Berlin Fashion Week Recap // Das kleine Protokoll unserer Modewoche

09.07.2019 Mode, box2

Da ist sie auch schon wieder vorbei, die Berliner Fashion Week voller Spring/Summer 2020 Kollektionen. Vergangene Woche tingelten wir so durch sämtliche Bezirke, um möglichst viel Spannendes, Schönes und Interessantes der Modebranche mitzunehmen und die neuesten Kreationen der Designer*Innen zu bestaunen. Obwohl der Terminkalender anfangs nicht allzu straff aussah, waren wir doch recht ordentlich unterwegs, weshalb es auch auf der Seite ein wenig ruhiger zuging. Nun aber ab zu unserem kleinen Protokoll der Berliner Fashion Week, schließlich gibt es doch so einige Termine, die wir mit euch teilen möchten.

Montag

 
 
 
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Modische Opulenz bei Nachwuchsdesigner Christoph Rumpf

Die Berliner Modewoche startete mit der Show des Nachwuchsdesigners Christoph Rumpf. Erst im vergangenen April gewann der gebürtige Österreicher mit seiner Menswear Kollektion den Grand Prix des Hyères Festivals, dem ältesten Modefestival der Welt, und wird künftig mit dem Métiers d’Art Atelier von Chanel ein eigenes Projekt umsetzen. Am Montag aber zeigte er zunächst noch einmal seine Visionen, die ihn zum Sieg in Hyères führten, im Berliner E-Werk. Insgesamt 14 expressive Looks präsentierte er, setzte auf Opulenz und historische Elemente, die dennoch den modernen Zeitgeist widerspiegeln. Das Besondere an Christoph Rumpfs Mode: Viele der verwendeten Materialien stammen von Flohmärkten oder Restbeständen, die nicht verkauft werden konnten und so zu einem neuen Ganzen gefügt werden. Und auch, wenn Christoph Rumpf Männermode entwirft, wirkt sie zunehmend geschlechtslos.

 
 
 
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Garten Showroom bei Weekday

Im Rahmen der German Digital Days lud Weekday zu einem kleinen, exklusiven Outdoor-Showroom nach Berlin Mitte. Zu bestaunen gab es dort bei eisgekühltem Kaffee nicht nur die Sommer Capsule Collection für Frauen, sondern auch die anstehende Fila x Weekday Kollaboration. Letztere besticht durch sportliche Schnitte, gedeckte Töne und Akzente in grellem Neongrün, während sich die Sommerkollektion durch weit fallende Silhouetten, Tüll und sanfte Farben auszeichnet. Mit verliebtem Kopf und einer wachsenden Wunschliste lösten wir uns ehrlicherweise nur ungern, mussten dann aber doch zum nächsten Termin düsen.

 
 
 
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Sunglass Hut x Like to know it

Der Montag war einer der wenigen warmen, sonnigen Tage, die tatsächlich verlauten ließen, dass wir uns mitten im Sommer befinden. Bei 29 Grad waren wir deshalb ganz schön dankbar über die Fächer, die beim kleinen feinen Event von Sunglass Hut x Like to know it auslagen. Eigentlich aber ging es hier natürlich um all die Sonnenbrillen, die auf einem langen Tisch ausgebreitet waren und durch die wir uns in den nächsten Minuten probierten. Auf dem Foto, das anschließend (glücklicherweise) im Schatten entstand, sieht man einerseits die Brillen, in die wir uns ein wenig verknallt haben, andererseits auch noch unseren halben Partnerlook, der vielmehr Zufall war und ganz bestimmt unsere Liebe für Organza und Tüll unterstreicht.

Ein Abendessen mit Malaikaraiss x Made.com

Es heißt ja immer, dass man während der Modewochen nicht sonderlich viel Zeit zum Essen findet und sich von Häppchen, die auf manch einem Event angeboten werden, und Riegeln, die man mit etwas Glück in den Tiefen der Handtasche findet, ernährt. Umso schöner und leckerer war das Dinner am Abend, das von Malaikaraiss und Made.com im Klub Kitchen gehostet wurde. Bei Spinatknödeln (die es überhaupt viel häufiger geben sollte), Beerenlimonade und guter Gesellschaft wurde ein wenig verschnauft und noch dazu die Sneak Preview der Spring Summer 2020 Kollektion von Malaikaraiss bestaunt. Präsentiert wird die gesamte Kollektion erstmals durch Plakatierungen an auserwählten Orten in Berlin, wodurch sie nicht nur von einer kleinen, auserwählten Gruppe, sondern von der gesamten Stadt erfahren werden kann.

