5 brillante queere Filme, die ihr 2021 sehen solltet

15.04.2021 Film

Von Kate Winslets und Saoirse Ronans mit Spannung erwartetem „Ammonite“ und Miranda Julys schrägem „Kajillionaire“ bis hin zu dem kenianischen Indie-Dokumentarfilm „I Am Samuel“: diese LGBTQIA+-Filme solltet ihr auf dem Radar haben.

1. „I Am Samuel“

Dieser 70-minütige Dokumentarfilm des Filmemachers Peter Murimi ist eine aufrüttelnde und zuletzt doch erbauliche Auseinandersetzung mit der Erfahrungen eines schwulen Mannes im heutigen Kenia. Die Protagonisten des Films, der Netzballtrainer und Bauarbeiter Samuel und sein Partner Alex, sind seit mehr als einem Jahr zusammen. Das Land ist in Bezug auf Homosexualität nicht liberal (Abschnitt 162 des Strafgesetzbuches besagt, dass es sich um eine Straftat handelt, die mit einer Gefängnisstrafe von bis zu 14 Jahren geahndet werden kann) und die Familien von Sam und Alex lehnen sie ab, als sie sich outen.

Aber sie machen weiter; eine Regenbogenfahne prangt an der Wand hinter ihnen, während sie über die schreckliche Prügel gegen ihren schwulen Mitbewohner diskutieren. Dieser stille Trotz im Angesicht physischer und emotionaler Gewalt fasst perfekt zusammen, wie das Paar das Leben meistert. Mit einem leisen positiven Fazit bleibt zu hoffen, dass sich die Lage für Sam und Alex und (wer weiß) alle anderen queeren Kenianer:innen verbessern könnte.

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2. „Cicada“

Eine intime Darstellung zweier junger Männer, die sich ineinander verlieben. Ben (Matthew Fifer) ist bisexuell und genießt, oder sollten wir eher sagen, erträgt, ein aktives Sexualleben, das von Impulsen und Alkohol befeuert wird. Eines Tages begegnet er beim Schmökern in Brooklyn, New York, dem sanften, schüchternen Sam (Sheldon D. Brown) – und plötzlich ändert sich das Tempo. Sam weigert sich, sofort mit ihm ins Bett zu gehen, stattdessen essen sie gemeinsam, gehen spazieren und reden über ihr Leben.

Sam wurde kurz zuvor bei einer Schießerei im Vorbeifahren angeschossen und hat sich gegenüber seinem religiösen Vater nicht geoutet, während Ben gezwungen ist, sich wieder hochkommenden Erinnerungen an ein Kindheitstrauma zu stellen. Beide müssen auch über die Implikationen ihrer multi-ethnischen Beziehung und die Auswirkungen ihres eigenen Lebens auf den anderen nachdenken. In dem von Fifer geschriebenen „Cicada“ geht es um Scham und Geheimnisse, aber auch um Liebe und Heilung. Ein Film, der Sie noch lange nach dem Abspann begleiten wird.

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3. „Ammonite“

Den Abschluss des diesjährigen BFI London Film Festivals bildete das mit Spannung erwartete zweite Projekt des Regisseurs Francis Lee, Regisseur von „God’s Own Country“ (2017): eine fiktionalisierte Darstellung von Mary Anning, einer autodidaktischen Paläontologin aus der Arbeiterklasse, gespielt von Kate Winslet und ihrer zögerlichen, aber letztlich zutiefst erfüllenden romantischen Beziehung mit der großbürgerlichen Charlotte Murchison (Saoirse Ronan).

Dieser ruhige, nachdenkliche Film spielt in Lyme Regis an der trostlosen und brutalen Südküste Englands in den 1840ern und gewinnt langsam an Leichtigkeit, während sich die beiden verlieben. Einige Szenen sind komplett frei von Dialogen, dennoch gehören sie zu den eindringlichsten, während eine bestimmte Begegnung womöglich eine der realistischsten Darstellungen von lesbischem Sex in einem Mainstream-Film ist. „Ammonite“ ist ein Stück, das zeigt, dass Schweigen Gold sein kann und ein umwerfender zweiter Film von Lee mit außerordentlichen Leistungen beider Hauptdarstellerinnen.

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4. „Transformistas“

Mit diesem neuen Dokumentarfilm, der im August 2020 auf dem OUTshine Festival in Miami Premiere feierte, erforscht Regisseur Chad Hahne die kubanische Transgender-Community. Der Film wurde ohne Genehmigung der kubanischen Regierung heimlich auf einem iPhone gedreht und handelt von der ältesten Schwulenbar Kubas; einem Ort, der von den unglaublich mutigen Transformistas (kubanischen Transfrauen) geschaffen wurde, die für ihre Rechte und ihr Leben kämpfen. „Transformistas“ platziert den kubanisch queeren Aktivismus, das Gesundheitswesen und die Politik in einem aktuellen und historischen Kontext und wirft einen ehrlichen Blick auf unerbittliches Durchhaltevermögen und den Kampf um Akzeptanz.

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5. „Under My Skin“

Dieser wunderbar durchdachte Film, der auf dem Londoner Raindance Film Festival am 29. Oktober 2020 Premiere feierte, ist das Erstlingswerk des australischen Autors/Regisseurs David O’Donnell. Auf der Grundlage von O’Donnells eigenen Erfahrungen mit seinem ehemaligen Partner Raynen O’Keefe, der den Film produzierte, folgt „Under My Skin“ dem Freigeist Denny und dessen Beziehung mit dem zugeknöpften Anwalt Ryan.

Was diesen Film besonders interessant macht, ist die intelligente Besetzung von vier nichtbinären und trans-nichtbinären Schauspieler:innen in der Hauptrolle von Denny. Liv Hewson aus „Santa Clarita Diet“ wurde bereits für die „Best Performance“ beim Raindance-Festival nominiert, die Newcomer:innen Lex Ryan, Chloe Freeman und Bobbi Salvör Menuez aus „I Love Dick“ sind ebenso hervorragend. Ein faszinierender Film.

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VOGUE COMMUNITY

– Dieser Text von Hattie Collins wurde zuerst bei Vogue Germany veröffentlicht. Dort findet ihr zwei weitere Tipps

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