Zu Besuch bei Louis Vuitton //
Ein Hauch Sommer, 60s und versteckte Codes

03.12.2014 Mode, box2

Louis Vuitton

Als wir vor rund zwei Jahren das letzte Mal der Showroom-Einladung aus dem Hause Louis Vuitton folgten, wehte dort noch eine leicht andere Brise – eine Gediegenere, etwas Elegantere, um es genau zu sagen. Marc Jacobs‘ Fokus lag auf Abendmode und schnieken Roben, denen wir zwar immer gerne das Prädikat Klassiker aufdrückten, deren Alltagstauglichkeit nun allerdings gerne in den Hintergrund rückte. Jacobs stampfte die Ready-to-Wear-Linie damals für Louis Vuitton aus dem Boden und sorgte für spektakuläre und fabelhaft inszenierte Traumwelten während der Pariser Modewoche bis er sich vor knapp einem Jahr seinen Posten an den Nagel hing und das Zepter niemand geringerem als Nicolas Ghesquière übergab, um mit seiner Note für frischen Wind in der Maison Louis Vuitton zu sorgen

Seither ticken die Uhren im Traditionshaus ein klein wenig anders: Knallbunte Farben stehen an der Tagesordnung, gewitzte Logo-Interpretationen statt Monogram-Overload rücken in den Fokus und Handwerkskunst und Materialmixe werden groß geschrieben. Wir durften uns von genau diesem Design-Wandel gestern einmal genauer überzeugen und kamen, ganz platt gesagt, aus dem Staunen tatsächlich nicht mehr raus. Louis Vuitton 26

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Zwischen 60s/70s Vibes und Detailversessenheit offenbaren sich Looks, die uns einmal mehr verstehen lassen, dass Mode eben doch sehr wohl als Kunst betitelt werden darf: Hier geht’s um Handwerkskunst und Köpfchen dahinter. Pailletten-All-Over-Kreationen treffen butterzarte Aal-Leder-Jacken, die nach einem beeindruckenden Finish und Shulterklappen ganz schön rough daher. Und auch die DNA des Labels wird den Stücken nicht länger bloß platt in Form des Logos aufgedrückt, sondern findet in ganz unterschiedlichen Umsetzungen Ausdruck: So wird aus dem Koffer-Schloss flux ein Ohrring, aus der Blüte des Logos ein Absatz und aus dem überlappenden LV bei kurzem Drehen ein V, um die Taschen zu öffnen. Das Besondere steckt hier augenscheinlich im Detail – und ich hatte ziemlich viel Spaß daran, genau diese Feinheiten gestern aufzuspüren. 

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Hach ja, so ein Showroom-Besuch macht uns vor allem einmal wieder eines klar: Schauen sind schön und gut, aber einen so direkten Blick auf die Kreationen können sie nicht ersetzen. Wir haben für euch daher noch einmal alle Looks der SS 2015 Runway Show und natürlich auch die Bilder von gestern und unserem direkten Blick auf die Details zusammen gestellt: Für ein Rundum-Bild, sozusagen. 

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Und die dazugehörigen Runway-Looks:

Ein Besuch im Münchener Store lohnt sich seit kurzem übrigens besonders: Denn wechselnde und unabhängige Ausstellungen im Espace Louis Vuitton sorgen dort ab sofort dafür, dass wir unseren Weitblick nicht verlieren und darf verstanden werden als Ort des kulturellen und künstlerischen Austauschs. 

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