 
 
 
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Ein Beitrag geteilt von NIKE VAN DINTHER | JANE WAYNE (@nikejane) am

Dienstag

Nachhaltige Mode bei Neonyt

Gleich morgens um 10 Uhr begann die Neonyt Fashion Show im E-Werk, bei der nachhaltige Mode von etwa 80 verschiedenen nationalen und internationalen Designern gezeigt wurde. Zusammengestellt wurden die Multibrand-Looks für die Show von Claudia Hofmann, Stylistin und Co-Founderin des Fashion Councils Germany. Während der Fokus hier auf Denim lag, wurden Hosen, Jacken und Hemden im Patchworkdesign präsentiert und mal zu Swimwear, mal zu Hosen aus fließenden Stoffen kombiniert. Vom 02. bis zum 07. Juli fand schließlich die entsprechende Neonyt-Messe im Kraftwerk statt. Hier stellten alle Designer, die auch bei der Modenschau mitgewirkt hatten, ihre Kreationen aus. Mit dabei: Jan ’n June, Silfir und Neubau Eyewear.

 
 
 
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Female Changemakers Talk

Kurz vor knapp flitzte Nike noch schnell zum Female Changemakers Talk von She’s Mercedes x Blogger Bazaar, wo Lisa Bahnholzer mit Stephanie Dettmann (Co-Founderin von Und Gretel), Cloudy Zakrocki (Vice President international Content & Brand Stategy bei Refinery29 Germany) und Sema Gedik (Designerin und Gründerin von Auf Augenhöhe) über Frauen in Führungspositionen und männerdominierten Branchen sprach. Wer möchte, kann sich den gesamten Panel Talk noch einmal anschauen.

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Richert Beil

Am Abend des zweiten Tages der Modewoche ging es zurück gen E-Werk, wo das Designer-Duo Richert Beil seine Schau unter dem Titel „Unscharf“ präsentierte. Bevor das erste Model in langsamen Schritten über den Laufsteg ging, verdunkelte sich der Raum, während eine Männerstimme aus den Lautsprechern erklang und einen Wandel in der Modebranche forderte. So ging es hier um mehr Respekt vor dem menschlichen Körper, den Produktionsbedingungen und der Verantwortung für die Umwelt. Im Anschluss erschien die Videoinstallation „There is a Human underneath“ auf einer großen Leinwand und begleitete die restliche Schau in einer Dauerschleife. Die Entwürfe selbst waren inspiriert von Rudi Gernreichs Visionen der 60er und 70er Jahre, in denen er gängige Schönheitsideale hinterfragte und die modische Gleichstellung der Geschlechter in den Fokus rückte. Auch die insgesamt 30 Looks der Richert Beil Ready-to-Wear Kollektion waren von grenzaufhebenden Stücken durchzogen, während die kahl rasierten Models gleichermaßen Diversität als auch Gleichheit widerspiegelten. Neben einem transparenten Mantel präsentierte das Label lange, breit geschnittene Mäntel, karierte Anzüge und Hüte mit breiter Krempe, die zumeist aus Wolle, Seide und Baumwolle gefertigt wurden.

Mittwoch

H&M lädt zur Gartenparty

Bei H&M drehte sich alles um Interieur, das bei Speis, Trank und Batik-Station im Garten präsentiert wurde. Neben Kissen und Teppichen gab es eine Reihe an hübscher Vasen und Sitzpoufs in Naturfarben. Eine klitzekleine (und streng geheime) Sneak-Preview zur Studiokollektion gab es obendrein auch noch, aufgrund des strikten Kameraverbots müssen weitere Einblicke aber leider noch ein wenig auf sich warten lassen.

Launch der Hugo x Liam Payne Capsule Collection

Im Zuge der Hugo Capsule Kollektion, die in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen One-Direction-Sänger Liam Payne entstand, lud das deutsche Label zur Launch-Party in das Wriezener Karree nahe des Berliner Ostbahnhofs. Der kurze Kampagnenfilm wurde an den zahlreichen Säulen, die den dämmrigen, in rotes Licht gehüllten Raum durchzogen, präsentiert, bevor schließlich ein musikali-scher Auftritt des Sängers selbst folgte.

Donnerstag

Die Unlock Style by ZeitMagazin Konferenz

Nachdem die Zeitkonferenz im vergangenen Januar in „Unlock Style by ZeitMagazin“ umbenannt wurde, fand am 04. Juli nun also die zweite Ausgabe im Kraftwerk Berlin statt. Von 12:30 bis etwa 17 Uhr fanden unterschiedliche Diskussionen und Gespräche statt, etwa über die Wirtschaftlichkeit von Hypes mit Veronika Heilbrunner und Herbert Hofmann (Highsnobiety), geleitet von Claire Beermann oder mit Malgosia Bela (Editor at Large der polnischen Vogue) und Christoph Amend (Chefredakteur Zeitmagazin).

