Outfits der Woche: Von Schlössern, kurzen Haaren & mehr Zeit für unterschätzte Dinge

10.03.2021 Outfit

In unserer Serie „Unsere Woche in Outfits“ präsentieren wir euch nicht nur ein paar Looks, in denen wir die Woche bestritten haben, sondern erzählen euch auch, was uns in den vergangenen Tagen so durch den Kopf ging.

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Sarah

Ich sage euch was: Bei mir passiert gerade gar nichts. Rien. Nada. Einfach nix. Der Grund dafür ist ganz einfach: Ich musste zum ersten Mal mit einem unserer Kinder zum PCR Test und konnte zwar zwei Tage später ein negatives Ergebnis in den Händen halten, musste aber natürlich schön brav in der Quarantäne ausharren. Ich legte also mal wieder Nachtschichten ein, gab die Buchhaltungsunterlagen zu spät ab und zog nahezu jeden Tag meine neue Wood Wood Jacke an. Ich bestellte voller Elan eine Tischdecke, die dem eigenen Freund nicht passte und Kissen, die die falsche Farbe hatten. Schwor mir, nicht mehr aus Großbritannien zu ordern, weil das Rücksendungsporto bei unfassbaren 30 Euro liegt und stellte erst wenig später fest, dass ich es versehentlich wieder tat. Ich kaufte mir außerdem endlich ein Mobile, das ich schon ewig haben wollte und bohrte um 18.30 Uhr Löcher in die Wand, bis es wutentbrannt an der Haustüre klingelte. 

Shirt: Ganni x Levis, Kleid: Acne Studios (älter, ähnlich hier), Erdbeerkette: Trine Tuxen

Ich glaube, Corona steigt uns allen langsam in den Kopf und macht Monster aus uns. Anders kann ich mir weder die Stimmung mancher Menschen um uns herum erklären, noch die miese Stimmung auf Instagram oder im eigenen Postfach. Das klingt nämlich zum Beispiel nach: „Geflochtene Zöpfe? WTF!“. Auf Nachfrage bekam ich übrigens keine Antwort. Zur allgemeinen Beruhigung backte ich einen herrlichen Apfelkuchen und ließ mir dafür das Rezept von dem Partner meiner Schwester geben. Ein Gedicht, ich sage es euch. Pro-Tipp vom ihm: Nur die Hälfte an Zutaten verwenden, eine Springform (oder Auflaufform) verwenden und das Ganze 20 Minuten länger bei 180 Grad backen. Nachmachen empfohlen!

Wer meine „Haare – wachsen lassen oder abschneiden?“-Umfrage auf Instagram mitgekriegt hat, will sicher außerdem wissen, wie es ausgegangen ist: ca. 1500 Follower*innen stimmten für ab, ca. 550 für wachsen lassen. Ich gebe mir jetzt also noch mal bis Ostern Zeit und werde dann einen Entschluss treffen. Momentan sieht es aber schlecht für die Stripsel aus. 

Strickpulli: Sezane, Rock: Stine Goya, Mobile: Flensted über Süper Store

Haarreifen: KDG x Jane Wayne, gehäkelte Jacke: Wood Wood, Hose: Closed, Rolli: Kauf dich glücklich (älter), Schuhe: Timberland, Socken: Happy Socks

Shirt: Ganni, Rock: Acne Studios (älter), Boots: Ganni (älter)

Shirt & Jeans: Edited
Erdbeerkette: Trine Tuxen
Schuhe: Aeyde

Julia 

Die freien Tage der vergangenen Woche gingen natürlich viel zu schnell vorbei, dafür ist der Keller nun um ein Regal reicher und tatsächlich auch ein wenig aufgeräumter. Trotz Eiseskälte standen diverse Spaziergänge an, etwa durch die leeren Gärten von Babelsberg, weil dort selbst das schönste Schloss — starker Wind und feuchte Luft sei Dank — bloß ein paar wenige Menschen vor die Tür locken konnte. Abends schaute ich Hair und Uncle Frank, trank selbst kreierte Drinks mit Johannisbeersaft, schaute der Pariser Modewoche aus der Ferne zu und hörte Musik, die mich vom Frühling träumen lässt.

Blazer: Acne Studios (älter, ähnlich hier)

Weste: JW Anderson (älter), Hemd: Filippa K (älter, ähnlich hier), Tasche: Paco Rabanne via Vestiaire Collective, Kappe: Acne Studios

Mantel: Filippa K, Kleid: Raey (älter), Sonnenbrille: Prada (älter/ ausverkauft)

Fabienne

Ich genieße besseres Wetter und die damit aufkommende Frühlingsstimmung sehr. Tatsächlich aber geht es mir mental aktuell nicht sonderlich gut. Es nagen viele Selbstzweifel, Social Media stresst mich und ich finde keinen Abstand, ich würde gerne beruflich etwas verändern, aber weiß nicht wie und meine Therapeutin geht ab Mai in Elternzeit. Jackpot. Ich weiß, dass es für meine mentalen Schwingungen immer wieder Höhen und Tiefen geben wird und dass das zu meinem Wesen gehört und zu der Person, die ich bin. Ich hoffe also auf den nächsten Höhenflug und darauf, dass meine Therapie-Fortschritte bis Mai meilenweit sind, sodass ich ohne Sorge in die Pause gehen kann. Wer weiß, manchmal kann alles eine Woche später schon wieder ganz anders aussehen, manchmal aber auch einfach nicht. Was mir gerade hilft: Viel Zeit für gnadenlos unterschätzte Dinge wie Outfits anprobieren, lange Duschen und auf dem Wohnzimmerteppich in der Sonne liegen, aber vor allem eigene Grenzen setzen, Verabredungen herunterfahren und Zeit für mich einplanen. 

