Single Stories #5 // Matchen ist silber, Schreiben ist gold. Was gutes „Texting“ beim Onlinedating ausmacht

Erholt von den ungewohnt vielen Flirts in 3D, die Anfang des Sommers unerwartet und sogar unerwartet oft innerhalb eines kurzen Zeitraums aufploppten (ich berichtete ja), ging es für mich zurück in meine altbekannte, hassgeliebte, zweidimensionale Welt des Smartphone-Bildschirms und der zahlreichen Apps, um 2021 zu dem Jahr zu machen, in dem ich the love of my future life kennenlerne.

Ich weiß ehrlich nicht, warum das Kennenlernen online teilweise immer noch verpönt ist. Während der faule Analogdater lediglich lernen muss, besonders einladend zu grüßen, sollte man meinen, dass jenen fleißigen Gamern, die sich durch alle drei (!) Level der Partner*innensuche durchspielen, doch Respekt und Bewunderung gebührt. Wer Level 1 – die erfolgreiche Kreation von Profilbild – und -text – besteht und dafür mit einem Match belohnt wird, kann seine Charme-Skills nun endgültig unter Beweis stellen. Level 2, “Texting”, ist die Königsklasse, welche uns zum Endgegner „Date“ führt. Vorhang auf für meine 5 Texting-Beobachtungen, die ich nur allzu gerne mit euch teile:

 
 
 
 
 
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Ein Beitrag geteilt von TheTinderBlog (@thetinderblog)

1. Authentizität ist das A&O

… und liefert die beste Voraussetzung fürs Aussortieren. Denn irgendwann kommt es doch eh raus. „Du bist, was du schreibst.“ Ist so!

  • Sexisten, die sich ein “Keine Feministinnen” in der Bio schon schmerzhaft verkniffen haben, können oft gar nicht anders, als sich dann per Text innerhalb kurzer Zeit selbst zu entlarven
  • Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod – und bei der falschen Verwendung auch tödlich für die Libido (Gleiches gilt für die Verwendung von „your & you’re“– sollte man internationaler unterwegs sein)
  • Wenn man schon morgens mit einem Witz geweckt wird, dann sollte man sich eventuell überlegen, ob man sein morgendliches Müsli nun fortan durch einen Clown ersetzen möchte

2. Das Kratzen unter der Oberfläche 

Die hohe Kunst, die perfekte Bildauswahl zu kuratieren, haben wir ja bereits besprochen. Umso enttäuschender, wenn unsere Mühen lediglich mit einem: ‚Hast Du denn nun gerade kurze oder lange Haare?‘ gewürdigt werden. Nicht gerade das, was ich erwartet hatte, als ich meine Bilder ins Profil stellte. Also: Gesprächsthemen fernab von Aussehen (was man ja dann im Idealfall sowieso irgendwann live begutachten kann) sind empfehlenswert.

 

 
 
 
 
 
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

Ein Beitrag geteilt von Paulette (@pollycooks)

3. Mansplaining braucht niemand

Herrlich, wie ein Typ mir doch einmal mitteilte, dass ich – und viele andere Frauen, mit denen er bereits geschrieben hat – mit meiner Intention, nicht nur etwas Lockeres zu wollen, verrückt wäre und mich mal bei männlichen Personen informieren sollte, wie meine Direktheit so ankommt. Er wäre Profi und hätte zu dem Thema schon Workshops für ein weibliches Publikum gegeben. Ich hoffe wirklich sehr, dass dieses Event kostenlos war und von den daran teilnehmenden Frauen nur besucht wurde, um sich danach mit Freund*innen darüber lustig zu machen.

4. Und sie schrieben und schrieben und trafen sich… nie

Während beim Thema Sex die Meinungen zu einem langen Vorspiel auseinandergehen, habe ich bisher keine, wirklich ernsthaft in Apps nach Kontakt suchende Person kennengelernt, die ewiges Hin- und Hergeschreibe vor dem ersten Treffen abfeiert. 

Ich meine, je nach Profil gibt es doch schon allerhand Infos. Irgendwas sollte da doch wirklich bleiben für den hoffentlich folgenden Live-Austausch. Natürlich gibt es ein paar Dinge, bei denen es Sinn macht, vorher kurz zu checken, ob die Wellenlänge grob stimmt – gerade 2021. Ärgerlich nur, wenn man bereits 30 Minuten auf einem gut laufenden Date ist und dann erfährt, dass die andere Person Impfgegner*in oder Nichtwähler*in ist.

Aber Lieblingsessen, bester Urlaub und Zukunftswünsche? Let’s TALK about it.

 

 
 
 
 
 
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

Ein Beitrag geteilt von TheTinderBlog (@thetinderblog)

Einmal im Monat schreibt unsere Gastautorin Anna über ihr Single-Leben, Dating über 30 und die große Herausforderung, in Zeiten von Corona jemanden kennenzulernen.

2 Kommentare

    1. Anna

      Ich bin empöhrt, so eine Draistigkeit dass geht ja garnich!
      Spaß beiseite, danke für’s Bescheid geben <3
      Anna

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr von

Related