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Die Zeitmagazin Party im Anschluss ließen wir uns auch nicht entgehen:

 
 
 
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Inmitten historischer Artefakte mit William Fan

Ganz sicher, William Fan ist nicht nur in Sachen Design ein Highlight, auch die Orte, an denen seine Schauen stattfinden, sind stets besonders. So wurde die Spring Summer 2020 Kollektion inmitten historischer Exponate im Berliner Kunstgewerbemuseum präsentiert. Bereits der Weg in die unterste Etage führte vorbei an Ausstellungstücken, die wir liebend gerne länger bestaunt hätten, wären wir nicht am Rande der Verspätung bei der Location angekommen. So eilten wir blitzschnell – und doch noch halbwegs pünktlich – zu unseren Plätzen, voller Vorfreude auf die kommenden Minuten. Die Kollektion selbst zeigte sich zwischen Extravaganz und Zurückhaltung, drapierten Silhouetten und geradlinigen Schnitten. Nebst weichen Farben, wie etwa Hellblau, Grau und Beige, setzten lebendige Töne wie Neongrün und ein sattes Pink Akzente.

Dabei sorgten sie, wie auch die Pailletten und skulpturalen Prints, für einen Hauch Extravaganz, die Kontraste zu den fließenden Stoffen wie Seide und Cashmere setzten. Den Kopf voller Stücke, die nur allzu gerne in die eigene Garderobe einziehen dürften (zum Beispiel die großen Fischerhüte in bunten Farben oder der grasgrüne Mantel), zeigte sich beim Herausgehen gleich ein weiteres Highlight: In den Schaukästen befanden sich nämlich nicht nur die tatsächlichen Kunstobjekte des Museums, sondern auch einzelne Kollektionsstücke samt Models, die kurz zuvor noch über den Laufsteg gelaufen waren.

 
 
 
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Nobi Talai ist zurück in Berlin

Nobi Talai

Zeigte Nobi Talai in den vergangenen Saisons noch im Rahmen der Pariser Modewoche, präsentierte das Label der Designerin Nobieh Talaei seine Spring Summer 2020 Kollektion nun erstmals wieder in Berlin. Ort des Geschehens war die Parochialkirche in Berlin Mitte, deren Atmosphäre eine Spannung aufbaute, die durch das Abspielen einer ruhigen Musik nur noch verstärkt wurde. Den großen Bruch gab es mit Beginn der Schau, als die Musik auf schnelle Takte wechselte und die Models in hastigen Schritten durch die Kirche liefen. Zu sehen waren weite Hosen, kastige Shirts und übergroße Hemden, die mal mit Trenchcoats, mal mit taillierten Safarijacken kombiniert wurden. Farblich hielt sich Nobi Talai zurück, setzte vermehrt auf natürliche Sandfarben, Weiß und Schwarz. Doch auch hellblaue Nuancen und Pfirsichfarben fanden ihren Weg auf die fließenden Stoffe. Die Kollektion erinnerte mit all ihren weiten Schnitten und kastigen Formen zunehmend an maskuline Silhouetten, die in die Womenswear-Mode übertragen und dort mit zarten Elementen vereint wurden. Gepaart mit klobigen Sandalen bewegen sich die Designs so zwischen Lässigkeit und Zartheit und spiegeln den aktuellen Zeitgeist so wider.

 

 
 
 
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Freitag

Ein sommerlicher Lunch mit Vestiaire Collective

Waren die Schauen der Berliner Modewoche schon am Vortag zu Ende gegangen, folgten wir heute einer ganz wunderbaren Einladung von Vestiaire Collective. Beim leckeren Essen und in wunderschöner Atmosphäre ging es im Garten des Pauly Saals vor allem um preloved Fashion und künftige Visionen im Bereich der Vintage Mode. Neben einiger bekannter Gesichter aus der deutschen Modebranche war Sophie Hersan, Co-Gründerin und Fashion Directer von Vestiare Collective zu Gast, die den Mittag mit einer kurzen Rede einläutete. Bei reichlich gutem Essen gab es außerdem ein paar wenige auserwählte Vintage-Stücke zu bestaunen, das heimliche Highlight meines Tisches: Eine Fendi Baguette Tasche in weiß-braunem Logodesign.

Vogue Salon im KaDeWe

Am Freitagnachmittag stellte der Vogue Salon anlässlich des 40. Geburtstags der deutschen Vogue ein Best-of zusammen und zeigte im zweiten Stock des KaDeWes Looks von insgesamt 22 Designerinnen und Designer. Mit dabei waren ausgewählte Kreationen von Vladimir Karaleev, Horror Vacui, Belize, William Fan und Nobi Talai.

 
 
 
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Ein Grande Finale à la Vogue

Den Abschluss der Berliner Fashion Week machte die Vogue Party, bei der es anlässlich des 40. Jubiläums natürlich auch einiges zu feiern gab. So zog es nicht nur jede Menge Redakteur*Innen in die Location nach Kreuzberg, auch kamen langjährige Wegbegleiter und Contributer des Magazins, um gemeinsam zu feiern – ein schöneres Ende der Modewoche hätte es wohl gar nicht geben können.

 
 
 
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3 Kommentare

  1. Miriam

    Das hat mir gerade richtig gut gefallen !
    Endlich mal ein detaillierter Einblick hinter die Kulissen des sonst eher undurchsichtigen (für Modeliebhaber*innen, die nicht geladen sind 😉 ) Programmes der Modewoche !
    Toll 🙂

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