Bluse: H&M (älter, ähnlich hier), Pullunder: Selbstgestrickt (Das Strickmuster findet ihr hier), Hose: Edited (älter, ähnlich hier)

Jacke: Amendi (geliehen bei UNOWN), Tasche: Rebecca Minkoff (älter), Bluse: H&M (älter, ähnlich hier)

Ourania

Meine Woche war so kurz wie der 21. Dezember. An diesem Tag ist Wintersonnenwende und es ist sowohl der kürzeste Tag als auch die längste Nacht des Jahres. Also bitte versteht das nicht falsch, ich hatte keine durchzechten Partynächte oder dergleichen. Aber durch den Feiertag und vielleicht auch das steigende Alter verging diese Woche wie im Flug. Die Arbeit war entspannt und ich hatte viel Zeit zum Spazieren, Kochen und Ausmisten. Ausgemistet habe ich dann doch nicht, ich lag lieber auf der Couch und habe mir stundenlang Kochvideos auf YouTube angeschaut. Und bin meiner neuen Passion nachgegangen. Tücher! Ich recherchiere gerade, ob ich mir ein Hermès-Tuch leisten kann und bin auf Vintage-Jagd. An dieser Stelle eine Warnung: Wer keine Tücher mag, sollte sich im kommenden Sommer nicht meine Wochenoutfits anschauen. Ich habe fest vor, Tücher als Tops, Kopfbedeckung, Gürtel und als Accessoires an meinen Handtaschen zu tragen. Ich kann es kaum erwarten! 

Brille: älter, ähnlich hier, Tuch: ähnlich hier, Ohrringe: Romantico Romantico

Blazer: Vintage ähnlich hier, Hose Jil Sander über Neuzwei, Longsleeve: Carhartt, Stiefel: Aeyde

Hemd: Vintage Ralph Lauren ähnlich hier, Hose: Weekday, Sneaker: Nike

5 Kommentare

  1. Sophie

    Liebe Fabienne, vielen Dank für deine Offenheit und Ehrlichkeit bzgl. psychischer Verfassung. Kenne ich nur zu gut von mir und finde es immer toll, wenn andere Menschen genauso offen und unkompliziert über psychische Gesundheit reden. Vllt hilft dir das: auch ich habe in letzter zeit arg zu knabbern und ganz viele Menschen in meinem Umfeld auch (Ich habe das Gefühl der mehrmonatige Lockdown fordert so langsam aber sicher seinen Tribut!). Aber auf ein Ab folgt auch immer ein Auf (muss!)! Liebe Grüße aus München

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  2. Anya

    Liebes Jane Wayne Team, ich mag diese kleinen Einblicke in eure Kleiderschränke und Alltag sehr <3 Vielen Dank! @Fabienne, I sooo feel you! Im Moment geht es mir ähnlich – in allen Bereichen begleitet mich gerade eine ziemliche Unruhe und auch ein wenig Angst, was denn nun werden wird und wie es denn nun wie weitergeht. Mir tat es sehr gut, mit FreundInnen darüber zu sprechen und dann zu erfahren, dass es anderen gerade sehr ähnlich geht. Eine Freundin meinte, dass sie mindestens alle zwei Tage einmal weint und des mega befreiend findet. Ich denke, dass die angespannte Coronalage und das quasi einjährige 'Jubiläum' einfach gerade an allen möglichen Nerven zerren und die Geduldsreserven allmählich verbraucht sind. Aber hey, we can do hard things (Glennon Doyle). Zu Social Media – ich habe alle Kanäle einfach mal ausgemacht – diese zunächst einwöchig geplante Pause werde ich nun unbegrenzt verlängern, weil es mir deutlich besser geht, ich zur Ruhe komme und mehr Zeit zum Lesen und den Kopf in der Mittagspause in die Sonne halten habe 🙂 Liebe Grüße, Anya

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  3. Ruth

    Ihr Lieben, danke! Wie immer so ein wunderbarer Artikel!

    Liebe Fabienne, ich fühle dich sehr und drücke dir ganz fest die Daumen!

    Liebe Sarah, ich finde deine Outfits diese Woche so fantastisch! Du bist eine ganz große Inspiration für mich! <3

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  4. Melanie

    Wie ich mich jede Woche auf diesen Artikel freue – eine wunderbare Konstante, die mich immer wieder inspiriert und einfach gut tut 🙂

    @Fabienne: Das Thema ‚Therapeutin geht in Mutterschutz/Elternzeit’ hatte ich vor einigen Jahren auch und dachte vorher, dass das doch jetzt echt nicht ginge (im Therapieprozess und wie ich es ohne „schaffen“ soll)…aber vielleicht macht es dir Mut zu hören: Ich kam in der Zeit erstaunlich gut klar und es war wie eine Art Probezeitraum, um zu merken, was ich alles schon aus der Therapie mitgenommen hatte und umsetzen/angehen konnte…das hat mir unglaublich viel gegeben. <3

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