vorhat, heute nach der Kita zu seinem Kumpel zu gehen, der sei nämlich doof, weil er gestern sein Bügelperlenbild beleidigt habe.“ Hier lang!

Linke Politik ist nur zukunftsfähig, wenn sie feministische Themen endlich ernsthaft einbindet

Und noch ein Editon-F Artikel, den wir euch ans Herz legen: (Denn) auch zwei Monate nach der Bundestagswahl steht nicht fest, wer Deutschland zukünftig regieren wird. Warum wird die aktuelle Debatte nicht genutzt, um endlich frauenpolitische Themen zu platzieren? Das fragt sich Helen heute in ihrer Politik-Kolumne.

Über Hygge

„Die letzten zwei Wochen waren ein Albtraum. Ach, eigentlich das ganze Jahr. Die Welt wackelt. Und dann sinkt die Schneefallgrenze auch noch überpünktlich auf unter 300 Meter. Was jetzt noch helfen kann? Hygge. Zumindest, wenn man den Dänen glaubt und der internationalen Studie, aus der sie regelmäßig als Glücksweltmeister hervorgehen. Von diesen glücklichen Dänen lernen heißt also unweigerlich, Hygge lernen. Das propagieren zahllose Bücher, Blogeinträge und Artikel, die vor allem im angelsächsischen Raum in den letzten Monaten erschienen sind und die Kunde des urdänischen Hyggeligseins in die Welt tragen wollen.“ Weiterlesen!

Warum wehrt ihr euch nicht?

„Frauen, die sich nicht wehren, sind nicht schuld. Der Mann, der seine Machtposition ausnutzt, seine Finger nicht bei sich lassen kann und seine Gelüste nicht unter Kontrolle hat, ist schuld, und zwar immer. Aber gegen das Gefühl der Ohnmacht, gegen das Gefühl, klein zu sein, dagegen könnten wir Frauen was tun. Wir könnten aufhören, von uns als Opfern zu sprechen, und anfangen, darüber zu reden, wie wir uns selbst verteidigen können. Damit wäre, glaube ich, allen sehr geholfen.“ Einen streitbaren, ehrlichen, interessierten Artikel über die #metoo Bewegung, hat jüngst C’est Clairette verfasst. Ich sage dazu nur noch: Auf dass wir niemals aufhören mögen, über Sichtweisen zu diskutieren – und uns zu wehren. Danke, Claire!

Untenrum Unfrei

„(…)Ein anderes Nazirelikt hält sich etwas hartnäckiger, und es sieht nicht danach aus, dass es demnächst entfernt wird: die skandalöse Unfreiheit im deutschen Abtreibungsrecht. (…)

Es gibt einen einzigen positiven Aspekt an der erstinstanzlichen Entscheidung des Gießener Amtsgerichts, das letzten Freitag die Frauenärztin Kristina Hänel zu einer Geldstrafe von 6000 Euro verurteilte, weil sie angeblich „Werbung“ für Abtreibungen gemacht hat. Man wundert sich fast, dass die Strafe in Euro gezahlt werden soll und nicht in Reichsmark, so unzeitgemäß ist dieses Urteil. Das Positive ist: Jetzt wird darüber geredet.“ Hier entlang geht es zur Kolumne von Margarete Stokowski.

Nach der Glyphosat-Entscheidung: Welche Lebensmittel haben die größte Pestizid-Belastung?

Die Verhandlungen haben sich über Monate hingezogen, aber seit Montag Abend ist klar: Die EU wird das Pestizid Glyphosat für weitere fünf Jahre in der Landwirtschaft zulassen. Dabei wird derzeit darüber debattiert, inwiefern Glyphosat krebserregend ist. (…)  Wenn man anfängt, über das eigene Konsumverhalten nachzudenken, bekommt man schnell einen Knoten im Gehirn. Sind bestimmte Gemüse- und Obstsorten besonders betroffen? Was bringt es, nur noch Bio-Obst zu kaufen? Sind da auch Rückstände von Schadstoffen drin, weil das Zeug durch die Luft auch auf das Feld des Biobauern weht? Hier weiterlesen.

12 Kinder erzählen, wie es ist, mit LGBTQ-Eltern aufzuwachsen

„Gabriela hat mittlerweile über 100 Kinder von LGBT-Eltern aus der ganzen USA fotografiert, wobei laut Schätzungen des Williams Institutes sogar rund sechs Millionen Menschen mit LGBT-Eltern in Amerika leben. Sie hat dabei herausgefunden, dass unterschiedlichen Menschen unterschiedliche Erfahrungen machen: „Für manche Kids war es nie schwierig, sie sagten schlichtweg: ‚Das sind meine Eltern’ – vor allem, wenn sie in eine Familie mit LGBT-Eltern hineingeboren wurden“, sagt sie. Für andere gab es viel Verlegenheit, Scham und Heimlichtuerei. „Manchmal waren es sogar die Eltern, die ihre Kinder drängten, die Dinge geheim zu halten, um zu verhindern, dass andere Kinder sie in der Schule deswegen ärgerten.”“ Hier entlang!

Frauke Petry findet es völlig okay, wenn Frauen das schwache Geschlecht sind

Einen kleinen Brechreiz hat diese Woche (mal wieder) Frauke Petry bei mir ausgelöst. 33 Sekunden reichen aus für 33 Tage Bauchweh, versprochen. Aber seht selbst (und lest mehr dazu hier):

Facebook

Mit dem Laden des Beitrags akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Facebook.
Mehr erfahren

Beitrag laden

Kind oder Karriere?

Wenn Frauen studieren, reduziert das die Wahrscheinlichkeit um ein Viertel, dass sie Kinder bekommen. Die Akademikerinnen schreckt oft die Sorge ab, dass sich Karriere und Nachwuchs nicht vereinbaren lassen. Das geht aus einer bislang unveröffentlichten Studie des Essener RWI-Instituts für Wirtschaftsforschung hervor, die unbequeme Fragen an Politik und Wirtschaft nahelegt. Hier entlang geht es zum Artikel.

Wirkt sich meine Ex-Beziehung eigentlich auf meine neue aus?

“ „Wer verlassen wird, hat meist ein verletztes Ego und fühlt sich minderwertig.“ In diesem Fall ist es wichtig, dass man sich Zeit nimmt, bevor man sich erneut auf eine Beziehung einlässt. „Man muss erkennen, was man selbst zum Scheitern der vorigen Beziehung beigetragen hat, sonst bleibt man weiter in der Opferrolle.“ Ein verfrühter neuer Versuch kann jedoch auch dem anderen schaden: „Missbrauch am neuen Partner“ nennt die Expertin es, wenn sich jemand von Beziehung zu Beziehung stürzt. Denn nicht selten endet diese Liebe dann genauso schnell, wie sie begonnen hat.“ Hier gehts lang!

Serien-Start: Dark

Heute läuft „Dark“ bei Netflix an, die erste deutsche Serie von Netflix. Drehort: Eine Kleinstadt, na klar.

„Der erste Eindruck beim Vorab-Öffnen dieses Türchens: Oh, sie haben Stranger Things noch mal auf Deutsch gedreht! Die Parallelen sind fast schon absurd: Ein kleiner Junge verschwindet, Geschwister und Freunde suchen nach ihm. Übernatürliche Kräfte sind ebenfalls im Spiel, nur dass es kein gesichtsloses Monster ist, sondern eine Zeitmaschine, die ausgerechnet in die Achtzigerjahre führt. Die popkulturellen Referenzen sind natürlich auf deutsche Zuschauer zugeschnitten. Nena singt Irgendwie, irgendwo, irgendwann, im Röhrenfernseher läuft Werbung für „Raider, den Pausensnack“, die Schülerinnen tragen schlimme Frisuren und unförmige Pullis. “ Weiterlesen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

Und: Endlich Gute Nachrichten!

„Good News  – Dieser temporäre Lebensretter oder doch zumindest Teilzeit-Stimmungsheber trägt den ebenso schlichten wie passenden Namen „Good News“ – und der ist Programm. Für jeden Tag tragen die Macher des Portals, das zur Good Impact-Familie gehört und auch einfach als Homepage einzusehen ist, die erbaulichsten, verheißungsvollsten und ermutigensten Meldungen der deutschen Presselandschaft zusammen. Der besagte Newsletter versorgt uns folglich jeden Tag (oder wahlweise einmal die Woche) mit Positiv-Headlines wie

„20 Staaten verkünden Kohleausstieg“

„Elternzeit für Kühe: In diesem Betrieb dürfen Kälber bei ihren Müttern bleiben“

„EU-Parlament verabschiedet Gesetz gegen China-Billigwaren“

„Aufforstung boomt“

„Mehr Seehundwelpen als je zuvor“

oder auch ganz schlicht „Mehr Babys und weniger Tote in Deutschland“.“

Danke, Viertel/Vor – fürs Bekanntmachen! Das geht runter wie Butter.

3 Kommentare

  1. Lena

    Ich fand eure Zusammenstellungen immer schon super. Jetzt habe ich einen neuen Job, weniger zeit und auch ehrlich gesagt abends keine lust mehr noch stunden nach spannendem zeug im netz zu schauen. also umso toller, dass verlässliche quellen, wie ihr eine seid, mir da helft. ins Bett kuscheln und auf einen klick viel zum lesen haben, toll!

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr von

Related